'Mein Agapanthus blüht nicht', schreiben mir immer wieder Mediterrangärtner oder -gärtnerinnen. In diesem Beitrag möchte ich daher erklären, welche Ursachen vorliegen können und wie ihr diese Pflegeprobleme vermeiden könnt. Darüber hinaus gebe ich weitere Tipps zur Pflege und Überwinterung. Ich bin sicher, dass sie euch zu tollen Agapanthus Blüten verhelfen. Günstige Agapanthi könnt ihr im Lubera® Shop kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Agapanthus blüht nicht – die Ursachen
- Ursache 1: Schlechte Versorgung im Herbst
- Ursache 2: Die Überwinterung ist zu dunkel
- Ursache 3: Der Topf ist zu gross
- Der Agapanthus blüht nicht – was kann man tun?
- Lösung 1: Verbesserung der Nährstoffversorgung
- Lösung 2: Richtige Überwinterung
- Lösung 3: Der optimale Standort für Agapanthus
- Lösung 4: Ein kleinerer Topf
- Pflegefehler bei Schmucklilien erkennen
- Agapanthus Pflege – wichtige Tipps im Überblick
- Schädlinge und Krankheiten
- Ist die Schmucklilie giftig?
Der Agapanthus blüht nicht – die Ursachen
Wenn ihr euren Agapanthus im Frühjahr, im März oder April auf die Terrasse stellt, habt ihr sicher einige Vorfreude auf die tollen Blütenkugeln des Agapanthus. Diese thronen auf langen Stielen majestätisch über eurer Terrasse. Kein Wunder, dass Aganpthus in vielen herrschaftlichen Parks zum festen Repertoire gehört.
Umso grösser ist jedoch die Enttäuschung, wenn die ersten Knospen ausbleiben. Diese erscheinen üblicher Weise schon im April und schieben sich wie Schlangenköpfe aus den zahlreichen schmalen Blättern des Agapanthus. Danach wird aus dem schmalen Schlangenkopf ein umschlossener Knospenball, der sich schliesslich öffnet und zahlreichen kleine, blauen Knopsen das Licht der Welt erblicken lässt. Wenn diese am Ende geöffnet werden, dann blüht der Agapanthus in voller Pracht. Oder auch nicht – aber warum?
Ursache 1: Schlechte Versorgung im Herbst
Der Agapanthus ist eine pflegeleichte, aber nicht anspruchslose Pflanzen. Die richtige Pflege im Herbst ist wichtig, denn hier kann ein Grund verborgen liegen, dass Agapanthus nicht blüht!
Häufig ist es so, dass nach Ende der Terrassenzeit die Kübelpflanzen ein wenig vernachlässigt werden. Man ist weniger draussen und verlässt sich auf den Regen und die höhere Luftfeuchtigkeit, die die Pflanzen versorgen. Bei den meisten mediterranen Pflanzen geht das ja auch meistens gut. Nur Agapanthus africanus mag es gar nicht, wenn er zu trocken wird. Auch braucht er auch noch einmal Nährstoffe, also Dünger, wenn der Herbst warm wird und er weiter wächst. Wenn ihr die Liebesblume im Herbst vernachlässigt, dann kann es passieren, dass sie im Frühling nicht blüht.
Ursache 2: Die Überwinterung ist zu dunkel
Der Agapanthus africanus ist eine immergrüne Kübelpflanze. Er ist also immer zur Fotosynthese bereit. Mithilfe der Fotosynthese bildet die Schmucklilie wie alle Grünpflanzen Zucker, der unter anderem zur Blütenbildung verwendet wird. Wenn die Pflanze aber ganz dunkel steht, dann ist der Prozess der Fotosynthese unterbrochen. In unseren mitteleuropäischen Wintern mangelt es meistens an Licht, dennoch müssen wir den Agapanthus mit einem Mindestmass an Licht versorgen. Ansonsten fehlt ihm die Wachstumsenergie zur Blütenbildung im Frühjahr.
