Die Steinpilz Saison lässt sich nicht klar definieren, da sie abhängig von der Witterung ist. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die beliebten Speisepilze zwischen Mai und November geerntet werden können. Dabei kommt es jedoch auf die jeweilige Sorte an.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen über Steinpilze
Steinpilze gehören zur Gattung der Dickröhrlingen. Sie gehören hierzulande zu den beliebtesten Speisepilzen, da sie ausgesprochen aromatisch sind und ein intensives Pilzaroma besitzen. Auch lassen sie sich sehr gut konservieren. Im Gegensatz zu anderen Pilzen leiden darunter weder ihr Geschmack noch ihre Konsistenz. Ihre Bezeichnung verdanken die Steinpilze der Tatsache, dass ihr Fleisch etwas fester als bei anderen Pilzarten ist.
Vorkommen und Verbreitung
Auf der gesamten Nordhalbkugel finden sich Steinpilze, davon etwa 10 Arten in Europa. Sie sind überwiegend in Laub- und Nadelwäldern anzutreffen. Hierzulande sind folgende Arten zu finden:
- Gemeiner Steinpilz (Fichtensteinpilz)
- Kiefernsteinpilz
- Schwarzhütiger Steinpilz (Bronzeröhrling)
- Sommer-Steinpilz
Sämtliche Steinpilzarten stehen in Deutschland unter Naturschutz. Dies bedeutet, dass lediglich kleine Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen. Der Bronzeröhrling wurde zum Pilz des Jahres 2008 gekürt. Er ist nur noch so selten zu finden, dass er unter Artenschutz gestellt wurde und demzufolge überhaupt nicht geerntet werden darf.
Steinpilz Saison – wann beginnt sie?
Ein feuchtes Klima im Frühjahr ist ein guter Indikator für eine früh beginnende und lange anhaltende Steinpilz Saison. Ein trockenes Jahr hingegen wird den Ertrag bei der Ernte eher schmälern.
Die verschiedenen Steinpilz Arten sind zu unterschiedlichen Zeiten zu finden. Bereits ab Mai läutet der Sommer-Steinpilz die Saison ein. Er ist an einem hellbraunen Hütchen zu erkennen, welches einen Durchmesser von 30 cm erreichen kann. Bei Trockenheit kann es aufreißen. Sein Stiel besitzt eine erhabene, netzartige helle Zeichnung; die jungen Röhren sind zunächst weiß, verfärben sich jedoch gelblich. Im Übrigen ist dieser Pilz einer der seltenen Exemplare, die auch roh verzehrt werden können.
Die Steinpilz Saison wird weitergeführt von dem Gemeinen Steinpilz: ab Juli ist dieser in der Nähe von Fichten zu finden. Der zunächst weiße, später braune, halbkugelige Hut kann ebenfalls bis zu 30 cm Durchmesser erreichen. Bei jungen Exemplaren ist nur dieser zu sehen, da sie sehr tief im Boden sitzen. Die Stiele können bis zu 20 cm lang werden und an der Basis einen Durchmesser von 10 cm erreichen. Dieser Pilz besticht besonders durch seinen aromatischen Duft und Geschmack.
Ebenfalls ab Juli ist der Bronzeröhrling zu finden. Sein Hütchen wird maximal 15 cm breit und ist bräunlich bis bronzefarben, sein Stiel an der Basis weiß, ansonsten gelblich. Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass dieser Pilz vom Aussterben bedroht ist und nach Möglichkeit dort gelassen werden sollte, wo er steht.
Die Steinpilz Saison beginnt für den Kiefernsteinpilz auch im Juli. Sein rotbrauner Hut kann bis zu 30 cm breit werden und wellt sich leicht nach oben, so dass der Pilz ein verbeultes Aussehen bekommt. Er duftet sehr dezent und hat einen angenehmen milden Geschmack.
Und wann endet sie?
