Ein Wandelröschen schneiden und vermehren, indem man Stecklinge einsetzt, ist ganz einfach und gelingt jedem. In diesem Beitrag möchte ich Euch von meinen Erfahrungen mit dem Schnitt beim Wandelröschen und der Vermehrung mit Stecklingen berichten. Natürlich erhaltet Ihr auch hilfreiche Tipps zur Pflege und zur Überwinterung des beliebten Wandelröschens. Übrigens: Bei Lubera könnt ihr das gelbe, rote und rosafarbene Wandelröschen kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung – das Wandelröschen schneiden und vermehren
- Wandelröschen sind die Stars in meinem mediterranen Garten!
- Wandelröschen schneiden - Das solltet Ihr wissen
- Wandelröschen schneiden - so klappt's
- Wann soll man Wandelröschen schneiden?
- Häufigkeit des Schnitts
- Wie wird geschnitten - das gilt es beim Zurückschneiden des Wandelröschens zu beachten
- Wandelröschen vermehren - Tipps
- Wandelröschen pflegen
- Der ideale Standort für das Wandelröschen
- Das Wandelröschen richtig gießen
- Der richtige Dünger für das Wandelröschen
- Wandelröschen umtopfen
- Wandelröschen überwintern
Zusammenfassung – das Wandelröschen schneiden und vermehren
Wandelröschen zu schneiden und zu vermehren ist nicht schwer! Im Folgenden erfahrt Ihr, was beim Zurückschneiden und Vermehren des Wandelröschens zu beachten ist. Natürlich spielt der richtige Zeitpunkt beim Schnitt eine wichtige Rolle. Ich gebe Euch auch weitere Pflegetipps, damit ihr Euch an einer üppigen Blütenpracht erfreuen könnt!
Wandelröschen sind die Stars in meinem mediterranen Garten!
Mein Wandelröschen habe ich nun schon viele Jahre, es gehört zu den absoluten Stars in meinem mediterranen Garten. Es wächst zuverlässig, vor allem liefert es unablässig sehr viele wunderschöne Blüten. Deren farbliche Wandlungen von gelb zu orange und zu rot haben der Pflanze den deutschen Namen eingebracht. Neben der häufigen gelb-orange-roten Variante gibt es noch rein gelbe Wandelröschen und weiß-gelb-violette Varianten. Durch regelmäßiges, dh. zweijähriges Umtopfen habe ich die Pflanze von einem 80 cm-Stämmchen zu einer fast 2 m hohen Kübelpflanze gebracht. Kein Wunder, dass ich das Wandelröschen schneiden muss. Lest nun, wie ich dabei vorgehe (nach den Grundlagen).
Wandelröschen schneiden - Das solltet Ihr wissen
Das Wandelröschen (botanisch Lantana camara) ist eine beliebte Garten- und Kübelpflanze, die mittlerweile zum festen Repertoire mediterraner Gärten gehört. Die Gattung Lantana zählt ca. 150 Arten und ist in Süd- und Mittelamerika, aber auch im Südlichen Afrika und bis nach Südostasien verbreitet. In den Ursprungsregionen ist das Klima subtropisch bis tropisch warm, so dass das Wandelröschen nicht winterhart ist. Es blüht aber dankbar und unermüdlich von April bis in den Herbst hinein. In südlichen Gefilden ist das Wandelröschen ein wenig in Verruf geraten, denn es wächst invasiv, dh. es breitet sich rasch aus. Davon kann hierzulande aber keine Rede sein, denn das Wandelröschen ist nicht winterhart.
Wandelröschen schneiden - so klappt's
Wenn Ihr das Wandelröschen schneiden wollt, müsst Ihr nur wenige Regeln beachten, denn das Wandelröschen ist sehr wuchs- und damit auch sehr schnittfreudig. Beim Schnitt ist zum einem der Zeitpunkt des Schnitts wichtig, die Häufigkeit des Schnitts und Art und Umfang der Schneidearbeiten. Auch die Kronenform als Ziel des Schnitts sollte vorher festgelegt werden.
Wann soll man Wandelröschen schneiden?
Das nicht winterharte Wandelröschen wirft üblicher Weise während der kühlen Überwinterung die Blätter ab, so dass beim Schnitt die nicht belaubten Äste und Zweige der Pflanze zu bearbeiten sind. Wie bei vielen Kübelpflanzen ist der ideale Zeitpunkt für den Schnitt der späte Winter, wenn das Auswintern schon in greifbare Nähe gerückt ist. Wenn erste wärmende Sonnenstrahlen im März oder April erscheinen, spätestens dann sollte das Wandelröschen geschnitten werden.
