Zugegeben, sie sehen etwas eigentümlich aus: Kapuzinerkresse Samen haben eine bizarre Form und sind außergewöhnlich groß. Ebenso faszinierend wie ihr Äußeres sind auch ihre Verwendungsmöglichkeiten: sie lassen sich in der Küche sowie in der Naturheilkunde einsetzen – und natürlich zur Aussaat.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Kapuzinerkresse
- Blütezeit
- Unterschied zur Brunnenkresse
- Kapuzinerkresse Samen – so sieht das Saatgut aus
- Eigenschaften
- Kann ich es selber ernten?
- Oder lieber Kapuzinerkresse Samen kaufen?
- Samen sammeln und lagern
- Kapuzinerkresse Aussaat – so geht´s
- Zeitpunkt
- Standort
- Vorziehen sinnvoll?
- Video-Tipp der Redaktion: Kapuzinerkresse in Eierkartons vorziehen
- Kapuzinerkresse Samen richtig in die Erde bringen
- Sind Kapuzinerkresse Samen essbar?
- Wie schmecken sie?
- Verwendung
- Samen in der Naturheilkunde
- Wirkung & Anwendung
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Allgemeine Informationen über Kapuzinerkresse
Bei der Kapuzinerkresse handelt es sich um eine Pflanzengattung aus der Familie der Kapuzinerkressengewächse, von denen die meisten als Zierpflanzen kultiviert werden. die Große Kapuzinerkresse hingegen hat essbare Pflanzenteile und ist zudem Arzneipflanze des Jahres 2013. Sie ist die am häufigsten vorkommende Art in Hausgärten.
Die Große Kapuzinerkresse, n b majus, hat kleine Stängel, die nur 30 cm hoch werden und über den Boden kriechen. Sie wachsen jedoch im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinaus, wenn sie die Möglichkeit zum Ranken haben: bis zu 3 m lang können die Triebe hochklettern.
Doch nicht nur die Ranken, sondern auch die Blätter sind etwas Besonderes: sie sind rund oder etwas nierenförmig und können Durchmesser von 3 – 17 cm erreichen. Jeweils neun Blattadern durchziehen ein Blatt, die aufgrund ihrer hellen Färbung sehr gut zu erkennen sind. in den Blattachseln sitzen die Blüten an einem bis zu 13 cm langen Blütenstiel. Sie besitzen immer fünf Kelchblätter und haben eine Durchmesser von 3-6 cm. Ihre leuchtenden Farben sind ein echtes Highlight in den sommerlichen Beeten: sie erstrahlen in einem satten Gelb, einem warmen Orange oder einem ausdrucksstraken Rot. Gelegentlich haben sie dunklere Flecken und Zeichnungen. Nach der Blüte entwickeln sich aus jeweils drei Fruchtblättern drei einsamige Teilfrüchte: die Kapuzinerkresse Samen.
Blütezeit
Wer sich schon einmal gefragt hat, woher die Kapuzinerkresse ihren Namen hat, sollte sich ihre Blüten genauer anschauen: sie erinnern optisch stark an die zipfeligen Kapuzen der Kapuzinermönche. Zwischen Juli und Oktober erscheinen sie immer wieder aufs Neue, so dass ein üppiges Blütenmeer entsteht.
Lubera-Tipp: Die Blüten werden gerne von Ohrenkneifern als Behausung genutzt.
Unterschied zur Brunnenkresse
Es kommt gelegentlich vor, dass Kapuziner- und Brunnenkresse miteinander verwechselt werden. Dies liegt vermutlich an der Namensgleichheit, denn rein optisch haben die beiden Gewächse nicht viel gemeinsam.
Große Kapuzinerkresse | Brunnenkresse | |
Wissenschaftlicher Name | Tropaeolum majus | Nasturtium officinale |
Familie | Kapuzinerkressengewächse | Kreuzblütler |
Pflanzenhöhe | 30 cm (kletternd bis 3 m) | 15 – 80 cm |
Blattform | rund – nierenförmig | unpaarig gefiedert |
Blütezeit | Juli – Oktober | Mai – Juli |
Blütenfarbe | gelb, orange, rot | gelb |
Vorkommen | Gärten | Sumpf- bzw. Wassergebiete |
Kapuzinerkresse in der Naturheilkunde und Küche
Blüten in Weinteig
Zaunbegrünung – welche Pflanzen sind geeignet?
