Ranka möchte ihre Chili haltbar machen und fragt sich, wo der Tag, wo das Jahr geblieben ist und wie man noch mehr Chili anbauen kann nächstes Jahr. Im Frühling können Sie in der Gemüsekategorie im Lubera Shop aus 15 verschiedenen Chili auswählen und Ihre Lieblings-Chili bestellen. Wir liefern Ihnen die Chili Pflanzen schonend verpackt bis vor die Haustüre.
Inhaltsverzeichnis
- Chili haltbar machen – für das innere Feuer im Winter
- Chili einlegen
- Kurzfassung für in Essig eingelegte Chili (ohne Kochen)
- Chili einkochen – Zwei Grundvoraussetzungen für Erfolg: Sauberkeit und ein kleines Buch
- Kurzfassung für süss-saure Chili-Sosse mit kurzer Einkochzeit
- Chili trocknen – Aber die richtigen bitte!
- Chili haltbar machen – Vorfreude für's nächste Jahr
Eigentlich finde ich nicht, dass ich faul bin, aber wenn man mich am Ende eines Tages fragt, was ich denn gemacht und geschafft habe, kann ich gar nicht so viel vorzeigen. Ich weiss aber, dass ich immer beschäftigt war. Gefaulenzt habe ich definitiv nicht – finde ich zumindest. Ich gehöre zu denjenigen, denen der Tag einfach zu schnell vergeht, die abends staunend auf dem Sofa sitzen und denken, wo ist der Tag geblieben? Letztendlich: Wo ist dieses Gartenjahr geblieben? Fest steht: Es ist schneller gelaufen als jedes Jahr zuvor!
Chili haltbar machen – für das innere Feuer im Winter
Genau deswegen (und nicht wegen Faulheit) habe ich es wieder nicht geschafft, alle meine Schätzchen aus dem Garten frisch einzumachen, sondern habe viele Dinge eingefroren (tütenweise Johannisbeeren, Erdbeeren, Sanddorn, Stachelbeeren, Aronia und Pünktchenbeeren). Natürlich um dann, wenn ich Zeit haben (höhöhö…) Marmelade, Chutneys und Sossen zu kochen. Meine vielen, wunderschönen Lubera-Chili habe ich allerdings NICHT eingefroren, sondern frisch eingekocht und vor allem eingelegt. Chili haltbar machen ist unglaublich einfach und der Chili kann schnell verarbeitet werden: Keine Schnippelei, keine Anrührerei, keine Mischerei, sondern einfach so wie Gott und Lubera die Chili erschaffen haben, in Gläser gestopft, mit einer schnellen, einfachen Wasser-Essig-Salz Lösung übergossen und (je nach Essiganteil) entweder in den Kühlschrank gestellt oder im Einkochautomaten eingekocht.
Dann sind sie fast ewig (na ja, offiziell ein Jahr) haltbar und können im kalten Winter das innere Feuer in uns entfachen, zum Beispiel in Suppen, in Tomatensossen, Ragouts, Aufläufen, auf Pizzas und als Antipasti. Praktisch, wenn die Heizung mal nicht will, wie sie soll und es uns friert. Das könnte ja durchaus passieren diesen Winter. Da ist es gut, wenn man ein paar heisse Chili ("hot peppers" sagt der Amerikaner dazu) in petto hat. Und ganz nebenbei sind Chili auch sehr gesund!
Chili einlegen
Der kluge Gärtner beugt also vor und kocht seine Ernte ein, allerdings kostet es auch relativ viel Energie. So habe ich lediglich meine riesengrossen 'Sweet Banana' Paprika und meine seit Jahren geschätzten 'Roten Augsburger' auf diese traditionelle Weise haltbar gemacht. Meine absolute Lieblingsmethode um die kleineren und schlanken Chili haltbar zu machen, ist allerdings das rohe Einlegen in Essig. Schneller, einfacher und kostengünstiger geht es definitiv nicht.
Kurzfassung für in Essig eingelegte Chili (ohne Kochen)
- Chili frisch ernten und gründlich abspülen
- Mit einer spitzen Gabel oder einer Messerspitze "anpieksen", so dass der Essigsud später in den Chili reinsickern kann
- Chili in einen Topf legen und mit kochendem Wasser übergiessen, Deckel drauflegen
- 5 Minuten ziehen lassen (nicht kochen)
- In der Zwischenzeit 5%-igen Apfelessig mit flüssigem Honig vermischen (1-2 Esslöffel Honig per 200 ml Glas, so cirka jedenfalls)
- Chili abgiessen, abtropfen lassen und in die Gläser stopfen, das Endstück einen Chili sollte unter dem "Hals", also dem Drehgewinde des Glases, liegen
- Mit dem Essig auffüllen, ein bisschen warten, bis das Blubbern aufhört und der Essig in den Chili eingedrungen ist, dann etwas Essig nachgiessen bis fast zum Rand
- Deckel drauf, fest zudrehen und kühl lagern (Keller oder Gemüsefach im Kühlschrank)
Das Ganze dauert (wenn man etwas Übung hat) eine Viertelstunde und der Chili ist den ganzen Winter haltbar. Wer auch Chili haltbar machen will, sollte sich aber auf alle Fälle vorher das YouTube Video von "Kalinka‘s Küche" anschauen, denn da habe ich auch abgeguckt.