Wenn aber -wie bei mir- der Platz im Winterquartier knapp ist, könnt und solltet Ihr das Wandelröschen schon vor der Einwinterung grob zurückschneiden, damit es nicht soviel Platz beansprucht. Dabei könnt ihr die Krone rundherum so zurückschneiden, dass sie eine kompakte Form behält. Häufig wachsen beim Wandelröschen während des Sommers lange Triebe, die solltet ihr auf jeden Fall zurückschneiden.
Häufigkeit des Schnitts
Wie bei allen Pflanzen sollte sich der Schnitt vor allem nach dem Wuchs der Pflanze richten. Eine wenig wachsende Pflanze sollte seltener und zurückhaltender geschnitten werden, als eine üppig wachsende Pflanze. Üppig wachsen kann das Wandelröschen durchaus, so dass ein jährlicher Schnitt regelmäßig nötig und sinnvoll ist. Auch während des Sommers kann das Wandelröschen über das 'Ziel hinausschießen' und lange Triebe produzieren. Diese solltet Ihr reduzieren, da sie zum einen nicht sehr schön aussehen, zum anderen, um Beschattung anderer Pflanzen zu vermeiden. Das Wandelröschen schneiden heißt also die Schere griffbereit zu halten. Mein Wandelröschen steht nun in einem Topf mit einem 50 cm Durchmesser und ist die am stärksten wachsende meiner 48 Kübelpflanzen.
Wie wird geschnitten - das gilt es beim Zurückschneiden des Wandelröschens zu beachten
Beim Schneiden von Pflanzen solltet Ihr Euch immer klar sein, was Ihr erreichen wollt. In erster Linie geht es darum, falls erforderlich die Gesundheit der Pflanze zu erhalten. Schnittmaßnahmen, die das unterstützen, bezeichnet man als Erhaltungsschnitt. Zum anderen kann es darum gehen, die äußere Form der Pflanze zu beeinflussen. Diese Schneidemaßnahmen nennt man Erziehungsschnitt. Schließlich gibt es noch wachstumsfördernde Rückschnitte, die aber bei eher langsam wachsenden nicht heimischen Pflanzen die große Ausnahme bleiben sollten.
Auch beim Wandelröschen könnt Ihr etwas für die Pflanzengesundheit tun. Dazu gehört, dass Ihr abgestorbene, abgeknickte oder auf sonstige Weise beeinträchtigte Zweige oder Äste entfernt. Zur Pflanzenhygiene gehört natürlich, dass Ihr dazu eine sehr scharfe und saubere, idealer Weise desinfizierte Schere verwendet. Der Erziehungsschnitt kann laufend durchgeführt werden kann, aufgrund des starken Wachstums auch während des Sommers.
Wichtiger als der Erhaltungsschnitt ist der Erziehungsschnitt. Das schnell wachsende Wandelröschen braucht immer wieder eine Reduzierung von Trieben, damit die Krone in Form bleibt. Häufig liest man, dass das Wandelröschen auch drastisch zurückgeschnitten werden kann. Das ist nicht ganz falsch, es sollte allerdings beachtet werden, dass ein drastischer Rückschnitt auf wenige Zentimeter lange Äste eine Wachstumsverzögerung bedeuten kann. Daher empfehle ich die Krone um ca. ein Drittel Länge zu kürzen und auch das Kroneninnere auszudünnen. Das erreicht Ihr, indem Ihr quer wachsende Triebe entfernt und damit automatisch die nach außen zeigenden Triebe kräftigt.
Die hohe Schnittfreudigkeit führt dazu, dass die Krone beim Wandelröschen gestaltet werden kann. Ein Klassiker ist sicher die kugelförmige Krone bei einem Hochstamm, das Wandelröschen kann aber auch als kompakter Busch getrimmt werden. Dazu solltet Ihr Euch eine Pyramidenform vorstellen, so dass sich die Krone von unten nach oben verjüngt.
