Ob zur Verdeckung von Fassaden, alter Mauern, als Sichtschutz oder zur Berankung vom Zaun oder Balkon: der Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica) ist eine der am meisten wuchernden Kletterpflanzen. Er schafft es innerhalb kürzester Zeit, jede Fläche zu begrünen und durch seine zarten weißen Blütenrispen zu verschönern.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Der Schlingknöterich stellt weder besondere Ansprüche an seinen Standort noch an die dortigen Bodenverhältnisse.
Er wächst sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten oder Schatten.
Ein nährstoffreicher Boden sorgt dafür, dass diese Kletterpflanze noch schneller wuchert.
Schlingknöterich für den Balkon
Kletterpflanzen eignen sich nicht nur dafür, Zäune, Mauern und Gebäude zu beranken, sondern auch Balkone. Besonders geeignet scheint hierfür der Schlingknöterich zu sein, da dieser als besonders wuchsfreudig und pflegeleicht gilt und zudem noch einen guten Sichtschutz darstellt. Doch ist das wirklich so? Ist der Knöterich die perfekte Pflanze, um einen Balkon zu beranken? Oder eignet er sich eher für den Garten?
Vorteile von Schlingknöterich
Der größte Vorteil des Knöterichs ist die Tatsache, dass er ausgesprochen schnell wächst und mit jeglichen Standortgegebenheiten zurechtkommt. Demzufolge eignet er sich auch dafür, Balkone zu begrünen, auf denen aufgrund ihrer Lage ansonsten kaum etwas gedeihen kann.
Darüber hinaus ist der Schlingknöterich sehr anspruchslos und pflegeleicht und bedarf keiner besonderen Aufmerksamkeit seitens seines Besitzers.
Nachteile der Kletterpflanze
Der größte Vorteil des Knöterichs ist zugleich dessen größter Nachteil.
Der Schlingknöterich ist eine sehr dominante Pflanze, die andere Kletterpflanzen einfach verdrängt. Demzufolge ist er nicht unbedingt für Mischbegrünungen geeignet.
Darüber hinaus bildet er einen sehr dicken, starken Stamm, der Bäume, Fallrohre, Blitzableiter, Dachrinnen und andere Bauteile umschlingt und zum Einsturz bringen kann. Deshalb ist es dringend notwendig, ein Umschlingen dieser Art bereits im Keim zu erstricken, sprich: den Schlingenknöterich zu kappen.
Lubera-Tipp: Knöterich eignet sich zur Berankung von Balkonen, allerdings sollte auf seine starke Wuchsfreudigkeit geachtet und diese durch regelmäßige kräftige Rückschnitte eingedämmt werden.
Schlingknöterich im Kübel
Wichtig ist zunächst die Wahl des richtigen Pflanzgefäßes / Kübels. Schlingknöterich ist ein Tiefwurzler, dessen Wurzeln in der freien Natur eine Länge von 2 m erreichen können. Demzufolge sollte das Gefäß relativ groß und unten mit einer Drainage versehen sein. Diese dient dazu, Staunässe zu verhindern. Beonders geeignet sind große Kübel, die zudem die nötige Stabilität besitzen, diese Pflanzen zu halten.
In das Pflanzgefäß sollte nährstoffreiches Pflanzsubstrat gefüllt werden, welches den Sommer über feucht gehalten werden muss. Staunässe ist zu vermeiden!
Rankhilfe
Wichtig ist es auch, der Kletterpflanze Rankhilfen / Kletterhilfe zu bauen, an denen sie sich hochziehen kann.
Beim Anbringen ist darauf zu achten, dass diese Rankhilfe in ausreichendem Abstand – von mindestens 1,5 m – zum Mauerwerk, Regenrohren und anderen Bauteilen angebracht wird.
Schneiden
Der Schlingknöterich beschäftigt sich damit, ständig weiter zu wachsen – und dies bis zu 30 cm täglich. Leicht auszurechnen, welche Dimensionen eine solche Wuchsfreudigkeit erreichen kann, wenn man ihr nicht Einhalt gebietet. Dies geschieht am besten im Februar/März, und zwar in Form eines radikalen Rückschnitts.
Wenn der Knöterich verkahlt, sorgt ein Rückschnitt auch dafür, dass er wieder neu austreibt und Blüten bildet.
Weitere Pflege-Tipps
- Der Schlingknöterich ist sehr pflegeleicht und braucht nicht gegossen zu werden.
- Keinesfalls darf der Knöterich gedüngt werden! Geschieht dies, so wird er noch mehr wuchern und noch weniger zu kontrollieren sein.
- Vor Wintereinbruch sollte der Knöterich radikal gekürzt werden. Dies ist insofern wichtig, als dass die Triebe der Kletterpflanze immer stärker werden und somit eine Gefahr für die bauliche Umgebung darstellen können.
- Das Vermehren erfolgt über Stecklinge beziehungsweise Ableger. Hierfür werden im Februar verholzte Stecklinge beziehungsweise im Sommer Ableger von bestehenden Pflanzen abgenommen und in die Erde gesteckt.
Schlingknöterich entfernen / bekämpfen
Wenn sich der Schlingknöterich zu einem dominanten Problemfall entwickelt hat und auch durch einen massiven Rückschnitt nicht mehr zu bändigen ist, hilft nur eines: Vernichtung der Pflanze.
Diese gestaltet sich jedoch schwieriger, als angenommen, da der Knöterich ein Tiefwurzler ist, dessen Wurzeln bis zu 2 m tief in die Erde reichen können. Ein Entfernen der kompletten Wurzel ist somit nur möglich, wenn der gesamte Garten umgegraben wird…
Alternativen gibt es leider nicht. Zwar empfehlen einige Experten, dem Knöterich mit speziellen Chemikalien oder mit heißem Wasserdampf zu Leibe zu rücken, jedoch ist zum einen nicht sicher, ob dies tatsächlich sein gesamtes Wurzelwerk zerstören würde. Zum anderen werden sämtliche Lebewesen, die in dessen Umkreis leben, getötet und ihr Lebensraum zerstört.
Symbolgraphiken: © Bianka Hagge – Fotolia.com; © Maria Eleftheria – Fotolia.com
Entfernung der Pflanze