
Überall dort, wo Blumenerde ist, sind auch Springschwänze. Diese dem Namen nach sehr lustigen Tierchen sind generell recht nützlich. Treten sie jedoch in Massen oder gar in Wohnräumen auf, entwickeln sie sich zur Plage und sollten bekämpft werden. Wir sagen Ihnen, wie.
Inhaltsverzeichnis
Springschwänze, Collembolen – Steckbrief von Gartenbista
- Farbe: oberirdische Arten dunkel, unterirdisch lebende Arten weiß
- Größe: 0,1 – 5 mm
- Besonderheiten: bauen totes organisches Bodenmaterial ab
- Verbreitung: weltweit
- Lebensweise: artenabhängig ober- oder unterirdisch
- Entwicklungsstadien: Eier
- Schadwirkung: sehr gering; greifen lebendes Pflanzengewebe an, wenn nicht genügend totes Material vorhanden ist
Wissenswertes über die Springschwänze
Springschwänze, Collembolen, sind Ur-Insekten, die bereits vor 400 Millionen Jahren auf der erde angesiedelt waren. Sie gehören zur Klasse der Sechsfüßler, innerhalb derer sie mit etwa 5.000 Arten vertreten sind. Somit zählen sie zur artenreichsten Ordnung der Ur-Insekten.
Die kleinen Tierchen sind weltweit vertreten. Sie leben bevorzugt in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit, sind jedoch auch überall anders zu finden. Dies in großen Mengen: in einem Quadratmeter Boden können bis zu 400.000 Collembolen leben. Wie viele es individuell sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Licht, Nahrung, pH-Wert, Feuchtigkeit. Je angenehmer ein Lebensraum für sie ist, desto mehr von den kleinen Tieren werden sich dort ansiedeln.
Sind Springschwänze Schädlinge?
Die Collembolen werden erst dann als Schädlinge angesehen, wenn sie in Massen auftreten. Dies wird häufig durch eine starke organische Düngung hervorgerufen. Da nicht mehr genügend totes organisches Material vorhanden ist, greifen die kleinen Tierchen dann auch lebendiges Pflanzengewebe an.
Auch, wenn sie sich in der Wohnung aufhalten und dort die Topfpflanzen besiedeln, werden sie eher als Schädling denn als Nützling angesehen.
Bekämpfen?
Befinden sich die Springschwänze im Freien, sollten sie möglichst nicht bekämpft werden. Lediglich in Fällen, in denen ein Beet komplett mit den Tierchen übersät ist, sollte es ausgetrocknet werden. Da die Sechsfüßer derartige Umstände nicht mögen, werden sie von sich aus das Weite suchen.
Halten sich dieUr-Insekten in übergroßer Menge im Substrat von Topfpflanzen, ist ein Eingriff seitens des Pflanzenfreundes sinnvoll:
- Betroffene Pflanze mitsamt Gefäß in einen größeren Eimer stellen
- Eimer fluten
- Abwarten
Nach etwa einer halben Stunde werden die Springschwänze an die Wasseroberfläche kommen. Von dort können sie bequem ins Freiland gegossen werden.
Springschwänze giftig?
Die winzigen Tierchen sind weder giftig noch gefährlich für Menschen oder Tiere.
Sind Springschwänze Nützlinge?
Betrachtet man die Tätigkeiten der Springschwänze, so sind diese absolut als nützlich anzusehen: sie bauen totes organisches Bodenmaterial ab und sind dadurch wichtig für den Stoffkreislauf. Die sogenannten Streuzersetzer ernähren sich von abgestorbenem sowie verfaultem Pflanzenmaterial. Durch dessen Abbau wiederum bildet sich Humus, welcher Nutz- und Zierpflanzen als Nahrungsquelle dient.
Doch Springschwänze können noch mehr: sie weiden Pilzmyzelien ab, wodurch die Gefahr eines Pilzbefalls bei Saatgut und Keimlingen verringert wird. Dadurch leisten die Ur-Insekten einen aktiven Beitrag zum Pflanzenschutz.
Symbolgraphiken: © Holger – Fotolia.com
Noch nie in meinem Leben habe ich von Springschwänzen gehört. Allerdings glaube ich, dass ich welche im Garten habe. Ab welcher Menge muss ich sie bekämpfen?