Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein sommergrüner Strauch aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Lamiaceae). Er blüht von Juli bis August mit duftenden violetten, blauen, rosafarbenen oder weissen Blütenkerzen. Bereits seit der Antike wird er als Heilpflanze verwendet. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zur Pflanzung und Pflege des Mönchspfeffers. Im Lubera®-Gartenshop können Sie Mönchspfeffer Pflanzen kaufen und diese pflegeleichte Pflanze in Ihrem Garten kultivieren.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung - Mönchspfeffer
- Mönchspfeffer kann bis zu 5 Meter gross werden
- Blütezeit ist von Juli bis Oktober
- Mönchspfeffer zählt zu den sommergrünen Sträuchern, die in der Antike als Heilpflanze verwendet wurden
- Mässig winterhart, braucht keinen Winterschutz
Mönchspfeffer: Wuchs und Aussehen
Der buschige Strauch wird bis zu 5 Meter hoch. Er hat grosse, handförmig gelappte Blätter, deren 5 bis 9 Fiederblätter gestielt und bis zu 11 cm lang sind. Sie haben eine ähnliche Form wie die von Kastanien oder Hanf. Das Laub ist auf der Oberseite dunkelgrün, unterseits ist es etwas heller und filzig behaart. Es duftet aromatisch. Die Blüten entwickeln sich von Juli bis Oktober in Scheinquirlen an den Spitzen der Triebe. Im Wuchs erinnert blühender Mönchspfeffer an den Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii).
Herkunft und Sorten
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Pflanzenart liegt im Mittelmeerraum und reicht im Osten bis nach Pakistan und zur Krim. Die Wildform ist in Mitteleuropa nur bedingt winterhart. Es wurden aber neue Formen gezüchtet, die eine bessere Frosthärte haben und besser als Beet- und Kübelpflanzen geeignet sind. Diese Sorten blühen in verschiedenen Farben:
- 'Alba' - weiss
Bild: Vitex agnus-castus 'Blue Diddley' wächst kompakt auf nur 1.2m Höhe. Die blauen Blüten erscheinen im August und September.
- 'Blue Diddley' – lavendelblau
- 'Blue Puffball' - blau
- 'Delta Blues'® - blau-violett
Bild: Der Strauch 'Latifolia' ist eine echte Augenweide mit seinen blauvioletten Blüten. Auch bei Insekten ist der Strauch sehr beliebt.
- 'Latifolia' – hellviolett
- 'Pink Pinnacle'® - hellrosa
- 'Santamaria' – hellrosa
Bild: Mönchspfeffer 'White Spire' ist ein spät blühender Kleinstrauch.
- 'White Spire'® - weiss
Mönchspfeffer pflanzen
Mönchspfeffer sollten Sie am besten im Frühjahr pflanzen. Dann haben die Sträucher viel Zeit, um vor den ersten Frösten anzuwachsen. Bei regelmässigem Rückschnitt im Frühjahr werden die Sträucher im Garten etwa 2 Meter hoch und ebenso breit. Da ein freier Stand wichtig für eine gute Entwicklung ist, sollten Sie einen Pflanzabstand von 2 Metern zu anderen Pflanzen und Mauern einhalten.
Verwendung im Garten
Der Mönchspfeffer kann als Zierstrauch im Beet und als Kübelpflanze eingesetzt werden. Er ist eine wertvolle Nahrungspflanze für Honigbienen, Wollbienen, Holzbienen, Hummeln und andere Wildbienen. Die Pflanzen sind mässig winterhart. Ihre Triebe ertragen Fröste zwischen -7 und -12 °C. Sie frieren im Winter an exponierten Stellen oft zurück. Das ist für die Pflanzen aber unproblematisch, weil sie einen Rückschnitt im Frühjahr gut ertragen und im gleichen Jahr an den diesjährigen Trieben blühen. Da der Schmetterlingsflieder sich stark selbst aussät und in manchen Ländern als invasiver Neophyt gilt, wird der Vitex agnus-castus als Ersatz für ihn diskutiert. Bei dieser wärmeliebenden Art reifen die Samen in Mitteleuropa nur selten aus und so verwildert sie nicht.
Standort und Boden
Der Standort sollte vollsonnig, aber windgeschützt sein. Ein warmer Platz an einer Südwand ist gut geeignet. Ein frischer bis feuchter, humoser, nährstoffreicher, tiefgründiger Boden ist ideal für den Mönchspfeffer. In der Natur wächst er oft in der Nähe von Gewässern oder in Meeresnähe. Ein neutraler bis alkalischer pH-Wert ist günstig. Sollte der Boden sauer sein, empfiehlt sich eine Kalkung.
Pflege
Ein Winterschutz ist bei ausgepflanzten Exemplaren nicht notwendig. Der Mönchspfeffer kann im Frühjahr bis auf eine Höhe von 20 bis 80 cm zurückgeschnitten werden. Er treibt wieder aus und blüht im Spätsommer. Sollten im Winter die Triebspitzen erfrieren, werden diese beim Schnitt entfernt.
Kübelpflanzen sollten Sie in ein frostfreies Winterquartier räumen oder mit einer Abdeckung vor kalten Winden und dem Austrocknen schützen. Eine Unterlage aus Styropor und das Umwickeln des Kübels mit Stroh, Noppenfolie und Jute verhindern das Durchfrieren des Wurzelballens. Achten Sie auf eine gute Wasserversorgung. Giessen Sie den Blütenstrauch, wenn das Substrat im Kübel an der Oberfläche trocken ist.
Mönchspfeffer schneiden
Weil dieser Zierstrauch am diesjährigen Holz blüht, ist es sinnvoll ihn jedes Jahr zurückzuschneiden. Das fördert die Blütenfülle, hält den Strauch buschig und in Form. Mit einer sauberen, scharfen Astschere können Sie die verblühten Zweige einkürzen oder den Strauch bis fast zum Boden zurückschneiden.
Vermehrung
Vom Mönchspfeffer werden gelegentlich Samen angeboten. Diese können Sie von Februar bis April im Haus vorziehen oder ab Ende Mai direkt im Beet aussäen. Sie keimen bei Temperaturen über 20 °C. Weil es sich um Lichtkeimer handelt, werden die Samen nur auf die Oberfläche des Substrats gestreut, aber nicht damit abgedeckt. Es ist wichtig, dass das Saatbett immer feucht ist, damit die Samen aufgehen können. Die Ernte eigener Samen ist nur in milden Regionen möglich, in denen es im Herbst lange genug warm und trocken ist, um die Früchte ausreifen zu lassen.
Woher der Name Mönchspfeffer kommt
Der Mönchspfeffer ist eine alte Heilpflanze. In der Antike glaubte man, dass sie das sexuelle Verlangen verringert, also als Anaphrodisiakum wirkt. Frauen, die keusch bleiben wollten, sollen darauf geschlafen oder Mönchspfeffertee getrunken haben. Aus dem Grunde ist diese Pflanze auch als Keuschbaum oder Liebfrauenbettstroh bekannt. Die Bezeichnung Keuschlamm ist eine Übersetzung des wissenschaftlichen Artnamens agnus-castus (agnus = Lamm, castus = keusch). Die scharf schmeckenden Samen wurden von Mönchen zum Würzen ihrer Mahlzeiten verwendet, worauf der Name verweist.
Heute werden Präparate aus den Samen gegen das prämenstruelle Syndrom (PMS) eingesetzt. Sie regulieren den Hormonspiegel bei unregelmässigem Zyklus und mildern Spannungsgefühle in den Brustdrüsen.