Es gibt unendlich viele verschiedene Schädlinge, doch einer ist wohl jedem Gartenbesitzer bekannt: der Kartoffelkäfer. Verwechslungen mit anderen Käfern sind fast unmöglich, denn seine Optik ist einmalig und identifiziert ihn schon von weitem als einen der gefürchteten Schädlinge eines Hobbygärtners…
Inhaltsverzeichnis
Kartoffelkäfer Steckbrief von Gartenbista:
Kartoffelkäfer stammen ursprünglich aus Nordamerika und wurden gemeinsam mit den Kartoffelpflanzen nach Europa gebracht. Seit Mitte der 1930-er Jahre sind sie auch in Deutschland beheimatet. Dieser Blattkäfer ernährt sich von den Blättern der Kartoffelpflanzen, doch nicht nur: auch andere Nachtschattengewächse, wie beispielsweise Tomatenpflanzen, sind nicht vor ihm sicher.
Kartoffelkäfer können nicht besonders gut laufen, dafür aber umso besser fliegen. Wenn sie irgendwo ein Kartoffelfeld oder –beet wittern, machen sie sich schnellstmöglich auf den Weg dorthin.
Kartoffelkäfer Aussehen
Kartoffelkäfer sind 7 – 13 mm große, sechsbeinige Schädlinge. Ihre Deckflügel besitzen jeweils fünf schwarze und fünf gelbe Längsstreifen, die sowohl bei Männchen als auch bei den Weibchen identisch sind.
Kartoffelkäfer Vermehrung
Im Frühjahr paaren sich die Kartoffelkäfer. Kurze Zeit später legt das Weibchen kleine Eierpakete an die Unterseite der Blätter ab, wobei jedes Paket etwa 30 – 70 Eier enthält. Insgesamt legt ein einziges Weibchen nicht selten 10.000 dieser Eier ab, aus denen nach wenigen Tagen die roten Larven schlüpfen, welche zwei Reihen dunkler Flecken auf ihrem Rücken haben. Die Larven wachsen schnell und haben immer Hunger. Nach und nach verfärben sie sich orange.
Innerhalb eines Monats haben sich die Larven des Kartoffelkäfers dreimal gehäutet und verpuppen sich. Nach circa zwei Wochen schlüpfen die Kartoffelkäfer.
Nicht nur die Masse der Eier erschreckt die Gartenbesitzer, auch die Häufigkeit der Eiablage: in warmen Jahren wachsen zwei Generationen Kartoffelkäfer heran.
Kartoffelkäfer Überwinterung
Kartoffelkäfer werden in der Regel zwei Jahre alt; dies bedeutet, dass sie mindestens einmal, meistens jedoch zweimal den Winter überstehen müssen. Sie tun dies in Spalten an Gebäuden oder aber unter Blättern am Boden.
Kartoffelkäfer vernichten oder bekämpfen
Leider besitzen Kartoffelkäfer keine natürlichen Feinde, auf deren Hilfe man als Gartenbesitzer hoffen könnte. Die grelle Farbe der Käfer wirkt zu abschreckend auf Vögel und Säuger, die eventuell ansonsten den einen oder anderen Käfer fressen würden. Seit einigen Jahren sind zwar einige Vogelarten mutiger geworden und schnappen sich auch mal einen Kartoffelkäfer, doch es ist illusorisch, darauf zu offen, dass ausgerechnet solch ein Vogel im eigenen Garten vorbeischaut.
Es gibt im Fachhandel eine ganze Reihe von Pflanzenschutzmitteln, mit deren Hilfe Kartoffelkäfer vernichtet werden können. Doch diese besitzen sehr viele Nebenwirkungen, so dass deren Einsatz nur bei extremen Invasionen der Käfer ratsam ist. Die Larven hingegen können sehr effektiv vernichtet werden: einfach mit Gesteinsmehl bestäuben; dies überleben sie nicht.
Besser ist es, bei Befall die Käfer einzusammeln. Auch kann man versuchen, die Kartoffelkäfer zu vertreiben, wie beispielsweise mit der Aussaat von Kümmel zwischen den Kartoffelpflanzen.
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