Anspruchslos, pflegeleicht und wunderschön: die Skabiose (Scabiosa), auch unter der Bezeichnung 'Krätzkraut' bekannt. Die krautige Staude verschönert jedes Beet und somit jeden Garten durch ihre filigranen Blüten, die – je nach Sorte – vom Frühsommer bis tief in den Herbst hinein in Weiss, Rosa, Rot, Blau oder Violett erblühen. Doch nicht nur das menschliche Auge erfreut sich an den Skabiosen: auch Insekten profitieren von ihnen, denn die Pflanzen produzieren reichlich Nektar, der Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co als Nahrung dient. Die robusten Stauden brauchen nur wenig Hilfe seitens des Gartenbesitzers, um ihm jahrelang durch ihren Anblick Freude zu bereiten.
Inhaltsverzeichnis
- Skabiose, Scabiosa – Steckbrief
- Wissenswertes über Skabiosen (Scabiosa)
- Skabiose pflanzen: Welcher Standort ist der richtige?
- Boden
- Skabiose pflanzen im Kübel
- Skabiose pflanzen
- Skabiose Bilder-Galerie
- Skabiose aussäen
- Vermehrung durch Teilung
- Stecklinge
- Skabiose: Pflege – Tipps
- Schneiden
- Skabiose Trocknen
- Überwinterung
- Krankheiten und Schädlinge
Skabiose, Scabiosa – Steckbrief
- Standort: sonnig; windgeschützt
- Boden: nährstoffreich; durchlässig
- Kübelhaltung: sehr gut möglich; Pflanzgefäss mit Wasserablauf verwenden
- Pflanzen: vorzugsweise im Frühjahr; ganzjährig möglich
- Aussaat: ab Februar im Haus; Direktsaat ins Freiland ab März
- Vermehrung: Teilung; Stecklinge
- Giessen: nur in langen Trockenperioden; Kübelpflanzen öfter; Staunässe vermeiden
- Düngen: einmal im Jahr mit Langzeitdünger; beim Pflanzen Kompost unterheben
- Blüten: regelmässig abschneiden; fördert Blütenbildung und verhindert Selbstaussaat
- Beete: Beete von Unkraut freihalten; besonders Jungpflanzen können leicht verdrängt werden
- Schneiden: nein; vor Überwinterung herunterschneiden; verblühte Blütenstände entfernen
- Trocknen: nach Abfallen der Blüten Stängel mit Fruchtständen abschneiden; kopfüber trocknen
- Überwintern: winterharte Sorten nur in kalten Regionen mit Frostschutz versehen; einjährige Sorten im Herbst entsorgen
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Schädlinge: keine bekannt
Bild: Die Scabiosa caucasia 'Perfecta Alba' überzeugt mit reinweissen Blüten, die wunderbar in Bauerngärten zur GEltung kommen. Besonders Insekten lieben die Skabiosen.
Wissenswertes über Skabiosen (Scabiosa)
Skabiosen gehören zur Familie der Geissblattgewächse, innerhalb derer sie mit über 100 verschiedenen Arten vertreten sind, von denen etwa 20 im europäischen Raum kultiviert werden können. Sie erreichen je nach Art
Wuchshöhen zwischen 30 und 60 cm. Die Zierpflanze bildet lange, drahtige Stängel aus, an deren Ende circa 3 cm grosse Blütenköpfe entstehen. Diese treten von Weiss über Rosatöne, Pink, Blau bis hin zu Violett in allen möglichen Farbnuancen auf und bieten so einen echten Eyecatcher in heimischen Gärten. Manche duften sogar. Doch nicht nur das: Skabiosen eignen sich auch hervorragend als Schnittblumen, da sie in der Vase lange haltbar sind. Darüber hinaus lassen sie sich problemlos trocknen, so dass sie auch noch weit über den Sommer hinaus in Trockensträussen gehalten werden können.
Bild: Die Scabiosa caucasia 'Perfecta' blüht in blau/violetten Blüten von Hochsommer bis Spätsommer.
Bei der Skabiose handelt es sich um eine winterharte Staude; vereinzelte Sorten werden jedoch auch einjährig kultiviert. Gelegentlich wird die Skabiose mit der Witwenblume verwechselt, was aufgrund der nicht abzustreitenden Ähnlichkeit leicht passieren kann. Beide Pflanzen gehören zwar zur Familie der Geissblattgewächse, jedoch haben sie dort unterschiedliche Gattungen inne: die Scabiosa gehört zur Gattung der Skabiosen, während die Witwenblume (Knautia) zur Gattung eine eigene Gattung darstellt (Witwenblumen).
Skabiose pflanzen: Welcher Standort ist der richtige?
