Die Mittelmeermandarine mit dem botanischen Namen Citrus reticulata ist neben der Zitrone und der Orange eine der beliebtesten Zitrussorten. Über meine Erfahrungen mit dem Mandarinenbaum möchte ich in diesem Beitrag berichten. Es geht um den Standort, die Pflege und die Überwinterung. Wenn Ihr einen Mandarinenbaum kaufen möchtet, empfehle ich euch das Angebot von Lubera, der Obst-Baumschule aus dem Schweizer Rheintal.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes über Citrus reticulata
- Die Pflege bei Citrus reticulata
- Der passende Standort
- Die Citrus reticulata richtig Gießen
- Düngen des Mandarinenbaums
- Überwinterung bei der Citrus reticulata
- Den Mandarinenbaum schneiden
- Das Umtopfen
- Pflegeprobleme bei Citrus reticulata
- Pflegefehler
- Schädlingsbefall
Wissenswertes über Citrus reticulata
Mandarinen sind als Gruppe innerhalb der Gattung Citrus genauso vielfältig wie etwa Zitronen oder Limetten. Neben den echten Mandarinen werden die kernlosen Satsumas und die Clementinen angebaut. In diesen drei Gruppen gibt es eine Vielzahl von Kreuzungen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Eine Halbmandarine ist etwa der Calamondin, der eine Kreuzung der Mandarine mit dem Kumquat ist.
Die Mandarinenart Citrus reticulata kann man als wichtigste Mandarinenart bezeichnen. Ihr deutscher Name Mittelmeermandarine weist den Mittelmeerraum als häufigstes Verbreitungsgebiet hin. Dieses macht auch deutlich, dass Citrus reticulata nicht winterhart ist und ab 0° C vor Frost geschützt werden muss. Die Mittelmeermandarine zeichnet sich durch einen kompakten geraden Wuchs aus, ist also ein sehr ansehnlicher immergrüner Kleinbaum. Die schmalen, lanzettförmigen Blätter sind dunkelgrün und hellgrün beim Neuaustrieb. Das führt zu schönen Farbschattierungen, die die Attraktivität der Mandarine weiter erhöhen.
Aber es wird noch besser: In der Blütezeit von Mai bis Juni erscheinen zahlreiche kleine Blüten, die -typisch für Zitrus- reinweiss sind. Der Duft ist nicht ganz so aromatisch wie etwa bei der Zitrone, dafür sind die Blüten zahlreicher. Nach der Blüte bilden sich viele kleine grüne Kugeln. Diese Fruchtansätze wachsen im Laufe des Sommers und Herbst zu kleinen bis mittelgroßen Mandarinen heran. Wenn die ersten kühlen Nächte im Frühjahr erfolgen, färben sich die Mandarinen in das typische Orange. Kurz danach könnt ihr die reifen Mandarinen vom Baum pflücken und direkt essen. Ein Genuss!
Die Pflege bei Citrus reticulata
Unter den Zitruspflanzen gehört Citrus reticulata zu den eher pflegeleichten Arten. Es kommt vor allem auf richtiges Gießen, Überwintern und einen passenden Standort an.
Der passende Standort
Eine mediterane Pflanze wie der Mandarinenbaum benötigt natürlich einen sonnigen und warmen Platz. Allerdings ist Citrus reticulata nicht ganz so anspruchsvoll wie etwa die wärmeliebende mexikanische Limette oder die anspruchsvolle Buddhas Hand Zitrone. Gerade weil sie eine schöne runde Krone hat, kann sie als Solitärstämmchen etwas freier, also ohne Schutz durch eine unmittelbare Rückwand aufgestellt werden. Nur vor dem Umfallen müsst ihr sie gut schützen, wenn sie freier steht. Das geht am Besten mit einem schwereren Terracotta Topf mit breitem Fuß.
Die Citrus reticulata richtig Gießen
Ein Mandarinenbaum hat deutlich mehr Blätter als etwa ein Zitronen- oder Orangenbaum. Auch wenn diese kleiner sind, ist bei einem dicht belaubten Mandarinenbaum die Verdunstung etwas intensiver als bei den genannten Zitrus Hauptarten. Das bedeutet aber nicht, dass Citrus reticulata pauschal und üppig gegossen werden muss. Ihr solltet die Mandarine auch nur bedarfsgerecht gießen. Das Gießen erfolgt also, wenn die Erde auch in tieferen Schichten abgetrocknet ist. Am Besten kann man das mit einem Feuchtigkeitsmesser* herausfinden. Dieser lässt sich mit seiner Sonde tief in die Erde bohren. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit zuverlässig angezeigt.
