Kartoffeln kommen ursprünglich aus Südamerika und sind seit langem beliebteste Kulturpflanze in Deutschland. Insgesamt sind weltweit mehr als 4.000 Kartoffelsorten bekannt. Sie unterscheiden sich zum Teil deutlich in Aussehen, Geschmack, Kocheigenschaften (festkochend bis mehlig) und Reifedauer beim Anbau.
Wissenswertes über Kartoffeln
Kartoffeln, auch „Erdäpfel“ genannt, gehören zu den ältesten Gemüsesorten, die von Menschenhand kultiviert werden. Auf Chiloé fand man die ältesten bekannten Spuren wilder Kartoffeln, man schätzt ihr Alter auf 13.000 Jahre. Im 16. Jahrhundert wurde die Kartoffel von den Spaniern nach Europa gebracht, wo sie fortan einen festen Platz auf heimischen Tellern hatte.
In heimischen Gärten im Übrigen auch: von den weltweit mehr als 4.000 existierenden Sorten werden etwa 210 hierzulande sehr gerne angebaut, und zwar nicht nur im kommerziellen Gemüseanbau, sondern auch in privaten Gärten. Jede Kartoffel, die in irgendeiner Form angebaut wird, muss ins Bundessaatgutregister aufgenommen werden.
Folgendes ist bei den vielen Kaftoffelsorten und ihrem Anbau zu beachten:
- Unterteilung der Sorten in: Speisekartoffeln und Stärkekartoffeln; frühe, mittlere und späte Sorten; festkochende, vorwiegend festkochende und mehlige Sorten
- Frühe Sorten sind bedingt lagerfähig; am besten zum sofortigen Verzehr geeignet; Ernte ab Juni
- Mittlere Sorten: sowohl sofort verzehrbar als auch lagerfähig; Ernte ab Mitte August
- Späte Sorten: Ernte ab September; sehr gut lagerfähig
- Anbauen: nur eine Sorte; ab März vorkeimen; Frühkartoffeln Anfang April in die Erde, andere Sorten ab Ende April
- Lagern: dunkel; Temperaturen zwischen 4° und 12°C
Kartoffelsorten Liste
Eine Übersicht der in Deutschland beliebtesten Kartoffelsorten und ihrer Eigenschaften finden Sie in unserer Liste:
Kartoffelsorten
Zunächst einmal werden Kartoffeln in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt:
- Speisekartoffeln mit etwa 150 heimischen Sorten
- Stärkekartoffeln mit circa 60 Sorten
Während erstere diejenigen sind, die von Menschen verzehrt werden, dienen letztere der Fütterung von Schweinen und anderem Nutzvieh.
Sie werden eher selten in heimischen Gärten angebaut, sondern überwiegend in der kommerziellen Landwirtschaft. Die Speisekartoffeln wiederum werden in drei weitere Gruppen unterteilt: Frühkartoffeln, Mittlere Kartoffeln und Späte Kartoffeln.
Die einzelnen Sorten werden dann wiederum unterteilt in festkochende, vorwiegend festkochende und mehlige Kartoffeln. Diese eignen sich zu unterschiedlichen Verarbeitung: während festkochende Sorten beispielsweise sehr gut für Salate oder Bratkartoffeln geeignet sind, ist dies bei mehligen Kartoffeln ganz und gar nicht der Fall. Diese wiederum sind perfekt als Beilage zu Fleischgerichten.
Frühkartoffeln
Frühe Kartoffeln, die auch unter der Bezeichnung „Frühkartoffeln“ bekannt sind, können bereits sehr zeitig im Jahr ihre Knollen ausbilden, da sie nur 90 bis 110 Tage Zur Reife benötigen, und demzufolge geerntet werden. Bereits ab Anfang Juni ist dies der Fall.
Grundsätzlich ist es so, dass diese Erdäpfel nicht so ertragreich sind wie andere Sorten. Dies liegt vor allem daran, dass sie in der kalten Jahreszeit nicht so viele Nährstoffe aufnehmen können wie jene Kartoffeln, die in wärmeren Zeiten kultiviert werden.Frühkartoffeln werden aus der Erde geholt, wenn ihr Kraut noch grün ist – allerdings nur, wenn sie sofort verzehrt werden sollen. Sollen sie hingegen noch gelagert werden, so wird mit der Kartoffel Ernte gewartet, bis das Kraut abgestorben ist. Zu den belibtesten Frühkartoffel Sorten zählen:
- Annabelle
- Belana
- Christa
- Cilena
- Exempla
- Gala
- Gloria
- Rosara
- Sieglinde
Lubera-Tipp: Besonders geeignet sind Frühkartoffeln jedoch für den sofortigen Verzehr.