Die Steinpilz Saison endet für den Sommer-Steinpilz sowie den Kiefernsteinpilz spätestens im Oktober. Der Gemeine Steinpilz kann noch im November gefunden werden, während der Bronzeröhrling bis September Saison hat.
Kann man die Steinpilz Saison verlängern?
Bei einigen Kulturpflanzen, welche im eigenen Garten angebaut werden, ist es durch verschiedene Tricks möglich, ihre Erntezeit zu verlängern. Dies ist bei Steinpilzen leider nicht der Fall. Bei ihnen handelt es sich um echte Wildgewächse, die ganz ohne menschliches Eingreifen gedeihen – oder auch nicht.
Steinpilze richtig ernten
Oberstes Gebot beim Steinpilz Ernten ist die Gewissheit, dass es sich auch tatsächlich um den gewünschten Speisepilz handelt. Seine Doppelgänger können leicht nach dem Verzehr gesundheitliche Störungen hervorrufen. Wer sich nicht sicher ist, lässt die Pilze lieber stehen. Des Weiteren werden nur augenscheinlich gesunde und frische Steinpilze geerntet.
Bei der Pilzernte kann es leider immer passieren, dass ihr zartes Geflecht zerstört wird. Um dies zu verhindern, sollten sie grundsätzlich nur mithilfe eines Messers herausgedreht und nicht mit diesem abgeschnitten werden. Danach sollten die Pilze vorgeputzt werden. Dies bedeutet:
- Grobe Verschmutzungen entfernen
- Verfaulte sowie beschädigte Stellen herausschneiden
- Maden sowie andere Insekten entfernen
Die Feinarbeit wird dann als zweiter Arbeitsschritt Zuhause erledigt.
Lubera-Tipp: Nach dem Ernten die Fundstelle mit Erde bedecken, um zu verhindern, dass Stielreste zu faulen beginnen.
Lagerung
Nach der Ernte sollten Steinpilze möglichst umgehend verarbeitet werden. Wenn dies nicht möglich ist, können sie im Kühlschrank gelagert werden, jedoch maximal drei Tage. Sie sollten jedoch nicht einfach so dort hineingegeben werden, sondern in einem luftdicht verschlossenen Gefäß ins Gemüsefach gelegt werden.
Steinpilze eignen sich hervorragend zum Konservieren, da sie dadurch weder an Geschmack noch an Aroma verlieren. Folgende Methoden bieten sich an:
- Einfrieren
- Trocknen
Lubera-Tipp: Es können auch Gerichte aus Steinpilzen hergestellt und danach eingefroren werden!
Steinpilze Verwendung
Aufgrund ihres Aromas und intensiven Pilzgeschmacks werden Steinpilze gerne in der heimischen Küche verwendet. Sie nehmen neben Champignons und Pfifferlingen dort einen hohen Stellenwert ein. Verwendung finden sie unter anderem
- Als Pilzragout
- Auf Salaten
- In Risotto
- Zur Verfeinerung von Soßen und Suppen
Sehr gut lassen sie sich auch zusammen mit Zwiebeln in etwas Butter anbraten und dann zu Fleischgerichten servieren. Sie schmecken hervorragend zu
- Kartoffeln,
- Knödeln,
- Nudeln,
- Reis sowie
- Weißbrot
und können somit zu nahezu jedem Gericht serviert werden. Auch paniert und dann als vegetarischer Fleischersatz gebraten sind sie ausgesprochen schmackhaft.
Gelegentlich wird empfohlen, Steinpilze als Dekoration für herbstliche Tische zu verwenden. Zugegebenermaßen sehen sie dort sehr schön aus, jedoch wäre dies in Anbetracht der Seltenheit der Pilze eine Verschwendung. Könnte man Steinpilze im eigenen Garten anbauen und somit für den Fortbestand der Art sorgen, wäre dies etwas anderes. Da ein solcher Anbau jedoch nicht möglich ist, sollten die schmackhaften Pilze nicht für derartige Zwecke missbraucht werden.
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