Die ideale Überwinterung ist daher kühl und hell. Kühl bedeutet, dass die Temperatur zwischen 5° und 10 °C liegen sollte. Bei diesen Werten reicht ein Lichtwert von 1500-2000 Lux aus, damit der Agapanthus genug Licht hat. Ist die Temperatur höher, braucht die Schmucklilie mehr Licht. Dieser Lichtbedarf ist aber bei bedeckten Wintertagen mit Tageslicht kann zu decken, daher müsst ihr dann also eine künstliche Lichtquelle, also eine Pflanzenleuchte einsetzen.
Meine Erfahrung mit der dunklen Überwinterung haben beim Agapanthus gezeigt, dass die Helligkeit im Winterquartier einen deutlichen Einfluss auf das Blühverhalten im nächsten Jahr hat.
Tipp: Am Ende des Winters hat der Agapanthus häufig gelbe Blätter, die problemlos entfernt werden können.
Ursache 3: Der Topf ist zu gross
Eine weitere Besonderheit des Agapanthus ist seine Vorliebe für begrenzte Platzverhältnisse. Nur wenn die Schmucklilie ganz eng in ihren Kübel eingepflanzt ist, könnt ihr eine üppige Blüte erwarten. Hintergrund ist, dass das Wurzel- und Rhizomen-wachstum beim Agapanthus Vorrang hat. Die Liebeblume erobert also erst den zur Verfügung stehenden Raum im Erdreich, bevor sie sich um die Blüte kümmert.
Wenn ihr Agapanthus africanus umtopft und dabei einen zu grossen Topf verwendet, verringert ihr die Wahrscheinlichkeit der Blütenbildung. Der Agapanthus blüht nicht, wenn er noch anwurzeln muss.
Lasst den Agapanthus also stets ganz eng wachsen und topft erst dann um, wenn der Topf aus allen Nähten zu platzen scheint.
Tipp: Der neue Topf sollte beim Umtopfen nur so viel grösser sein, dass ihr die neue Erde gerade in den Zwischenraum zwischen Ballen und Topf schieben könnt. Eine Richtschnur ist ein zusätzlicher Durchmesser von 2-4 cm.
Der Agapanthus blüht nicht – was kann man tun?
Wenn die Blüte nach dem Agapanthus Pflanzen ausbleibt, heisst es zunächst, sich in Geduld zu üben. Da die Ursache ja häufig im vergangenen Winter oder Herbst liegt, lässt sich das Problem nur mittelfristig beheben.
In der Regel brauchen Pflanzen bei milder bis warmer Witterung mindestens 2-3 Wochen bis sie eine Pflegemassnahme umgesetzt haben. Der Agapanthus blüht nicht – dann müsst ihr erst einmal die Ursache feststellen, um das Problem abstellen.
Lösung 1: Verbesserung der Nährstoffversorgung
Wenn ihr im vergangenen Herbst die Versorgung mit Nährstoffen vernachlässigt habt, dann könnt ihr diese nur peu à peu nachholen. Keineswegs solltet ihr die Düngermenge verdoppeln. Die Pflanze kann nur eine begrenzte Menge an Nährstoffen aufnehmen. Wenn ihr mehr Dünger in den Topf gebt, kommt es zu Überdüngung und zu Versalzung, die die Wurzeln belastet. Wir können aber dafür sorgen, dass die Schmucklilie intensiver wächst und mehr Nährstoffe umsetzt. Das erreicht ihr mit einem warmen Standort.
Tipp: Als Dünger für den Agapanthus empfehle ich den Frutilizer® Instant Bloom Kübelpflanzendünger, der mir in der Vergangenheit immer reichlich Blüten beschert hat.
Lösung 2: Richtige Überwinterung
Agapanthus blüht nicht, wenn die Pflanze nicht richtig überwintert wurde. Die blatteinziehenden Sorten verlieren im Winter ihre Blätter. Sie sind winterhart bis -15°C und können somit in jenen Gegenden, in denen keine kälteren Temperaturen zu erwarten sind, im Beet verbleiben.