Mittlere Kartoffelsorten
Es gibt viele Hobbygärtner, die gerne mittlere Kartoffeln anbauen. Diese Sorten zählen zu den beliebtesten in heimischen Gärten. Der Grund ist leicht nachvollziehbar: während Frühkartoffeln einen ganz speziellen Geschmack aufweisen und späte Sorten hervorragend als Lagerkartoffeln verwendet werden können, treffen beide Kriterien auf die mittleren Kartoffeln zu: Sie sind sehr wohlschmeckend und werden in der Regel auch den Winter an einem Lagerplatz überleben.
Mittlere Kartoffeln brauchen eine Vegetationsperiode von 120 bis 140 Tagen und werden ab Mitte August geerntet. Auch bei diesen Sorten ist eine Ernte zwar möglich, solange das Kraut noch grün ist, jedoch ist dies nicht empfehlenswert:
Je länger eine Kartoffel Zeit hat, zu gedeihen, desto höher wird der Ertrag jeder einzelnen Pflanze ausfallen. Demzufolge ist es ratsam, auch die Mittleren Kartoffeln erst dann aus der Erde zu holen, wenn ihr Kraut bereits vertrocknet ist. Beliebte Mittlere Kartoffel Sorten:
- Agria
- Linda
- Melina
- Pamela
- Secura
- Victoria
Spätkartoffeln
Späte Kartoffeln lassen sich sehr viel Zeit mit ihrem Wachstum: sie benötigen eine Vegetationsperiode von 140 bis 160 Tagen und werden erst ab Mitte September geerntet. Charakteristisch für diese Kartoffelsorten sind zum einen ihr hoher Ertrag, zum anderen ihre gute Lagerfähigkeit. Richtig gelagert überstehen sie den ganzen Winter.
Außerdem ist auffällig, dass bevorzugt Frühkartoffeln in heimischen Gärten kultiviert werden. Je später diese reift, desto seltener findet sie den Weg in heimische Beete. Dennoch zählt „Laura“ neben der „Linda“ zu den beliebtesten Sorten Deutschlands. Weitere Spätkartoffel Sorten:
- Adretta
- Atlanta
- Laura
- Panda
Kartoffelsorten und ihre Eigenschaften
Es ist nicht einfach, aus den unzähligen Kartoffelsorten diejenige zu finden, welche für den Anbau im eigenen Garten und am geeignetsten erscheint. Folgende Kartoffelsorten Liste mit ihren Eigenschaften gibt Aufschluss über die beliebtesten Sorten, die hierzulande kultiviert werden:
- Adretta ist eine der beliebtesten Einkellerungskartoffeln überhaupt, da sie extrem lagerfähig ist, obwohl sie zu den Frühkartoffeln zählt.
- Agria, die spät im Jahr geerntet wird und einen feinen, mehligen Geschmack hat.
- Bamberger Hörnchen, welche eher als Delikatesse denn als gewöhnliche Speisekartoffel anzusehen ist; hat einen butterartigem Geschmack
- Belana, eine festkochende Frühkartoffel, die gut zu lagern ist. Speziell aufgrund der Tatsache, dass sie einen sehr hohen Ertrag bringt, erfreut sie sich besonders großer Beliebtheit in heimischen Gärten.
- Christa; eine sehr frühe Sorte, die vorwiegend festkochend ist und sich schlecht lagern lässt
- Cilena, eine festkochende Frühkartoffel mit einem tiefgelben Fruchtfleisch. Sie ist zwar unempfindlich gegen viele Kartoffelkrankheiten, aber leider etwas anfällig für Krautfäule und Kartoffelkrebs
- Gala ist überwiegend festkochend; sie besitzt einen ausgesprochen aromatischen Geschmack und wird bereits früh im Jahr geerntet.
- Gloria, die alleine schon deshalb interessant ist, weil sie ein dunkelgelbes Fruchtfleisch besitzt. Sie ist vorwiegend festkochend, kann sehr früh geerntet werden und ist extrem aromatisch.
- Granola, die vorwiegend festkochend ist und spät geerntet wird. Sie ist sehr gut lagerfähig und zudem noch unempfindlich gegen viele Kartoffelkrankheiten.
- Linda ist die beliebteste Kartoffel in Deutschland. Sie ist festkochend und besitzt einen sehr aromatischen Geschmack. Achtung: bei einer langen Lagerung wird die Linda mehlig.
- Laura, eine späte Kartoffel, die überwiegend festkochend ist und nicht nur eine schöne Optik bietet, sondern auch einen speziellen, fast cremigen Geschmack.
- Linzer Delikatesse, die ursprünglich aus Österreich stammt. Sie ist sehr wohlschmeckend und lässt sich zudem noch gut lagern.
- Melina, welche ebenfalls eine mittelfrühe Sorte ist. Sie schmeckt mehlig und kann ab Mitte August geerntet werden. Sehr gut lagerbar.
