Thunbergia - kletternde Schönheit mit tiefgründigen Blüten

Die Thunbergia oder Thunbergie ist eine Gattung von Kletterpflanzen, deren Vertreter mit ihren markanten Blüten besonders eindrucksvoll sind. Berühmt ist vor allem die Schwarzäugige Susanne, die als einjährige Kletterpflanze eine beliebte Terrassen- und Balkonpflanze ist. Aber auch andere -weniger bekannte Arten- sind tolle Kletter- oder Kübelpflanzen. In diesem Beitrag gebe ich einen Überblick und gebe Tipps für die Pflege. 

Die Schwarzäugige Susanne Thunbergia alata (Foto: Alybaba / Shutterstock)

Zusammenfassung: Thunbergia - kletternde Schönheit mit tiefgründigen Blüten

• Die Thunbergia, auch bekannt als Thunbergie, ist eine Gattung von Kletterpflanzen, deren markante Blüten, insbesondere die der Schwarzäugigen Susanne, beeindruckend sind und als beliebte Terrassen- und Balkonpflanzen dienen.
• Neben der Schwarzäugigen Susanne gibt es weitere Arten, wie die Thunbergia laurifolia und Thunbergia grandiflora, die als Kübel- oder Wintergartenpflanzen geeignet sind.
• Ihr Wachstum ähnelt dem der Prunkwinden, wobei sie sich flexibel um Gegenstände klammern und schnell klettern kann.
• Die tiefgründigen Blüten der Thunbergia sind ein Merkmal ihrer Attraktivität und dienen dazu, Insekten anzulocken.
• Die Pflege erfordert warme Temperaturen, ausreichende Bewässerung und Düngung, insbesondere während der Hauptwachstumszeit.
• Für die Überwinterung können warme Wintergärten genutzt werden, und ein regelmässiger Rückschnitt im Frühjahr fördert ein gesundes Wachstum und eine attraktive Erscheinung der Pflanze.

Das solltest du über Thunbergia wissen

Die Thunbergie ist eine wärmeliebende subtropische Kletterpflanze, die in ihrer natürlichen Verbreitung aus dem südlichen Afrika und Asien stammt. Sie ist aber eine beliebte Garten- und Balkonpflanze, die mit der Schwarzäugigen Susanne, die Thunbergia alata, zu den beliebtesten einjährigen Kletterpflanzen zählt. Sie lässt sich aber - und das ist eine gute Nachricht- mehrjährig kultivieren. 

Wachstum: Die Pflanze ähnelt Prunkwinden

Dort wächst sie meist immergrün, das heisst sie behält ganzjährig das Laub. Als Kletterpflanze ähnelt das Wachstum ihrer Triebe den Prunkwinden, die eher dünne und weiche Triebe haben. Thunbergien können sich wie die Winden flexibel um Halt gebende Gegenstände klammern und sind somit effektive und schnelle Kletterer.

Das heisst aber nicht, dass man hierzulande die Sorge haben muss, dass Thunbergien den gesamten Balkon oder die Terrasse überwuchern. Sie sind frostfempfindlich und werden entweder als einjährige Pflanze -wie bei der Schwarzäugigen Susanne- oder als Kübelpflanze mit regelmässigen Rückschnitten gehalten.

Im Halbschatten leuchtet das Blüteninnere der Thunbergie -hier eine Thunbergia erecta- regelrecht.

Die Blüte der Thunbergie

Die  Attraktivität der Thunbergia verdankt sie ihren Blüten, die man wohl zurecht als 'tiefgründig' bezeichnen kann. Der tiefliegende und farblich kontrastierende Blütenboden verleiht der Blüte etwas Geheimnisvolles, ist aber tatsächlich nur ein Mittel, mit dem die Pflanze erfolgreich Insekten anlockt. Vielleicht sind auch diese vom abwechslungsreichen Geheimnis der Thunbergien Blüte angezogen.