Wandelröschen vermehren - Tipps
Das Schöne beim Wandelröschen ist, dass Ihr die abgeschnittenen Zweige auch zur Vermehrungen einsetzen könnt. Nehmt einfach einen längeren, kräftigen Zweig und entfernt von der unteren Hälfte die Blätter. Dann könnt Ihr den Zweig in gute, feuchte aber durchlässige Gartenerde setzen, wo er dann nach ca. zwei bis vier Wochen Wurzeln bildet. Ihr könnt den Steckling auch zunächst in ein Glas Wasser stellen und dort bei der Wurzelbildung zuschauen. Sobald sich erste Wurzeln zeigen, kann der Steckling eingepflanzt werden.
Wandelröschen pflegen
Damit das Wandelröschen weiter gut wächst, ist ein wenig Pflege notwendig.
Der ideale Standort für das Wandelröschen
Gute Pflanzenpflege beginnt stets mit dem Standort, der beim Wandelröschen vollsonnig sein sollte. Im Frühjahr braucht das Wandelröschen einige Zeit, bis es ausgetrieben hat. In dieser Zeit sollte es nach Möglichkeit geschützt stehen. Ein geschützter Standort hat eine Rückwand, ist eine Ecke oder hat eine Überdachung, bekommt aber dennoch Sonne ab. An solchen Standorten entsteht ein Wärmestau, der dem Wandelröschen hilft, auszutreiben.
Das Wandelröschen richtig gießen
Wandelröschen haben großen Durst, das erkennt man schon allein an den Blattoberflächen. Diese sind geriffelt und haben daher eine besonders große Oberfläche. Über diese wird viel Wasser verdunstet, so dass auch regelmäßig gegossen werden muss. Ich gieße mein Wandelröschen über eine Unterschale, in die ich jeden Morgen soviel Wasser hineingebe, dass diese Menge am nächsten Morgen halbwegs verdunstet ist. Der Gießzeitpunkt am Morgen hat den Vorteil, dass Wassertemperatur und Temperatur der Pflanze gleich sind. Die Pflanze kühlt also durch das Wasser nicht ab, so dass sich das Wachstum nicht verlangsamt. Als Gießwasser kann sowohl Regen- als auch Leitungswasser genommen werden, das Wandelröschen ist in Bezug auf die Wasserqualität eher unempfindlich.
Der richtige Dünger für das Wandelröschen
Auch eine regelmäßige Düngung hilft dem Wandelröschen, laufend weitere schöne Blüten zu entwickeln. Für die Düngung empfehle ich einen speziellen Kübelpflanzendünger wie etwa Plantas Blütenzauber*. Dieser hat eine ausgewogene Konzentration der Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium und verfügt darüber hinaus über wichtige Spurenelementen. Spurenelemente in der Düngung sind solche Nährstoffe, die nur in geringer Konzentration auftreten. Diese sind für Kübelpflanzen Eisen, Zink, Magnesium, Kupfer, Bor, Molybdän und Mangan.
Die Düngung erfolgt in der Hauptwachstumszeit, aber erst dann, wenn das Wandelröschen auch ausgetrieben hat. Der Dünger wird über das Gießwasser verabreicht. Bei der Dosierung solltet ihr euch an die Angaben des Herstellers halten. Allerdings könnt ihr nach meiner Erfahrung die Düngung auch im Sommer etwas drosseln. Das Wandelröschen setzt den Dünger nämlich hervorragend um und bildet immer längere Triebe. Das führt dazu, dass ihr auch im Sommer das Wandelröschen schneiden müsst, sonst wächst euch die Pflanze über den Kopf. Also gilt in der Düngung beim Wandelröschen: Weniger ist Mehr. Möchtet ihr qualitativ hochwertigen Dünger kaufen, kann ich euch den Lubera Gartenshop empfehlen.
Wandelröschen umtopfen
Euer Wandelröschen solltet Ihr ca. alle zwei Jahre umtopfen. Wenn das Wandelröschen noch klein ist und weiter wachsen soll, solltet ihr einen neuen Topf verwenden, der ca. 4 cm im Durchmesser größer ist. Dann könnt ihr den Wurzelballen einsetzen und den vorhandenen Zwischenraum mit Erde auffüllen. Vorher solltet ihr den Wurzelballen aufgeraut haben, damit die Feinwurzeln besser anwachsen. Die Abflusslöcher im Topf werden mit Tonscherben bedeckt, damit sie nicht verstopfen. Außerdem empfehle ich eine Drainageschicht im unteren Drittel des Topfes, damit das Wasser gut abfließen kann. Als Drainagematerial können Steinchen wie Kies oder Poroton verwendet werden. Auch Granulat, das man für das Pflastern verwendet, kann als Drainagematerial eingesetzt werden. Es sollte aber nicht zu grob sein.
