Mit Stammrosen pflanzen Sie eine faszinierende Rose mit einem einzigartigen Erscheinungsbild in den Garten. Sie sehen aus wie kleine Bäumchen, die unermüdlich blühen, sodass man man manchmal auf den ersten Blick gar nicht erkennt, um welche Pflanze es sicchneh handelt. Stammrosen entstehen, indem eine stammbildende Unterlage mit einer beliebigen Rosensorte veredelt wird. Es gibt sie in verschiedenen Grössen und in Beeten und Kübeln können sie gleichermassen gut kultiviert werden. Somit findet nahezu jeder Pflanzenfreund ein passendes Plätzchen für das edle Gewächs. In der Kultivierung unterscheiden sie sich etwas von herkömmlichen Strauch- bzw. Beetrosen. In unserer Lubera Kulturanleitung haben wir alles zusammengefasst, was es beim Stammrosen Pflanzen, Pflegen und Schneiden zu beachten gibt. Wenn du lieber direkt Stammrosen kaufen möchtest, findest du in unserem Gartenshop eine grosse Auswahl an verschiedenen Sorten.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung - Stammrosen pflanzen
- Wissenswertes über Stammrosen
- Verwendung
- Stammrosen pflanzen: Luftiger Standort
- Stammrosen mögen humusreichen Boden
- Stammrosen bitte stützen!
- Pflanztiefe
- Anleitung zum Stammrosen Pflanzen
- Wurzelnackte Stammrosen pflanzen
- Getopfte Stammrosen pflanzen
- Abstände beachten
- Kann man Stammrosen umpflanzen?
- Stammrosen in Topfkultur
- Stammrosen pflegen
- Stammrosen regelmässig giessen
- Düngen
- Stammrosen schneiden?
- Krankheiten und Schädlinge an Rosenstämmchen
- Pflegefehler
- Stammrosen überwintern
Zusammenfassung - Stammrosen pflanzen
- Stammrosen werden in verschiedene Kategorien unterteilt, die durch die Stammhöhe bestimmt werden.
- Bei Stammrosen handelt es sich immer um veredelte Rosen.
- Die Rosensorte, mit der veredelt wird, bestimmt die Wuchsform der Krone.
- im Prinzip kann man jede Rosensorte verwenden, um eine Stammrose zu veredeln.
- Stammrosen benötigen einen Winterschutz.
Wissenswertes über Stammrosen
Bei Stammrosen handelt es sich immer um veredelte Rosen. Anders als bei herkömmlichen Rosen, wird bei Stammrosen eine stammbildende Unterlage verwendet. Bei herkömmlichen Rosen wird die Unterlage am Wurzelhals veredelt. Dies ist bei Stammrosen anders. Hier wird direkt am Stamm der Unterlage auf einer bestimmten Höhe veredelt. Die Höhe der Veredlung am Stamm ist der spätere Ursprung der Krone und legt fest, ob es sich um einen Zwergstamm, Halbstamm, Hochstamm oder Kaskadenstamm handeln soll. Wichtig zu beachten ist, dass der Stamm an sich nicht mehr weiter wächst. Lediglich durch das Wachstum der Krone kann die Stammrose an Höhe gewinnen. Um einen schönen Kronenaufbau zu gewährleisen, werden beim Veredeln von Stammrosen oft drei Augen der edlen Sorte eingesetzt. Beim Veredeln von herkömmlichen Rosen verwendet man lediglich ein Auge. Die Wachsform der Krone wird durch die edle Sorte bestimmt. Wählt man Beet- oder Zweigrosen, entstehen meist die formschönsten Kronen, da diese Rosen gleichmässig buschig wachsen. Wählt man Strauchrosen, werden die Kronen sehr ausladend. Veredelt man eine Stammrose mit Bodendecker- oder gar Ramblerrosen, entstehen sogenannte Trauerstämme mit einem überhängenden Wuchs. Ähnlich wie bei Trauerweiden hängen die Triebe dann manchmal sogar bis zum Boden herab. Edelrosen ergeben oft keine schönen Stammrosen, da sie sehr sparrig wachsen und ein gleichmässiger Kronenaufbau nur schwer möglich ist. So unterschiedlich sie auch aussehen können, sie haben eines gemeinsam: Es handelt sich nicht um eine eigene Rosensorte. Die namensgebende Rosensorte wird bloss auf einen Stamm veredelt. Nie – wirklich niemals – wird eine Rose per se als Stamm wachsen. Selbst die stammbildende Unterlage wächst von Natur aus als Strauch. Von diesem Strauch wird der schönste, geradeste Trieb ausgewählt. Die restlichen Triebe werden an der Basis weggeschnitten. Auf diese Weise entsteht die für Stammrosen typische Verdickung am Fuss. Hier bilden sich auch immer wieder neue Triebe, die regelmässig entfernt werden müssen. Dies macht man am besten, wenn sie noch frisch und nicht ausgehärtet sind. Oft kann man sie dann ganz einfach abbrechen. Da eine Rose von Natur aus aus der Basis immer wieder frische Triebe schiebt, um sich regelmässig zu verjüngen, ist dieser Schritt unvermeidbar. Eine Stammrose ist und bleibt schliesslich eine Rose und ist kein 'Bäumchen', wie sie oft genannt werden.
