Die Frage nach dem richtigen Pflanzabstand gehört zu den am häufigsten gestellten Gartenfragen. Ganz offensichtlich stellt sich beim Pflanzen sofort auch die Frage nach dem Abstand. Auch Google hat sich diese Koinzidenz gemerkt: Sucht man nach einer Pflanze oder Obstart, schlägt Google unter anderem fast sicher auch die Frage nach dem Pflanzabstand vor. Was also ist der Pflanzabstand, fragen wir uns zunächst in diesem Artikel, und versuchen diese einfache Frage pragmatisch zu beantworten. Schliesslich überlegen wir uns, wie es denn die Pflanze selber mit dem Pflanz(en)abstand hält – und was es auf sich hat, wenn sie doch in vielen Fällen auf Abstand geht.
Inhaltsverzeichnis
- Definition Pflanzabstand – was genau ist damit gemeint?
- Das Licht und der Pflanzabstand
- Wurzeln, Nährstoffe und Wasser und ihr Einfluss auf den Pflanzabstand
- Nahe gleiche Pflanzen und nah gepflanzte unterschiedliche Pflanzen
- Der Mensch und der Pflanzabstand
- Wie halten es die Pflanzen selber mit dem Pflanzabstand oder Pflanzenabstand?
- Pflanzabstand und Sex – wie geht das bei den Pflanzen?
- Pflanzabstand und Monokultur
- Pflanzenkrankheiten und Pflanzenabstand – die Gefahren der Monokultur
Definition Pflanzabstand – was genau ist damit gemeint?
Die Frage nach der Definition des Pflanzabstands ist weniger einfach zu beantworten, als man auf den ersten Blick meinen würde. Aber wie immer bei gleichzeitig einfachen und doch auch schwierigen Definitionsfragen empfiehlt sich eine pragmatische Vorgehensweise: Der Pflanzabstand ist hier in diesem Artikel der Abstand zwischen zwei sich am nächsten stehenden Pflanzen, wobei von der Mitte einer Pflanze zu der Mitte der anderen Pflanze gemessen wird.
Bei landwirtschaftlichen Kulturen oder bei Gartenkulturen, die agronomisch beeinflusst sind, unterscheidet man vielfach den Pflanzabstand und den Reihenabstand. Der Pflanzabstand ist der Abstand in der Reihe, der Reihenabstand der Abstand zwischen den Reihen. Häufig wird aber auch da allgemein von Pflanzabstand geredet, wobei er häufig als a x b angegeben wird, a ist der Abstand zwischen den Reihen, b der Abstand in der Reihe.
Aber wie gesagt, für uns reicht hier die einfache Definition: Der Pflanzabstand der Abstand zwischen sich am nächsten stehenden Pflanzen von Mitte zu Mitte.
Auffällig bei allen Diskussionen und Definitionen zum Pflanzabstand ist aber vor allem die Tatsache, dass zusätzlich zu der obigen Definition mit Pflanzabstand fast immer der Abstand zwischen Pflanzen der gleichen Art, manchmal sogar der gleichen Sorte gemeint ist. Man fragt nach dem Pflanzabstand für Kartoffeln oder Zwiebeln oder Himbeeren, nicht nach dem Abstand zwischen Himbeeren und Brombeeren. Das ist eigentlich überraschend, aber es zeigt doch ganz deutlich, wie das agronomisch industrielle Denken den Garten beeinflusst: Man sieht das Distanz-Problem primär nicht zwischen unterschiedlichen Arten, sondern nur in der gleichen Art, man denkt auch im Garten an Monokulturen – wenn auch zugegebenermassen in sehr beschränktem Umfang. Was das für Folgen haben kann, besprechen wir weiter unten im letzten Abschnitt.
