
Wer Kräuteressig selber machen möchte, hat gleich einen doppelten Erfolg: zum einen werden die frischen Würzpflanzen aus dem eigenen Garten auf natürliche Weise konserviert. Zum anderen erhält man ein fantastisches Würzmittel zur Verfeinerung von Salaten und anderen Speisen. Und so geht´s.
Inhaltsverzeichnis
Warum ich Kräuteressig selber machen sollte
Die Gründe zum Kräuteressig selber machen sind vielfältig. Zum einen ist es durch die eigene Herstellung möglich, die bevorzugten Kräuter miteinander zu kombinieren, so dass man eine spezielle Mischung erhält. Auch, wenn im Handel diverse Sorten und Mixturen erhältlich sind, ist eine Eigenkreation nicht zu übertreffen.
Ein weiterer Grund liegt darin, dass man bei selbst hergestellten Produkten ganz genau weiß, welche Zutaten sich in ihnen befinden. Dies ist – außer bei sehr, sehr hochwertigem und somit teurem Essig – nicht unbedingt der Fall. Abgesehen davon ist die Herstellung von Kräuteressig eine wunderbare Methode zum Konservieren der wertvollen Inhaltsstoffe von Gartenkräutern.
Lubera-Tipp: Ein selbstgemachter Kräuteressig ist auch ein sehr beliebtes Geschenk oder Mitbringsel.
Geeignete Kräuter
Sämtliche Gartenkräuter eignen sich zur Herstellung von Kräuteressig, wobei jedoch nicht alle einen sehr guten Geschmack abgeben. Dies ist jedoch individuell…
Geeigneter Essig

Wer möchte, kann seinen Essig selbst herstellen. Wem dies allerdings zu aufwändig ist, kann jeden Obst- oder Weißweinessig verwenden. Dieser sollte jedoch hochwertig sein; nichts gegen die günstige Variante Haushaltsessig aus dem Supermarkt oder Discounter, jedoch eignet diese sich nicht gut zum Kräuteressig selber machen. Des Weiteren sollte der verwendete Essig einen Säuregehalt von mindestens 5 % aufweisen.
Ein wenig Vorsicht ist bei Rotweinessig als Basis geboten. Dieser sollte aufgrund seines Aromas nur mit ebenso stark aromatischen Kräutern kombiniert werden. Zu diesen zählen unter anderem Rosmarin und Thymian.
Haltbarkeit
Solange die Flaschen ungeöffnet an einem kühlen und dunklen Ort lagern, ist ihre Haltbarkeit fast unbegrenzt. Anders hingegen, wenn eine Flasche angebrochen ist: in diesem Zustand lässt sich der Essig etwa acht Monate lang verwenden.
Lubera-Tipp: Lieber kleinere Flaschen verwenden, damit der Kräuteressig nicht verdirbt.
Kräuteressig selber machen – Vorbereitung
Bevor es an die Herstellung des Kräuteressigs geht, müssen zunächst die Flaschen vorbereitet werden. Das bedeutet:
- Gründlich reinigen
- Ebenso gründlich ausspülen
- Abtrocknen
Grundrezept
- Kräuter ernten
- Unter fließendem Wasser waschen
- Trocken schleudern
- Flaschen mit den Kräutern befüllen
- Mit Essig aufgießen
- Flaschen gut verschließen
Im Anschluss daran werden die Essigflaschen an einen hellen Platz gestellt, wo sie für zwei Wochen verbleiben. Wer möchte, kann nun die Kräuter herausfischen; für gewöhnlich verbleiben sie jedoch in der Flüssigkeit. Zur Lagerung wird ein dunkler, kühler Ort gewählt.
Lubera-Tipp: Wie viele Kräuter in eine Flasche gegeben werden, bleibt jedem selbst überlassen – je nach Geschmack.
Tipps zum Kräuteressig selber machen
Estragonessig Ideal sind Flaschen mit einer weiten Öffnung.
- Senfkörner gegen dem selbstgemachten Kräuteressig noch eine ganz spezielle Note.
- Notfalls können auch getrocknete Kräuter verwendet werden. Um aus ihnen ein Aroma zu ziehen sollten sie im Verhältnis 1:3 mit dem Essig gemaischt werden (eine Einheit Kräuter zu drei Einheiten Essig).
- Wenn es mal schnell gehen soll, kann ein Estragonzweig mit einem halben Liter kochenden Essig übergossen werden. Bereits nach zwei Tagen ist ein sehr aromatischer Kräuteressig entstanden.
Rezepte
Wer einmal mit dem Kräuteressig selber machen angefangen hat, wird sehr schnell seine speziellen Lieblingssorten entdeckt haben und diese regelmäßig herstellen. Es gibt jedoch einige Kräuteressig Rezepte, die besonders empfehlenswert sind.
Würziger Kräuteressig
Dieser Essig ist ein echter Allrounder: er verfeinert nahezu jeden Salat, ist jedoch auch bestens für Saucen sowie Fleischgerichte verwendbar.
Benötigt werden – je nach Geschmack:
- 2-3 Nelken
- Basilikum
- Estragon
- Majoran
- Salbei
- Thymian
Pfefferminzessig
Speziell für Geflügelgerichte, in der asiatischen Küche sowie für Salate eignet sich der Pfefferminzessig. Verwendet werden für gewöhnlich frische Minztriebe. Für ein noch intensiveres Aroma können diese jedoch zunächst für etwa zwei Wochen getrocknet und danach verarbeitet werden. Wichtig dabei ist, dass vierzehn Tage nach dem Ansetzen die Kräuter herausgefiltert werden sollten, da ansonsten der Essig sehr scharf wird.
Knoblauchessig

Besonders vielseitig einsetzbar ist auch der Knoblauchessig: für nahezu jeden Salat, zu Fleischgerichten und zum sauren Marinieren von Grillgut ist er bestens geeignet. Die Zutaten sollten bei der Herstellung jedoch abgemessen werden, damit der Knoblauchessig auch tatsächlich sein bestes Aroma entfalten kann:
- Acht Knoblauchzehen
- Ein Liter Essig
Zwiebelessig
Auch beim Zwiebelessig selber machen sollten die Zutaten nicht willkürlich beigefügt, sondern zunächst abgemessen werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er bitter wird oder gar kein besonderes Aroma aufweist:
- 500 g geschälte und geviertelte Zwiebeln
- Ein Liter Essig
- Ein Lorbeerblatt
- Thymianzweig
- Zwei Nelken
Besonders gut kommt dieser Kräuteressig bei Fleischgerichten zur Geltung, kann jedoch auch zur Verfeinerung von Salaten verwendet werden.
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Ich mache sehr gerne Schnittlauchblüten- oder Kapuzinerkresseblüten-Essig (20 bzw. 10 Stück).
Die Blüten bleiben für 2 Wochen in weißem Balsamicoessig.