Die Stammrosen werden in verschiedene Gruppen unterteilt. Als Kriterium hierfür wird die Höhe ihres Stämmchens, genauer gesagt die Höhe der Veredelungsstelle, angesehen:
- Zwergstämme werden auf einer Höhe von maximal 40 Zentimeter veredelt.
- Halbstämme werden auf einer Höhe von 60 bis 70 Zentimeter veredelt.
- Hochstämme werden in der Regel auf einer Höhe von 90 Zentimeter veredelt.
- Kaskadenstämme bezeichnet man die höchsten unter den Stammrosen. Sie werden auf einer Höhe von 130 Zentimeter und höher veredelt.
Egal ob Zwerg-, Halb-, Hoch-, oder Kaskadenstamm, eines haben sie alle gemeinsam. Sie alle ziehen einen durch ihr attraktives Äusseres sofort in ihren Bann!
Bild: Die Stammrose 'Friesia'® verströmt einen herrlichen Duft und erblüht in einem sonnigen Gelb.
Verwendung
Wie herkömmliche Rosen, können auch Stammrosen sowohl zur Beet- als auch zur Kübelpflanzung verwendet werden. Eine Gruppenpflanzung lässt sich für Rosenstämmchen nicht empfehlen. Ein Rosenstämmchen ist prädestiniert dafür, solitär zu stehen. So erzielt man die beste Wirkung. Möchte man trotzdem mehrere Rosenstämmchen pflanzen, empfiehlt sich eine Allee-artige Pflanzung entlang eines Weges. Dies bietet einen besonders imposanten Anblick. Der aufrechte Wuchs des Stämmchens in Kombination mit der üppigen Blütenpracht ist ein derartiger Eyecatcher, dass er oft keine Nebenpflanzen braucht, um zu strahlen. Begleitstauden, die deutlich niedriger bleiben als das Rosenstämmchen, können seine Schönheit als Unterpflanzung jedoch wirkungsvoll unterstreichen. Besonders eignen sich hierfür Steppensalbei (Salvia nemorosa), Katzenminze (Nepeta) oder Frauenmantel (Alchemilla mollis). In grossen Kübeln können Stammrosen sehr gut auf Hofeinfahrten, Treppenaufgängen oder Terrassen kultiviert werden. Sie verleihen ihrem Standort einen Hauch von Luxus und Extravaganz…
Wer eine Freilandpflanzung bevorzugt, sollte unbedingt darauf achten, dass eine Stammrose um sich herum viel Platz hat. Wenn die Stammrose mit Begleitstauden unterpflanzt werden soll, ist ein Abstand zum Stamm in einem Radius von 25 Zentimeter ratsam. Da regelmässig Wildtriebe am Stamm entfernt werden müssen, lässt es sich somit leichter arbeiten. Gleich hohe oder sogar noch höhere Pflanzen sollten eher nicht in unmittelbarer Umgebung des Stämmchens kultiviert werden. Zwar würde die Rose dies tolerieren, jedoch würde solch eine Gartengestaltung die Schönheit der edlen Pflanze nicht zur Geltung bringen können.