Das Licht und der Pflanzabstand
Einen sehr offensichtlichen Einfluss auf die Bestimmung des idealen Pflanzabstands hat selbstverständlich das Licht. Je dichter Pflanzen zusammenstehen und gegebenenfalls ineinander wachsen, desto mehr beschatten sie sich gegenseitig. Das ist sehr konkret zu verstehen: ein Blatt, das von einem anderen Blatt oder einem Ast vollständig abgedeckt ist, wird keine Assimilationsleistung mehr erbringen und längerfristig verdorren und abfallen. Neben der verminderten Energieleistung führt ein zu naher Pflanzabstand auch zu Blattverlust und zum Verkahlen der unteren, zu stark ineinander gewachsenen Pflanzen- und Triebteile. Pflanzen brauchen Licht zum Leben – so einfach ist das. Idealerweise bemisst sich also der Pflanzabstand nach der zu erwartenden Endbreite einer Pflanze, wobei es häufig auch Sinn macht, den Abstand nochmals etwas weiter zu bemessen, um auch die unteren Pflanzenteile mit genügend Licht zu versorgen.
Wurzeln, Nährstoffe und Wasser und ihr Einfluss auf den Pflanzabstand
Ebenso offensichtlich und selbstverständlich ist die Konkurrenz der Pflanzen um die unterirdisch vorhandenen lebensnotwendigen Stoffe: Wasser, Nährstoffe, Spurenelemente. Zwar haben wir in den vergangenen Jahren von verschiedenen Autoren und Forschern gelernt, dass die Pflanzen unteririsch auch auf mannigfaltige Weise und häufig auch ‘freundlich’ kommunizieren und allenfalls sogar kooperieren, aber parallel dazu gibt es auch den darwinistischen Überlebenskampf, in dem nur die Stärksten überleben. Vor allem Pflanzen mit einem dichten, sich immer weiter ausbreitenden Wurzelsystem wie z.B. Thuja oder Buchsbaum lassen nichts mehr in ihre Nähe kommen. Sie praktizieren Social Distancing durch die Usurpation des Bodenraums. Dieser ist so dicht mit Wurzeln besetzt, dass da nichts mehr durch- oder näherkommt. Aber auch Pflanzen mit einem sehr starken flachen, speichenförmigen Wurzelsystem, wie etwa der Holunder, lassen nahe beim Stamm nichts anderes mehr aufkommen.
Bild: Schwarzer Holunder 'Haschberg' (Sambucus nigra) - grossfrüchtiger, ertragreicher Holunder
Nahe gleiche Pflanzen und nah gepflanzte unterschiedliche Pflanzen
Was aber gilt nun, setzen sich bei Pflanzen einfach nur die Stärkeren durch – oder gibt es ein kompromisslerisches Aufteilen der Ressourcen? Wie gesagt wird letzteres in vielen neueren Publikationen nahegelegt und es gibt auch einige gute Hinweise und Beispiele für solche Kooperationen. Meine Gärtnererfahrung kennt aber vor allem darwinistische Beispiele, wo sich über kurz oder lang die eine Pflanze als schwächer zu erkennen gibt und schlussendlich verschwindet. Wir sehen das sogar bei zwei Pflanzen der gleichen Art: Wenn wir z.B. bei unseren Mehrbeeren zwei Stachelbeeren zusammen pflanzen, wovon die eine auch nur ein wenig stärker wächst als die andere, so wird die schwächere Sorte längerfristig verschwinden – meist geht dieser Prozess sogar überraschend schnell. Bei identischen oder fast identischen Pflanzen dagegen reagieren die Individuen zwar auf den Nähestress und die Konkurrenz, sie wachsen mehr nach oben, sie machen seitliche Wurzeln, um nicht der Nachbarin in die Quere zu kommen. Ob diese Aufteilung der vorhandenen Ressourcen nur eine Folge des Machtpatts ist, oder aber eine aktive Kooperation, kann ich nicht entscheiden, ich tippe aber eher auf ersteres.
Dennoch: Je unterschiedlicher die benachbart gepflanzten oder wachsenden Pflanzen sind, desto eher entscheidet die pure Macht- und Stärkefrage, je ähnlicher und gleicher die Pflanzen sind, desto eher werden auch zu nahe Pflanz(en)abstände toleriert und die vorhandenen Wasser-, Licht- und Nährstoffangebote einfach aufgeteilt.
