Cocktailtomaten zählen zu jenen Pflanzen, die sehr gerne hierzulande kultiviert werden: ob im Garten oder auf der Terrasse, der Anbau ist sehr einfach und kann demzufolge auch von Anfängern praktiziert werden. Sie sind zwar nicht ganz so ertragreich wie andere Tomatensorten, jedoch bestechen sie durch ihren leicht süßlichen Geschmack und ihren Artenreichtum. Bezüglich ihrer Pflege sollten einige Tipps beachtet werden; so kann man sich als Hobbygärtner sicher sein, den Sommer über regelmäßig frische Cocktailtomaten aus dem eigenen Garten zu bekommen.
Inhaltsverzeichnis
- Cocktailtomaten Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über Cocktailtomaten
- Cocktailtomaten Standort: so sonnig wie möglich
- Cocktailtomaten Substrat: nährstoffreich und durchlässig
- Cocktailtomaten im Kübel pflanzen
- Cocktailtomaten ins Freiland pflanzen
- Cocktailtomaten Aussaat ab Februar
- Cocktailtomaten Pflege Tipps
- Cocktailtomaten ausgeizen: Anleitung
- Cocktailtomaten ernten
- Cocktailtomaten schneiden?
- Cocktailtomaten überwintern
- Cocktailtomaten Krankheiten und Schädlinge
Cocktailtomaten – Steckbrief von Gartenbista
Cocktailtomaten Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: sonnig; windgeschützt; regengeschützt
- Substrat: nährstoffreich; durchlässig
- Pflanzen: Kübelpflanzung; Freiland
- Aussaat: Februar bis April im Haus
- Gießen: hoher Wasserbedarf; Staunässe vermeiden
- Düngen: Kompost oder Tomatendünger
- Regenschutz: geschützt aufstellen oder mit einer Plane schützen
- Ausgeizen: regelmäßig Seitentriebe entfernen
- Ernten: je nach Sorte ab August
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwintern: in der Regel einjährig; mehrjährige Sorten im Haus überwintern
- Krankheiten: Pilzerkrankungen
- Schädlinge: Blattläuse; Spinnmilben
Wissenswertes über Cocktailtomaten
Bei den Cocktailtomaten handelt es sich um die kleinsten Tomaten; sie werden 20 -25 mm groß und maximal 40 g schwer. Sie sind auch als Cherrytomaten, Partytomaten oder Kirschtomaten bekannt. Die Früchte sind nicht immer klassische rot, sondern können auch gelb oder orange sein. Ihr Geschmack ist zwar aromatisch, jedoch mit einer süßlicheren Note, welche aufgrund des höheren Zuckeranteils in den Früchten entsteht.
Cocktailtomaten gelten als extrem pflegeleicht. Sie werden nicht nur in Beeten angebaut, sondern eignen sich auch hervorragend zur Kultivierung in Pflanztöpfen auf Terrassen oder Balkonen. Hängende Sorten können sehr gut in Ampeln gepflanzt werden.
Cocktailtomaten Standort: so sonnig wie möglich
Um optimal gedeihen zu können, brauchen Cocktailtomaten einen vollsonnigen Standort; auch pralle Mittagssonne schadet ihnen nicht. Im Gegenteil: je sonniger der Standort ist, desto höher fällt der Ertrag aus. An halbschattigen oder schattigen Plätzen hingegen wird es der Tomatenpflanze nicht gelingen, Früchte zu bilden.
Abgesehen von der Sonneneinwirkung muss der Standort wind- und regengeschützt sein, denn zu viel Nässe ist tödlich für die Tomaten. Sollte im Freiland kein entsprechend geschütztes Plätzchen vorhanden sein, muss gegebenenfalls eine Abdeckung installiert werden, beispielswiese ein Tomatenhaus aus dem Fachhandel.
Lubera-Tipp: Cocktailtomaten vor die Südwand eines Gebäudes stellen!
Cocktailtomaten Substrat: nährstoffreich und durchlässig
Cocktailtomaten brauchen nährstoffreiche Erde, um sich entwickeln zu können. Darüber hinaus sollte diese zwar Wasser speichern können, aber trotzdem durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bilden kann. Gartenerde sollte vor dem Pflanzen mit Humus aufgewertet werden.
Werden die Cocktailtomaten in einem Pflanzgefäß kultiviert, so sollte Gartenerde oder alternativ Kübelpflanzenerde mit
- Blähton oder
- Kies sowie
- Kompost
vermischt werden.
