Die Bergpapaya gehört wie ihre große Schwester die Papaya zu den beliebtesten tropischen Früchten. In einem Wintergarten oder einem anderen Winterquartier für subtropische Pflanzen kann die Bergpapaya auch hierzulande als Kübelpflanze durch den Winter gebracht werden, im Sommer geht es dann raus auf die Terrasse oder den Balkon. Wenn Licht und Temperatur stimmen, klappt es auch mit der Ernte. In diesem Beitrag erfahrt ihr etwas über die Botanik der Bergpapaya und wie ihr den tropischen Obstbaum pflanzen und pflegen müsst.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zur Bergpapaya
Die Bergpapaya ist wie die Papaya (Carica papaya) ein Mitglied der Familie der Melonenbaumgewächse. Botanisch gehört sie aber als Vasconcellea x heilbornii zu einer Nachbargattung, ist also eine enge Verwandte der tropischen Papaya. Als alternative botanische Bezeichnung findet man aber auch Carica pentagona. Weitere Trivialnamen sind Chamburo oder Papayuela, im Englischen heisst sie Mountain Pawpaw oder Mountain Papaya (und darf aber nicht mit der Indianerbanane PawPaw verwechselt werden). Der Vorteil der Bergpapaya im Vergleich zu ihrer tropischen Schwester ist die größere Toleranz für niedrige Temperatur. Auch in Bezug auf Feuchtigkeit und Feuchtigkeitsschwankungen ist die Bergpapaya robuster als die Papaya. Diese Eigenschaften machen sie auch für die Kultur hierzulande interessant.
Wuchs und Befruchtung
Die Bergpapaya wächst als kleiner Baum oder Strauch und erreicht ca. 1,5 bis maximal 2 Meter. An der Stammspitze wachsen als schönes Blätterdach die großen Blätter. Sie bilden handförmige Großblätter mit fünf oder bis zu sieben 'Fingern'. Die eher unscheinbaren aber hübschen gelben weiblichen Blüten wachsen im oberen Teil des Stammes. Die männlichen Blüten findet man dagegen im unteren Bereich. Die Bergpapaya ist zweihäusig, dh. männliche und weibliche Blüten wachsen auf unterschiedlichen Pflanzen. In Einzelfällen findet man aber auch einhäusige Pflanzen mit männlichen und weiblichen Pflanzen. Die Bestäubung ist aufgrund fehlender Bestäuber nicht ganz zuverlässig auf natürliche Weise möglich. Daher ist eine Handbestäubung mit dem Pinsel das Mittel der Wahl.
Die Früchte der Bergpapaya sind nicht ganz so groß wie bei der Papaya, der Hauptfrucht der Melonenbaumgewächse. Auch bei den Pflanzen findet man einen deutlichen Größenunterschied. Die Frucht ist erst klein und hellgrün. Sie hat eine schöne ovale Form, die am Anfang an eine große Kaper erinnert. Die Bergpapaya Frucht wird ca. 130 g schwer. In der Reife wird sie zunächst gelb, später gelb- bis goldorange. Das Fruchtfleisch ist etwa 1 cm dick und fruchtigsüß. Im Gegensatz zur Papaya hat die Bergpapaya einen herben Unterton, der sicher Geschmacksache ist. Für erfahrene Fruchtgenießer kann dieser Geschmack aber sehr reizvoll sein.
Die Pflege der Bergpapaya
Auch wenn die Bergpapaya aufgrund ihrer ursprünglichen Anpassung an kühle Höhenlagen in Amerika robust ist, hängt der Ernteerfolg und die Fruchtsüße natürlich vor allem von der Sonnenscheindauer ab. Der Standortwahl kommt also eine sehr große Bedeutung zu.
Der passende Standort für die Bergpapaya
Der Standort für die Pflanze ist sonnig und hell, aber nicht heiß. Es sollte also sowohl für ausreichend Belüftung aber auch für Luftfeuchtigkeit gesorgt werden. Wer einen Wintergarten hat, kann die Pflanze ganzjährig dort platzieren, zwischen Mai und September ist aber auch ein Platz auf der Terrasse sinnvoll. Immerhin ist die Bergpapaya eine dekorative Pflanze und es macht Spaß, den großen Früchten beim Wachsen zuzusehen.
Winterstandort und Überwinterung
Im Winter ist die Bergpapaya robust, aber nicht winterhart. Ideal ist eine Überwinterungstemperatur um die 10° C. Auch wenn die Pflanze kurzfristig Temperaturen etwas oberhalb von 0° C aushält, sollte man diese Toleranz nicht überstrapazieren. Für das langfristige Gedeihen und die Fruchtentwicklung ist es wichtig, dass die Pflanze in einem Temperaturspektrum um die 10° bleibt. Die besten Ergebnisse werdet ihr also mit einem Wintergarten oder einer anderen milden, aber hellen Überwinterungsmöglichkeit haben.
Die Pflege der Berg Papaya
Der Pflegebedarf bei der Mountain Papaya ist typisch für eine subtropische Pflanze. Auch die großen Früchte erfordern etwas mehr Pflegeaufwand.
Gießen und Düngen
Eine Pflanze wie die Mountain Papaya wird in ihrer Herkunftsregion regelmäßig mit Feuchtigkeit durch Niederschläge versorgt. Gerade in den Höhenlagen sorgt Steigungsregen für permanenten Nachschub an Wasser. Dieses fließt aber natürlich auch schnell wieder ab, so dass Feuchtigkeit und keineswegs Nässe oder gar Staunässe das passende Milieu für die Vasconcellea ist.
Das große Fruchtwachstum erfordert in der Kübelhaltung regelmäßige Gabe von Dünger in der Wachstumszeit von Mai bis ca. September. Es kann ein Volldünger verwendet werden, der etwa auch für die Düngung von Feigenbäumen geeignet ist. Wenn sich das Wachstum der Früchte verlangsamt, sollte keinesfalls die Düngegabe erhöht werden, denn sonst entsteht Überdüngung. Regelmäßiger Grund für geringeres Wachstum ist fehlender Sonnenschein und ausbleibende Wärme.
Der Schnitt bei der Bergpapaya
Das ist ein kurzes Kapitel: Die Pflanze muss nicht geschnitten werden, es sei denn, es sind Pflanzenteile abgestorben, die im Rahmen des Erhaltungsschnitt entfernt werden müssen.
Umtopfen
Auch beim Umtopfen hilft ein Blick auf die natürliche Herkunft der Bergpapaya. Der Boden in süd- und mittelamerikanischen Höhenlagen ist leicht und durchlässig. Für den Kübel kann man ähnliche Bodenverhältnisse erreichen, indem man eine nährstoffreiche Humuserde mit Drainagematerial wie etwa Lavagranulat oder Poroton mischt. Man kann diese Mischung selbst herstellen, aber auch als fertige Erde kaufen.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur:
Bernd Nowak & Bettina Schulz: Taschenlexikon tropischer Nutzpflanzen und ihrer Früchte, 2009
Ich denke aber 22° ist für eine Zitrone zu warm im Winter. Sie sollte so kühl wie es geht am hellsten Platz stehen.