Hier wird alles im Detail beschrieben und genauer erklärt. Meine Zusammenfassung kann nur einen ersten Einblick in die Methode geben.
Bild: 'Aji Cristal' in Essig eingelegt, begleitet von ein paar 'Lemon-Chili' und flankiert von der Pointilla 'Fortunella'.
Natürlich sei hier bemerkt, dass jedwedes Einkochen und Einmachen immer auf eigene Gefahr geschieht, dass man sich vorher einlesen bzw. umfassend informieren sollte und dann die Methode wählen sollte, mit der man sich sicher fühlt.
Chili einkochen – Zwei Grundvoraussetzungen für Erfolg: Sauberkeit und ein kleines Buch
Absolut unabdingbar fürs Einkochen und fürs Einlegen sind:
Penibelste Sauberkeit, also Gläser im Wasserbad sterilisieren, Arbeitsplätze, Messer etc. gründlich reinigen, Hände waschen, Gemüse wirklich sauber schrubben, keine Produkte mit Stellen, Schimmel, Wurmlöchern etc. verwenden (auch nicht ausschneiden, nur frische, knackige und makellose Chili u.ä. verwenden).
Wer Chili haltbar machen möchte und regelrecht einkochen will, ist mit dem WECK Einkochbuch bestens bedient. Hier steht kurz und knapp alles Wissenswerte drin. Hier fusionieren 100-jährige Erfahrung mit modernen Testmethoden. Und das Gute: Dieses Büchlein ist für Gärtner mit wenig Zeit ein Glücksfall, denn darin findet man kein unnötiges Geschwafel und keine komplizierten Schicki-Micki-Rezepte, sondern knappe, präzise Anweisungen, z.B. soundso viele Paprika, so viel Sud, so lange bei soundso viel Grad einkochen, Ende der Durchsage. Ganz nach meinem Geschmack. Die schön bebilderten Bücher mit den "In"- und "Trend"-Rezepten (die mit den meterlangen Zutatenlisten) kann ich erst im Winter lesen, wenn der Garten ruht und ich weder draussen noch in der Einkochküche mehr tätig sein muss.
Kurzfassung für süss-saure Chili-Sosse mit kurzer Einkochzeit
So, nachdem wir nun das Rezept für die "Faulen" (= die Fleissigen, die immer tausend Bälle in der Luft jonglieren den Tag über) besprochen haben, kommt hier nun die Anleitung für die Abenteuerlustigen (= die Lebensmüden, könnte man auch sagen, je nachdem welche Chili man nimmt). ;-)
- 600 g gehackten Ingwer
- 200 g gehackte Chili
- 10 gehackte Knoblauchzehen
- 600 Gramm Zucker
- 500 ml Apfel- oder Weissweinessig, 5%
- 1 TL Salz
Kurzfassung: Alle Zutaten in einen Topf geben und kurz aufkochen lassen, dann 20 bis 30 Minuten ganz leicht weiterköcheln lassen – je nach gewünschter Konsistenz. Dann in sterilisierte, noch warme Flaschen mit weitem Hals füllen und mit ebenso sterilisierten, noch warmen Deckeln verschliessen.
Die ausführliche Anleitung findet ihr auf dem YouTube-Kanal "Steffie kocht ein".
Anekdote nebenbei: Das Originalrezept bestand eigentlich aus 600 g Chili und 200 g Ingwer, aber Steffie drehte es einfach um und kreierte so eine Chili-Sosse für Jedermann.
Wenn man den Lubera-Chili mit "Wumms" verwendet, also z.B. 'Joe’s Long Cayenne', 'Aji Cristal', 'Serbian Red' oder gar 'Prairie Fire', ist dieses Rezept eher was für die Mutigen unter uns. Dreht man die Mengenvehältnisse zwischen Chili und Ingwer um (nimmt man also das Originalrezept) sind wir aber definitiv im Bereich "lebensmüde", meiner norddeutschen Meinung nach! Gärtner, die keinerlei Todeswunsch haben, nehmen also Steffie's Rezept wie oben aufgeführt und dazu mittelscharfe Chili wie den wunderbaren 'Pumpkin-Chili'. Die ganz zart Besaiteten greifen zu den ebenso niedlichen wie (fast) harmlosen 'Candlelight‘ Winzlingen. Das Lubera-Chili-Programm hatte ja glücklicherweise für alle Geschmäcker was zu bieten.
