Das Heidekraut (oder Besenheide) – eine Pflanze, der im Allgemeinen wenig Beachtung geschenkt wird. Sie wächst bescheiden vor sich hin und ist – obwohl in sehr vielen heimischen Gärten vertreten – eher unauffällig. Sie besitzt weder eine Farbintensität noch eine Farbenvielfalt (in der Regel sind sie violett oder weiß); sie trägt keine essbaren Früchte und um sie ranken auch keine mysteriösen Geschichten. Ob es jemandem auffallen wird, wenn diese Pflanze komplett aus der heimischen Flora verschwinden wird? Experten zufolge könnte dies nämlich bald der Fall sein (zumindest in freier Natur), da der Klimawandel extrem dazu beiträgt, dass die Besenheide mehr und mehr ihres natürlichen Lebensraumes beraubt wird – und somit zum Aussterben verdammt sein könnte…Schade. Wenn Sie Heidekraut kaufen wollen, finden Sie im Lubera®-Sortiment eine grosse Auswahl an verschiedenen Sorten.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Heidekraut
- Blütezeit
- Heidekraut Arten – vielfältig, dekorativ, pflegeleicht
- Vollsonniger Standort
- Leicht saurer Boden ist ideal
- Heidekräuter im Topf
- Heidekraut pflanzen: Zeitpunkt
- So geht´s!
- Pflanzabstand beachten!
- Heidekraut Pflege
- Giessen
- Braucht es eine Düngung?
- Schnitt im Frühjahr
- Überwinterung
- Heidekraut Krankheiten & Schädlinge
- Vermehrung möglich
- Heidekräuter aussäen
- Absenker
- Vermehrung durch Stecklinge
- Heidekraut Wirkung & Eigenschaften
Allgemeine Informationen über Heidekraut
Beim Heidekraut handelt es sich um eine Pflanzengattung aus der Familie der Heidekrautgewächse, der über 800 verschiedene Arten angehören. Die meisten von ihnen sind in Südafrika zu finden, wo sie in freier Natur wachsen; einige sind jedoch auch in Europa heimisch. Unterteilt werden sie in zwei verschiedene Gruppen: Erika sowie Besenheide, Calluna vulgaris, die auch als Sommerheide bekannt ist. Letztere ist in natürlichen Heidelandschaften ebenso häufig vertreten wie in Hausgärten, wo sie dank ihrer Pflegeleichtigkeit ohne viel Mühe kultiviert werden kann.
Heidekräuter können als Strauch, Halbstrauch oder sogar als Baum auftreten und wachsen kriechend, aufrecht oder leicht überhängend. Die immergrünen Triebe bilden häufig kleine, knospenartige Blüten, die trauben- oder rispenförmig angeordnet sind.
Blütezeit
Je nach Sorte blühen die Heidekrautgewächse zu unterschiedlichen Zeitpunkten: Die im späten Sommer blühende Besenheide zeigt ihre weißen, rosafarbenen oder violetten Blüten zwischen August und Oktober, die Winterheide dagegen hat ihre Hauptblütezeit zwischen Dezember und April. Die nicht winterharte Baumheide (Erica arborea) zeigt ihre weißen Blüten von Februar bis in den Juli hinein.
Heidekraut Arten – vielfältig, dekorativ, pflegeleicht
Das eher langweilige Image des Heidekrauts wird schnell in Vergessenheit geraten, wenn Sie sich näher mit diesen Gewächsen beschäftigen. Es gibt so viele Arten und Sorten, die in unterschiedlichen Formen, Farben und Grössen auftreten. Jede einzelne ist bei näherer Betrachtung ein kleines Kunstwerk. In Gruppen miteinander verschmelzen diese einzigartigen Pflanzen zu einem wunderschönen, sehr dekorativen Blütenteppich…
Von der Vielzahl an Arten sind in heimischen Gärten zwei besonders relevant:
- Sommerheide, die gerne als Besenheide bezeichnet wird
- Winterheide, die auch als Schneeheide bekannt ist
Die Sommerheide, Calluna vulgaris, blüht dann, wenn sich andere Pflanzen bereits langsam zur Ruhe begeben: ab August bringt sie ihre weissen, rosafarbenen, violetten oder roten Blüten hervor. Manche Sorten sind sogar mehrfarbig, wie die Twin Girls®. Das filigrane Laub erscheint artenabhängig in verschiedenen Grüntönen, in Gelb oder Silberfarben und hängt an stehenden oder leicht überhängenden Trieben. Besonders dekorativ sind jene Arten, die keine Blüten hervorbringen, sondern ihre Schönheit ausschliesslich aus der bunten Färbung ihres Laubes bekommen: Sunset Girls®.
