Der Gemswurz, Doronicum orientale, zählt nicht nur zu den dekorativsten, sondern auch zu den pflegeleichtesten Stauden. Die kleine Blühpflanze stellt nicht besonders viele Ansprüche an Standort und Pflege, besticht jedoch durch seine frühe und lange Blütezeit und seine fröhlichen gelben Blüten. Lediglich wenige Tipps bezüglich der Gemswurz Kultivierung sind zu beachten, um viele Jahre lang optische Highlights im Garten haben zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Gemswurz Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über den Gemswurz
- Gemswurz Blütezeit ab April
- Gemswurz Standort: sonnig bis halbschattig
- Gemswurz braucht nährstoffarmen Boden
- Gemswurz Pflanzzeit: ganzjährig
- Gemswurz richtig pflanzen
- Gemswurz in Kübelhaltung
- Gemswurz Vermehrung durch Teilung
- Gemswurz Pflege Tipps
- Gemswurz Pflegefehler
- Gemswurz richtig schneiden
- Gemswurz überwintern
- Gemswurz Krankheiten und Schädlinge
- Ist der Gemswurz giftig?
Gemswurz, Doronicum orientale Pflanzen – Steckbrief von Gartenbista
Gemswurz Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: ab April
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: nährstoffarm; durchlässig
- Pflanzzeit: ganzjährig, wenn frostfrei
- Pflanzen: in Reihen oder Horsten
- Kübelhaltung: möglich
- Vermehrung: Teilung im zeitigen Frühjahr
- Gießen: sparsam
- Düngen: im Frühjahr vor dem ersten Austrieb
- Pflegefehler: zu viel Wasser
- Schneiden: Frühjahr leicht kürzen; Herbst starker Rückschnitt
- Überwintern: winterhart; kein Winterschutz erforderlich
- Giftig: nein
Wissenswertes über den Gemswurz
Der Gemswurz, Doronicum orientale, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), innerhalb derer er mit etwa 35 Arten in Europa, Asien und Nordafrika vertreten ist. Dort wachsen sie als Naturpflanze in freier Wildbahn auf Wissen, an Flussrändern sowie in Höhenlagen bis 5000m, werden aber auch sehr gerne in heimischen Gärten und Parks kultiviert.
Die mehrjährigen Pflanzen – auch „Gamswurz“ oder „Gämswurz“ genannt – erreichen Wuchshöhen zwischen 10 und 60 cm; einige Arten können auch 80 cm hoch werden. Die gelben, strahlenförmigen Blüten sitzen auf langen Stängeln, die aus Blattrosetten emporwachsen, und sind extrem nektarreich, so dass sie eine ideale Nahrungsquelle für Bienen darstellen. Besonders in Naturgärten wirkt die Staude sehr ansprechend. Die höheren Arten werden sehr gerne als Schnittblumen verwendet, weil sie nicht nur ausgesprochen dekorativ, sondern zudem noch langlebig sind.
Gemswurz Blütezeit ab April
Der Gemswurz gehört zu den ersten Stauden, die im zeitigen Frühjahr ihr Blüten bilden: bereits ab April recken sich die leuchtend gelben Blütenköpfe empor. Immer wieder bilden sich aus den langen Stängeln neue Blüten. Doch die Blütezeit ist nur kurz: spätestens im Juni ist sie wieder vorbei, und die ehemals so auffällige Pflanze ist nur noch ein grünes Gewächs.
Gemswurz Standort: sonnig bis halbschattig
Besonders wohl fühlt sich der Gamswurz an sonnigen Standorten; notfalls nimmt er auch mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb. Von komplett schattigen Standorten ist jedoch abzuraten, da es dort selbst für solch eine genügsame Staude nicht genügend Licht gibt, um sich zu entwickeln.
Gemswurz braucht nährstoffarmen Boden
Obwohl die anspruchslose Staude in nahezu jedem Substrat gedeihen würde, ist ein nährstoffarmer Boden zu empfehlen. Sehr gerne darf dieser zudem noch kalk- und lehmhaltig sein.
Da der Frühblüher keine Staunässe verträgt, sollte darauf geachtet werden, dass der Boden durchlässig ist. Falls dies nicht per se gegeben ist, kann er mit etwas Sand aufgewertet werden. Auch ist es in jenen Fällen sinnvoll, unten in die Pflanzlöcher eine Drainage aus Kies zu installieren.