Soll die Stammrose in einen Kübel gepflanzt werden, sollte beachtet werden, dass dieses Konstrukt eine grosse Angriffsfläche für Wind bietet. Um ein Umkippen zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen besonders schweren, massiven Topf auszuwählen. Zusätzlicher Schutz ist gewährleistet, wenn man den Kübel in der Nähe eines Geländers, Zauns o.ä. platziert, an dem man die Rose durch Anbinden fixieren kann.
Stammrosen pflanzen: Luftiger Standort
Die zarten Rosenstämmchen lieben es, wenn sie Sonne und frische Luft bekommen. Ein luftdurchfluteter Standort ist ideal, da er dafür sorgt, dass Feuchtigkeit an Blättern schneller abtrocknet und es somit nicht zu Pilzerkrankungen kommt. Wichtig allerdings ist, dass es sich tatsächlich nur um ein laues Lüftchen und nicht etwa um starke Windböen handelt. Ist der gewählte Platz nämlich zu zugig, wird es der Stammrose dort wiederum nicht so gut gefallen. Durch die proportional ziemlich grosse Krone im Vergleich zum schlanken Stamm, bietet die Stammrose eine grosse Angriffsfläche für Wind. Im schlimmsten Fall kann der gerade bei jungen Exemplaren noch zarte Stamm abknicken. Aus diesem Grund ist eine Stütze wichtig.
Gerne werden Stammrosen vor eine südlich ausgerichtete Hauswand gepflanzt. Dort ist es zwar in den Sommermonaten vor Wind geschützt, jedoch kann es auch zu heiss werden.
Bei der Auswahl des Standorts ist zudem darauf zu achten, dass dort zuvor keine anderen Rosen gestanden haben. Ja, kaum zu glauben, aber auch die zarten Stammrosen sind eitel. Sie möchten keinesfalls an einem Platz kultiviert werden, der bereits von Verwandten besiedelt gewesen ist, und zeigen ihr Missfallen darüber mit einem kümmerlichen Wuchs und einer spärlichen Blüte. Dies gilt auch für alle anderen Rosen.
Bild: Die Stammrose 'Winchester Cathedral'® ist reichblühend und duftet nach alten Rosen.
Stammrosen mögen humusreichen Boden
Ein humusreicher Boden ist ideal für alle Rosen, also auch für die Stämmchen. Vor der Pflanzung kann gerne Humus eingearbeitet werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Boden schön locker und durchlässig ist. Rosen sind Tiefwurzler und möchten sich gerne unbeschwert in die Erde bohren können.
Stammrosen bitte stützen!
Unverzichtbar für Stammrosen: ein Stützstab. Manch ein Pflanzenfreund vergisst diesen gerne, da er die Optik der Rose ein wenig beeinträchtigt. Noch viel beeinträchtigter wäre sie jedoch, wenn sie keine Stütze bekommen würde: Winde rütteln an den Stämmen und bringen sie zum Schwanken und Biegen. Das ist sehr viel Stress für ein Rosenstämmchen, welches im schlimmsten Fall sogar abknickt oder Triebe verliert. Ein Stützstab sorgt für die nötige Stabilität, sofern er korrekt installiert ist. 'Korrekt' bedeutet hier: Stab in den Boden stecken und die Rose ganz nah an ihn pflanzen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Zuerst wird der Stab installiert und erst dann die Stammrose eingepflanzt. Würde man umgekehrt agieren, bestünde die Gefahr, dass die Wurzeln des edlen Pflänzchens beschädigt werden würden. Nach dem Einsetzen sollte der Stab in etwa so hoch wie der Stamm sein. Ideal wäre es, wenn er noch ein Stück in die Krone reicht.
Lubera®-Tipp: Containerware wird bereits mit einem Stützstab, oft aus Bambus, geliefert. dieser ist jedoch langfristig nicht ausreichend als Stütze. Verwenden Sie besser stabile Holzpfosten. Auch dekorativ ansprechende Stäbe aus geschmiedetem Eisen sind eine gute Lösung, wenn Sie Stammrosen pflanzen wollen.