Einen Winterschutz sollte man ihnen trotzdem vorsorglich geben:
- Rindenmulch
- Laub
- Reisig oder
- ein Frostschutzvlies, welches unter die Pflanze gelegt wird.
Wem dies zu unsicher ist, kann die Schmucklilie auch ausgraben, in einen Kübel stecken und im Haus überwintern lassen. Ihre Überwinterung ist identisch mit jener der immergrünen Sorten, jedoch muss der Standort nicht hell sein.
Grundsätzlich gilt:
- Schmucklilien im Kübel immer im Haus überwintern lassen
- Ausgepflanzte Schmucklilien können im Beet bleiben, wenn ihnen ein spezieller Winterschutz gegeben wird.
Achtung: Die Schmucklilie blüht nicht, wenn es in ihrem Winterquartier zu warm war. Keinesfalls dürfen die dortigen Temperaturen 10°C überschreiten!
Tipp: Die Schmucklilien in ihrem Topf ins Beet pflanzen; dies erleichtert das Herausnehmen der Pflanzen zur Überwinterung.
Lösung 3: Der optimale Standort für Agapanthus
Wenn es im vergangenen Winter zu dunkel war, dann könnt ihr die Lichtversorgung optimieren. Normalerweise kommt Agapanthus africanus auch mit einem sonnigen bis halbschattigen Platz zu Recht. Im Gegenteil: die volle Sonne lässt ihn rasch austrocknen, was ungünstig ist. Kommt er aber aus einer dunklen Überwinterung, müsst ihr ihn nach einem kurzen Übergang im Halbschatten besonderen sonnig aufstellen. Gerade im frühen Frühjahr ist die Sonne noch schwach, sodass nicht an jedem Standort im ganzen Tag über Sonne herrscht. Sucht also einen solchen Platz für den Agapanthus aus, der möglichst lange direkt von der Sonne beschienen wird. Da die Schmucklilie von der Höhe her eine kleine Pflanze ist, kann es auch sehr effektiv sein, die Liebesblume hoch zu stellen, sodass sie nicht mehr von umgebenden Pflanzen oder Gartenmöbel beschattet wird.
Grundsätzlich gilt: Agapanthi haben es gerne warm und sollten deswegen einen möglichst sonnigen Standort zugewiesen bekommen, denn nur dort können sie ihre Blütenpracht entwickeln. Gerne kann dieser nach Osten oder Süden gelegen sein; wichtig ist, dass dort mindestens einen halben Tag lang die volle Sonne scheint. Darüber hinaus sollte das Plätzchen windgeschützt sein, da die Schmucklilie Winde nicht so gut verträgt: ihre langen, dünnen Blütenstiele, die schon schwer an den Blütenbällen zu tragen haben, können starken Böen nicht standhalten und knicken um.
Tipp: Agapanthus vor eine Mauer setzen; diese schützt nicht nur vor Wind, sondern speichert auch Wärme und gibt sie wieder an die Pflanzen ab.
Lösung 4: Ein kleinerer Topf
Ein zu grosser Topf ist ein mechanisches Problem. Wenn ihr also einen sehr viel zu grossen Topf gewählt habt, dann sollt ihr erneut umtopfen in einen kleineren Topf. Falls der Topf nur etwas zu gross ist, zum Beispiel acht statt vier cm, dann erscheint es mir sinnvoller, den Dingen ihren Lauf zu lassen.
Wenn ihr dann für gutes Wachstum sorgt, wird der Agapanthus nach einiger Zeit den zusätzlichen Raum ausgefüllt haben, um anschliessend wieder Blüten zu bilden. Im Ergebnis hättet ihr zwar eine blütenlose Zeit, aber dafür einen wesentlich grösseren Agapanthus, der im nächsten Sommer wieder blüht.
Pflegefehler bei Schmucklilien erkennen
Dass eine Pflegefehler vorliegt, merkt ihr wenn eine oder mehrere der nachfolgend beschriebenen Ursachen zutrifft.