Kapuzinerkresse Samen – so sieht das Saatgut aus
Der Samen ist etwa erbsengroß und beige-braun. Es lässt sich eine runde Grundform erkennen, jedoch überwiegt das Bizarre: die harte Außenhülle ist uneben und geriffelt und weist Rillen und Furchen auf.
Eigenschaften
Während die Kapuzinerkresse hierzulande nicht winterhart ist, sind es ihre Samen durchaus: fallen sie in freier Natur ab, so verbringen sie die kalte Jahreszeit in der Erde, um im folgenden Frühjahr zu treiben. Diese Selbstaussaat sorgt dafür, dass man jährlich aufs Neue die dekorativen Pflanzen in seinem Garten hat, wenn sie einmal kultiviert worden sind.
Kann ich es selber ernten?
Wenn man bereits die eine oder andere Kapuzinerkresse in seinem Garten hat, kann man sehr gut ihre Samen ernten. Die Blüten bringen in der Regel jeweils drei Samen hervor, so dass für genügend Saatgut gesorgt ist.
Lubera-Tipp: Werden keine Samen (mehr) benötigt, sollten die verblühten Blüten entfernt werden.
Oder lieber Kapuzinerkresse Samen kaufen?
Im Fachhandel ist das Saatgut käuflich zu erwerben. Dies macht jedoch nur in jenen Fällen Sinn, in denen keine Pflanzen vorhanden sind, oder wenn ganz spezielle Farbvariationen wie Pink oder Weiß gewünscht sind. Während die Große Kapuzinerkresse in den warmen Rot- und Gelbtönen blüht, gibt es andere Arten, welche die unterschiedlichsten Farben hervorbringen.
Samen sammeln und lagern
Wenn die Kapuzinerkresse Samen reif sind, fallen sie von ganz alleine herab und brauchen lediglich eingesammelt zu werden. dies sollte möglichst schnell geschehen, damit sie sich gar nicht erst mit Feuchtigkeit vollsaugen. Alternativ können sie auch vom Stiel abgepflückt werden: lösen sie sich leicht ab, sind sie reif. Regt sich jedoch noch ein Widerstand, sollten sie noch einige Tage an der Pflanze verbleiben.
Bevor man Kapuzinerkresse Samen lagern kann, müssen diese vollständig getrocknet sein. Befindet sich noch ein wenig Feuchtigkeit in ihnen, werden sie anfangen zu schimmeln und sind dadurch unbrauchbar. Ideal ist es, das Saatgut für einige Tage an der Luft zu trocknen; Zimmertemperatur ist hierfür vollkommen ausreichend. Danach können sie in kleine Papiertüten oder andere Behälter gegeben werden. die Aufbewahrung erfolgt an einem kühlen dunklen Ort, wo sich die Samen bis zu drei Jahre lang halten.
Kapuzinerkresse Aussaat – so geht´s
Im Gegensatz zu den winzig kleinen Samen manch anderer Gewächse sind jene der Großen Kapuzinerkresse leicht zu händeln. Sie haben eine sehr angenehme Größe, können gezielt und gezählt ausgesät werden und sind zudem recht keimfreudig.
Zeitpunkt
Ab Mai können die Samen direkt an Ort und Stelle ins Freiland. Gelegentlich wird empfohlen, die Aussaat erst nach den Eisheiligen durchzuführen, jedoch zeigt die Erfahrung, dass derartige Spätfröste dem Saatgut in der Erde keinen Schaden zufügen können.
Standort
Sehr gerne gedeiht die Kapuzinerkresse an warmen, windgeschützten und sonnigen Standorten. Notfalls nimmt sie auch mit einem Plätzchen im Halbschatten vorlieb, jedoch kann es dort passieren, dass sich die Blüten nicht so gigantisch entwickeln.