Pflanztiefe
Im Gegensatz zu herkömmlichen Rosen, weisen Stammrosen bezüglich ihrer Veredelungsstellen eine Besonderheit auf: Sie liegen am oberen Stammende. Demzufolge spielt sie beim Einpflanzen keine Rolle. Betrachten wir den Stamm, so werden wir merken, dass er aus einem Knubbel entspringt. Aus diesem können Wildtriebe wachsen, die einfacher entfernt werden können, wenn ihr Ursprung oberirdisch gelegen ist. aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Knubbel – der auch als Zapfenstelle bekannt ist – nicht mit einzugraben. Wird er eingegraben, regt dies die Bildung der Wildtriebe an. Entspringen diese dann zusätzlich unterirdisch ist das Entfernen kompliziert.
Bild: In einem leuchtenden Tiefrosa erstrahlt die Stammrose 'Melrose®'.
Anleitung zum Stammrosen Pflanzen
Die Pflanzung kann ganzjährig an frostfreien Tagen durchgeführt werden. Im Gegensatz zu anderen Rosen ist es bei den Stämmchen nicht so dringend empfehlenswert, sie während der Blütezeit zu pflanzen, da sie nicht im engen Verbund mit anderen Gewächsen stehen und die Farbauswahl demzufolge keine grosse Rolle spielt. Wurzelnackte Exemplare werden idealerweise vom Herbst bis ins Frühjahr, genauer gesagt zwischen Ende Oktober und Ende April gepflanzt, solange sie blattlos sind.
Wurzelnackte Stammrosen pflanzen
Stammrosen kann man nur von Oktober bis Ende April pflanzen. Im Winter darf der Boden allerdings nicht gefroren sein. Vor dem Stammrosen Pflanzen werden die Wurzeln für 12 Stunden (mindestens 2 bis 3 Stunden) in einen Wassereimer gestellt. Zusätzlich kann die Pflanze noch für etwa zwei Stunden kopfüber in ebendiesen Wassereimer gestellt werden. Sämtliche Triebe werden vor dem Pflanzen auf 10 Zentimeter eingekürzt. Die Wurzeln werden angeschnitten, damit sie sich später besser verzweigen. Sollte die Schnittstelle braun sein, schneidet man so viel ab, bis die Schnittstelle weiss ist. Wichtig ist, so viele Feinwurzeln wie möglich zu erhalten. Das Kappen der Wurzeln bezieht sich vornehmlich auf die dicken Wurzeln. Nach dem Pflanzen ist es wichtig die Krone mit Vlies oder Ähnlichem einzupacken. Da die Wurzeln noch nicht eingewachsen sind, nehmen sie noch kein Wasser auf. Würde man die Krone dem Wind und der Sonne ausgesetzt lassen, würde die Pflanze über die Triebe Wasser verdunsten und eventuell vertrocknen. Um dem vorzubeugen, packt man sie ein.
- Pflanzloch ausheben, welches etwa 40 x 40 Zentimeter, mindestens aber doppelt so breit wie der Wurzelballen ist
- Erde an den Rändern des Lochs gut auflockern
- Aushub mit Humus und/oder Bodenverbesserer vermischen
- Pflanzstab installieren
- Stammrose so tief einsetzen, dass der Knubbel am Stamm (Zapfenstelle) oberirdisch liegt
- Pflanzloch auffüllen
- Erde andrücken
- Wässern
- Krone einpacken
Lubera®-Tipp: Keinesfalls Dünger oder Kompost in den Boden einarbeiten, da dies zum Verbrennen der feinen Haarwurzeln und somit zum Vertrocknen der Rose führen kann!
Getopfte Stammrosen pflanzen
Containerrosen können ganzjährig gepflanzt werden. Im Winter darf der Boden allerdings nicht gefroren sein. Vor dem Pflanzen von Containerrosen, sollte man dafür sorgen, dass der Ballen gut mit Feuchtigkeit versorgt ist. Am besten ist es, den Topf so lange in einem Eimer oder ähnlichem unter Wasser zu drücken, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Wichtig bei dieser Methode ist, dass sich wirklich der gesamte Topf unter der Wasseroberfläche befindet.
Bei getopften Stammrosen muss beim Einpflanzen nicht mehr auf die Höhe des Knubbels an der Stammbasis geachtet werden, da sich diese hier schon an der richtigen Position befindet. Es ist lediglich wichtig beim Einpflanzen das Erdniveau des Topfes beizubehalten. Dies ist anders als beim Pflanzen von herkömmlichen Strauchrosen. Diese sollte man auch als Containerrose etwa eine Handbreit tiefer einpflanzen. Bei Stammrosen diese Regel bitte nicht anwenden!