Wenn die Erde halbfeucht bis trocken ist, erfolgt das Gießen am Besten am Morgen. Man kann entgegen einer überholten Auffassung auch Leitungswasser verwenden, dieses sollte aber abgestanden sein. Ich fülle die Gießkannen nach jedem Gießen neu auf, so dass das Gießwasser einen Tag in der Kanne steht. Natürlich kann auch Regenwasser verwendet werden. Das Gießen selbst erfolgt üppig, so dass auch die unteren Schichten der Erde Wasser abbekommen.
Düngen des Mandarinenbaums
Das Wachstum von Laub, Ästen und Früchten verläuft wesentlich günstiger, wenn ihr den Mandarinenbaum in der Wachstumszeit regelmäßig düngt. Dazu eignet sich ein Zitrusdünger wie Instant Zitrus. Dieser hat vergleichsweise hohe Stickstoff- dafür aber geringe Phosphatwerte. Wichtig sind auch die Spurenelemente, allen voran die bei Zitrus so wichtigen Nährstofffe Eisen, Zink und Magnesium. Aber auch Kupfer, Bor, Mangan und Molybdän gehören zu den wichtigen Nährstoffen.
Die Düngezeit ist von Mai bis August, dann solltet ihr einmal in der Woche düngen. Der Dünger wird mit dem Gießwasser verabreicht. Wenn die Erde also noch feucht ist, muss auch nicht gedüngt werden. Der Grund ist einfach: die Mandarine hat nur wenig Wasser verdunstet, also auch wenig Nährstoffe verbraucht.
Überwinterung bei der Citrus reticulata
Die Überwinterung ist typisch für Zitruspflanzen. Am Besten geht es der Mandarine in einem kühlen Winterquartier, das Temperaturen zwischen 5° und 10° C hat. Dieses Winterquartier sollte aber auch eine ausreichende Lichtquelle haben. Entweder ist das ein Fenster mit südlicher oder südwestlicher Ausrichtung, vor das man den Mandarinenbaum unmittelbar aufstellen sollte. Aber auch eine Pflanzenbeleuchtung* mit einer Leuchtstoffröhre oder mit ausreichend starken LED sind geeignet. Ich verwende eine für Pflanzen vorgesehene Leuchtstoffröhre mit 54 Watt pro Quadratmeter. LEDs sollten umgerechnet auch diese Wattzahl erreichen. Als Luxwert erreichen meine Lampen 1.700 Lux. Dieser Wert reicht aus, um die Pflanzen während des Winters mit Licht zu versorgen und im späten Winter einen ersten Austrieb anzuregen.
Den Mandarinenbaum schneiden
Aufgrund des gleichmäßigen Wuchses beim Mandarinenbaum muss nicht regelmäßig geschnitten werden. Vor allem muss, besser darf kein drastischer Rückschnitt erfolgen wie man es bei heimischen Obstbäumen macht. Beschränkt euch also darauf , abgestorbene Äste und Zweige zu entfernen und die Krone ein wenig zu runden. Ich führe diese Schnitte ganzjährig durch, so bleibt die Krone immer schön kompakt.
Das Umtopfen
Wenn euer Mandarinenbaum so üppig wächst wie meiner, solltet ihr alle 2 bis spätestens 3 Jahre umtopfen. Wenn der Mandarinenbau weiter wachsen soll, dann braucht ihr einen größeren Topf. Der Durchmesser vom neuen Topf sollte aber nur ca. 4 cm größer sein als beim alten. So wird verhindert, dass der Mandarinenbaum nach dem Umtopfen lange mit Anwurzeln beschäftigt ist. Außerdem hat er dann einen besseren Stand und Halt.