Verwechslungsgefahr besteht übrigens zum nicht minder schönen Trompetenwein oder zur Trompetenblume (ebenfalls nicht zu verwechseln mit der Klettertrompete). Offensichtlich hat sich in der Evolution dieser Arten die trompetenähnliche Blütenform als erfolgreich erwiesen. Besonders für tropisch wachsende Pflanzen wie die Thunbergia ist ein markanter Kontrast zwischen Blüteninneren und äusseren Blütenblättern hilfreich, um im Halbdunkeln des tropischen Regenwaldes erfolgreich Insekten anzuziehen.

Eine Thunbergia laurifolia mit ihren kräftigen Blüten und Blättern

Thunbergia Arten

Neben der populären Schwarzäugigen Susanne, die botanisch Thunbergia alata heisst, gibt es noch weitere Arten, die als Kübel- oder Wintergartenpflanzen in Frage kommen. Die Thunbergia laurifolia wächst stark und hat grosse Blüten und Blätter. Weiter ist die aus Hinterindien stammende Thunbergia grandiflora verbreitet. Sie hat Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 7 cm, die Blätter sind lanzettförmig, also lang und spitz zulaufend.

Eine farbliche Ähnlichkeit zur Schwarzäugigen Susanne weist Thunbergia gregorii auf, allerdings fehlt bei den rein orangefarbenen Blüten der markante Farbkontrast zum Blüteninneren. Die unten im Bild zu sehende Thunbergia natalensis zeigt ihre Herkunft im Namen, sie stammt aus der Natal-Provinz in Südafrika. Schliesslich ist Thunbergia erecta erwähnenswert, die -nomen est omen- aufrecht wachsen.

Thunbergia natalensis zeigt mit ihrer leicht lappigen Blüte eine hübsche Variante der Thunbergien Blüte.

Thunbergien Pflege: Tipps

Thunbergien machen aus ihrer tropischen Herkunft keinen Hehl. Sie brauchen ganzjährig höhere Temperaturen und leiden bei Werten unter 10° C ersichtlich. Das ist auch der wesentliche Grund, warum die populäre Schwarzäugige Susanne als einjährige Pflanze kultiviert wird. Sie wird von Gärtnereien im Gewächshaus vorgezogen und dann zur Terrassensaison verkauft.

Standort, Giessen und Düngen - das ist zu beachten

Wohl dem, der einen warmen Wintergarten hat, denn dort können die Thunbergien im Herbst, Winter und Frühjahr untergebracht werden. Sie brauchen noch nicht einmal die volle Sonne, sondern können auch im Halbschatten gedeihen. Wichtig ist die ausreichende Versorgung mit Wasser und Dünger.

Gerade in der Hauptwachstumszeit vom späten Frühjahr bis zum späten Sommer ist der Bedarf an Nährstoffen und Wassergaben besonders hoch. Dafür bedanken sich die Thunbergien auch mit üppigen Wachstum. Dieses erfordert aber auch eine Kletter- oder Rankhilfe. Am Besten sind wohl Pyramiden-Rankgitter geeignet. Auf diese Weise erhält man eine rundherum üppige Pflanze.

Im Süden erklettert die Schwarzäugige Susanne Bäume, Zäune und Mauern.

Überwinterung und schneiden

Wer einen warmen Wintergarten hat, kann die Thunbergien auch ganzjährig kultivieren. Wenn die Thunbergien zuwenig Licht bekommen, verlieren sie Laub. Das ist aber nicht dramatisch, denn sie können radikal zurückgeschnitten werden. Das geschieht im frühen Frühjahr, damit der Wiederaustrieb aus den Wurzeln erfolgen kann.

Auch bei Erhalt des Laubes gibt es Gründe für einen Rückschnitt. Insbesondere bei der Schwarzäugigen Susanne stirbt ein Teil der Triebe ab. Es ergibt sich also ein nicht so ganz attraktives Durcheinander von abgestorbenen und vitalen Trieben. Dieses lässt sich mit einem Frühjahrschnitt beseitigen. Es wächst dann eine insgesamt grüne und üppige Pflanze heran.

Fotos (soweit nicht anders angegeben) und Text: Dr. Dominik Große Holtforth