- Pflanzloch ausheben, welches etwa 40 x 40 Zentimeter, mindestens aber doppelt so breit wie der Wurzelballen ist
- Erde an den Rändern des Lochs gut auflockern
- Aushub mit Humus und/oder Bodenverbesserer vermischen
- Pflanzstab installieren
- Stammrose so tief einsetzen, dass der Knubbel am Stamm (Zapfenstelle) oberirdisch liegt
- Pflanzloch auffüllen
- Erde andrücken
- Wässern
Abstände beachten
Stammrosen wirken solitär elegant, besitzen jedoch auch jede Menge Extravaganz, wenn sie in Reihen gepflanzt werden. Nicht falsch verstehen: Diese Art der Reihenpflanzung soll keine Hecke oder einen Sichtschutz ergeben, sondern vielmehr eine ordentliche Anordnung mehrerer Rosenstämmchen. Entlang eines Weges wie eine Allee gepflanzt, entsteht ein besonders schönes Ambiente. Je nach Stammhöhe, sind die Blüten, die im besten Falle auch noch duften auf Nasenhöhe. Was gibt es dann schöneres, als durch solch eine Allee zu spazieren und an den Stammrosen zu verweilen um sich an ihrem Duft zu erfreuen. Sie benötigen allerdings viel Platz, um sich entwickeln und ungestört wachsen zu können. Wie viel ihnen gegönnt werden soll, hängt von der individuellen Rosensorte ab. Pauschal gilt: Je starkwüchsiger die Sorte, desto mehr Pflanzabstand sollte eingehalten werden. Demzufolge benötigen Stammrosen, die mit Strauchrosen, oder gar Kletterrosen veredelt wurden mehr Platz, als Stammrosen, die mit Beetrosen veredelt wurden. Da Stammrosen oft mit Rosensorten veredelt werden, die proportional zur Stammhöhe passen, kann man sich beim Abstand nach der Stammhöhe richten. Zwergstämme werden oft mit Zwergrosen veredelt. Halb- und Hochstämme werden oft mit Beetrosen und Strauchrosen veredelt. Kaskadenstämme hingegen werden oft mit Kletter- und Ramblerrosen veredelt. Also gilt: Je höher der Stamm, desto starkwüchsiger ist oft auch die Krone und desto grösser sollte der Pflanzabstand gewählt werden.
Bild: Die Stammrose Darcey Bussell® hat sattrote Blüten, die einen fruchtigen Duft haben.
Kann man Stammrosen umpflanzen?
Manchmal müssen Stammrosen ihr Plätzchen verlassen und an ein neues umsiedeln. Dies kann beispielsweise im Zuge einer Gartenumgestaltung erfolgen oder aber, wenn man feststellt, dass der zugewiesene Standort doch nicht so optimal ist wie gedacht. Bevor die edle Rose verkümmert, ist es deswegen sinnvoll, sie umzupflanzen. Dies sollte grundsätzlich in der blattlosen Zeit geschehen, also zwischen Oktober/November und Februar an frostfreien Tagen. Ein Umpflanzen in voller Blätterpracht führt leider häufig zum Vertrocknen der Triebe, so dass es keinesfalls empfehlenswert ist. Da beim Ausgraben der Rose oft nur wenig bis keine Erde an den Wurzeln haften bleibt, ist sie zu behandeln wie eine wurzelnackte Rose. Sprich man schneidet die dicken Wurzeln vor dem Einpflanzen an. Ebenfalls sollten die Triebe auf circa 10 Zentimeter gekürzt werden. Nun achtet man beim Einpflanzen darauf, dass das Pflanzloch gross genug ist (ca 40 x 40 Zentimeter) und dass der Knubbel, aus dem der Stamm entspringt oberirdisch liegt. Vor dem Pflanzen sollte der Unverzichtbare Stützstab installiert werden. Ist das Loch mit Erde aufgefüllt, ist es wichtig mit reichlich Wasser anzugiessen, damit sich die Erde komplett um die Wurzeln schwämmen kann. Man kann gut und gerne eine ganze Giesskanne Wasser ins Loch geben. Zu guter Letzt sollte man die Krone vor dem Austrocknen schützen und mit Vlies oder Ähnlichem einpacken.