Winterheide, Erica Carnea, hingegen blüht – sortenabhängig – von Dezember an und verschönert dann bis in den Frühling hinein Gärten und Balkone mit weissen, rosafarbenen oder roten Blüten. Sie können aufrecht wachsen oder kriechen, eine buschige Wuchsform hervorbringen oder eher locker wachsen; einige bilden Polster, andere wiederum, sind sehr kompakte Pflanzen. Mit Wuchshöhen bis 25 cm sind Angehörige der Winterheide-Gruppe kleiner als die Callunen, jedoch nicht minder blühfreudig und dekorativ.
Neben diesen beiden Arten ist auch die Baumheide, Erica arborea, häufig in heimischen Gärten zu finden.
Vollsonniger Standort
Wer ein Heidekraut bei sich kultivieren möchte, sollte ihm unbedingt einen sonnigen Standort anbieten. Dort wird es sich am besten, kräftigsten und üppigsten entwickeln. Notfalls nimmt es auch mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb, darf jedoch keinesfalls komplett schattig stehen. Unter derartigen Bedingungen ist es für die dekorative Pflanze nahezu unmöglich, sich zu entwickeln. In Topfkultur ist ein Balkon, der gen Süden ausgerichtet ist, ideal.
Leicht saurer Boden ist ideal
Heidekraut ist ein sehr bescheidenes Gewächs, welches theoretisch in jedem Substrat gedeihen könnte. Nun möchte man als Pflanzenfreund jedoch das Optimale für seine Pflanzen. In diesem Fall bedeutet dies: ein leicht saurer Boden, der zudem etwas feucht, locker und nährstoffreich ist. schauen Sie sich in Ihrem graten um: dort, wo Azaleen und Rhododendren glücklich gedeihen, fühlen sich auch Heidekräuter wohl, da sie recht identische Ansprüche an ihre Umgebung haben.
Wenn das Substrat am gewählten Standort nicht den Idealvorstellungen entspricht, kann es ganz leicht verbessert werden: fügen Sie einfach etwas Sand sowie Moorbeeterde wie unsere Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 3 hinzu, und schon ist der Boden vorbereitet.
Heidekräuter im Topf
Nicht nur in Beeten, sondern auch in Pflanzgefässen können Heidepflanzen ganz wunderbar kultiviert werden. Ein sonniger Standort ist selbstverständlich genauso wichtig wie bei den ausgepflanzten Exemplaren. Auch bezüglich des Substrats sollten keine Kompromisse eingegangen werden. Wir empfehlen die Verwendung von Moorbeeterde sowie eine kleine Drainage aus Kies oder Blähton, um Staunässe zu verhindern. Diese wird gar nicht vertragen, denn obwohl Heidekräuter ein leicht feuchtes Substrat durchaus gerne mögen, möchte es keinesfalls im Nassen stehen. Das Pflanzgefäss muss zudem unten Löcher haben, um einen guten Wasserablauf zu gewährleisten. Ansonsten sind Ihren diesbezüglichen Wünschen keine Grenzen gesetzt: Callunen können in Kästen, Töpfen, Kübeln und sogar Blumenampeln kultiviert werden. Besonders die Hängende Knospenheide 'Rasta Girls(r)' kommt mit ihren leicht überhängenden Trieben als Ampelpflanze richtig schön zur Geltung.
Heidekraut pflanzen: Zeitpunkt
Sowohl die Sommerheide, die im Sommer und Herbst blüht, als auch die Winterheide (Blütezeit Herbst und Winter) können zu jeder Jahreszeit in die Erde gebracht werden, aber bitte nicht bei Frost! Zwischen Mitte September und Mitte November ist die beste Zeit zum Einpflanzen von Heidekraut. Dabei ist es egal, ob die Pflanzen in
- Kübel,
- Kästen
- oder ins Beet
gepflanzt werden.
So geht´s!