Cocktailtomaten im Kübel pflanzen
Empfehlenswert ist es, die Cocktailtomaten in einem Pflanzgefäß oder einer Ampel zu kultivieren. Dies hat den Vorteil, dass dieses Gefäß bei Bedarf an einen anderen Standort gestellt werden kann, beispielsweise bei starken Regenfällen. Dabei gilt jedoch folgendes zu beachten:
- Pflanzgefäß muss ausreichend groß sein; je kleiner es ist, desto spärlicher werden sich die Tomaten entwickeln
- Unten sollte das Gefäß Löcher besitzen, aus denen überschüssiges Wasser ablaufen kann
- Eine Drainage aus Tonscherben oder Kies dient ebenfalls der Verhinderung von Staunässe
Beim Einpflanzen ist darauf zu achten, dass die Tomaten leicht schräg eingesetzt werden; keinesfalls dürfen Blätter mit Erde bedeckt werden. Ein Pflanzstab sollte vorsorglich installiert werden, der verhindern soll, dass die zarten Stängel der Tomatenpflanze umknicken.
Lubera-Tipp: Gießrand anlegen, um das Gießen zu erleichtern!
Cocktailtomaten ins Freiland pflanzen
Alternativ können die Cocktailtomaten auch direkt ins Beet gepflanzt werden; dies sollte jedoch erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) geschehen, da die Pflanzen keinen Frost vertragen. Vor der Pflanzung sollte etwas Humus oder Kompost in das Beet eingearbeitet werden, um das Substrat nährstoffreicher zu machen.
Werden mehrere Tomaten gepflanzt, so sollte ein Abstand von etwa 50 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden.
Auch bei der Pflanzung ins Freiland gelten folgende Regeln:
- Pflanzen leicht schräg in die Erde setzen
- Mindestens 5 cm Abstand zwischen untersten Blättern und Erde lassen
- Pflanzstab installieren
- Gießrand anlegen
Lubera-Tipp: Cocktailtomaten sind bezüglich ihrer Nachbarn etwas empfindlich: sie sollten keinesfalls neben Kartoffeln angepflanzt werden, da dies zu Pilzerkrankungen an den Pflanzen führen könnte.
Cocktailtomaten Aussaat ab Februar
Zwischen Februar und April werden die Cocktailtomaten ausgesät. Entsprechendes Saatgut ist im Fachhandel erhältlich, kann aber auch aus den Früchten des Vorjahres gewonnen werden:
- Tomate aufschneiden
- Kerne von Fruchtfleisch isolieren
- Reinigen
- Trocknen
- In einem luftdicht verschlossenen Gefäß aufbewahren
Zu beachten ist, dass Samen nur von sortenreinen Tomaten gewonnen werden kann; Hybriden bilden keine.
Die Aussaat selbst erfolgt im Haus:
- Anzuchtschalen mit Anzuchterde füllen
- Tomatensamen einzeln in die Gefäße legen
- Samen mit circa 5 mm Erde bedecken
- Gefäße an einen hellen, warmen Standort stellen
- Substrat gelichmäßig feucht halten, am besten mit einem Wassersprüher
Nach spätestens 10 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge. Haben diese mindestens drei Blätter gebildet, werden sie in größere Pflanztöpfe umgetopft. Die jungen Tomaten sollten nun nur so viel gegossen werden, dass sie nicht austrocknen. Ins Freiland dürfen sie erst nach den Eisheiligen, da ansonsten die Gefahr von Nachtfrösten zu groß ist.
Lubera-Tipp: Unbedingt einen hellen Standort wählen! Ist dieser zu dunkel, schießen die Keimlinge so schnell in die Höhe, dass sie instabil sind und dadurch leicht umkippen.
Cocktailtomaten Pflege Tipps
- Gießen: Cocktailtomaten haben einen hohen Wasserbedarf und müssen demzufolge regelmäßig gegossen werden; im Kübel kann dies sogar zweimal täglich notwendig sein. Dabei ist jedoch Staunässe unbedingt zu vermeiden. Keinesfalls sollte Wasser auf die Blätter gelangen.
- Düngen: Haben im Freiland ausgepflanzte Tomaten bereits Kompost bekommen, so ist eine weitere Düngegabe nicht notwendig. Falls nicht, so können sie Tomatendünger bekommen; dasselbe gilt für Cocktailtomaten in Kübelhaltung.
- Regenschutz: Da Cocktailtomaten keinem regen ausgesetzt werden sollten, müssen sie zwingend vor diesem geschützt werden. Kübelpflanzen werden an einen geschützten Standort gebracht; im Freien ausgepflanzte Tomaten sollten einen Regenschutz, beispielsweise eine Plane, bekommen. Wichtig ist, dass diese jedoch nur bei Regen installiert und nach dessen Abklingen sofort wieder entfernt wird. Auch darf sie nicht die Pflanzen berühren
Cocktailtomaten ausgeizen: Anleitung
Das Ausgeizen dient grundsätzlich dazu, der Pflanze zu helfen, ihre Kräfte in die Bildung von Früchten zu stecken, und nicht von Trieben. Ohne dieses Procedere wird die Pflanze sehr buschig und bildet viele, jedoch kleine Früchte. Wie andere Tomatensorten, sollten auch die Cocktailtomaten ausgegeizt werden, da dies die Bildung großer Früchte fördert. Wer darauf jedoch keinen Wert legt, kann sich diese Tätigkeit ersparen.