Stammrosen in Topfkultur
Edel, wunderschön und aussergewöhnlich – so präsentieren sich Stammrosen in Topfkultur. Kleinere Exemplare lassen sich wunderbar auf Terrassen oder Balkonen kultivieren, während grössere unter anderem in Grundstückseinfahrten, auf Treppenaufgängen sowie in Vorgärten einen fantastischen Blickfang darstellen. Das A und O bei der Kübelhaltung ist das passende Pflanzgefäss: Es muss gross sein: mindestens 50 Zentimeter hoch, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können. Je höher die Stammrose ist, desto grösser sollte auch das Gefäss sein. Zudem muss es unten Löcher haben, durch die überschüssiges Wasser abfliessen kann.
Handelt es sich um eine wurzelnackte Rose, wird vor dem Stammrosen Pflanzen die Rose für 12 Stunden in einen Wassereimer gestellt. Nach dem Pflanzen ist es wichtig, die Krone vor dem Austrocknen zu schützen. Dafür kann man sie wie bei einer Pflanzung im Freiland mit Vlies einpacken. Eine frisch gepflanzte wurzelnackte Kübelrose bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass sie beweglich ist. Sie können alternativ den Kübel einfach in Garage oder Keller stellen, bis die Rose beginnt auszutreiben. Dort ist sie vor Wind und Sonne geschützt und kann nicht austrocknen.
Eine Stammrose im Container wird vor dem Pflanzen so lange unter Wasser getaucht, bis aus dem Ballen keine Luftblässchen mehr aufsteigen.
Der Kübel bekommt zu Beginn eine Drainage aus Kies oder Blähton, welche idealerweise mit einem Pflanzvlies abgedeckt wird.
- Kübel zur Hälfte mit hochwertiger Pflanzerde füllen. Wir empfehlen Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 1.
- Wurzelballen auf das Substrat setzen, wobei die Wurzeln schön ausgebreitet sein sollten.
- Pflanzgefäss so mit Erde auffüllen, dass der Knubbel am Stamm nicht bedeckt ist.
- Mit den Händen die Erde andrücken.
- Angiessen
Wichtig bei Kübelrosen ist die Düngung. Von März bis Juli sollten Rosen im Kübel einmal Wöchentlich mit einem hochwertigen Flüssigdünger versorgt werden.
Stammrosen pflegen
Damit Stammrosen über viele Jahre hinweg üppig blühen und kräftig gedeihen, benötigen sie einige Unterstützung seitens des Pflanzenfreundes. Sie werden diese Mühe jedoch danken und von Jahr zu Jahr schöner werden.
Stammrosen regelmässig giessen
Wenn Rosen zu trocken stehen, werfen sie überflüssigen Ballast ab. Dies können sowohl Blätter als auch Knospen und Blüten sein – spätestens dann ist dringend eine Wassergabe angesagt. Besser ist es jedoch, es gar nicht so weit kommen zu lassen: regelmässige Kontrollen sind ratsam; an heissen Tagen sowie in langen Trockenperioden sogar täglich. Bewährt hat sich die Fingerprobe: Finger etwa 2 Zentimeter tief in das Substrat stecken. Ist dieses trocken, muss gegossen werden, was idealerweise in den frühen Morgenstunden oder am Abend geschieht. Auch hier gilt die bewährte Giessregel: lieber viel und seltener als wenig und häufig.
Bitte äusserste Vorsicht walten lassen: Das Giesswasser sollte niemals auf die Blätter gelangen, da sich ansonsten dort schnell Pilze bilden können. Stammrosen sind zwar aufgrund ihrer Höhe diesbezüglich einer geringeren Gefahr ausgesetzt als beispielsweise Beetrosen oder Zwergrosen, dennoch kann es auch ihnen passieren, dass sie eine – wohlgemeinte – kalte Dusche mit einem Gartenschlauch abbekommen.