- Am gewählten Standort Erde auflockern
- Boden gegebenenfalls verbessern
- Kleine Löcher ausheben
- Pflanze so tief in die Löcher setzen, dass der Wurzelballen komplett mit Erde bedeckt ist
- Pflanzlöcher auffüllen
- Angiessen
Es empfiehlt sich, eine Schicht Rindenmulch auszubringen. Diese trägt dazu bei, dass Feuchtigkeit länger gespeichert wird.
Lubera®-Tipp: Sollten die Wurzelballen etwas trocken wirken, ist es ratsam, sie vor dem Pflanzen kurzzeitig zu wässern
Pflanzabstand beachten!
Licht und Luft sind unabdingbar für ein perfektes Gedeihen. Damit die Heidekräuter davon auch ausreichend bekommen, muss zwischen den einzelnen Pflanzen genügend Abstand gelassen werden. Idealerweise beträgt dieser 30 cm, mindestens jedoch sollte er 20 cm betragen. Dies gilt nicht nur für Callunen, die für die Gartengestaltung verwendet werden, sondern auch für jene, die im Topf oder Kasten kultiviert werden.
Heidekraut Pflege
Die wunderschönen Callunen benötigen nicht besonders viel Pflege, um viele Jahre lang zu überleben. Ein Minimum an Aufmerksamkeit ist bereits ausreichend für ein glückliches Pflanzenleben.
Giessen
Regelmässige Wassergaben sind – besonders bei Topfkultur – zwingend notwendig. Das Substrat darf niemals vollständig austrocknen, da dies das Ende der Heidekrautgewächse bedeuten würde. Allerdings sollten sie auch nicht zu viel gegossen werden, da sie keine Staunässe mögen. Ein wenig Fingerspitzengefühl ist beim Giessen also gefragt. Ganz wichtig ist es, auch im Winter an Wassergaben zu denken. Viele Callunen erleben das folgende Frühjahr nicht mehr, da sie zwar nicht erfroren, sondern schlicht und ergreifend vertrocknet sind.
Braucht es eine Düngung?
Es ist vollkommen ausreichend, die Heidekräuter im Frühjahr mit Nährstoffen zu versorgen. Eine Gabe Hornspäne oder mineralischer Dünger versorgen die dekorativen Gewächse mit allen nötigen Nährstoffen. Gelegentlich wird empfohlen, zu Beginn der Wachstumsperiode ein weiteres Mal zu düngen. Dies kann zwar nicht schaden, ist jedoch auch nicht zwingend notwendig.
In Topfkultur kann ein spezieller Moorpflanzendünger nach Herstellerangaben verabreicht werden.
Schnitt im Frühjahr
Heidekrautgewächse bestechen durch ihre anmutige, teilweise etwas bizarre Wuchsform. Ein Schnitt könnte dieses Bild leicht zerstören, möchte man meinen. Dennoch ist er unabdingbar: das regelmäßige Heidekraut Schneiden ist enorm wichtig, da die Pflanzen ansonsten verholzen und aus diesem Altholz keine Blüten entstehen können. Wohl kaum eine Pflanze lässt sich so einfach zurückschneiden. Nach der Blüte (die vom Spätsommer an bis weit in den Herbst hinein andauert) oder im zeitigen Frühjahr (Februar/März) ist der beste Zeitpunkt hierfür. Dazu werden die Stauden einfach circa handhoch über der Erde abgeschnitten – das war´s.
Lubera®-Tipp: Empfehlenswert ist ein Schnitt im Frühjahr, denn wenn kein allzu starker Frost besteht, blüht das Heiderkraut den ganzen Winter hindurch.
Überwinterung
Die beliebten Arten Sommerheide und Winterheide sind winterhart und benötigen für gewöhnlich keinen speziellen Frostschutz. Lediglich in sehr rauen lagen ist es empfehlenswert, sie mit Reisig oder Stroh zu schützen. Dasselbe gilt auch für Exemplare in Kübelhaltung.
Heidekraut Krankheiten & Schädlinge
Die dekorativen Pflanzen sind sehr robust und resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Leider kann es – besonders bei zu dichter Pflanzung – zu einer Pilzerkrankung kommen. Der Hallimasch-Pilz dringt in das Holz ein, so dass es dort zur Weissfäule kommt. Bleibt diese unbehandelt, gibt es für die Heide keine Rettung mehr. Sie muss restlos entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!); zudem ist es ratsam, den Boden auszutauschen, da sich die Pilzspore hartnäckig in der Erde halten. Wird der Pilz jedoch rechtzeitig erkannt, werden die betroffenen Pflanzenteile bis ins tiefe Holz herausgeschnitten. Mit etwas Glück kann die Pflanze dadurch gerettet werden.
