Auf den ersten Blick wirkt das Colakraut ein wenig unscheinbar, doch bei genauerer Betrachtung besticht es durch seine filigranen Triebe, kelchförmige Blüten sowie durch seinen angenehmen Duft, der sich bei der kleinsten Berührung der Pflanzenteile entwickelt. Die pflegeleichte Pflanze kann sehr gut im eigenen Garten kultiviert werden. Wir haben für sie zusammengefasst, was dabei zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Colakraut, Artemisa procera – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Ist sie giftig für Tiere?
- Colakraut Verwendung
- Heilwirkung?
- Colakraut Pflege: Standort
- Boden
- Kann das Colakraut im Kübel kultiviert werden?
- Gießen
- Düngen
- Muss ich das Colakraut schneiden?
- Erntezeit
- Vermehrung möglich?
- Ist die Pflanze winterhart?
- Krankheiten & Schädlinge
- Videotipp der Redaktion: Cola-Kraut Pflege & Verwendung
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Colakraut, Artemisa procera – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe/-größe: 60-100 cm
- Blütezeit: Spätsommer bis Herbst
- Blütenfarbe: gelb
- Standort: warm, sonnig
- Boden: durchlässig, nährstoffreich
- Gießen: sparsam
- Düngen: Kompost oder Kräuterdünger
- Schneiden: Rückschnitt im Herbst
- Kübelhaltung: möglich
- Überwinterung: winterhart
- Vermehrung: Stecklinge
- Wirkung: entkrampfend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend, immunsystemstärkend
- Schädlinge & Krankheiten: keine bekannt
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Wer meint, dass es sich bei dem Colakraut um eine neuartige Züchtung handelt, der irrt sich. Vielmehr ist diese Pflanze eine Sorte eines seit Jahrhunderten bekanntes Gewächs, welches lediglich einen moderneren Namen bekommen hat: die Eberraute, Artemisia abrotanum, aus der Familie der Korbblütler. Diese Bezeichnung trägt sie zu Recht, da zum einen ihre Blätter und Triebe bei Berührung einen Duft verströmen, der sehr an das koffeinhaltige Erfrischungsgetränk erinnert. Zum anderen können die Pflanzenteile auch zur Herstellung eines Erfrischungsgetränkes genutzt werden, welches dem Original geschmacklich in nichts nachsteht, nur wesentlich gesünder ist.
Bei der Eberraute handelt es sich um einen Halbstrauch oder eine ausdauernd krautige pflanze. Ursprünglich stammt sie aus dem asiatischen Raum, ist aber bereits seit dem Mittelalter in vielen anderen Ländern zu finden – inzwischen nahezu weltweit. Für gewöhnlich wird sie dort angebaut; nur selten wächst sie in Mitteleuropa in freier Natur. Vom Aussehen her könnte das Cola-Kraut auch eine Kamille, ein anderes Heilkraut oder eine Zierpflanze sein. Die fiedrigen Blätter sitzen wechselständig an den Stängeln, welche stark verzweigen und zudem von unten her verholzen. Vom Spätsommer bis in den Herbst hinein bildet die Artemisia kleine kelchförmige gelbe Blüten, die zwar vielzählig erscheinen, jedoch recht unscheinbar wirken. Bienen finden dies im Übrigen nicht. Sie versuchen gerne, aus den winzigen Blüten etwas Nektar zu bekommen -angelockt durch den zarten Duft.
Ist sie giftig für Tiere?
Leider ist nicht bekannt, ob das Cola-Kraut giftig für Katzen, Hunde und andere Haustiere ist. Die Eberraute an sich wird als ungiftig eingestuft. Etwaige Rückschlüsse auf ihre Sorten sollten jedoch nicht getroffen werden, da ein zu lapidares Verhalten eine große Gefahr für Tiere darstellen könnte.
Die Praxis zeigt jedoch, dass die meisten Hunde und Katzen überhaupt kein Interesse n der Pflanze haben, da ihnen der intensive Duft nicht behagt…
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Colakraut Verwendung
Die Triebspitzen eignen sich aufgrund ihres colaartigen Geschmackes sehr gut zur Verwendung in der Küche, beispielsweise zum Verfeinern beziehungsweise Aromatisieren von Speisen:
- Dips
- Dressings
- Fisch
- Fleisch
- Kräuteressig
- Salate
Die Triebenden sind eher bitter und sollten nur vorsichtig eingesetzt werden.
Wie „echte“ Cola – nur gesünderÜberwiegend wird das Colakraut jedoch zur Herstellung eines Erfrischungsgetränks verwendet.
Hierfür wird zunächst ein Tee hergestellt, der wahlweise warm getrunken oder aber – was noch beliebter ist – abgekühlt und dann getrunken wird. Alternativ wird aus den Pflanzenteilen, Wasser und Zucker ein Sirup hergestellt, welcher bei Bedarf mit Wasser verdünnt und so ebenfalls zu einem Erfrischungsgetränk wird.
Da dieses allerdings zuckerhaltig ist, sollte es nicht in großen Mengen zu sich genommen werden.
Lubera-Tipp: Für ein besonders erfrischendes, aromatisches Getränk Colakraut zusammen mit Kraut der Limopflanze vermischen!
Heilwirkung?
Bereits bei Hildegard von Bingen fand das Colakraut Verwendung. Ihm wird eine verdauungsfördernde, immunsystemstärkende, entkrampfende sowie entzündungshemmende Wirkung nachgesagt; auch gegen Wassereinlagerungen soll es hilfreich sein. Die Anwendung erfolgt in Form von Tee.
250 ml Wasser
- Wasser aufkochen
- Kraut in eine Tasse geben
- Mit dem Wasser übergießen
- Abdecken
- 5 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Lubera-Tipp: Werden frische Pflanzenteile verwendet, so sollte die Ziehzeit 10 Minuten betragen.
Colakraut Pflege: Standort
Ein warmer und sonniger Standort ist unabdingbar für die Kultivierung dieser Pflanze. Selbst vollsonnige Plätze ohne einen Hauch von Schatten werden gerne angenommen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Gewächsen fühlt sich das Colakraut im Haus nicht wohl. Demzufolge sollte es nicht als Zimmerpflanze kultiviert werden, weder im Sommer noch im Winter.
Boden
Der Boden sollte
- humusreich und
- durchlässig
sein. Ist er dann noch etwas kalkhaltig, so stellt er das optimale Substrat dar.
Die Pflanzung erfolgt im Frühjahr; werden mehrere Artemisias gepflanzt, so sollte zwischen ihnen ein Abstand von mindestens 40 cm eingehalten werden.
Kann das Colakraut im Kübel kultiviert werden?
Es ist durchaus möglich, das Colakraut im Kübel zu halten, allerdings sind dabei einige Kriterien zu beachten:
- Kübel muss groß und stabil sein, um der Pflanze genügend Platz zu bieten
- Unten müssen Löcher sein, damit sich kein Wasser ansammeln kann
- Eine Drainage aus Kies oder Blähton ist vorteilhaft
- Durchlässiges, nährstoffreiches Substrat verwenden
- Im Frühjahr umtopfen, wenn das Pflanzgefäß zu klein geworden ist
Gießen
Aus seiner Heimat ist das Gewächs an Trockenheit gewöhnt und hat nur einen geringen Wasserbedarf. Ist es ausgepflanzt, so sollte es nur in langen Trockenphasen sowie an sehr heißen Tagen gegossen werden, und dann auch nur recht sparsam. Im Kübel hingegen sind häufigere Wassergaben notwendig, wobei auch diese eher zurückhaltend ausfallen sollten.
Düngen
Für ein üppiges Wachstum ist es ratsam, das Colakraut zu düngen. Dies kann entweder im Frühjahr durch Einarbeiten von Kompost in die Ede geschehen oder aber alternativ durch gelegentliche Gaben von Kräuterdünger oder Pflanzenjauche zusammen mit dem Gießwasser.
Muss ich das Colakraut schneiden?
Die duftende Pflanze sollte zum Herbst hin geschnitten werden, wobei die Triebe auf ein Drittel eingekürzt werden können. Diese Maßnahme sollte besonders dann geschehen, wenn das Colakraut den Sommer über sehr stark gewuchert ist.
Auch jene Pflanzenfreunde, welche das Gewächs ausschließlich wegen seines schönen Duftes kultivieren, sollten zur (scharfen) Schere greifen: ein Schnitt fördert die Blüte im Folgejahr!
Erntezeit
Das Cola-Kraut kann vom Frühjahr bis in den Herbst geerntet werden; idealerweise werden immer frische Triebe verwendet. Zum Konservieren jedoch sollten diese Triebe getrocknet werden. Dies sollte im Hochsommer geschehen, da dann die Konzentration an ätherischen Ölen am größten und somit das Aroma am stärksten ist.
Vermehrung möglich?
Es ist gut möglich, die Eberraute durch Stecklinge zu vermehren. Hierfür werden im Sommer etwa 10 cm lange Triebe abgeschnitten. Von der unteren Hälfte werden sämtliche Blätter entfernt, danach kommt der Steckling in ein Töpfchen mit Anzucht- oder Kräutererde. Treibt er neu aus, so ist dies das Zeichen für eine erfolgreiche Bewurzelung.
Ist die Pflanze winterhart?
Cola Kraut ist komplett winterhart und kann ohne besondere Maßnahmen im Freien überwintern – zumindest, wenn es ausgepflanzt worden ist. Sollte es im Kübel gehalten werden, so kann dieser mit einem Frostschutzvlies umwickelt und an einen geschützten Standort gestellt werden.
Krankheiten & Schädlinge
Die Eberraute ist weder für Krankheiten noch für Schädlinge anfällige. Es kann passieren, dass sich ein paar Blattläuse ansiedeln, aber für gewöhnlich fühlen sie sich von dem intensiven Aroma eher abgeschreckt als angelockt.
Videotipp der Redaktion: Cola-Kraut Pflege & Verwendung
Wir haben für Sie ein kleines Video zusammengestellt, in dem wir Ihnen etwas über die Pflege sowie Verwendung der Eberraute erzählen:
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Zu was passt Colakraut?
Bezüglich seiner Kultivierung ist das Cola-Kraut ein idealer Pflanznachbar für mediterrane Kräuter wie beispielsweise Lavendel. Es kann aber auch sehr gut in einem Staudenbeet kultiviert werden, wo es durch seine schöne Optik für ein kleines Highlight sorgt.
Geschmacklich eignet sich die Eberraute ebenfalls in Verbindung mit mediterranen Kräutern; zur Herstellung von Getränken ist die Lino-Pflanze optimal.
Ist Cola-Kraut mehrjährig?
Die Eberraute ist mehrjährig und winterhart und kann demzufolge ganzjährig an ihrem angestammten Plätzchen im Freien verbleiben.
Wie viel Eberraute ist gesund?
Wie bei allen Pflanzen sollte auch die Artemisa procera in Maßen genossen werden. Wird sie zum Würzen verwendet, so ist ohnehin ein wenig Zurückhaltung gefragt: aufgrund es leicht bitteren Geschmackes sollte nicht zu viel des Krautes den Speisen beigefügt werden.
Symbolgraphiken: © Elietta Becker