Je höher der Ertrag, umso größer die Freude des Hobbygärtners. Verständlich, dass manch einer seine Weinreben pflanzen und vermehren möchte. Hierfür stehen zwei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, die leicht umgesetzt werden können. Wir sagen Ihnen, wann und wie die Vermehrung gelingt. Wenn Sie sich für den Anbau interessieren, können Sie im Lubera®-Gartenshop Weinreben kaufen.
Inhaltsverzeichnis
Wie kann man Weinreben vermehren?
Vorab sei gesagt: die hier beschriebenen Methoden zu Vermehrung von Weinreben sind nur im privaten Bereich außerhalb von Weinanbaugebieten gestattet. Im kommerziellen Anbau dürfen lediglich veredelte Pflanzen vermehrt werden. Die gesetzliche Regelung hierfür findet sich im BGB in Form der sogenannten Reblausverordnung. Sie dient der Verhinderung von Befall durch die gefürchtete Reblaus, die sich aus selbst gezüchteten Exemplaren gerne ansiedeln und fatale Schäden in den Anbaugebieten anrichten kann. Eine Zuwiderhandlung wird im Übrigen mit hohen Geldstrafen belegt.
Als Hobbygärtner steht es jedem frei, seine Weinreben zu vermehren, sofern er nicht in einem Weinanbaugebiet wohnt. Dies kann auf zweierlei Weise geschehen:
- Absenker
- Stecklinge
Methoden zur Weinreben Vermehrung
Für welche Methode sich individuell entschieden wird, bleibt jedem selbst überlassen. Beide sind einfach umzusetzen und erfolgsversprechend. Abzuraten ist allerdings von einem Weinreben Vermehren durch Aussaat. Im Fachhandel ist zwar gelegentlich entsprechendes Saatgut erhältlich, jedoch spaltet dieses oft sehr auf, so dass keine Anzucht möglich ist.
Lubera-Tipp: Werden die Reben in Kübelhaltung kultiviert, empfiehlt sich die Vermehrung durch Absenker.
Absenker
- Biegsame Ranke Richtung Erde ziehen
- An der Stelle, an der sie den Boden berührt, eine etwa 10 cm tiefe Rille ziehen
- Mittelteil der Ranke so eingraben, dass mindestens zwei Knospen in der Erde sind
- Spitze des Triebes mit einem Holzstäbchen stützen
Lubera-Tipp: Das mit Erde bedeckte Stück mit einem scharfen Messer leicht anritzen, um die Wurzelbildung zu fördern.
Weinreben vermehren durch Stecklinge
- Einjährigen Trieb mit mindestens vier Knospen abschneiden
- Schnittstelle schräg unterhalb einer Knospe ansetzen
- Töpfchen mit Anzuchterde füllen
- Steckling so in die Erde setzen, dass zwei Knospen herausschauen
- Angießen
Das Töpfchen wird nun an einem hellen, warmen Standort platziert. Wichtig ist, dass die Erde nicht austrocknet; keinesfalls darf jedoch Staunässe entstehen. Nach einiger Zeit werden sich Wurzeln bilden. Diese sind für gewöhnlich im Herbst so stark ausgebildet, dass die jungen Weinreben ins Freiland ausgepflanzt werden können.
Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt zum Weinreben Vermehren ist abhängig von der gewählten Methode.
Absenker werden im Frühsommer gelegt, da dann die Pflanzen im vollen Saft stehen und sich somit schnell einwurzeln. Die Stecklingsvermehrung hingegen erfolgt im Frühjahr. So haben die jungen Pflanzen genügend Zeit, Wurzeln zu bilden, bis sie im Herbst an ihren endgültigen Standort umgepflanzt werden.
Tipps
- Anstelle von handelsüblicher Anzuchterde kann auch ein Sand-Humus-Gemisch im Verhältnis 1:1 selbst hergestellt werden.
- Um die Bewurzelung bei der Stecklingsvermehrung zu beschleunigen, können die Schnittstellen vor dem Einpflanzen kurz in Bewurzelungspulver gedrückt werden.
- Nur Stecklinge von Weinreben schneiden, die sich im Vorjahr als kräftig, gesund und ertragreich erwiesen haben.
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