Gemswurz Pflanzzeit: ganzjährig
Wie alle anderen winterharten Stauden kann auch der Doronicum orientale ganzjährig gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit ist jedoch der Herbst; alternativ kann auch eine Frühjahrspflanzung erfolgen.
Gemswurz richtig pflanzen
Sollen mehrere Gemswurze gepflanzt werden, was im Übrigen ein sehr schönes optisches Bild ergibt, werden 11 Pflanzen pro Quadratmeter benötigt.
Ist der optimale Standort gefunden, wird ein Pflanzloch gegraben, welches etwas größer als der Wurzelballen ist. Sollte der Boden nicht durchlässig sein, empfiehl es sich, etwas Kies unten in das Pflanzloch zu geben und den Aushub mit Sand zu mischen. Bei der Pflanzung selbst müssen nur wenige Kriterien beachtet werden:
- Staude einsetzen
- Pflanzloch mit Aushub auffüllen
- Angießen
- Zwischen einzelnen Pflanzen einen Abstand von etwa 30 cm einhalten
Sinnvoll ist es, Stützen zu installieren: durch ihr Eigengewicht und ihre fragilen Stängel können Gemswurze leicht abknicken beziehungsweise umkippen. Um dies zu vermeiden, werden bereits bei der Pflanzung jeweils mindestens drei Stützstangen aus Bambus oder Kunststoff um die kleine Pflanze gesteckt. Diese sollten nicht höher als 45 cm sein, damit sie den Gemswurz nicht überragen, und werden mit zwei Schnüren umspannt.
Lubera-Tipp: Tulpen, Vergissmeinnicht, Traubenhyazinthen sowie Tränendes Herz sind optimale Nachbarn für den Frühblüher!
Gemswurz in Kübelhaltung
Sehr gut kann die dekorative Staude auch in einem Pflanzgefäß kultiviert werden. Dieses sollte unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Wasser abfließen kann. Zusätzlich wird unten eine Drainage aus Kies gelegt, die Staunässe verhindern soll. Ansonsten wird der Gemswurz ebenso gepflegt wie jene Exemplare, die im Freiland ausgepflanzt worden sind.
Zu beachten ist jedoch, dass die Staude sehr viele unterirdische Ausläufer bildet, so dass das Pflanzgefäß schnell zu klein wird. Ist dies der Fall, stehen dem Gartenbesitzer zwei verschiedene Optionen zur Verfügung:
- Umtopfen in ein größeres Gefäß, was im zeitigen Frühjahr geschehen sollte
- Teilen der Staude, so dass zwei kleinere Pflanzen entstehen
Gemswurz Vermehrung durch Teilung
Der Doronicum orientale bildet sehr schnell sehr viele unterirdische Rhizome, aus denen sich immer wieder neue Pflanzen entwickeln. Somit sorgt er selbst für seine Vermehrung. Die so entstandenen jungen Stauden können ausgegraben und am gewünschten Standort wieder in die Erde gebracht werden. Alternativ kann man als Gartenbesitzer selbst für die Gämswurz Vermehrung sorgen, und zwar bereits im Frühjahr vor dem ersten Austrieb:
- Staude mit einer Grabegabel ausgraben
- Wurzelwerk weitestgehend von der Erde befreien
- Beschädigte Wurzelteile abschneiden
- Staude mit einem scharfen Spaten in der Mitte teilen
- Die beiden Teile wiederum in zwei oder drei Teilstücke teilen, von denen jedes mindestens eine Triebknospe besitzen muss
- Sämtliche Teile an den gewünschten Standorten so tief in die Erde setzen, wie sie vorher gewesen sind
- Aushub mit Kompost anreichern
In der Folgezeit müssen die jungen Gämswurze regelmäßig gegossen werden.
Lubera-Tipp: Die Teilung der Stauden sorgt nicht nur für deren Vermehrung, sondern auch für eine Verjüngung und somit für eine Verlängerung der Lebensdauer. Diese ist nach einigen Jahren insofern notwendig, als dass der Gemswurz zu verkahlen beginnt!