Um optimal gedeihen zu können, benötigen Skabiosen einen vollsonnigen Standort. Stehen sie zu schattig, können sie verkümmern. Da die hochwachsenden Stauden etwas instabil sind, sollte dieses Plätzchen zudem noch möglichst windgeschützt sein. Die krautige Pflanze eignet sich hervorragend zur Pflanzung in Steingärten und Blumenwiesen, jedoch kann sie in jedem Beet beziehungsweise in jeder Rabatte gepflanzt werden, welche ihren Standortansprüchen Genüge leistet. Da die Skabiose eine sehr filigrane Optik besitzt, versteht sie sich wunderbar mit anderen Pflanzen sowie Ziergräsern und kann sehr gut als Lückenfüller verwendet werden. Besonders dekorativ wirkt sie, wenn sie neben Kornblumen gepflanzt wird.
Bild: Die Scabiosa columbaria 'Pink Mist' eignet sich für die Pflanzung in Trögen und Steingärten. Als Dauerblüher, von Mai bis in den Oktober hinein, ist sie besonders bei Insekten und Bienen beliebt.
Boden
Der Boden sollte möglichst nährstoffreich und durchlässig sein; lehmige und schwere Böden verträgt die Skabiose überhaupt nicht. Ist nur solch ein Substrat vorhanden, muss es vor dem Pflanzen mit Kompost, Sand oder Kies angereichert werden. Keinesfalls darf sich innerhalb des Bodens Staunässe bilden, da diese in der Regel zum Tod der Zierpflanzen führt.
Lubera-Tipp: Da Skabiosen auch keine sauren Böden mögen, sollte grundsätzlich vor dem Einpflanzen Kalk unter die Erde gemischt werden.
Skabiose pflanzen im Kübel
Die Scabiosa lässt sich sehr gut in einem Pflanzkübel halten – vorausgesetzt, es werden einige Bedingungen erfüllt:
- Ausreichend grosses Pflanzgefäss wählen
- Gefäss muss unten einen Wasserablauf besitzen, damit sich keine Staunässe bildet
- Eine Schicht Kies in das Pflanzgefäss füllen
- So sonnig wie möglich aufstellen
- Mässig giessen
Skabiose pflanzen
Im Fachhandel sind Skabiosen als Staudenpflanzen erhältlich und können nahezu ganzjährig gepflanzt werden, solange es frostfrei ist. sinnvoll ist es jedoch, die im Frühling zu tun, da die Pflanzen so bis zum Wintereinbruch genügend Zeit haben, einzuwurzeln. Manch einer wird sich beim Kauf erschrecken, da die angebotenen Pflanzen recht unansehnlich sind. Dies liegt daran, dass sie noch keine Blätter gebildet haben, was jedoch bald nach dem Einpflanzen geschehen wird.
Die Pflanzung selbst erfolgt in wenigen Schritten:
- Boden gegebenenfalls vorbereiten
- Pflanzloch ausheben
- Skabiose einsetzen
- Loch mit Erde auffüllen, gut andrücken
- Gründlich wässern
Werden mehrere Skabiosen gepflanzt, so sollte zwischen ihnen ein Abstand von 20 bis 30 cm eingehalten werden.
Lubera-Tipp: Beim Kaufen darauf achten, dass der Trieb schöne Wurzeln gebildet hat, die keine Anzeichen von Fäulnis aufweisen!
Skabiose Bilder-Galerie
Skabiose aussäen
In der Regel werden Skabiosen als Stauden erworben; es gibt jedoch einige Sorten, die einjährig sind und eine besonders schöne Optik aufweisen.
Diese Sorten werden per Samen gezüchtet; das entsprechende Saatgut ist im Fachhandel erhältlich:
- Im Februar Anzuchtschalen mit Erde füllen
- Saatgut hineingeben und leicht mit Erde bedecken
- Gefäss mit Folie abdecken (täglich lüften!)
- Mässig warmen Standort wählen; 18-20°C sind ausreichend
- Substrat leicht feucht halten
Wenn die kleinen Pflänzchen zwei Blattpaare besitzen, müssen sie pikiert werden. Ins Freiland sollten sie jedoch erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) gepflanzt werden. Alternativ kann eine Direktaussaat ab März ins Freiland erfolgen. Auch hierbei werden die jungen Skabiosen pikiert, wenn sie zwei Blattpaare gebildet haben. Wer die Aussaat der Natur überlassen möchte, lässt einfach die verblühten Blütenstände stehen: die Staude bildet viele Samen aus und verteilt sie in ihrem Umfeld, wo sie im kommenden Frühjahr zu keinem beginnen.
Lubera-Tipp: Von bestehenden Stauden die trockenen Blütenköpfe abschneiden, den Winter über trocken lagern und am März direkt ins Freiland säen!
Vermehrung durch Teilung
Wie bei sämtlichen mehrjährigen Stauden erfolgt auch die Skabiosen Vermehrung durch Teilung.