Diese Erfahrung beherzigen denn auch die Monokulturen: Hier versucht die moderne Landwirtschaft z.B. über die gezielte Züchtung von ‘Nähe-toleranten’ Maissorten den Abstand zwischen den Pflanzen kleiner und kleiner zu machen – weil damit der vorhandene Raum besser ausgenützt werden kann. Die dafür geeigneten Sorten werden so ausgelesen und gezüchtet, dass sie trotz engem Abstand doch immer noch eine gleiche oder noch grössere Leistung vollbringen können. Diese Vorgehensweise (mehr Pflanzen pro m2) wird so lange optimiert (und der Abstand verringert) bis sich negative Effekte ergeben. Ein Beispiel, bei dem dies sehr weit getrieben werden kann, ist der Mais. Eine Pflanze, bei der das nicht gelingt, ist die Weinrebe, unter anderem, weil nicht nur der blosse Ertrag, sondern andere Qualitätsmerkmale (Zucker, Säure, weitere Inhaltsstoffe) im Zentrum des Interesses stehen. Natürlich spielt auch die Effizienz des Stoffwechsels und der Energieproduktion eine entscheidende Rolle, die bei C4-Pflanzen wie beim Mais sehr viel produktiver ist als – sorry Weinliebhaber! – beim Wein.
Bild: Schlaraffentraube Rose Dream (kernlos) - frühreifende Weinrebe mit knackigen Beeren
Der Mensch und der Pflanzabstand
Wir haben oben bei der Definition noch eine entscheidende Ergänzung vergessen: Der Pflanzabstand meint den Abstand zwischen Pflanzen, die vom Menschen gepflanzt werden. Es ist der Mensch, der den Pflanzabstand bestimmt. Und wie funktioniert der Mensch, wie funktionieren wir? Wir wollen mehr, immer noch mehr… Also tendieren wir systematisch dazu, den Pflanzabstand zu minimieren. Wir denken, mehr Pflanzen und weniger Pflanzabstand könnten mehr Ertrag ergeben. Wir schliessen die Perspektive der Pflanzen selber aus unserem Denken aus, wir denken nun mal anthropozentrisch. Wir sind auch nicht sehr phantasievoll, uns mangelt es definitiv an Einbildungskraft und die Zukunft ist für uns letztlich ein unfassbares Konstrukt: Wir glauben nur, was wir sehen, hier und jetzt. Das heisst, wir tendieren immer dazu, eine Pflanzung so anzulegen, dass sie jetzt schon fertig und voll wirkt – weil wir schlichtweg nicht in der Lage sind, die Entwicklung der Pflanzen über die nächsten 10 Jahre, ja vielleicht über unser Leben hinaus mitzudenken. In diese anthropozentrische Falle tappen übrigens auch Pflanzenprofis. Fast immer wird zu viel und zu eng gepflanzt.
Und natürlich gibt es – auch Sicht des Gärtners und Menschen – auch einige gute Gründe dafür: Die Pflanzung wirkt sofort ‘fertig’. Und vor allem: Je dichter eine Pflanzung angelegt wird, desto weniger Unkraut kann aufkommen. Dieses wird dann eben auch auf ‘Distanz’ gehalten.
Wie halten es die Pflanzen selber mit dem Pflanzabstand oder Pflanzenabstand?
Nun ist es aber höchste Zeit, mal kurz die Perspektive zu wechseln. Wie halten es die Pflanzen selber mit dem Pflanz- oder eben genauer wohl Pflanzenabstand? Nun, sie halten definitiv Abstand! Wenn sich die stärkere Pflanze durchsetzt, so schützt sie nur ihren Lebensraum. Auch wenn es um die gleiche Art und genauer noch um das Überleben der Art geht, so verbessert Abstand tendenziell die Überlebenschancen: Die Frucht des wilden Apfels wird vom Bären gefressen, der den Samen irgendwann an einem anderen, wohl weit entfernten Ort über seine Notdurft wieder ausscheidet, liegen und keimen lässt. Je weiter sich eine Pflanze ausbreitet, je mehr Raum sie so erobert, desto mehr Überlebenschancen hat sie. Auch der Wind kann bei vielen einjährigen aber auch holzigen Pflanzen sowohl für Pollen als auch für Samen diese Distanz überwindende Funktion übernehmen. Distanz und Verteilung sind per se auch wertvoll und hilfreich fürs Überleben: Wer seinen Frassfeinden und anderen Angreifern alles nahe beisammen auf dem Präsentierteller serviert, der wird …aufgefressen; wer sich aber hier und da versteckt, hat bessere Überlebenschancen.
