Schon kurz vor der Oeffnung des Eisernen Vorhangs hatte ich brieflich den Kontakt zu den wichtigsten Apfelzüchtern der ehemaligen DDR. Prof. Christa Fischer und Prof.Manfred Fischer hergestellt. Nach der Öffnung intensivierte sich dieser Kontakt und ich war dann jährlich bis zu 3 mal in Dresden-Pillnitz, um den erfahrenen Züchtern über die Schulter zu schauen und um pilzresistente Apfelsorten für den Hausgartenbedarf zu finden. Wir waren denn auch eine der ersten Baumschulen in der Schweiz und in Deutschland, die ein ganzes Sortiment schorfrresistenter Apfelsorten für den Hausgartenmarkt einführten.
Nun kommt bekanntlich der Appetit mit dem Essen: Je mehr ich den passionierten Züchtern zuschaute, desto mehr interessiert ich mich auch persönlich für die Kreuzungs- und Züchtungsarbeit.
Ich erinnere mich noch gut an einen Abend zusammen mit dem Züchterehepaar Fischer und mit dem Schweizer Obstwissenschaftler Franco Weibel in einem gemütlichen Essrestaurant in Dresden-Pillnitz: Plötzlich platze es aus mir heraus: Eigentlich sollten wir doch auch als Baumschule mal etwas 'verrücktes' tun. Wir beginnen selber Äpfel zu züchten! Leitlinie und Ziel soll für uns der Hausgartenmarkt, sollen die Bedürfnisse der Hobbygärtner sein. Damit unterscheiden wir uns von den meisten anderen Züchtern.
Das folgende lebhafte Gespräch ging hin und her, letztlich waren aber alle Feuer und Flamme für das Projekt. Auch die erste grosse Kreuzung wurde an diesem Abend geboren: Resi x Delbard Jubile.
Damit schliesst sich der Kreis: die 3 neuen Lubera-Paradis-Apfelsorten, die wir dieses Jahr einführen, stammen alle drei aus dieser Kreuzung. Herzlichen Dank also nach Dresden-Pillnitz, herzlichen Dank an Christa Fischer, an Manfred Fischer und an Franco Weibel!