Vor etwa zwei Wochen hatten wir eine Kundenanfrage, ob man denn die Blätter der Süsskartoffeln auch essen könne. Von uns hier wusste niemand so recht Bescheid, also mussten wir passen. Ach, hätten wir doch einfach mal Sabine Reber gefragt …
“Ja, das Laub! Das ist mir erst dieses Jahr klargeworden als ich mal in Kochbüchern aus aller Welt schmökerte. Das Laub der Süsskartoffeln ist nämlich ebenfalls essbar. In vielen afrikanischen Ländern wird das Laub wie Spinat zubereitet und oft als Beilage zu den gebratenen Knollen serviert. In Sambia beispielsweise wird aus Süßkartoffellaub das Blattgemüse Kalembula zubereitet. Die Blätter werden zusammen mit gehackten Tomaten gekocht und mit Maisbrei serviert. Als Variante kann man noch gemahlene Erdnüsse daruntermischen. Meinerseits habe ich das Süsskartoffellaub einfach wie Spinat zubereitet. Es schmeckt angenehm milde, und die Kinder assen es auch gerne.
Den ganzen Sommer über kann regelmäßig etwas Laub geschnitten und als Blattgemüse zubereitet werden. Es wird stets in gekochter Form gegessen, und nicht als Salat. Nun ist natürlich die Frage, wie viel Laub man ernten kann, damit die Pflanzen dann immer noch genug Kraft haben, um auch ordentliche Knollen zu bilden. Ich habe jeweils etwa ein Drittel der Ranken in der Hälfte abgeschnitten. Wenn man sie regelmäßig auf diese Weise beerntet, werden die Pflanzen auch buschiger, doch blühen sie dann nicht. Das ist aber nicht weiter schlimm, da die Blüten der Süßkartoffeln unscheinbar sind, ähnlich wie Kartoffelblüten. Ihr zartes Violett geht eher unter in der Masse des Laubes. Darum finde ich in diesem Fall: lieber regelmäßig leckeres Blattgemüse essen statt auf die Blüten warten, die dann eh nicht viel hermachen.”
Süsskartoffel