Bei der Erde ist das Wandelröschen nicht anspruchsvoll. Ihr solltet eine torffreie Pflanzerde verwenden. Vielleicht habt ihr eigenen Kompost. Dieser ist perfekt für das Wandelröschen, da er nährstoffreich ist. Falls zur Hand kann man die Erde mit etwas Quarzsand mischen. Das erhöht die Wasserdurchlässigkeit.
Wenn euer Wandelröschen so groß ist wie meins und Ihr nicht mehr wollt, dass es weiter in die Höhe und Breite wächst, dürft Ihr keinen größeren Topf verwenden. Wenn es also bei der alten Topfgröße bleiben soll, solltet Ihr den Wurzelballen etwas verkleinern und die so entstehende Lücke mit neuer Erde auffüllen. Das Verkleinern des Wurzelballens erfolgt mit einem Brotmesser. Damit lassen sich die Feinwurzeln rundherum reduzieren. Diese Prozedur geht ganz einfach und schadet dem Wandelröschen nicht, solange genug Wurzeln übrigbleiben. Schließlich wird das Wandelröschen wieder in den alten Topf eingesetzt. In diesem ist nun ein Hohlraum zur Verfügung, der mit der Erde aufgefüllt werden kann.
Nach dem Umtopfen benötigt das Wandelröschen für einen Zeitraum von ca. sechs Wochen keinen Dünger.
Wandelröschen überwintern
Das nicht winterharte Wandelröschen muss vor Frost geschützt werden, ist aber in der Überwinterung sehr einfach zu pflegen. Da es regelmäßig bei kühlen Temperaturen die Blätter abwirft, ist keine besondere Pflege, kein Gießen und Düngen während der Überwinterung erforderlich. Die Überwinterung erfolgt idealer Weise bei einer Temperatur von 5° bis 10° C. Als Winterquartier kommen auch dunkle und kühle Räume in Frage, denn das blattlose Wandelröschen braucht zumindest in der ersten Winterhälfte kein Licht. Spätestens ab Februar sollte aber für Licht und mehr Wärme gesorgt werden, damit das Wandelröschen merkt, dass es Frühling ist. Lichtreize geben der Pflanze die entscheidenden Signale, wieder auszutreiben.
Es sollte also darauf geachtet werden, dass das Wandelröschen rechtzeitig Licht und Wärme bekommt, denn davon hängt der Zeitpunkt des Austriebs ab. Kommt das Wandelröschen spät in die Frühlingssonne und ist das Frühjahr kälter, dann kann sich der Austrieb verzögern. Insgesamt braucht ihr Geduld, wenn ihr auf den Austrieb des Wandelröschens wartet. Lange Zeit sieht es kahl und tot aus. Wenn man aber etwas Rinde abknibbelt, sieht man die saftführenden Gewebeschichten. Solange diese grün ist, muss man sich um den Austrieb keine Sorgen machen. Nach meiner Erfahrung wird sich dieser einstellen, sobald die Temperaturen konstant im zweistelligen Bereich bleiben. Auch weniger kühle Nächte helfen dem Wandelröschen beim Austrieb.
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Hallo Dominik,
Meine Wandelröschen überwintern kühl, aber hell. Kaum einen Tropfen Wasser in der Zeit nach dem Blattabfall. Jedes Jahr aber starte ich von vorne: Busch tot aber Neuaustrieb von unten her. Wie kann ich das ändern? Ich kann nur kühl u hell überwintern, keine andere Möglichkeit.
Vielen Dank u Grüße
Regina
Hallo Regina,
dass das Wandelröschen am Ende des Winters wie tot aussieht, ist eigentlich normal. Nicht normal ist, dass der Austrieb nur in Wurzelnähe erfolgt. Offensichtlich fehlt den Wurzeln im Winter die Kraft, die oberen Pflanzenteile so zu versorgen, dass sie nicht absterben. Ich würde den Wurzelballen bzw. Topf im nächsten Jahr einmal einpacken bzw. auf eine isolierende Unterlage stellen. Vielleicht läuft es dann besser.
Viele Grüße und einen sonnigen Frühlingssonntag wünscht
Dominik Große Holtforth