Tipp: Eine kleine scharfe Mini-Chili in jedes Einkochglas mit milden Paprika schmuggeln
Meine Paprika 'Roter Augsburger' und 'Sweet Banana' habe ich übrigens laut Weck-Buch schlicht und ergreifend eingekocht (eine Stunde lang, die Einkochzeit richtet sich immer nach dem pH-Wert des Gemüses), allerdings habe ich jeweils ein oder zwei kleine rote 'Bolivian Rainbow' hinzugegeben, damit ein klitzekleines bisschen Sommerhitze auf die grossen, milden Schoten übergeht.
Bild: Die nicht ganz reifen 'Sweet Banana' Paprika lassen sich problemlos einkochen. In der Mitte die zart apricotfarbenen Chili-Schönheiten 'Sugar Rush Peach'.
Chili trocknen – Aber die richtigen bitte!
Wer Chili durch Dörren haltbar machen will, sollte sie vorher erst herzhaft drücken und liebevoll in den Händen hin- und herwiegen. Dann spürt man ganz schnell, ob die betreffende Sorte dickwandig oder dünnwandig ist. Dickwandige Sorten geben auf Druck kaum nach und sind schwerer als ihre dünnhäutigen Schwestern und brauchen – logischerweise – auch viele, viele Stunden im Dörrautomaten oder im Backofen, ehe sie vollständig durchgetrocknet sind. Das kostet einfach viel zu viel Strom und in den heutigen Zeiten somit ein Vermögen. Wenn man also Chili trocknen will UND dabei möglichst viel Energie sparen will, nimmt man Sorten wie zum Beispiel 'Aji Cristal'‚ 'Sugar Rush Peach' oder 'Erotica', schneidet sie längs durch und trocknet sie in einem Drittel der Zeit, die man für dickere, ganze Früchte brauchen würde (diese dann lieber anpieksen und in Essig einlegen).
Auch bei den Chili-Minis gibt es Unterschiede. So sind 'Bolivian Rainbow' und der 'Pumpkin Chili' eher dickwandig, während Chili 'Citron' ganz wunderbar und relativ schnell im Ganzen getrocknet werden kann.
Bild: Chili 'Aji Cristal' kurz vor dem Einzug in den Dörrautomaten, aufgeschnitten und entkernt, damit das Trocknen nicht so lange dauert.
Bild: Im Glas die getrockneten 'Aji Cristal', obenauf eine frische. Diese phantastische Sorte hat ihre wunderbaren Farben am besten gehalten während des Trocknungsvorganges.
Bild: Beim Dörren von meinen superscharfen Mini-Chili wie z.B. 'Citron' und auch 'Prairie Fire' musste ich durch die Dämpfe in der Küche öfters mal Niesen. :-)
Kleiner Tipp am Rande: Ihr wisst, ich habe meine hübschen 'Pumpkin-Chili' ja ganz besonders im lilafarbenen Stadium geliebt und wollte diese natürlich in dieser Farbe konservieren. Macht das lieber nicht nach! Lila ist nämlich gleich unreif und das heisst, das wunderschöne Lila wird durch das Dörren zu einem unappetitlichen Braun und die kleinen Dinger erinnern nach dem Trocknen eher an Hasenköttel als an etwas, in das man hineinbeissen möchte. ;-) Die Trockentestsieger in Sachen leuchtende Farben waren eindeutig meine 'Aji Cristal' in gelb, orange und rot.
Chili haltbar machen – Vorfreude für's nächste Jahr
Wer auch in Bezug aufs Einkochen gerne mal was Neues ausprobieren will und lieber schaut und lauscht als liest, ist z.B. beim YouTube-Kanal "Natürlich selbstgemacht" bestens aufgehoben. Es gibt natürlich viele andere Youtuber, die sich dem Thema widmen, aber diese oben genannten drei Kanäle sind meine Favoriten, auf die immer wieder zurückgreife, wenn ich Anregungen brauche und mal Zeit habe.
Hmmm, ob ich vielleicht zu viel YouTube schaue? Aber gehört das nicht auch unter den Oberbegriff "Arbeiten", denn schliesslich kommt ja was Essbares dabei raus, oder? Und man lernt ja auch was beim Filme gucken, also ist es definitiv nicht Faulenzen! Es trägt höchstens dazu bei, dass die Zeit schneller (weg-)läuft….
Wie dem auch sei: Der Winter steht vor der Tür und wenn unsere Vorratskammer gefüllt ist, können wir ja auch wieder mehr lesen (auch ganz viel hier im Lubera Online-Gartenbuch stöbern) und YouTube gucken (auch die Gartenvideos von Lubera). Ich habe mir auch schon ein kleines Schreibheft gekauft, in das ich dann meine liebsten Rezepte, Ideen, Wünsche und Einkauflisten für das Gartenjahr 2023 aufschreiben werde. Der Chili, die Paprika und Tomaten von Lubera werden jedenfalls die ersten drei Plätze einnehmen, so viel weiss ich schon jetzt. Und dass ich wesentlich mehr Pflanzen brauche als dieses Jahr….