Dies geschieht im Frühjahr:
- Staude ausgraben
- Wurzeln mit einem scharfen Messer teilen; alternativ vorsichtig mit der Hand auseinanderziehen
- Pflanzlöcher vorbereiten; unten mit grobem Kies auslegen
- Die beiden neu gewonnenen Pflanzen wieder in die Erde setzen
- Gründlich wässern
Lubera-Tipp: Selbst, wenn keine weiteren Skabiose-Pflanzen gewünscht werden, sollten die bestehenden alle zwei bis drei Jahre geteilt werden, da dies der Verjüngung der Stauden dient und ihre Blühfreudigkeit anregt!
Stecklinge
Auch ist es möglich, Skabiosen durch Stecklinge zu vermehren.
Hierfür wird im Frühsommer ein circa 5 cm langer Steckling von der Mutterpflanze abgeschnitten:
- Pflanzgefäss mit Erde füllen
- Steckling hineinsetzen
- Gefäss mit Folie abdecken
- Erde feucht halten
Bei Temperaturen um 18°C dauert es etwa 6 bis 8 Wochen, bis sich erste neue Triebe bilden. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Steckling angewachsen ist. Hat er Blätter gebildet, ist er reif für das Freiland und kann draußen ausgepflanzt werden.
Skabiose: Pflege – Tipps
- Giessen: Trotz ihres vollsonnigen Standorts hat die Skabiose keinen besonders hohen Wasserbedarf. Demzufolge sollte sie nur in längeren Trockenperioden gegossen werden, und zwar bevorzugt am Abend;dies verhindert, dass Wassertropfen einen Sonnenbrand auf den filigranen Blättern verursachen können. Kübelpflanzen hingegen benötigen häufiger Wasser; dabei ist jedoch Staunässe unbedingt zu vermeiden.
- Düngen: Eine einmalige Gabe Dünger im Jahr (Frühjahr) ist ausreichend, um den Nährstoffbedarf der Scabiosa zu decken, hierbei sollte Langzeitdünger verwendet werden. Alternativ kann beim Pflanzen sowie Umpflanzen der Staude Kompost in die Erde eingearbeitet werden.
- Blüten: Blüten gleich nach dem Verblühen abschneiden; dies verhindert, dass die Skabiosen ihre Kraft in Samenbildung stecken. So können sie sich darauf konzentrieren, neue Blüten hervorzubringen.
- Unkraut jäten: Da die Skabiose sehr filigran ist, kann sie als Jungpflanze leicht von Unkraut verdrängt werden. Ein regelmässiges Jäten m Umkreis der Pflanze ist demzufolge unabdingbar.
Bild: Die Scabiosa columbaria 'Flutter Pure White' (S), auch Tauben-Skabiose, hat zarte weisse Blüten und bevorzugt sonnige Standorte.
Schneiden
Es besteht grundsätzlich keine Notwendigkeit, eine Skabiose zu schneiden.
Ausnahmen bestehen lediglich
- vor der Überwinterung sowie
- bei verblühten Blüten, wenn keine Samenbildung erwünscht ist.
Vor dem Wintereinbruch sollte die Staude bis in Bodennähe zurückgeschnitten werden, damit sie sich in die Winterruhe begeben kann. Wird keine Samenbildung und/oder keine Selbstaussaat gewünscht, müssen die Blüten sofort nach der Blüte abgeschnitten werden. Dies fördert zudem noch die Blühfreudigkeit und regt zu einer weiteren Blütenbildung an. Ansonsten werden lediglich vertrocknete oder verwelkte Pflanzenteile entfernt.
Skabiose Trocknen
Die interessanten, sternkugelförmigen Fruchtstände der filigranen Zierstaude eignen sich hervorragend für Trockensträusse. Hierfür werden die Stängel abgeschnitten, sobald die Blüten ihre Blätter verloren haben, zu kleinen Bündeln zusammengebunden und an einem luftigen, trockenen Ort kopfüber zum Trocknen aufgehängt.
Überwinterung
Die meisten Skabiosesorten sind winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz. Lediglich in sehr kaltengebieten beziehungsweise in Erwartung eines eisigen Winters sollten die Stauden einen Frostschutz bekommen. Dieser erfolgt in Form einer Abdeckung aus Stroh oder Reisig, welche nach dem Herunterschneiden auf die Stauden gelegt werden. Einjährige Sorten werden noch vor dem Wintereinbruch aus der Erde gezogen und entsorgt.
Krankheiten und Schädlinge
Die Skabiose ist sehr robust und widerstandsfähig und hat selten Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen:
Wurzelfäule: Ist die Skabiose Staunässe ausgesetzt, führt dies zu Wurzelfäule. Wird dies im Anfangsstadium erkannt – hängende Blätter sind ein sicheres Indiz dafür -, können die betroffenen Wurzelteile abgeschnitten werden; zu einem späteren Zeitpunkt ist dies nicht mehr möglich. Die Skabiose wird sterben.
Symbolgrafiken: © Pixelmixel – Fotolia.com; Ingairis – Fotolia.com (2); behewa– Fotolia.com; Martina Berg– Fotolia.com
Sind Scabiosen Licht- oder Dunkelkeimer?