Vorziehen sinnvoll?
Tatsächlich kann es nicht schaden, die Pflänzchen bereits im Februar – April im Haus vorzuziehen: sie blühen eher. Andere Vorteile gibt es jedoch nicht. Wer es gerne versuchen möchte, geht wie folgt vor:
- Samen einen Tag im Wasser quellen lassen
- Töpfchen mit Anzuchterde füllen
- Pro Topf zwei Samen 2-3 mc tief in die Erde stecken
Bei normaler Raumtemperatur dauert es zwei bis drei Wochen, bis sich die ersten Keime zeigen. Das Substrat muss gleichmäßig feucht gehalten werden, jedoch darf sich keine Staunässe bilden. Sobald die Gefahr von Nachtfrösten gebannt ist, können die jungen Kapuzinerkressen ins Freie.
Video-Tipp der Redaktion: Kapuzinerkresse in Eierkartons vorziehen
Eine sehr gute Idee zur Anzucht der Kapuzinerkresse ist die Verwendung von Eierkartons, wie folgendes Video zeigt:
Kapuzinerkresse Samen richtig in die Erde bringen
Die Aussaat ist nicht besonders schwierig: manch ein Hobbygärtner bohrt kleine Löcher mit einer Tiefe von maximal 3 cm in die Erde und setzt in jedes Loch zwei Samen. Andere hingegen machen es sich einfacher und streuen das Saatgut einfach breitwürfig über die auserwählte Fläche -auch auf die Gefahr hin, dass ein hungriger Gartenvogel dies als Einladung zum Essen ansieht…Beide Methoden sind machbar.
Auch ist es möglich, den Kapuzinerkresse Samen in Pflanzgefäßen auszusäen. Wer eine Kübelkultur wünscht, erspart sich so das Umpflanzen. Auch hierbei beträgt die Pflanztiefe 3 cm.
Sind Kapuzinerkresse Samen essbar?
Die Samen der Großen Kapuzinerkresse sind essbar, dasselbe gilt für die Blätter, Knospen und Blüten.
Wie schmecken sie?
Sämtliche essbaren Pflanzenteile haben eine scharfen, leicht pfeffrigen Geschmack.
Verwendung
Die getrockneten Samen werden gemahlen oder gemörsert und zum Würzen verwendet.
- Blätter und Blüten eignen sich hervorragend als Salatbeilage der zur Dekoration.
- Unreife Samen sowie die Knospen werden wie Kapern eingelegt und sind so monatelang haltbar.
Samen in der Naturheilkunde
Nicht umsonst wurde die Große Kapuzinerkresse zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gekürt: sie ist reich an Senfölglykosiden sowie Vitamin C
Wirkung & Anwendung
Kapuzinerkresse wirkt antibakteriell, antimykotisch sowie antiviral und besitzt zudem eine durchblutungsfördernde Wirkung. Sie wird in der Naturheilkunde unterstützend eingesetzt bei:
- Blasenentzündungen
- Prellungen
- Infektionen der oberen Atemwege
Es werden jedoch nicht ausschließlich die Samen verwendet, sondern sämtliche Pflanzenteile. Allerdings soll der Verzehr der Kapuzinerkresse Samen bereits die positiven Wirkungen hervorrufen.
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Wie lange dauert es, bis Kapuzinerkresse keimt?
Die Keimdauer ist temperaturabhängig und liegt zwischen 10 und 20 Tagen.
Wie vermehre ich Kapuzinerkresse?
Abgesehen von der Vermehrung durch Samen ist auch eine Vermehrung durch Stecklinge möglich. Hierfür werden etwa 15 cm lange Triebe abgeschnitten und in einen Topf mit feuchter Anzuchterde gesteckt. Diese muss weiterhin feuchtgehalten werden. Nach einigen Tagen wird der Steckling Wurzeln bilden.
Ist die Kapuzinerkresse winterhart?
Leider nicht, so dass sie jedes Jahr neu ausgesät werden muss.
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