Die Calla, Zimmercalla, Zantedeschia aethiopica, verleiht jedem Raum ein exotisches Ambiente: die dekorative Zimmerpflanze ist nicht nur edel, sondern bietet auch eine ganz besondere Optik. Callas haben jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile: zum einen sind sie giftig, zum anderen ist ihre Pflege etwas aufwändiger und nicht unbedingt für Anfänger zu empfehlen. Wer sich jedoch etwas Zeit nimmt, sich um die Zantedeschia zu kümmern, wird viele Jahre lang Freude an der wunderschönen Zierpflanze haben.
Inhaltsverzeichnis
Calla, Zimmercalla, Zantedeschia aethiopica – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: hell; keine direkte Sonne; 16-21°C; im Sommer im Freien
- Substrat: saubere Blumenerde
- Pflanzen: ab 10°C ins Freiland oder in Kübel
- Umtopfen: jährlich im Frühjahr
- Aussaat: möglich; nicht empfehlenswert
- Vermehrung: Knollenteilung beim Umtopfen
- Gießen: regelmäßig; großzügig; im Winter wenig
- Düngen: in der Wachstumsphase 14-tägig mit Flüssigdünger; während der Blütezeit wöchentlich; im Winter gar nicht
- Schneiden: nicht notwendig; lediglich abgestorbene Pflanzenteile entfernen
- Überwintern: helles, kühles Winterquartier
- Krankheiten: Fäulnis; Bakterien; Pilze; Viren
- Schädlinge: Spinnmilben; Blattläuse
- Giftig: ja, alle Pflanzenteile
Wissenswertes
Die Calla, Zimmercalla, Zantedeschia aethiopica, stammt ursprünglich aus Afrika und wächst dort an Sumpfrändern. Sie erreicht dort Wuchshöhen von 1m und mehr und wird ganzjährig im Freien kultiviert. Hier ist dies aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht möglich; nur wenige Calla-Arten sind winterhart, alle anderen werden als Zimmerpflanzen gehalten.
Die hier kultivierten Callas werden etwa 80 cm hoch; ihre Blätter und Stiele sind fleischig und meist dunkelgrün. Beeindruckend sind jedoch die Blüten: die schmalen Kelche sind außergewöhnlich geformt und vermitteln ein exotisches Flair. Die meisten Sorten blühen weiß, jedoch gibt es auch orangefarbene, rote, violette und sogar schwarze Callas.
Die Blütezeit liegt zwischen Mai und August; sind die Zimmercallas verblüht, verfärben sich ihre Blätter gelb und fallen schließlich ab.
Standort
Bei der Wahl des richtigen Standorts für die Zimmercalla sollte bedacht werden, dass sie in ihrer Heimat in trockenen Sumpfwiesen gedeiht. Diese Gegebenheiten sollten möglichst nachempfunden werden: Hell sollte es sein, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, denn diese verträgt die Zierpflanze gar nicht und zeigt ihr Missfallen darüber durch geringe Blütenentwicklung. Gerne kann die Zimmercalla an einen Fensterplatz gestellt werden, solange an diesem keine pralle Sonne einfällt.
Im Sommer geht die dekorative Pflanze gerne ins Freie in die Sommerfrische; hierbei müssen aber mindestens 10°C herrschen. Ein Platz im Halbschatten ist optimal, solange dort genügend Helligkeit herrscht; auch sollte der Standort im Freien windgeschützt sein.
Die Temperaturen zur Calla Kultivierung müssen zwischen 16 und 21°C liegen, wobei weiße Exemplare mit etwas kühleren Temperaturen, bunte Sorten hingegen mit etwas wärmeren besser zurechtkommen.
Zimmercalla gedeiht in jedem Substrat
Bezüglich ihres Pflanzsubstrats ist die Zantedeschia aethiopica sehr anspruchslos: sie gedeiht in handelsüblicher Blumenerde. Wer seine Zimmerpflanze jedoch optimal versorgen möchte, mischt dieser Erde noch
- Humus und
- Sand
bei.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass die verwendete Erde sauber ist; verbrauchte beziehungsweise bereits gebrauchte Erde kann Krankheitserreger enthalten, auf welche die Calla empfindlich reagiert.
