Wer Hortensien pflegen möchte, sieht sich vor einer lohnenswerten Aufgabe. Die beliebten Gartenhortensien überzeugen mit ihren übergrossen Blütenköpfen in sattem Blau, leuchtendem Pink oder reinem Weiss und einem altmodischen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Das macht sie in der Welt der Blütensträucher fast konkurrenzlos. Wenn Sie Hortensien pflegen und über das richtige Know-how verfügen, werden Sie garantiert ein lang anhaltendes, farbenfrohes Blütenschauspiel im Garten erleben. Hier finden Sie die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps und im Lubera Shop finden Sie eine Riesenauswahl an Hortensien zum Kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Hortensien pflegen - Blütenpracht den ganzen Sommer lang
- Es gibt jede Menge Hortensien Sorten!
- Gruppe 1: Die Hortensienklassiker und weitere Blühwunder
- Gruppe 2: Hydrangeasy-Hortensien - die Pflegeleichten unter den Hortensien
- Der geeignete Standort für Hortensien für eine echte Blütenpracht
- Hortensien pflegen - das richtige Giessen ist wichtig
- Die richtige Düngung
- Gewusst wie: blaue oder rosafarbene Blüte
- Kurzinfo zum Farbwechsel bei Hortensien
- Der passende Schnitt als Garant für eine prächtige Hortensien Blüte
- Der optimale Winterschutz
- Wenn die Blüte bei Hortensien zur Last wird
- Schädlinge und Krankheiten
- Vermehrung über Stecklinge und Steckhölzer
- Hortensien über Stecklinge vermehren
- Hortensien über Steckhölzer vermehren
- Hortensien als Drogen?
- Die Hortensien-Arten auf einen Blick
- Bauernhortensie
- Eichblättrige Hortensie
- Kletterhortensie
- Rispenhortensie
- Samthortensie
- Tellerhortensie
- Waldhortensie
Zusammenfassung: Hortensien pflegen - Blütenpracht den ganzen Sommer lang
Hortensien sind echte Blühwunder! Sie erfreuen den Gärtner mit großen weißen, pinken, roten oder blauen Blüten. Die Blütezeit ist dabei bei einigen Sorten sehr lange – die meisten Hortensien blühen den ganzen Sommer lang. Ich sage Ihnen, welche Hortensiensorten es gibt. Damit Sie sich an den prachtvollen Blüten erfreuen können, erfahren Sie im Folgenden außerdem alles über die richtige Hortensien Pflege.
Es gibt jede Menge Hortensien Sorten!
Die Sortenvielfalt bei Hortensien ist riesig (man hat den Eindruck, dass uns die Züchtung jedes Jahr mit neuen, beeindruckenden Varietäten beschenkt), ebenso die Auswahl bei der Blütenform und -farbe. Es lohnt sich, beim Hortensienkauf genauer hinzuschauen. Wenn Sie wissen, welche Art im Garten wächst und gedeiht, können Sie sich zum Beispiel beim Thema Schnitt ganz sicher fühlen. Für einen guten Überblick teilen wir die Hortensien in zwei Gruppen auf (mehr Informationen zu den einzelnen Arten finden Sie im Lubera®-Gartenshop):
Gruppe 1: Die Hortensienklassiker und weitere Blühwunder
Dazu gehören die folgenden Sträucher:
- Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla)
- Eichenblatthortensien (Hydrangea quercifolia)
- Tellerhortensien (Hydrangea serrata)
- Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris)
Im Allgemeinen sind alle Vertreter recht pflegeleicht. In einem eher ungünstigen Klima stellen diese Hortensien allerdings oft eine Herausforderung dar, weil sie ihre Blütenansätze bereits im Herbst ausbilden - dies gilt insbesondere für die Bauern- und Tellerhortensien als Halbsträucher. Ihre Knospen können leicht von einem frühen Frost im Herbst, einem langen, harschen Winter oder einem Spätfrost beschädigt werden. Wenn man Pech hat, fällt die Blüte in einem Jahr komplett aus - eine ungünstige Schnittmassnahme kann hierbei den Schaden noch vergrössern.
Bild: Hydrangea macrophylla 'Messalina' - mit zartrosa Blüten
Gruppe 2: Hydrangeasy-Hortensien - die Pflegeleichten unter den Hortensien
Hier sind zwei Arten zu finden:
- Rispenhortensien (Hydrangea paniculata)
- Schneeballhortensien (Hydrangea arborescens)
Diese Hortensien bilden ihre Blüten erst im Frühsommer am neuen Holz aus - ein frostiger Winter kann ihnen so nicht viel anhaben. Sie blühen jedes Jahr recht zuverlässig, ohne dass der Hobbygärtner ihnen allzu viel Aufmerksamkeit schenken muss. Auch ein falscher Schnitt wird leicht verziehen. Easy Gardening mit Hortensien! Dennoch sollte Sie bei ihrer Pflege grundsätzliche Dinge berücksichtigen.
Bild: Schneeballhortensie 'Strong Annabelle'® - Hydrangea arborescens, bildet riesige, weisse Blüten
Video: Hydrangeasy® - die einfachen Hortensien
Video: Der richtige Schnitt der Hydrangeasy®
Der geeignete Standort für Hortensien für eine echte Blütenpracht
Hortensien sind keine Sonnenanbeter, jedoch bevorzugen sie generell volle Sonne am Morgen mit etwas Schatten am Nachmittag. Rispen- und Eichenblatthortensien können sogar in die Sonne gepflanzt werden (ausreichendes Giessen vorausgesetzt). Zu schattig sollte der Standort für Hortensien nicht sein, denn dort müssten Sie auf eine Blütenpracht weitgehend verzichten.
Wenn Sie Hortensien pflegen, ist für alle Arten eine nährstoffreiche, feuchte Erde von Vorteil. Diese sollte jedoch keine Staunässe aufweisen, denn dann würden die Sträucher kümmern und kaum blühen. Fügen Sie etwas Kompost hinzu, um einen mageren Boden aufzubessern oder einen verfestigten Boden zu lockern. Alternativ können Sie auch Moorbeeterde einarbeiten, denn die natürliche Heimat der Hortensien sind lichte Wälder. Und da der Waldboden, bedingt durch die Zersetzung von Laub, Nadeln und Zweigen, eher sauer ist, sollte auch Ihr Gartenboden einen nicht zu hohen pH-Wert aufweisen (optimal ist ein Wert von etwa 6, bei höheren Werten droht ein Eisenmangel). Ein geschützter Standort ist ideal - insbesondere für Sorten mit schweren Blütenköpfen, die vom Wind leicht gebeutelt werden (z. B. 'Annabelle').
Hortensien pflegen - das richtige Giessen ist wichtig
Hortensien sind grundsätzlich recht durstige Pflanzen. In den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung sollten Sie Ihren Strauch besonders im Auge behalten - stellen Sie sicher, dass der Boden nie komplett austrocknet. Wenn Ihre Hydrangea der vollen Sonne ausgesetzt sind, kann es sein, dass sie am Nachmittag eine leichte Welke zeigt, die Erholung tritt jedoch meist im weiteren Tagesverlauf ein. Wir empfehlen Ihnen, eine Mulchschicht (bestehend aus Laub, Rasenschnitt, Holzhäckseln) auszubringen. Die Auflage bietet einen guten Verdunstungsschutz und wirkt ausserdem in einem kalten Winter wie eine 'wärmende Decke'.
Die richtige Düngung
Ist Ihr Boden sehr nährstoffreich, müssen Sie nicht unbedingt düngen. Generell profitieren Ihre Hortensien von einer mineralischen oder organischen Düngung im Frühjahr. Wenn Sie keine blaue Blütenfarbe haben (dazu später mehr), empfehlen wir einen Langzeitdünger mit Phosphor. Während Stickstoff vor allem das sogenannte vegetative Wachstum fördert - also die Bildung von Trieben und Blättern -, stimuliert Phosphor die Blütenbildung. Allerdings wird Phosphat im Boden oft über Jahre gebunden, und viele Böden sind daher mit diesem Nährstoff überversorgt. Bei ausschliesslicher Düngung mit Stickstoff (z. B. mit Hornspänen) können Hortensien jedoch längerfristig etwas blühfaul werden. Wenn Ihre Hortensien also hauptsächlich ein vegetatives Wachstum zeigen, sollten Sie evtl. auf einen phosphorhaltigen Dünger zurückgreifen bzw. eine Bodenuntersuchung vornehmen lassen. Ab Ende Juli sollte die Düngung eingestellt werden, so dass die Pflanze langsam in den 'Wintermodus' umschalten kann und so dem Frost besser trotzen kann.
Gewusst wie: blaue oder rosafarbene Blüte
Nicht jede Hortensie hat das Potenzial für einen Farbwechsel. Die passenden Kandidaten finden Sie bei den Bauern- und Tellerhortensien - abhängig von den Standortbedingungen beeindrucken sie mit rosafarbenen oder blauen Blüten. Es ist möglich, die Blütenfarben zu beeinflussen, jedoch sollten Sie keine sofortige Wirkung erwarten - ein Farbwechsel kann sich über Monate hinziehen. Grundsätzlich ist es einfacher, eine blaue Blüte in einen zarten Rosaton zu verwandeln als umgekehrt.
Wenn Sie blaublühende Hortensien pflegen und den schönen Farbton erhalten möchten, gibt es einiges zu beachten:
- der Boden sollte dauerhaft einen pH-Wert von 4 bis 4,5 aufweisen,
- die Aluminiumversorgung des Bodens sollte gut sein,
- es kommt kein phosphorbetonter Dünger zum Einsatz.
Liegt der pH-Wert über dem genannten Wert, werden die Hortensienblüten langsam, aber sicher rosa. Möchten Sie also das satte Blütenblau dauerhaft geniessen, sollten Sie mit saurer Spezialerde (Rhododendronerde) und einem speziellen Hortensiendünger, der einen 'Blaumacher' (Kaliumaluminiumalaun) enthält, nachhelfen. Alternativ können Sie das Alaun auch in der Apotheke erwerben. Reichern Sie dann Ihr Giesswasser mit drei Gramm Alaun pro Liter an und giessen Sie damit Ihre Hortensie ab Anfang Mai wöchentlich etwa 4 Wochen lang. Benutzen Sie dabei möglichst Regenwasser, da Leitungswasser oft zu kalkreich ist. Arbeiten Sie evtl. Eichenlaubkompost, Kiefernnadeln und Kaffeesatz in den Boden ein. Vermeiden Sie die Anwendung eines Düngers mit viel Phosphor (wie z. B. Blaukorn). Denn bei zu viel Phosphor im Boden, bilden sich schwer lösliche Aluminiumphosphatverbindungen. Das benötige Aluminium wird dann von der Hortensie nicht aufgenommen.
Bild: Hydrangea macrophylla - blaue Bauernhortensie
Kurzinfo zum Farbwechsel bei Hortensien
Blau zu rosa: Wenden Sie einen phosphorreichen Dünger an und erhöhen Sie den pH-Wert des Bodens durch Kalkung (evtl. mehrmals im Jahr) oder lehnen Sie sich einfach zurück - normalerweise ändern sich die Standortbedingungen im Garten auch peu à peu von allein.
Rosa zu blau: Sorgen Sie für einen sauren Boden (Rhododendronerde). Bei einem Lehmboden sollten Sie über einen Bodenaustausch rund um das Pflanzloch nachdenken, denn dieser wird durch sein gutes Puffersystem nicht so schnell sauer. Vermeiden Sie den Gebrauch eines phosphorbetonten Düngers. Verwenden Sie einen Dünger mit Alaun.
Der passende Schnitt als Garant für eine prächtige Hortensien Blüte
Wir kommen auf die oben aufgeführten Hortensiengruppen zurück. Bei den Arten aus Gruppe 1 schneidet man im Frühjahr möglichst nur die alten Blütenstände bis zum nächsten intakten Knospenpaar zurück. Ein radikaler Rückschnitt würde die Blütenknospen vom Vorjahr entfernen, die im Frühsommer nicht nachgebildet werden können. Abgestorbene und erfrorene Triebe von Hortensien sollten Sie jedoch immer wegschneiden.
Keine Regel ohne Ausnahme:
Remontierende, neuere Sorten der Bauernhortensien (z. B. 'Everbloom‘) blühen nicht nur am einjährigen, sondern auch am diesjährigen Trieb, und können somit im Frühjahr bei Bedarf auch etwas stärker zurückgeschnitten werden.
Beim Schnitt der 'Hydrangeasy-Sorten' - Gruppe 2 - kann man eigentlich nichts falsch machen. Wenn Sie diese Hortensien im März - kurz vor dem Austrieb - auf 20 bis 30 Zentimeter kürzen, bringt das folgende Vorteile:
- das Totholz wird beseitigt,
- es werden danach besonders prächtige Blüten ausgebildet,
- die Sträucher zeigen einen kräftigen Austrieb und verkahlen auch nicht von unten.
Bei letztgenannter Schnittmassnahme sollte immer mindestens ein Knospenansatz pro Trieb bestehen bleiben. Wenn ein grösserer Busch Ihren Garten schmücken soll, sollten Sie nicht jedes Jahr zur Schere greifen.
Bild: Ballhortensie 'Royal Red'® - Hydrangea macrophylla, die Hortensie mit dunkelroten Blütenbällen
Der optimale Winterschutz
Insbesondere bei Bauernhortensien und Tellerhortensien sollten Sie wachsam sein, denn ihre Triebe verholzen nicht komplett und sind daher etwas anfälliger für Frost. Auch müssen diese Hortensien ihre Blütenknospen möglichst unbeschadet über den Winter retten. Bringen Sie im Herbst eine sehr dicke Mulchschicht aus Tannenreisig, Blättern oder Stroh aus. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie einen Drahtkäfig um den Strauch errichten, den sie mit losem Blattwerk füllen (es sieht nicht gerade schön aus, ist aber höchst effektiv).
Bei Spätfrostgefahr sollten Sie frostempfindliche Hortensien über Nacht zusätzlich mit einem Gartenvlies abdecken. Oft werden bei Minustemperaturen nur die Blätter und Knospen an den Triebenden geschädigt. Wenn Sie diese abschneiden, können Sie dennoch mit einer Blüte im Sommer rechnen.
Überwintern Sie Kübelhortensien möglichst an einem geschützten Platz auf der Terrasse, nachdem Sie das Pflanzgefäss gut isoliert haben. Im Haus wäre die Luftfeuchtigkeit evtl. zu hoch, was die Pflanze anfällig für Pilzkrankheiten macht (Botrytis-Knospenfäule).
Wenn die Blüte bei Hortensien zur Last wird
Vor allem Schneeballhortensien beeindrucken mit opulenten Blütenständen, die ein beträchtliches Gewicht entwickeln. Ohne eine Stütze können diese buchstäblich zum Verhängnis werden. Hier können Sie mit Bambusstäben Abhilfe schaffen (z. B. mit U-Bögen). Bei Bedarf können Sie die Blüten auch mit einer Schnur an den Stäben festbinden. Gut bewährt haben sich auch Staudenringe, Staudenhalter oder Gitter, durch die die Hortensientriebe wachsen. Geschickt gepflanzt, kann auch das umliegende Grün einer Hecke zur Stütze werden.
Schädlinge und Krankheiten
Zudem gehören Hortensien zu den Pflanzen, die nicht sehr stark von Schädlingen befallen werden. Blattläuse und Milben sind meistens nur in so geringem Umfang vertreten, dass deren Befall nicht behandelbar ist.
Doch schlimmer ist der Befall mit Echtem Mehltau, der sich als weisslich-grauer Belag auf der Blattunterseite und als unregelmässige Flecken auf der Blattoberseite zeigt. Denn wird nicht eingegriffen, wird diese später ebenfalls komplett mit dem Belag überzogen. Da es sich bei dem Mehltau um einen Pilz handelt, hilft nur eine professionelle Behandlung mit einem Pflanzenschutzmittel. Ausserdem sollten befallene Blätter umgehend entfernt und nicht auf dem Kompost entsorgt werden.
Empfindlich reagieren Hortensien auf ungünstige Bodenverhältnisse, wie einen zu hohen pH-Wert oder zu wenig Eisen: sie erkranken an Chlorose, an der 'Vergilbungskrankheit'. Diese äussert sich in einer Hellgelb- bis Grünfärbung der Blätter und kann meistens durch eine Gabe eines entsprechenden Düngers behoben werden. Im Lubera Shop bieten wir dazu den Frutilizer Instant Solution an, der mit Wasser angemacht und angegossen werden kann.
Vermehrung über Stecklinge und Steckhölzer
Die Vermehrung dieser beliebten Pflanze ist sehr einfach, da sie durch Stecklinge oder noch problemloser durch Steckhölzer geschehen kann.
Hortensien über Stecklinge vermehren
Im Juni oder Juli werden neue, grüne Triebe abgeschnitten und in so kurze Stücke zerteilen, dass sich jeweils ein Blattpaar am oberen und unteren Ende des Stücks befindet. Die unteren Blätter werden entfernt, die oberen halbiert, damit sie in der Vermehrungsphase nicht zu viel Wasser verdunsten.
Die Stücke werden nun in eine Schale mit Anzuchterde gesteckt, bewässert, mit einer Folie oder Haube abgedeckt und an einen schattigen Ort gestellt. Einmal täglich lüften und giessen; nach circa 14 Tagen bilden sich die ersten Wurzeln. Wenn genug Wurzeln vorhanden sind, die Pflänzchen einzeln in Töpfe umsetzen – ohne sie weiterhin abzudecken.
Den ersten Winter sollten die jungen Hortensien im Haus oder auch in einer kühlen frostsicheren Garage verbringen, da sie noch nicht stark genug sind, um Fröste zu überstehen.
Hortensien über Steckhölzer vermehren
Noch einfacher ist die Steckholzvermehrung. Dazu werden im Januar oder Februar die Triebe von den Mutterpflanzen geschnitten; dabei sollten nur letztjährig gewachsene Äste verwendet werden. Diese werden in ca. 15-20cm lange Stücke geschnitten und Ende Februar so tief in ein frisch vorbereitetes Beet gesteckt, dass nur ein Auge herausschaut. Bei den Rispenhortensien und bei den Schneeballhortensien ist kein Frostschutz notwendig. Die Bauernhortensien sollten bei kaltem Wetter gegen starken Frost geschützt werden. Im Verlaufe des Frühlings treiben die Steckhölzer zuerst zaghaft aus den Reserven aus, dann beginnen sie Wurzeln zu bilden und verstärken danach das Wachstum, um sich innerhalb eines Jahres zu starken Jungpflanzen zu entwickeln. Natürlich können die Steckhölzer nicht nur in ein Beet, sondern auch in Töpfe gesteckt werden, was den frühen Schutz gegen den Frühlingsfrost einfacher macht.
Hortensien als Drogen?
In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Hortensiensträucher geplündert, weil das Gerücht aufgekommen war, sie hätten halluzinogene Wirkungen. Einen wissenschaftlichen Beweis für diese Theorie gab es nicht. Die einzige Erklärung, die es geben könnte, wäre der Blausäuregehalt in den Pflanzen, der beim Rauchen getrockneter Pflanzenteile freigesetzt wird.
Blausäure wirkt toxisch und verursacht Schwindel, der leicht mit einem Drogenrausch verwechselt werden kann. Eine halluzinogene Wirkung erzeugen diese Pflanzen jedenfalls nicht, und somit gibt es auch keinen Grund, unbescholtenen Hobbygärtnern ihre Hortensien zu stehlen, zu schänden oder zu zerstören. Vom Rauchen der Hortensien ist definitiv abzuraten.
Die Hortensien-Arten auf einen Blick
Weltweit gibt es fast 80 verschiedene Hortensienarten. In den klimatischen Gefilden hierzulande gedeihen jedoch nur wenige. Die bekannteste ist die Bauernhortensie, jedoch gibt es durchaus noch andere Hortensienarten, welche in heimischen Gärten anzutreffen sind:
- Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla)
- Eichblättrige Hortensie (Hydrangea quercifolia)
- Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
- Rispenhortensie (Hydrangea paniculata)
- Samthortensie (Hydrangea aspera ssp. sargentiana)
- Tellerhortensie (Hydrangea serrata)
- Waldhortensie (Hydrangea arborescens)
Bauernhortensie
Bild: Die Bauernhortensie (oder: Gartenhortensie), hier Bauernhortensie 'Leuchtfeuer', kann bis zu 2 m hoch werden und blüht von Juni bis in den September hinein. Ihre Blüten sind weiss, rosa oder blau und entweder kugelförmig oder aus flachen Rispen bestehend.
Eichblättrige Hortensie
Bild: Die Eichblättrige Hortensie, hier 'Ruby Slippers' kann ebenfalls eine Höhe von bis zu 2 m erreichen und blüht in Weiss. Das Interessante an diesen Blüten ist nicht nur die Tatsache, dass sie doldenartig stehen beziehungsweise hängen; im Laufe des Sommers verfärben sie sich Rosa. Ihr Name rührt daher, dass ihre Blätter wie Eichenlaub geformt sind und sich im Herbst – genau wie ihr Namensgeber – Rot verfärben.
Kletterhortensie
Bild: Die Kletterhortensie kann bis zu sieben Meter hoch werden. Das Besondere an dieser Hortensienart ist die Tatsache, dass sie mit Hilfe ihrer Haftwurzeln an Hauswänden, Mauern etc. emporklettert.
Die weissen Blüten erinnern von ihrer Optik und ihrem Duft etwas an Holunderblüten, jedoch erreichen sie einen grösseren Durchmesser als diese.
Rispenhortensie
Bild: Rispenhortensien, hier Midi-Hydrangeasy® 'Revenant'®, können 2 – 3 m hoch werden. Ihre Blüten, die erst im August aufgehen, wachsen rispenförmig, erinnern an Fliederdolden und duften. Zunächst sind sie weiss beziehungsweise gelblich, später verfärben sie sich rosa.
Samthortensie
Die Samthortensie, die bis zu 2 m hoch werden kann, verdankt ihren Namen ihren samtartigen Blättern. Ihre Blüten treten in Form flacher Dolden auf und verströmen einen angenehmen Duft. Samthortensien sind in den Farben Weiss, Rosa, Blau und Violett erhältlich.
Tellerhortensie
Bild: Tellerhortensien, wie hier die Sorte 'Blue Deckle' haben eine niedrige Wuchshöhe; sie werden maximal 1 m hoch. Ihre Blüten sind tellerförmig und – passend zur Grösse der Pflanze – filigran. Tellerhortensien sind in verschiedenen Nuancen von Blau- und Rosatönen erhältlich.
Waldhortensie
Bild: Waldhortensien, wie hier die Sorte 'Sweet Annabelle' können eine Höhe von 3 m erreichen. Ihre Blüten sind weiss oder gelblich uns relativ klein: sie erreichen einen maximalen Durchmesser von 10 cm.
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Hortensien einfärben - Klappt das wirklich?
Markus Kobelt