Vermehrung möglich
Wer gar nicht genug bekommen kann, hat drei verschiedene Möglichkeiten, seine Pflanzen zu vermehren:
- Aussaat
- Absenker
- Stecklinge
Heidekräuter aussäen
Die Aussaat ist nicht unbedingt empfehlenswert für ungeduldige Hobbygärtner, da Heidekraut es nicht eilig mit dem Wachsen hat. Es gehört zu den sehr langsam wachsenden Pflanzen, so dass es mehrere Jahre dauert, bis die kleinen Pflänzchen eine derartige Grösse erreicht haben, dass sie als Heide erkannt werden. Wer es dennoch versuchen möchte, befüllt im März ein Anzuchtgefäss mit sandiger, leicht saurer Erde und legt die kleinen Samen, die entweder von bestehenden Pflanzengewonnen oder im Fachhandel gekauft werden können, auf dieses Substrat. Da es sich um Lichtkeimer handelt, werden sie nicht abgedeckt. Ein heller Standort sowie ein gleichmässig feuchtes Substrat bieten ideale Voraussetzungen für eine Keimung.
Absenker
Heidekraut lässt sich zudem ganz leicht mithilfe von Absenkern vermehren. Hierfür werden im Sommer biegsame Seitentriebe ohne Knospen und Blüten ausgewählt. Unter ihnen wir eine kleine Kuhle in den Boden gegraben. An der Stelle, an der der Absenker in diese Mulde soll, wird er leicht eingeritzt. Dann wird er so auf die Erde gelegt, dass die angeritzte Stelle nach unten zeigt, und mit Erde bedeckt. Ein Stein kann dazu beitragen, dass der Trieb nicht wieder nach oben schnellt.
In der Folgezeit muss das Substrat gleichmässig feuchtgehalten werden. Haben sich Wurzeln gebildet, so zeigt der Absenker dies druch die Bildung neuer Triebe. Nun wird er von der Mutterpflanze abgeschnitten, ausgegraben und am gewünschten Standort wieder eingepflanzt.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Stecklingsvermehrung wird im Juli durchgeführt. Seitentriebe mit einer Länge von etwa 8 cm eignen sich hervorragend. Sie werden von der Mutterpflanze abgerissen. Bitte keinesfalls aschneiden, da ansonsten nicht genügend mit Wachstumshormonen versehene Rinde zurückbliebt. Wichtig ist zudem, dass der gewählte Steckling keine Blüten oder Knospen trägt.
- Pflanzgefässe mit Moorbeeterde füllen, der etwas Sand beigemischt worden ist
- Steckling in das Substrat stecken
- Erde anfeuchten
- Gefässe mit durchsichtiger Folie abdecken (täglich lüften)
- Schattigen oder halbschattigen Standort wählen
In der Folgezeit wird das Substrat gleichmässig feucht gehalten. Nach etwa drei Wochen zeigen sich neue Triebe als Indiz dafür, dass die Bewurzelung erfolgreich war. Nun kann die Folie entfernt und ein etwas sonnigerer Standort gewählt werden.
Heidekraut Wirkung & Eigenschaften
In naturnahen Gartenkonzepten ist das Kraut ein absolutes Muss. Die nadelförmigen Blätter und die rosa bis violett gefärbten Blütendolden verleihen dem Garten einen rustikalen und natürlichen Charme. Auch im gut sortierten Kräutergarten ist Erika Pflanze seit langem Stammgast. Dieses Plätzchen hat sie sich redlich verdient, da sie nicht nur dekorativ ist, sondern zudem heilende Eigenschaften besitzt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie in der Naturheilkunde gerne unterstützend eingesetzt wird.
Vor allem die harntreibende und blutreinigende Wirkung der Pflanze macht sie seit Generationen für Anwendungen
- bei Rheuma,
- Harnwegsinfekten,
- Blasensteinen,
- Nierensteinen
- und auch Gicht
interessant. Dazu werden getrocknete Blüten und Triebspitzen - gerne auch in Kombination mit Samen des Garten-Kürbis und etwas Lindenrinde - als Tee zubereitet.