Gemswurz Pflege Tipps
- Gießen: Junge Gemswurze haben einen etwas höheren Wasserbedarf als ältere Exemplare; diese werden nur sparsam gegossen. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden, da diese zum Eingehen der Pflanzen führen kann. Es empfiehlt sich, mit einem Sprühschlauch von unten zu gießen, da es ansonsten passieren kann, dass die fragilen Stängel umknicken.
- Düngen: Vor dem ersten Austrieb sorgt eine Gabe mineralisch-organsicher Dünger für die notwendigen Nährstoffe. Weitere Düngegaben sind nicht vonnöten. Ausnahmen bestehen lediglich beim Teilen der Staude: beim Einpflanzen der Teilstücke kann der Aushub mit Kompost vermischt werden.
Lubera-Tipp: Beschädigte sowie umgeknickte Pflanzenteile umgehend entfernen!
Gemswurz Pflegefehler
Der sehr robuste und pflegeleichte Gemswurz kann eigentlich nicht falsch behandelt werden. Er verzeiht so manchen Pflegefehler – mit einer Ausnahm: zu viel Wasser, die zur Staunässe führt. Diese verträgt er überhaupt nicht und reagiert darauf extrem empfindlich. Um ein vorzeitiges Eingehen der Staude zu verhindern, muss demzufolge zwingend auf folgende Kriterien geachtet werden:
- Substrat muss durchlässig sein
- Im Pflanzgefäß beziehungsweise gegebenenfalls auch im Boden muss eine Drainage installiert werden
- Sparsam gießen
Gemswurz richtig schneiden
Bereits im Februar/März muss der erste Schnitt erfolgen, da der Frühblüher sehr früh austreibt. Dabei wird die komplette Staude um etwa eine Handhöhe zurückgeschnitten. Dies führt zu einem buschigen Wuchs und einer noch üppigeren Blütenbildung.
Der eigentliche Rückschnitt erfolgt jedoch im Herbst: hierbei werden sämtliche Pflanzenteile bis kurz über dem Boden zurückgeschnitten. Dieser Schnitt wiederum sorgt dafür, dass der Gämswurz im folgenden Frühjahr schnell wieder austreiben und wachsen kann.
Lubera-Tipp: Vertrocknete Blüten regelmäßig entfernen, um erneute Blütenbildung zu fördern!
Gemswurz überwintern
Der Doronicum orientale ist komplett winterhart und benötigt in unseren Breitengraden keinen speziellen Winterschutz. Wird er in einem Pflanzgefäß kultiviert, kann dieses an einen geschützten Platz gestellt werden – notwendig ist dies jedoch nicht.
Gemswurz Krankheiten und Schädlinge
Gämswurze sind gegenüber Krankheiten und Schädlingen ausgesprochen resistent. Es sind keinerlei Schädlinge bekannt, welche eine Gefahr für die dekorative Staude darstellen könnten.
Auch gegenüber Krankheiten zeigt sich der Doronicum sehr resistent; lediglich bei zu viel Nässe können folgende Krankheiten auftreten:
- Wurzelfäule, die durch Staunässe hervorgerufen wird. Meistens wird sie erst dann erkannt, wenn es für die betroffene Pflanze bereits zu spät ist.im Frühstadium hingegen hat die Staude noch eine Chance, wenn sie ausgegraben, vom beschädigten Wurzelwerk befreit und in trockenes Substrat wieder eingesetzt wird.
- Mehltau: gelegentlich tritt dieser Pilz auf. Er zeigt sich durch einen weißen, mehligen Belag auf der Oberseite der Blätter. In der Regel ist es jedoch nicht notwendig, mit speziellen Pflanzenschutzmittel gegen ihn vorzugehen; es ist ausreichend, das Gießen zu reduzieren und auf einen guten Wasserablauf zu achten.
Ist der Gemswurz giftig?
Der dekorative Frühblüher besitzt keine giftigen Bestandteile und stellt somit weder für Menschen noch für Tiere eine Gefahr dar. Im Gegenteil: ein naher Verwandter, Doronicum romanum, wird sogar als Heilpflanze angesehen. Seine Wurzel hilft unterstützend bei Schwindel.
Graphiken: © M. Schuppich – Fotolia.com; animaflora – Fotolia.com; tunedin – Fotolia.com; E. Schittenhelm – Fotolia.com; Krawczyk-Foto – Fotolia.com