Düngen
Ausgepflanzte Stammrosen sollten im Frühjahr eine Gabe Kompost oder Langzeitdünger wie Frutilizer® Saisondünger Plus bekommen, welcher oberflächlich in die Erde eingearbeitet wird. Alternativ können die edlen Gewächse von März bis Juli einmal im Monat organischen Dünger bekommen, wobei die letzte Gabe gerne kaliumbetont sein kann. Kalium fördert die Winterhärte.
In Topfkultur bekommen die Rosenstämmchen ebenfalls von März bis Juli Flüssigdünger zusammen mit ihrem Giesswasser.
Bitte beachten: Stammrosen sollten ab August nicht mehr gedüngt werden. Ansonsten kann es passieren, dass ihre Triebe bis zum Frosteintritt nicht mehr ausreifen und somit erfrieren.
Bild: Die Stammrose 'Guirlande d'Amour'® ist sehr pflegeleicht und hat strahlend weisse Blüten.
Stammrosen schneiden?
Widmen wir uns der Frage, ob man Stammrosen schneiden muss. Hierauf gibt es nur eine Antwort, die nicht jedem Hobbygärtner gefallen wird: ja. Stammrosen benötigen genau wie die meisten anderen Vertreter ihrer Art einige Schnittmassnahmen, um gesund und munter zu bleiben – und um viele Blüten hervorzubringen. Der erste Schnitt, der als Form- und Erhaltungsschnitt anzusehen ist – erfolgt im Frühjahr:
- Erfrorene sowie abgestorbene Triebe am Ansatz entfernen.
- Triebe auf drei bis fünf Augen einkürzen, wobei wiederum einige Besonderheiten zu beachten sind: Schwachwüchsige Kronen werden auf 2 bis 3 Augen eingekürzt, während starkwüchsige Kronen nur auf 5 bis 7 Augen eingekürzt werden.
- Sonderfall: Stammrosen, bei denen eine Kletterrose veredelt worden ist. Diese werden nur ausgelichtet; vertrocknete Triebe werden entfernt. Sollten einige Triebe zu lang geworden sein, können sie entweder eingekürzt oder komplett entfernt werden.
Die Schnitte, die grundsätzlich mit einer sauberen, scharfen Garten- oder Rosenschere durchgeführt werden, sollten immer 3 bis 4 Millimeter über einer nach Aussen zeigenden Knospe angesetzt werden, und zwar etwas schräg.
Es ist empfehlenswert, Rosen zudem nach der Blüte zu schneiden. Bei diesem Schnitt werden die verblühten Blüten bis zum ersten fünfblättrigen Blatt zurückgeschnitten. Doch Achtung: viele Rosensorten bilden Hagebutten aus, die wiederum eine beliebte Nahrungsquelle für Gartenvögel darstellen. Ob ein Entfernen der Blüte bei diesen Sorten sinnvoll ist, sollte jeder für sich entscheiden.
Und noch eine Sache sollte Beachtung finden: Wildtriebe. Sie wachsen ungeniert aus dem Knubbel heraus, gerne auch aus dem Stämmchen. Leider haben sie eine Tendenz dazu, zu wuchern, und zwar über die dekorative Krone hinaus, wodurch die Optik etwas leidet. Sie sollten stamm- bzw. bodennah abgeschnitten werden – nicht nur aus optischen Gründen, sondern vor allem, da sie die Rose unnötig schwächen.
Krankheiten und Schädlinge an Rosenstämmchen
Rosen wird gerne nachgesagt, sie seien sehr schädlingsanfällig und zudem häufig krank. Doch ist das so? Sind Rosen tatsächlich empfindlicher als andere Gewächse? Fakt ist: Die Pflanzen mögen es gar nicht, wenn sich Wasser zwischen ihren Blättern, Blüten und Trieben sammelt und dort längere Zeit verbleibt. Schnell kommt es unter derartigen Bedingungen zu Pilzerkrankungen. Vermieden werden können sie allerdings weitestgehend durch
- Einhalten des Pflanzabstandes,
- Giessen nur im Wurzelbereich sowie
- richtig ausgeführte Schnitte.
Beherzigen wir diese Regelungen, können wir einen grossen Teil zur Gesundheit unserer (Stamm)Rosen beitragen.
