Pfingstrosen gehören zu den schönsten Gartenstauden – doch nicht selten warten Hobbygärtner vergeblich auf ihre prachtvolle Blüte. Auch deine Pfingstrosen blühen nicht? Es gibt verschiedene Ursachen, die dafür schuld sein können – von falscher Pflanzung über Pflegefehler bis hin zu Pilzbefall. In diesem Beitrag erklären wir die häufigsten Gründe für ausbleibende Blüten bei Staudenpfingstrosen, Strauchpfingstrosen und Itoh-Hybriden. Wenn du diese Themen schon kennst und lieber gleich direkt Pfingstrosen kaufen möchtest – auch eine gute Idee...
Inhaltsverzeichnis
- Deine Pfingstrosen blühen nicht? Grundlegende Ursachen
- Zu tief gepflanzt: Ein häufiger Fehler
- Pflanzenalter: Pfingstrosen brauchen Zeit
- Unpassender Standort: zu wenig Sonne
- Pflegefehler, die die Blüte verhindern
- Falscher Schnitt bei Strauchpfingstrosen
- Unausgewogene Düngung: Weniger Stickstoff, mehr Kalium und Phosphor
- Krankheiten und Schädlinge schwächen die Pflanzen
- Grauschimmel (Botrytis sp.)
- Blattfleckenkrankheit (Cladosporium paeonia)
- Zusammenfassende Hinweise zu den Pfingstrosen-Typen
- Staudenpfingstrosen
- Strauchpfingstrosen
- Itoh-Hybriden
Deine Pfingstrosen blühen nicht? Grundlegende Ursachen
Zu tief gepflanzt: Ein häufiger Fehler
Bei Staudenpfingstrosen (Paeonia lactiflora) ist die richtige Pflanztiefe entscheidend. Die »Augen« – also die rötlich gefärbten Triebknospen – dürfen nicht tiefer als 3–5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Tiefer gepflanzte Pfingstrosen treiben zwar aus, bilden aber keine Blüten.
Strauchpfingstrosen (Paeonia suffruticosa) und Itoh-Hybriden sind in dieser Hinsicht toleranter, bevorzugen jedoch ebenfalls einen gut durchlässigen Boden und sollten nicht zu tief gesetzt werden. Bei den veredelten Strauchpfingstrosen darf die Veredelungsstelle nicht zu tief liegen – muss aber ca. 10 cm unter der Erde sein, damit die Edelsorte Wurzeln bilden kann.
Bild: Pfingstrosen pflanzen: die Pflanzhöhe ist wichtig - und nicht bei allen Sortengruppen gleich...
Pflanzenalter: Pfingstrosen brauchen Zeit
Staudenpfingstrosen sind langsam wachsende Pflanzen. Oft dauert es 2–3 Jahre, bis sich die ersten Blüten zeigen. Wurde die Pflanze kürzlich umgesetzt oder geteilt, kann sich die nächste Blüte sogar um mehrere Jahre verzögern.
Itoh-Hybriden sind oft schneller blühfähig, sofern der Standort stimmt, aber auch sie brauchen eine gewisse Etablierungszeit.
Unpassender Standort: zu wenig Sonne
Pfingstrosen lieben die Sonne. Mindestens 6 Stunden direkte Sonne täglich sind notwendig. Stehen sie zu schattig, entwickeln sie zwar Blätter, aber keine oder nur wenige Blütenknospen.
Für Strauchpfingstrosen ist ein geschützter, sonniger Platz besonders wichtig – sie reagieren empfindlich auf Kälte und Schatten. Itoh-Hybriden sind etwas robuster, doch auch sie blühen am besten in voller Sonne.
Pflegefehler, die die Blüte verhindern
Falscher Schnitt bei Strauchpfingstrosen
Strauchpfingstrosen dürfen nicht wie die Staudenpfingstrosen oder die Itoh-Hybriden radikal zurückgeschnitten werden! Hier wird nur das abgestorbene Holz entfernt, und zwar im zeitigen Frühjahr. Strauchpfingstrosen blühen an den vorjährigen, ausgereiften Trieben. Die Knospen für die Blüten werden im Spätsommer des Vorjahres angelegt. Ein radikaler Rückschnitt bis ins alte Holz kann darum dazu führen, dass die Pflanze im kommenden Jahr gar nicht oder nur spärlich blüht.
Pflege-Tipp:
Nur abgestorbene, erfrorene oder beschädigte Zweige sollten vorsichtig zurückgeschnitten werden – am besten im zeitigen Frühjahr, wenn der Austrieb beginnt und man lebendes von totem Holz gut unterscheiden kann.