Natürlich gibt es – wie immer – auch Gegenbeispiele: Zum Beispiel Wurzelschosse bei vielen Pflanzen, die das Individuum ganz nah verdoppeln oder gar vervielfachen. Oder die Triebspitzen der wilden Brombeeren (rubus armeniaca), die sich bei Bodenkontakt gleich wieder bewurzeln. An den Naturstandorten bildet Asimina triloba, die Pawpaw-Pflanze riesige, manchmal einige 100m messende Horte von genetisch identischen und über Wurzelschosse entstandenen Pflanzen. Kein Wunder, dass bei einem so enormen lokalen Erfolg bei der Asimina das sexuelle Vermehrungssystem (über die männlichen und weiblichen Organe der Blüten) nicht weiterentwickelt und für unterschiedliche Bedingungen differenziert wurde, so dass die Befruchtung auch bei domestizierten Pflanzen nicht immer zuverlässig funktioniert und so den Fruchtertrag negativ beeinflusst. Langfristig führen solche vegetativen, nicht sexuellen natürlichen Vermehrungs- und Fortpflanzungsmethoden in eine genetische Sackgasse, die eine Art ohne Eingriff des Menschen langfristig gefährden würden.
Bild: Pawpaw NC1 Campbells Nr. 1 - die Pawpaw für kühle Lagen
Pflanzabstand und Sex – wie geht das bei den Pflanzen?
Trotz der Tatsache, dass es fast unzählige Varianten der geschlechtlichen Ausgestaltung und Lokalisierung von Blüten und Blütenteilen gibt (weibliche und männliche Organe in der gleichen Blüte, männliche und weibliche Blüten auf der gleichen Pflanze, männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Pflanzen und unendlich viele Zwischenformen), kann man doch generell sagen, dass die pflanzlichen Sexualverhältnisse Distanz zwar nicht gerade belohnen, aber doch auch unter Distanzbedingungen gut funktionieren. Bei vielen Pflanzen klappt die Windbestäubung, manchmal auch über sehr grosse Distanzen, bei anderen übernehmen Vektoren, Vögel und Insekten mit ihrer grossen Reichweite diese Funktion, die sich ja auch zu lohnen scheint. Die Blüten der brasilianischen Guave (Acca sellowiana) belohnenden befruchtenden Vogel mit ihren süssen Blütenblättern, die Apfelblüte tauscht Befruchtung gegen Pollen und Nektar.
Insgesamt ist die (mehr oder weniger obligatorische) Fremdbefruchtung bei Pflanzen eher die Regel als die Ausnahme. Das heisst, die meisten Pflanzen (mindestens in der Natur, bei den Kulturpflanzen sieht es anders aus) können von den eigenen Blüten oder den eigenen Blütenorganen nicht befruchtet werden; das funktioniert nur mit einer anderen, genetisch unterschiedlichen Pflanze (der gleichen Art). Dieses biologische Inzestverbot für Pflanzen hat natürlich genetische und evolutionäre Gründe: Nur so – nämlich über die freie Rekombination unterschiedlicher Gene – kann die Diversität aufrechterhalten werden, die letztlich mehr Chancen fürs Überleben der Art generiert. Gleichzeitig impliziert Fremdbefruchtung auch immer Distanz: Es braucht eine andere, an einem anderen Ort stehende Pflanze, um die Befruchtung auszuführen – und die gleiche oder ähnliche Distanz wird dann auch wieder über die Verteilung der Samen (siehe oben der Bär…) erreicht.