Pflanzen
Liegen die Temperaturen im Freien bei über 10°C, können die Zimmercallas ins Freie gebracht werden. Dort werden sie entweder in Kübelhaltung oder im Beet ausgepflanzt kultiviert.
Das Zantedeschia aethiopica Pflanzen selbst erfolgt in wenigen Schritten:
- Pflanzloch graben
- Knolle 5 – 7 cm tief einsetzen
- Loch mit Erde auffüllen
- Substrat andrücken
- Wässern
Achtung: Nicht winterharte Zimmercallas müssen im Herbst wieder ausgegraben und in ein Winterquartier gebracht werden!
Umtopfen
Um einer Zantedeschia aethiopica die optimale Pflege zukommen zu lassen, sollte sie jährlich umgetopft werden, und zwar nicht nur, wenn ihr Pflanzgefäß zu klein geworden ist. Eine weitaus größere Gefahr droht durch zu viele Nährstoffe, die durch das Düngen in das Substrat gelangt sind und sich nun in einer schädlichen Konzentration dort absetzen.
Die beste Zeit für das Umtopfen ist das zeitige Frühjahr nach der Ruhephase:
- Zimmercalla vorsichtig aus dem Pflanzgefäß nehmen
- So viel Substrat wie möglich von den Wurzeln entfernen (am besten alles!)
- Sehr lange Wurzeln einkürzen
- Knollen unter lauwarmen Wasser abspülen
- Pflanzgefäß gründlich reinigen; alternativ ein neues Gefäß verwenden
- Unten in das Gefäß eine Drainage aus Kies oder Blähton legen
- Substrat einfüllen
- Knolle 5 – 7 cm tief einsetzen und mit Erde bedecken
- Leicht andrücken
- Gründlich angießen
Lubera-Tipp: Beim Umtopfen Handschuhe tragen, da die Zimmercalla giftig ist!
Aussaat
Die Zantedeschia aethiopica kann zwar theoretisch durch Aussaat vermehrt werden, jedoch ist von einem derartigen Procedere anzuraten. Zum einen sind die Erfolgschancen eher gering, zum andern dauert es Jahre, bis eine selbst gezüchtete Calla blühen wird. Wer seine Zierpflanze vermehren möchte, sollte dies durch Teilung der Knolle machen.
Vermehrung durch Teilung
Eine Calla kann sehr gut dadurch vermehrt werden, dass ihre Knolle geteilt wird. Dies geschieht während des Umtopfens:
- Knolle mit einem sauberen, scharfen Messer teilen
- Beide Hälften der Knolle in jeweils ein Pflanzgefäß setzen
- Gut angießen
Damit die neu gewonnenen Pflänzchen gut gedeihen können, sollten sie in der Folgezeit regelmäßig gegossen werden; auch eine Gabe Dünger ist empfehlenswert.
Calla, Zimmercalla Pflege Tipps
- Gießen: Die Zantedeschia aethiopica hat einen hohen Wasserbedarf und muss daher während der Wachstumsphase sowie der Blütezeit regelmäßig und großzügig gegossen werden. Optimal ist es, kalkarmes Wasser zu verwenden. Nach dem Ende der Blütezeit wird das Gießen reduziert und während der Überwinterung auf das Nötigste beschränkt.
- Düngen: Ab Februar bis zur Blütenbildung alle 14 Tage handelsüblichen Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreichen. Steht die Calla in voller Blüte, sollte die Düngegabe wöchentlich erfolgen; während der Winterruhe wird das Düngen komplett eingestellt.
Schneiden
Die Zantedeschia aethiopica benötigt keinen Formschnitt, um ihre dekorative Optik zu erhalten. Es ist lediglich zu empfehlen, vertrocknete oder abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen.
Überwintern
Während des Winters legt die Zantedeschia aethiopica eine Ruhepause ein. Diese beginnt damit, dass einige Blätter der Pflanze nach dem Verblühen vergilben und abfallen. Unterstützt wird sie dabei, indem das Düngen komplett eingestellt und das gießen stark eingeschränkt werden.
Wichtig ist, dass die abgestorbenen Blätter umgehend entfernt werden, da sie zu Fäulnis- und Schimmelbildung führen können.
