
Werden die Pflanzen im Freiland kultiviert, so erfolgt die notwendige Bestäubung durch Insekten sowie Wind. In Zimmerkultur oder im Gewächshaus wird dies eher nicht möglich sein, so dass man als Hobbygärtner selbst seine Tomaten bestäuben muss. Wir sagen, wie´s geht.
Inhaltsverzeichnis
Warum man Tomaten bestäuben sollte
Tomaten sind zwar Selbstbestäuber, was jedoch nicht heißt, dass ihre Pollen von alleine von Blüte zu Blüte fliegen. Hierfür sind Insekten und/oder Wind notwendig. Im Freiland muss man sich also keine Gedanken darüber machen, ob die Pollen tatsächlich dorthin gelangen, wo sie hinsollen – das werden sie definitiv tun.
Nun werden nicht alle Tomaten draußen kultiviert, sondern auch im Zimmer oder Gewächshaus. Weder Wind noch Insekten finden ihren Weg dorthin, so dass davon auszugehen ist, dass keine Bestäubung erfolgt. Dies wiederum führt zum Ausbleiben der Früchte, was insofern schade wäre, als dass diese ja der eigentliche Grund für einen Tomaten Anbau sind.
Im Freien?
Man stelle sich vor, auf großen Tomatenplantagen geht ein Bauer von Pflanze zu Pflanze zum Tomaten Bestäuben. Ist eher nicht der Fall, da dies auch nicht notwendig ist. Bei Freilandkultur übernehmen Insekten, vor allem Hummeln, sowie der Wind diese Aufgabe.
Im Haus
Werden die delikaten Früchte im Haus angebaut, muss man die Tomaten bestäuben. Vielleicht wird zwar mal ein laues Lüftchen wehen, aber man sollte sich nicht darauf verlassen.
Tomaten bestäuben im Gewächshaus
Natürlich kann es sein, dass sich mal eine Biene oder Hummel ins Gewächshaus verirrt. Vermutlich wird sie dabei auch die eine oder andere Tomate bestäuben. Verlassen kann man sich darauf jedoch ebenfalls nicht, so dass man als Hobbygärtner selbst Hand anlegen muss.
Tomaten bestäuben – so geht´s

Wer selbst Tomaten bestäuben möchte, der hat hierfür zwei verschiedene Möglichkeiten: Bestäubung mit einem Pinsel oder einer elektrischen Zahnbürste. Für welche sich individuell entschieden wird, hängt von der Menge der Tomaten ab: bei wenigen Pflanzen ist ein Pinsel vollkommen ausreichend, während eine größere Anzahl besser mithilfe der Zahnbürste bestäubt werden sollte.
Lubera-Tipp: Kleinere Pflanzen können auch kräftig geschüttelt werden, wobei dies sehr vorsichtig geschehen muss.
Richtiger Zeitpunkt
Die Bestäubung erfolgt erstmalig, wenn die Tomatenblüten sich geöffnet haben. Danach muss das Procedere an den darauffolgenden Tagen wiederholt werden.
Anleitung
- Mit einem Pinsel werden die einzelnen Blüten an einer Pflanze nacheinander vorsichtig bestrichen. Wichtig dabei ist, dass die Borsten ganz weich sind.
- Wird eine elektrische Zahnbürste verwendet, so sollte diese nicht direkt an Pflanzenteile gesetzt werden. Die Gefahr, dass es dabei zu Verletzungen kommt, ist zu groß. Stattdessen wird sie an die Rankhilfe gehalten. Durch die Vibration wackelt die gesamte Pflanze und verteilt so ihre Pollen.
Tipps & Tricks beim Tomaten Bestäuben
Im Gewächshaus darf die Temperatur keinesfalls über 30° C liegen, da einer derartige Hitze dazu führt, dass die Pollen nicht mehr keimfähig sind.
Die Luftfeuchtigkeit spielt bei dieser Prozedur ebenfalls eine große Rolle: sie muss zwischen 50 und 80 % liegen. Ist sie höher, so werden die Pollen verklumpen; ist sie jedoch geringer als 50 %, so sind die Pollen kaum noch keimfähig.
Kreuzbestäubung verhindern
Wer aus selbstgezüchteten Tomaten Samen für die Anzucht im Folgejahr gewinnen möchte, legt für gewöhnlich großen Wert auf Sortenreinheit. Diese kann jedoch nicht gewährleistet werden, wenn die betreffende Pflanze im Freiland neben anderen Sorten steht. Um die sogenannte Kreuzbestäubung zu verhindern, können einzelne Blütentriebe mit einem Insektennetz umwickelt werden. Dieses darf jedoch nicht so eng anliegen, dass sich die Blüten nicht mehr entwickeln können. Die Tomaten, die sich darunter bilden, sind sortenrein.
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