So betrachtet ist die Fähigkeit zur Selbstbefruchtung eher eine "Degenerationserscheinung", da sie die Distanz herabsetzt und die Diversität mindert. Es kann daher auch nicht überraschen, dass ursprünglich und natürlich selbstunfruchtbare Pflanzen häufig im Zusammenhang mit der Domestizierung selbstfruchtbar geworden sind: Selbstfruchtbare Individuen, die aufgrund von spontanen Mutationen auftauchen können, sind systembedingt fruchtbarer (da die Befruchtung viel einfacher und sicherer funktioniert), sie werden entsprechend vom Menschen bevorzugt ausgelesen und weiterentwickelt. Darüber hinaus ermöglichen selbstfruchtbare Pflanzen dem Landwirt und Gärtner längerfristig die sortenechte und einfache Samenvermehrung. Genau diesen Weg, von der selbstunfruchtbaren Wildpflanze in den Anden bis zur samenfesten Heirloomtomate oder der superertragreichen F1 Hybride haben beispielsweise die Tomaten beschritten.
Bild: Tomatenpflanzen auf der Züchtungsanlage von Lubera
Pflanzabstand und Monokultur
Aber da gibt es noch mehr Beispiele, bei der die natürliche Distanzierung durch die sexuelle Vermehrung ausfällt. Die nördliche Kulturfeige nördlich der Alpen ist nicht etwa selbstfruchtbar, wie häufig gesagt und geschrieben wird, sie entwickelt die Feigenfrüchte parthenokarp, ohne Befruchtung. Das heisst sie verzichtet letztlich ganz auf die sexuelle Vermehrung – und wird damit ganz und gar vom Menschen abhängig, der ihre Früchte geniesst und sie im Gegenzug vermehrt. Wie oben schon formuliert, wird der Mensch die Feige immer näher pflanzen und den Gefahren der Monokultur aussetzen.
Hier passt auch die Beobachtung ins Bild, die wir zu Beginn unserer Überlegungen gemacht haben: Menschen fragen vor allem nach dem Pflanzabstand zwischen gleichen Sorten oder zumindest zwischen Pflanzen der gleichen Art. Sie haben – als Bauern und Gärtner – bewusst oder unbewusst fast immer monokulturelle Absichten…
Pflanzenkrankheiten und Pflanzenabstand – die Gefahren der Monokultur
Dies kann nicht ohne Folgen bleiben, vor allem wenn wir uns zurückerinnern, dass die Natur eher auf Abstand geht (oder sich den Abstand erkämpft). Dafür gibt es ja auch gute Gründe: Mehr Raum, mehr Diversität, aber auch erschwerte Bedingungen für Frassfeinde, Krankheiten und Schädlinge. Monokultur und enger Pflanz(en)abstand dagegen führen systematisch zu mehr und intensiveren Krankheiten und auch zu mehr Schädlingsbefall. Was nahe beieinander steht, trocknet schlechter und langsamer ab, auf nassen Blättern können sich Pilze wunderbar etablieren; dichte und aktiv wachsende einheitliche Pflanzenbestände sind ein Paradies für fressende und saugende Insekten.
Wenn man diesem Effekt entgegenwirken möchte, ist es nicht nur wichtig, dass Pflanzen weiter voneinander entfernt gepflanzt werden (das würde immerhin das Abtrocknen verbessern), noch viel entscheidender ist es, dass Pflanzen der gleichen Sorte und Art distanziert gepflanzt werden, so wie es ja die Natur auch versucht. Der Effekt dieses gärtnerischen Distancings wird vielfach unterschätzt: Eine kompakte und flächige Rosenbepflanzung ist x-mal anfälliger auf Pilzkrankheiten als im Garten verteilte Kleingruppen .
Natürlich widerspricht dieses Pflanzen-Distancing gänzlich der menschlichen Natur: Auch der Hobbygärtner möchte ja seine Himbeeren fein säuberlich in einer Reihe abernten können – und die Johannisbeerenreihe auf der Nordseite meines Elternhauses gibt es wohl tausendfach in mitteleuropäischen Hausgärten. Aber die Pflanzen werden es Ihnen mit mehr Gesundheit zu danken wissen, wenn Sie sie etwas mehr auf Distanz halten.