Beim Ausgeizen werden die jungen Seitentriebe entfernt, und zwar regelmäßig. Dabei gilt folgendes zu beachten:
- Grundsätzlich nur an warmen, trocknen Tagen ausgeizen
- Keine Fruchtansätze entfernen
- Triebe vorzugsweise abdrehen oder mit den Fingernägeln abknipsen
- Nur sehr harte oder dicke Triebe mit einem Messer oder einer Schere entfernen
- Schneidwerkzeug muss unbedingt sauber sein
Lubera-Tipp: Einweghandschuhe tragen, um Verfärbungen an den Händen durch die Tomatenpflanzen zu vermeiden.
Cocktailtomaten ernten
Je nach Sorte erfolgt die Ernte der kleinen Tomaten ab Anfang August. Einige Früchte schaffen es bis zum Frosteintritt nicht mehr, rot zu werden, doch auch auf sie muss nicht verzichtet werden: unreife Tomaten werden im Herbst geerntet, noch bevor die jahreszeitlich bedingten Stürme und Winde einsetzen. Innerhalb weniger Tage reifen diese Früchte im Haus nach. Eventuell sind sie etwas weniger aromatisch, jedoch ist es allemal lohnenswert, sie zu essen.
Cocktailtomaten schneiden?
Ein Schnitt ist bei den Cocktailtomaten nicht notwendig. Das oben erwähnte Ausgeizen ist die einzige Methode, mit der die Pflanzen in Form gehalten werden. Sollte die eine oder andere Cocktailtomate unerwünschter Weise in die Höhe schießen, so sollte ihre Spitze nicht abgeschnitten, sondern lediglich umgeknickt werden. Bei einem Schnitt durch sehr dicke Triebe entstehen große Wunden. Diese sind wiederum Eintrittspforten für Bakterien, Viren und Pilze und sollten aus diesem Grund vermieden werden.
Cocktailtomaten überwintern
In der Regel werden die Cocktailtomaten einjährig kultiviert. Nach dem Abernten werden die Pflanzen aus der Erde gerissen und entsorgt. Seit einigen Jahren sind jedoch auch mehrjährige Sorten erhältlich. Diese sind allerdings nicht winterhart, so dass sie noch vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden müssen. Das dortige Winterquartier muss hell sein und Temperaturen zwischen 10°C und 12°C aufweisen. Regelmäßige Wassergaben sind notwendig, jedoch sollten diese nur sehr sparsam ausfallen. Nach den Eisheiligen dürfen die Pflanzen wieder ins Freie.
Ob eine Überwinterung tatsächlich lohnenswert ist, ist fraglich. Zwar überleben die meisten der Cocktailtomaten den Winter, jedoch bilden sie im Folgejahr nur noch wenige und kleinere Früchte. Da die Cocktailtomatenaussaat sehr einfach ist und alternativ fertige Tomatenpflanzen im Fachhandel gekauft werden können, empfiehlt es sich, jährlich neue Tomaten zu kultivieren.
Cocktailtomaten Krankheiten und Schädlinge
- Braunfäule: Diese Pilzerkrankung zeigt sich zuerst an einer schwarzbraunen Färbung der Blätter. Im fortgeschrittenem Stadium bekommen auch die Früchte Flecken sowie einen Pilzflaum. Betroffene Früchte müssen umgehend entsorgt werden; auch die Pflanzen sollten aus der Erde gerissen und in den Hausmüll geworfen werden (nicht auf den Kompost!). Da sich in der Erde längere Zeit noch Pilzsporen befinden können, sollten vorsorglich in den folgenden Jahren keine Tomaten an dieser Stelle angebaut werden.
- Pilzerkrankungen: neben der Braunfäule gibt es diverse andere Pilzerkrankungen, von denen Tomaten heimgesucht werden können, beispielsweise Verticillium-Welke, Dürrfleckenkrankheit sowie die Blattfleckenkrankheit. Auch derart erkrankte Pflanzen müssen umgehend entsorgt werden.
- Blattläuse: Blattläuse siedeln sich gerne an Cocktailtomaten an. Sind sie in geringer Menge vorhanden, ist eine Bekämpfung überflüssig. Treten sie jedoch in so großer Anzahl auf, dass das Leben der Pflanze in Gefahr ist, sollten sie mit Hausmitteln bekämpft werden. Nur im schlimmsten Fall sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Spinnmilben: Spinnmilben treten besonders dann auf, wenn die Tomaten zu trocken stehen. Zu erkennen sind sie an spinnwebenartigen Gespinsten, die sich über die Pflanzenteile ziehen. Bei der Bekämpfung sollten ebenfalls Hausmittel eingesetzt werden.
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