Die Erde ist durchlässig, aber dennoch strukturstabil. Wichtig sind kleine Steinchen, Granulat oder Kies, die als Drainagematerial im untersten Drittel des Topfes unter die Erde gemischt werden. Die Erde selbst ist locker und nicht zu schwer. Auch wenn Zitruspflanzen einen gewissen Tonanteil brauchen, ist doch im Kübel die Vermeidung von Staunässe oberstes Gebot. Vergesst beim Einsetzen des Wurzelballens nicht, die Pflanze gerade auszurichten. Auch solltet ihr darauf achten, dass zwischen Oberkante des Wurzelballens und Topfrand genügend Platz ist. Diesen braucht ihr, um die Pflanze zu gießen.
Pflegeprobleme bei Citrus reticulata
Auch wenn der Mandarinenbaum Citrus reticulata insgesamt pflegeleicht ist, kann es doch hin und wieder zu Problemen mit der Pflege kommen. Zum einen sind Pflegefehler möglich, zum anderen kann die Pflanze sich im Freiland Schädlinge einfangen, die im Winterquartier zum echten Problem werden.
Pflegefehler
Sehr typisch als Pflegefehler ist zu häufiges oder zu intensives Gießen. Wenn die Erde dauerhauft zu feucht ist, kommt es zu Gelbfärbung der Blätter, auch Blattverlust ist möglich. Wenn die Staunässe gerade im kühlen Herbst nicht mehr ohne Weiteres beseitigt werden kann, solltet ihr euren Citrus reticulata kurzfristig umtopfen. Das beseitigt dann die Staunässe.
Weitere typische Pflegeprobleme tauchen in der warmen und dunklen Überwinterung in einem beheizten Wohnraum auf. Das Licht, das durch doppeltverglaste Fenster bei der Zitruspflanze ankommt, reicht in der Regel nicht aus, um sie ausreichend zu versorgen. Blattverlust ist auch hier der Fall. Häufig kommt auch ein Schädlingsbefall dazu.
Schädlingsbefall
Typisch sind etwa Schildläuse oder Wollläuse. Die besonders gefürchteten Spinnmilben sind bei den Mandarinen aus meiner Erfahrung seltener als etwa beim Orangenbaum. Schildläuse können oder sollten mit einer alten Zahnbürste mechanisch entfernt werden. Bei Spinnmilben hilft zur Prophylaxe regelmäßiges Besprühen mit Wasser. Häufig tauchen im Zusammenhang mit einem Läusebefall auch ein Pilzbefall auf. Rußpilze siedeln sich dort an, wo die Läuse ihren süßen Honigtau hinterlassen. Den Honigtau findet ihr als klebrige Schicht auf den Blättern. Sowohl den Honigtau als auch den Rußpilz kann man mit feuchten Küchentüchern entfernen.
Auch wenn ein Mandarinenbaum hierzulande bei Weitem nicht so häufig ist wie seine großen ?Geschwister? Orange und Zitrone lohnt es sich, sich mit dieser pflegeleichten Zitrussorte zu beschäftigen.
Hallo Herr Große Holtforth,
seit 4 Jahren habe ich einen Maulbeerbaum im Garten. In den vergangenen zwei Jahren waren nur wenige Blüten am Baum, die auch nicht zu Früchten ausgebildet wurden.
In diesem Jahr war es allerdings so, dass de Baum extrem viele Blüten/Fruchtansätze trug. Also hoffte ich in diesem Jahr auf eine reiche Ernte.
Leider weit gefehlt, denn alle Blüten/Fruchtansätze wurden abgeworfen. Nun erhoffe ich mir, dass Sie mir sagen können woran das das liegen kann. Anbei ein Foto, wobei ich hoffe, dass es sich dabei auch um Blüten handelt.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und bedanke mich für die reichhaltigen Infos im Newsletter.
V.G.
M. Blaßl
Hallo Herr Blaßl,
ja, das sind Maulbeerblüten. Ich habe zum Glück einen sehr produktiven Maulbeerbaum, so dass mir aber die Erfahrungen mit Ihrem Problem fehlen. Gab es irgendwelche Wetterextreme in der Phase der Fruchtbildung? Liefert der Boden und das Pflanzloch genug Nährstoffe und Feuchtigkeit für den Maulbeerbaum? Gibt es irgendwelche Hinweise auf Krankheiten oder Pilzbefall? Ich kann mich an das Problem nur mit dem Ausschlussprinzip herantasten.
Viele Grüße
Dominik Große Holforth