Bei Staudenpfingstrosen und den Itoh-Hybriden sterben die oberirdischen Teile in jedem Herbst ab. Die Pflanzen treiben im Frühjahr neu aus und blühen an den diesjährigen Trieben. Diese Paeonia-Sorten kannst du im Herbst oder im zeitigen Frühjahr bodennah zurückschneiden.
Unausgewogene Düngung: Weniger Stickstoff, mehr Kalium und Phosphor
Ein Übermaß an Stickstoff fördert das Blattwachstum, macht aber viele Pflanzen blühfaul. Pfingstrosen benötigen eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Vor allem Phosphor und Kalium sind wichtig für eine üppige Blüte. Ideal ist eine Düngung im Frühjahr mit einem phosphor- und kaliumbetonten Volldünger. Weil die Phosphate im alkalischen Boden an Kalzium gebunden werden, solltest du auf eine Kalkung am Standort deiner Pfingstrosen verzichten. Gaben von reifem Kompost und anderen organischen Düngern verbessern die Verfügbarkeit von Kalium und Phosphor und fördern dadurch die Blühfreude von Pfingstrosen auf alkalischen Böden.
Bild: Dünger ist nicht gleich Dünger - zu viel Stickstoff kann kontraproduktiv sein.
Krankheiten und Schädlinge schwächen die Pflanzen
Grauschimmel (Botrytis) ist die häufigste Krankheit, die die Blüte von Pfingstrosen verhindert. Auch die Blattfleckenkrankheit (Cladosporium paeonia) kann die Blüte beeinträchtigen.
Grauschimmel (Botrytis sp.)
Der Pilz befällt die Knospen und die Stängel. Junge Pflanzenteile welken und sterben ab. Wenn die Erreger die Blütenknospen befallen, entwickeln diese sich nicht weiter. Sie werden braun, vertrocknen oder verfaulen, bevor sie sich öffnen. Betroffene Teile müssen sofort entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Bei Strauchpfingstrosen musst du betroffene Zweige bis zum gesunden Mark zurückschneiden. Entferne altes Laub im Herbst, damit der Pilz daran nicht überwintern kann. Wähle einen luftigen Standort. Behandlungen mit Schachtelhalmbrühe im Frühjahr stärken die Pflanzen und erschweren es dem Pilz, die Päonien zu befallen.
Blattfleckenkrankheit (Cladosporium paeonia)
Die Blattfleckenkrankheit zeigt sich als braune, runde Flecken auf den Blättern. Der Pilz schwächt die Pflanzen und hemmt dadurch die Blütenbildung. Betroffene Blätter musst du entfernen und im Hausmüll entsorgen. Vorbeugend hilft es, einen sonnigen und luftigen Standort zu wählen. Eine lange Blattnassdauer erleichtert dem Pilz die Infektion der Blätter.
Bild: Pfingstrosen sind zwar robust, aber auch sie können gelegentlich durch Pilzbefall geschwächt werden.
Zusammenfassende Hinweise zu den Pfingstrosen-Typen
Bitte beachte, bei allen Pfingstrosen gilt, dass sie einen durchlässigen, humosen Boden lieben.
Staudenpfingstrosen
- Nicht zu tief pflanzen
- Nach der Pflanzung dauert es bis zur Blüte 2 bis 3 Jahre
- Sonniger oder halbschattiger Standort mit mindestens 6 Stunden Sonne
- Blüten fördern mit kalium- und phosphorreichem Dünger
- Pilzkrankheiten vorbeugen und bekämpfen
Strauchpfingstrosen
- Blühen am mehrjährigen Holz – Vorsicht beim Rückschnitt
- Ein sonniger, geschützter Standort fördert die Blüte
- Gut durchlässiger Boden mit leicht saurem bis leicht alkalischem pH-Wert
- Veredelungsstelle nicht zu tief setzen, aber doch ca. 10 cm unter der Erdoberfläche
- Pilzkrankheiten vorbeugen und bekämpfen
Itoh-Hybriden
- Hybriden aus Stauden- und Strauchpfingstrose
- Nicht zu tief pflanzen, ca. 3-5 cm unter der Erdoberfläche
- Zurückschneiden wie Staudenpfingstrosen
- Hoher Nährstoffbedarf – nicht stickstoffbetont düngen!
- Schneller blühbereit als andere Pfingstrosen
- Pilzkrankheiten vorbeugen und bekämpfen