Schädlinge hingegen treten bei guter Pflege zwar in verminderter Form auf, jedoch lassen sie sich nicht komplett vermeiden. Blattläuse lieben die zarten Rosenknospen und -triebe und saugen diese gerne aus. Besonders bei Wärme kann es schnell zu einer Invasion kommen. Mit Hausmitteln lassen sie sich für gewöhnlich gut bekämpfen; der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln sollte nur im äussersten Notfall – sprich: bei Gefahr für Leib und Leben der Stammrose – eine Option sein. Bitte dann darauf achten, dass sie bienenfreundlich sind, damit die wichtigen Insekten nicht versehentlich ebenfalls vernichtet werden.
Neben Blattläusen kommen gelegentlich Rosenblattwespen sowie Rosenzikaden vorbei. Eine Bekämpfung gestaltet sich schwierig. Sinnvoller ist es, durch naturnahes Gärtnern Nützlinge in den Garten zu locken, die sich um die Schädlinge kümmern. Kombiniere dafür insektenfreundliche Stauden mit deinen Stammrosen. Beispielsweise Katzenminze oder Steppensalbei wirken besonders harmonisch im Zusammenspiel mit Stammrosen. Zusätzlich locken sie Nützlinge an.
Pflegefehler
Während Krankheiten und Schädlinge zumindest teilweise nicht zu verhindern sind, können Pflegefehler vermieden werden. Wird eine Rose falsch behandelt, so zeigt sie dies durch Ausbleiben der Blüte, Blattabwurf oder trockenes Laub. Ursächlich hierfür sind in der Regel falsches Giess- sowie Düngeverhalten. Stammrosen möchten weder zu wenig noch zu viel Wasser oder Dünger bekommen und zeigen ihren Unmut darüber ziemlich schnell. Wenn erste derartige Anzeichen auftreten, sollten die Ursachen hierfür herausgefunden und umgehend behoben werden.
Stammrosen überwintern
Rosen sind winterhart – auch Stammrosen kommen mit kalten Temperaturen gut zurecht. Dennoch sind sie schutzbedürftiger als andere Vertreter ihrer Familie. Die Kronen der im Beet kultivierten Exemplare sollten mit einem Frostschutzvlies umwickelt werden; auch der Stamm kann mit einem solchen geschützt werden. Vor dem Einpacken werden Laubreste entfernt und die Krone kann schon einmal etwas in Form geschnitten werden. Nicht falsch verstehen: der Hauptschnitt erfolgt im Frühjahr! Ein leichtes Einkürzen der Triebe erleichtert einem jedoch das Einpacken. Wer möchte, kann junge Stammrose auch umbiegen, sobald sie ihre Blätter verloren hat. Hierbei ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt: Der Stamm wird vorsichtig zum Boden gebogen und dort mit einem Haken fixiert. Danach wird die komplette Pflanze mit Reisig oder Stroh bedeckt und zusätzlich in ein Vlies eingewickelt. Alternativ kann man die Krone auch mit Erde bedecken und leicht eingaben, sodass die Veredlungsstelle unterirdisch liegt. Im Frühjahr ist ebenfalls ein sorgfältiger Umgang notwendig: das Rosenstämmchen wird nur langsam aufgerichtet.
Wird die Stammrose im Kübel kultiviert, so sollte dieser mit Stroh ausgelegt und dann in ein Wintervlies gewickelt werden. Ein geschütztes Plätzchen auf einem Holz- oder Styropurblock ist zudem empfehlenswert, denn es schützt den Kübel vor Bodenfrost. Es ist besonders wichtig den Kübel, und somit das Substrat vor dem Durchfrieren zu schützen. Friert das Substrat nämlich durch, kann die Rose kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknet. Auch wenn die Rose im Winter keine Blätter mehr hat, sorgen immer noch die grünen Triebe in Kombination mit Sonne und Wind dafür, dass die Pflanze Wasser verdunstet. Kann sie dann keines von Unten nach ziehen geht sie ein. Daher ist auch ein Schutz der Krone so wichtig. Ein Einpacken mit Vlies schützt nicht nur die Veredlungsstelle vor Frost, es verhindert auch die Verdunstung von Wasser über die Triebe. Am einfachsten wäre es jedoch, wenn der gesamte Kübel bis zum Frühjahr in Garage oder Keller geräumt werden kann. Wichtig ist auch im Winter nicht vergessen die Stammrose im Kübel regelmässig zu giessen.