- Quarta, eine mittlere Sorte, die vorwiegend festkochend ist. Sie wird erst ab Mitte August geerntet und lässt sich gut lagern.
- Rosara, die eine rote Schale besitzt und sehr früh im Jahr reift. Sie ist vorwiegend festkochend und zudem unempfindlich gegen viele Kartoffelkrankheiten
Anbau-Tipps
- Nur immer eine einzige Sorte Kartofeln anbauen, da ansonsten schnell der Überblick verloren geht kann!
- Jene Kartoffelsorte anbauen, welche am ehesten den eigenen Geschmack trifft.
- Nach dem Kartoffelanbau zwei Jahre anderes Gemüse auf dem Beet kultivieren, damit sich keine kartoffelspezifischen Krankheiten und Schädlinge ausbreiten.
- Ab März Kartoffeln in einer mit Komposterde gefüllten Kiste vorkeimen lassen.
- Frühkartoffeln Anfang April pflanzen, alle anderen Sorten Ende April.
- Grube ausheben, mit Kompost füllen, Knolle 10 cm tief einsetzen; Abstand zu anderen Knollen 30 cm.
- Haben die Triebe eine Höhe von 30 cm erreicht, muss die Erde angehäufelt werden.
Wer nicht nur aus reiner Freude an dieser Tätigkeit Kartoffeln anbaut, sondern auch einen finanziellen Nutzen daraus ziehen möchte, sollte allerdings folgendes bedenken:
- Im Herbst sind die Ladenpreise für Kartoffeln sehr niedrig.
- Die Kosten, welche bei der Kultivierung der Erdäpfel entstehen, stehen in keinem positiven Verhältnis zu dem tatsächlichen Ertrag.
Lagerung von Kartoffeln
Frühkartoffeln sollten möglichst in einem kalten Keller oder – wenn dies nicht möglich ist – in einer kühlen Erdgrube im Freien gelagert werden. Ist die Umgebungstemperatur zu hoch, treiben die Frühkartoffeln zu schnell aus.
Grundsätzlich ist es ratsam, Kartoffeln in einem dunklen, kühlen Raum zu lagern – beispielsweise im Keller. Die Temperaturen sollten zwischen 4°C und 12°C liegen – keinesfalls darüber, da Kartoffeln dazu neigen, zu keimen.
Zu kalt darf der Raum allerdings auch nicht sein, denn wenn Kartoffeln Temperaturen um den Gefrierpunkt ausgesetzt werden, wandeln sie ihre Stärke in Zucker um, was ihrem Geschmack gar nicht gut tut. Von immenser Bedeutung ist auch die Dunkelheit: stehen die Erdäpfel zu hell, können sie grün werden und Solanin bilden, einen Giftstoff. Dies sollte zwingend vermieden werden!
Seit Jahrhunderten bewährt hat sich die Kartoffelkiste, in die unten etwas Zeitungspapier gelegt werden sollte. Wichtig ist, dass die eingelagerten Kartoffeln regelmäßig umgeschichtet werden. Finden sich verfaulte oder beschädigte Erdäpfel, so müssen diese entsorgt werden.
Kartfoffeln sollten keinesfalls neben Birnen, Pflaumen, Bananen, Pfirsischen oder Äpfeln gelagert werden. Eine zu starke Nähe zu diesen Früchten führt zu einer verfrühten Reife der Kartoffeln und schließlich zu deren Verderben.
Lubera-Tipp: Wichtig bei der Kartoffelkiste oder ein anderes Behältnis ist, dass Sie luftig steht. Ein direkter Kontakt mit dem Fußboden sollte vermieden werden!
Wer für das folgende Jahr Saatkartoffeln lagern möchte, sollte diese in einer Erdgrube im Freien lassen. Ein Winterschutz in Form von Stroh oder Reisig ist dabei sinnvoll. Wichtig ist, die Pflanzkartoffeln vor Frosteintritt aus der Grube zu holen und in einen kühlen Raum zu bringen.
Symbolgrafik: photka – stock.adobe.com
In meiner Jugendzeit haben wir eine Kartoffelsorte die nannten wir Rosa.
Rosa war eine ganz frühe Sorte . Rote Schale innen ganz weiß. beim Kochen wurde Sie mehlig weiß. habe diese Sorte nie mehr zu Gesicht bekommen.
Würde gerne erfahren ,ob es diese Sorten noch gibt?
Meinen Sie vielleicht die Kartoffelsorte Rosara? Das ist eine robuste, aromatische Frühkartoffel (eine der ersten) mit einer roten Schale aber nicht wirklich mehlig, gemischt würde ich sagen. Die gibt es sogar in den Baumärkten als Saatkartoffel.