Wohl kaum eine Pflanze ist derart dekorativ wie ein Zimmerfarn; nicht umsonst sind diese Pflanzen in nahezu jedem Haushalt in irgendeiner Art zu finden. Die Zimmerfarne sind recht anspruchslos und können jahrzehntelang überleben, wenn sie richtig gepflegt werden.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Zimmerfarne zählen zu den Tropenpflanzen, deshalb ist es nur nachvollziehbar, dass sie sich am wohlsten in tropischem Klima fühlen. Dies bedeutet: warm mit einer möglichst hohen Luftfeuchtigkeit, wie es in der Regel im Badezimmer der Fall ist. Allerdings ist ein Badezimmer nur optimal, wenn es ein Fenster oder eine Pflanzenlampe besitzt, denn Zimmerfarne benötigen auch sehr, sehr viel Helligkeit. Keinesfalls dürfen Farne – in welchem Raum auch immer – in dunkle Ecken gestellt werden; ebenso wenig mögen sie direkte Sonneneinstrahlung.
Lubera-Tipp: Die Temperaturen sollten 12°C niemals unterschreiten.
Beliebteste Sorten
- Frauenhaarfarn
- Geweihfarn
- Knopffarn
- Nestfarn
- Säumfarn
- Schwertfarn (hängend)
- Streifenfarn
Gießen und düngen
Zimmerfarne mögen keine Staunässe; diese ist also tunlichst zu vermeiden. Doch auch zu wenig Wasser kann schädlich sein, nämlich dann, wenn zu sparsames Gießen zur Austrocknung des Wurzelballens führt. Es empfiehlt sich daher, seinen Zimmerfarn immer dann zu gießen, wenn die obere Erdschicht angetrocknet ist. Ein gelegentliches Tauchen in einen Wassereimer kann ebenfalls nicht schaden; dazu einfach den Farn mitsamt seinem Topf in einen Wassereimer stecken und so lange tauchen, bis es blubbert. Danach gut abtropfen lassen – ansonsten droht wiederum Gefahr von Staunässe…
Dünger benötigen Farne eigentlich nicht, obwohl dies von einigen Fachleuten empfohlen wird. Wer also seinem Zimmerfarn eine kleine Flüssigdüngergabe zukommen lassen möchte, kann dies in der Zeit von Frühjahr bis zum Herbst im mindestens 14-tägigen Abstand tun. Empfehlenswert ist es, nur die Hälfte der vom Hersteller angegebenen Dosis Dünger zu verwenden.
Vermehrung
Um seinen Zimmerfarn zu vermehren, bieten sich dem Besitzer zwei verschiedene Möglichkeiten:
- durch Sporen
Zimmerfarne lassen sich durch Sporen vermehren. Dieses Procedere erfordert viel Geduld: ein Jahr kann vergehen, bis neue Pflanzen entstanden sind. An der Unterseite der Farnwedel befinden sich Sporen, welche der Vermehrung der Farne dienen. Diese müssen eingesammelt werden, wenn sie reif sind. Dies ist der Fall, wenn sich beim Anfassen der Sporenkapseln feiner Staub bemerkbar macht. Dann kann der ganze Wedel abgetrennt und auf ein Blatt Papier gelegt werden. Dieses wird an einen warmen Ort gelegt. Nach zwei Tagen finden sich auf dem Papier viele herabgefallene Sporen; die restlichen können durch Schütteln des Wedels herausgewirbelt werden.
Dann werden die Sporen in ein Gefäß mitfeuchter Erde gegeben, welches mit einer Plastikfolie abgedeckt wird. Das Anzuchtgefäß kommt dann an einen warmen, jedoch nicht sonnigen Platz.
Nach etwa drei Monaten zeigt sich auf der erde ein grünlicher Belag: die Keime. Als solche zu erkennen sind sie jedoch erst nach weiteren Monaten. Ist dies der Fall, können die jungen Zimmerfarne pikiert werden. Wiederum muss über jeden Pflanztopf Plastikfolie gezogen werden, in die ein kleines Luftloch geschnitten wird; danach kommen sie erneut an einen warmen, hellen Platz.
- durch Stecklinge
Manche Farnsorten bilden oberirdische Rhizome, welche gut zur Vermehrung verwendet werden können. Hierfür werden diese Kopfstecklinge abgeschnitten; optimalerweise verwendet man solche, die bereits einen kleinen Farn gebildet haben. Dann werden sie in ein Pflanzgefäß mit feuchter Erde gelegt, welches mit einem Plastikbeutel überzogen wird, und an einen warmen, hellen Ort gestellt. Nach einigen Wochen haben die Stecklinge Wurzeln gebildet. Nun muss der Plastikbeutel täglich für einige Zeit angehoben werden, damit sich die kleinen Farne an die Umgebung gewöhnen.
- durch Teilung
Die einfachste Methode der Zimmerfarn Vermehrung ist die Teilung. Hierfür wird der Farn vorsichtig aus dem Topf genommen. Die Erde wird von den Wurzeln geschüttelt, danach wird der Wurzelballen mit einem scharfen Messer zerschnitten. Die so entstandenen neuen Farne können dann in eigene Töpfe gepflanzt und an den gewünschten Standort gestellt werden.
Zimmerfarn Pflege – Tipps
- Ein regelmäßiges Einsprühen des Zimmerfarns erhöht sein Wohlbefinden und verhindert Schädlingsbefall
- Zimmerfarne sollten regelmäßig umgetopft werden
- Als Pflanzgranulat ist Blähton optimal, weil dieser Wasser speichert, ohne das Wurzelwerk zu durchnässen
- Das Pflanzgranulat sollte immer leicht feucht gehalten werden, wobei Staunässe zwingend zu vermeiden ist. Darüber hinaus sollte der Zimmerfarn nur von unten gegossen werden.
- Optimal ist die Verwendung von kalkarmem Wasser.
- Zimmerfarne mögen keine Zugluft
- Bilden Zimmerfarne braune Wedel, sollten diese sofort abgeschnitten werden: sie erholen sich nicht mehr
Schädlinge
Schädlingsbefall tritt eigentlich nur dann auf, wenn die Farne zu trocken sind, was durch Einsprühen mit möglichst kalkfreiem Wasser verhindert werden kann. Insbesondere Blatt- und Schildläuse sowie Spinnmilben können eine Gefahr für Zimmerfarne darstellen.
Symbolgrafiken: © Digipic-Fotolia.com
Farn mal anders? Anspruchsvolle Frage:
Guten Tag,
Am Naturstandort versorgt sich der Geweihfarn weniger über die Wurzeln, als über verrottetendes Material, das als Dünger über die Blätter aufgenommen wird. Seine Wurzeln dienen in erster Linie zur Befestigung an der Rinde hoher tropischer Bäume. Ganz anders der Schwertfarn. Er braucht viel Raum für die Wurzeln in nährstoffreicher, feuchter Erde. So ein feuchter Wurzelballen hat ein ordentliches Gewicht. Eine Möglichkeit wäre, den Schwertfarn in eine Kokedama (Mosskugeln japanische Art er Pflanzenverwendung) zu halten, und dann auf einen sehr stabilen Baum zu setzen, der das Gewicht halten kann. Viel Erfolg!
Ihr Lubera Team