- Schmucklilie blüht nicht: Temperatur im Winterquartier zu hoch; Pflanze hat nach Umtopfen noch nicht das gesamte Pflanzgefäss durchwurzelt; Standort zu dunkel
- Gelbe Blätter: Staunässe; Überdüngung
- Braune Blätter: Pflanze steht zu trocken
Wenn ihr die Häufigkeit der Blüte erhöhen wollt, dann solltet ihr auch die weitere Pflege optimal gestalten.
Agapanthus Pflege – wichtige Tipps im Überblick
Giessen: Schmucklilien können in ihren fleischigen Rhizomen Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum speichern, was aber nicht bedeutet, dass sie kaum gegossen werden müssen. Im Gegenteil: bereits ab April müssen die Agapanthi regelmässig eine ausreichende Wassergabe erhalten. Ausreichend, aber mässig: keinesfalls dürfen die Pflanzen übergossen werden, so dass sich Staunässe bilden kann.
Düngen: Aufgrund ihrer Blühfreudigkeit und ihres buschigen Wuchses hat die Schmucklilie einen hohen Nährstoffbedarf. Von April bis August sollte ihr deswegen alle vierzehn Tage eine Gabe Dünger zusammen mit dem Giesswasser verabreicht werden; gewöhnlicher Flüssigdünger ist hierfür völlig ausreichend. Je nach Wetter im Herbst könnt ihr im September und Oktober noch einmal nachdüngen.
Umtopfen: Wird der Agapanthus als Kübelpflanze gehalten, so wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem das Pflanzgefäss zu klein geworden ist. vermutlich wird dies früher geschehen als vom Gartenbesitzer erhofft, denn die kräftigen Wurzeln wachsen schnell und ausladend. Ist dies der Fall, muss die Schmucklilie im Frühling in ein grösseres Pflanzgefäss umgetopft werden – aber bitte nur dann. Ansonsten mag die Pflanze ein Umtopfen überhaupt nicht, und sie zeigt ihren Unmut darüber durch spärlichere Blütenbildung.
Besondere Aufmerksamkeit muss auf das Substrat von Kübelpflanzen gelegt werden: in Pflanzgefässen besteht immer die Gefahr, dass sich Staunässe bildet, und diese verträgt die Schmucklilie überhaupt nicht. Das Pflanzsubstrat muss demzufolge mit Sand und/oder Blähton vermischt werden, damit es locker und wasserdurchlässig wird. Auch Tonscherben, die unten in das Pflanzgefäss gelegt werden, erfüllen diesen Zweck. Darüber hinaus sollte das Gefäss unten Löcher enthalten, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann.
Tipp: In die Erde von Kübelpflanzen etwas Lehmpulver untermischen; dieses fördert eine gute Feuchtigkeitsbindung.
Schneiden: Ein Schnitt ist nicht notwendig; lediglich vertrocknete oder verwelkte Blätter sollten abgeschnitten werden.
Tipp: Verblühte Blütenstände entfernen. Dies kräftigt nicht nur die Pflanze, sondern verhindert auch eine unerwünschte Selbstaussaat.
Schädlinge und Krankheiten
Sowohl Krankheiten als auch Schädlinge treten ausgesprochen selten bei Schmucklilien auf. Die grösste Gefahr droht durch Staunässe, welche zur Wurzelfäule und somit zum Absterben der Pflanze führt.
Ist die Schmucklilie giftig?
Das Rhizom des Agapanthus enthält Inhaltsstoffe, die sowohl für Menschen als auch Haustiere giftig sind. Von einem Verzehr ist dringend abzuraten; nach dem Berühren der Pflanze sollten sich vorsorglich die Hände gewaschen werden.
Tolle Seite ich hoffe sie bringt mich zum Erfolg wann ist die beste Zeit zum Umtopfen ?
Vielen Dank für’s Feedback. Ich helfe gerne weiter: Am Besten topfen Sie den Agapanthus im frühen Frühjahr, also im März oder frühen April um.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth