Scharf schärfer am Schärfsten … manchen Gartenfreaks können die Chilis einfach nie scharf genug sein. Die Fans der feurigen Früchtchen messen ihr gärtnerisches Können in Scoville-Einheiten und tauschen Samen und Wissen auf einschlägigen Internetforen. Ich gebe es gleich vorneweg zu: meine sind nicht besonders scharf. Sie sind sogar geradezu geniessbar. Und meist entferne ich für die Küche noch die Kerne. Punkto Chilies bin ich also ein totales Weichei. Aber ich bin ja auch kein Mann. Männer haben im Garten ja bekanntlich ihre eigenen Ansichten. Bloss nicht zu bunt, bloss nicht zu blumig und romantische Rosen lieber bitte gar nicht. Was Praktisches soll es sein. Was Grosses, oder falls klein, dann aber wenigstens ordentlich scharf. Als liessen sich Frauen beeindrucken mit Chilies, die so scharf sind, dass sie einem das Wasser in die Augen treiben! Auf einschlägigen Internetseiten (die Chilifreaks haben sich auf der Plattform www.ringoffire.net zusammengeschlossen) wird empfohlen, bei der Kultur von scharfen Chilis unbedingt Handschuhe und Schutzbrille (!) zu tragen. Wenn man bedenkt, dass extrascharfe Habaneros wie der Bhut Jolokia 200 Mal so scharf wie Tabasco werden können, macht das wohl Sinn. Vor allem sollte solches Teufelszeug dann nicht einem Kind in die Hände geraten! Und falls man aus Versehen in so ein mörderisches Früchtchen gebissen haben sollte, dann hilft nur ein Schluck Milch, und Geduld.

Red Savina Habanero (von User Avriette on en.wikipedia (Avriette) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons)
Uebrigens: für absolute Garten-Anfänger gibt es auf pepperworld.com einen lustigen Crashkurs zum Züchten von Chilis. Und wer das mal gelernt hat, würde dann auch Tomaten und andere Balkongemüse hinkriegen, das Prinzip ist ja immer das gleiche. Insofern hat das scharfe Zeug wohl seine Berechtigung als "Einstiegsdroge" für halbstarke Möchtegerngärtner. Vielleicht kommen die ja dann auf den Geschmack, und bauen später etwas allgemein Geniessbares an.