Nun wird die Zimmercalla in einen Raum gestellt, in dem Temperaturen zwischen 10°C und 14°C herrschen. Dieses Winterquartier sollte hell sein, jedoch darf keine direkte Sonneneinstrahlung auf das Pflanzgefäß gelangen.
Während der Überwinterung wird nur so viel gegossen, dass das Pflanzsubstrat nicht austrocknet; keinesfalls darf gedüngt werden. Erst ab Januar wird wieder mit etwas mehr Pflege begonnen:
- Regelmäßig gießen
- Erste Düngegaben verabreichen
- Während der Überwinterung abgestorbene Pflanzenteile entfernen
- Langsam an höhere Temperaturen gewöhnen
- Umtopfen
Lubera-Tipp: Nicht abrupt an einen viel wärmeren Platz stellen, da eine derartige Umstellung von vielen Pflanzen nicht vertragen wird!
Winterharte Calla überwintern
Die winterharten Calla-Sorten, die im Freiland ausgepflanzt sind, sollten ebenfalls einen kleinen Winterschutz bekommen. Zunächst werden sie so behandelt wie die Zimmercallas:
- Vertrocknete Pflanzenteile entfernen
- Gießen reduzieren
- Düngen einstellen
Danach können sie gerne einen Schutz aus
- Reisig,
- Stroh oder
- Wintervlies
bekommen, der zwar nicht notwendig ist, den Pflanzen aber dabei hilft, ihre Kräfte zu schonen. Wichtig ist, diesen Schutz spätestens im April zu entfernen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Zantedeschia aethiopica ist etwas anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Krankheiten treten überwiegend aufgrund von Pflegefehlern auf:
- Fäulnis: Bekommt die Calla zu viel Wasser und/oder bildet sich Staunässe, kann dies zu Fäulnis führen, welche sich durch braune Flecken auf den Blättern zeigt. Betroffene Pflanzenteile sollten umgehend entfernt werden; zudem sollte die Pflanze schnellstmöglich in frisches Substrat umgetopft werden.
- Bakterien: Bakterielle Erkrankungen machen sich meistens erst sehr spät bemerkbar und zeigen sich – ebenso wie Pilzerkrankungen – durch Verfärbungen sowie Flecken an den Blättern. Da hier schnelles Handeln gefragt ist, sollte ein betroffenes Blatt zum Fachhändler gebracht werden, damit dieser das passende Pflanzenschutzmittel empfehlen kann.
Häufig ist jedoch bei Bakterien, Pilzen und auch bei Viren die Zimmercalla nicht mehr zu retten. Zeigt sich auch nach zweiwöchiger Behandlung keine relevante Besserung, ist davon auszugehen, dass dies auch nicht mehr der Fall sein wird.
- Spinnmilben: zeigen sich feine, spinnwebenartige Gebilde an der Zimmercalla, so deutet dies auf einen befall von Spinnmilben hin. Gegen diese sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel verabreicht werden.
- Blattläuse: Steht die Zierpflanze im Sommer im Freien, siedeln sich gerne Blattläuse an. Da diese saugenden Schädlinge auch auf andere Pflanzen übergehen können, sollte auch sie mit einem Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
Lubera-Tipp: Nach jeder erfolgreichen Krankheits- oder Schädlingsbekämpfung sollte die Calla in frisches Substrat umgetopft werden.
Giftig
So schön die Calla auch aussieht, so giftig ist sie auch, und zwar in sämtlichen Pflanzenteilen. Selbst der Pflanzensaft der über Blätter und Blüten abgegeben wird, enthält chemische Substanzen, welche eine heftige Reaktion bei Menschen und Haustieren hervorrufen können:
- Hautausschläge bei Hautkontakt;
- Durchfall
- Erbrechen
- Fieber
- Schüttelfrost bei Verzehr von Pflanzenteilen.
Graphiken: © emer – Fotolia.com (2); Stephan von Mikusch – Fotolia.com; pawopa3336 – Fotolia.com;
Kann nicht sein!
Guten Tag,
da müssen wir wohl nacharbeiten. Da wir diese Pflanzen nicht anbieten, fehlt uns die eigene Erfahrung. Mal sehen, was sich da machen lässt. Ich nehme Ihre Erfahrungen mit der Blütezeit schon einmal auf...
Ihr Lubera Team