Tabak und Tabakprodukte werden immer teurer – Grund genug, sich seine eigenen Tabakpflanzen anzubauen. Viele rauchende Gartenbesitzer trauen sich das nicht, da sie der Meinung sind, es wäre verboten, Tabak selbst anzubauen. Dies stimmt nur bedingt: Man darf ihn nur nicht für gewerbliche Zwecke anbauen. Der Tabak Anbau ist zwar etwas mühsam, doch wer es einmal versucht hat, der wird dabei bleiben…
Inhaltsverzeichnis
Anbau-Anleitung von Gartenbista:
Einkauf der Samen
Der Tabak Anbau beginnt mit dem Einkauf von Tabaksamen, der im Fachhandel erhältlich ist. Je nach Wunsch kann Zigaretten-, Zigarren- oder Pfeifentabaksamen erworben werden, beispielsweise hier.
Standort: keine pralle Sonne
Die Bodenbeschaffenheit ist abhängig von der jeweiligen Tabaksorte. Was alle Tabakpflanzen gemeinsam haben, ist ihr Lichtbedarf: keinesfalls darf für den Tabak Anbau ein zu dunkler Standort gewählt werden. Auch dürfen die Tabakpflanzen nicht in der prallen Sonne stehen oder starken Winden ausgesetzt werden.
Aussaat von April bis Juni
Tabakpflanzen sind frostempfindlich, daher erfolgt die Tabak Aussaat im Freiland in der Zeit von April bis Juni; eine Vorzucht im Haus beziehungsweise Gewächshaus ist jedoch schon eher möglich.
Wichtig bei der Tabak Aussaat ist, dass die Tabaksamen nicht mit Erde bedeckt werden, da es sich um Lichtkeimer handelt. Die Samen sollten regelmäßig sanft gegossen werden; nach 10 – 12 Tagen fangen sie bereits an zu keimen.
Richtig pflanzen
Wenn die kleinen Tabakpflanzen eine Größe von 5 cm erreicht haben, können sie an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden. Die Pflanzung erfolgt in Reihen, wobei ein Abstand von 50 – 60 cm zwischen den einzelnen Pflanzen und 70 – 80 cm zwischen den Reihen eingehalten werden sollte. Auch ist zu beachten, dass Tabakpflanzen bis zu 1,80 m hoch werden – eine Unterpflanzung unter Bäumen ist somit nicht ratsam.
Zu beachten ist, dass 12 Tabakpflanzen den durchschnittlichen Tabakbedarf eines Rauchers für eine ganze Weile decken können; generell ist es ratsam, mindestens 10 Tabakpflanzen anzubauen.
Anbau – Tipps
- Gießen: Tabakpflanzen regelmäßig und großzügig gießen, wobei aber keine Staunässe entstehen darf.
- Schneiden: Blüten rechtzeitig abscheiden, da die Tabakpflanze ansonsten nicht ihre gesamte Kraft in die Bildung der Blätter steckt.
- Boden: Zur besseren Bodenbelüftung den Boden regelmäßig hacken.
- Düngen: Eine Düngegabe fördert das Wachstum.
- Ausgeizen: Ein Ausgeizen der Seitentriebe ist – ähnlich wie bei den Tomatenpflanzen – unabdingbar.
Generell gilt: je mehr der Tabakpflanze abgeschnitten wird, desto höher ist die Qualität des Tabaks, aber desto geringer die Quantität der Blätter.
Schädlinge, Krankheiten
Tabakpflanzen sind ein wenig anfällig für Krankheiten wie den Falschen Mehltau, Grauschimmel oder die Viruserkrankung Mosaikkrankheit. Gegebenenfalls ist der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels notwendig.
Schädlinge wie Läuse, Thripse und Drahtwürmer siedeln sich ebenfalls gerne an Tabakpflanzen an. Auch hierbei kann ein Pflanzenschutzmittel bei der Bekämpfung hilfreich sein.
Ernte
Tabakpflanzen wachsen schnell, so dass ab Ende Juli eine Ernte möglich ist. Ob Tabakblätter reif sind, lässt sich an ihrem Gelbwerden erkennen. Geerntet wird von unten nach oben, da als erstes die unteren Blätter (Gumpen) reif sind; danach folgen die Sandblätter und die Mittelblätter. Circa eine Woche später ist das Hauptgut reif, am Schluss schließlich das Obergut. Später im Herbst kann noch eine Nachernte der Oberblätter erfolgen.
Lagerung
Nach der Ernte werden die Tabakblätter für einige Stunden mit der Unterseite nach oben gelagert, danach lose aufeinander gelegt. So können sie in Tücher geschlagen werden, was aber nicht zwingend notwendig ist, und zu dem Ort gebracht werden, an dem sie aufgefädelt werden sollen. Das Auffädeln erfolgt mithilfe eines dünnen, festen Fadens, der durch das Blatt gezogen wird. Auch ist es möglich, die Tabakblätter aufzuknoten. Zu beachten ist, dass zwischen den Tabakblättern ein Abstand von mindestens 3cm eingehalten werden sollte; hängen sie zu dicht, führt dies zur Schimmelbildung und der Tabak wird dadurch ungenießbar.
So aufgeknüpft bleiben die Tabakblätter mehrere Monate, maximal ein Jahr, an einem schattigen, luftigen Ort hängen, beispielsweise auf dem Dachboden oder in einer Scheune. Danach kann der Tabak – je nach Bedarf – verarbeitet werden.
Graphik: © aquariusboy – Fotolia.com
Vielen Dank für den spannenden Beitrag. Toll, dass man Tabak auch im eigenen Garten anbauen kann und eine handgerollte Zigarre selbst herstellen könnte. 🙂