Rispenhortensien, Hydrangea paniculata, gehören zu den beliebtesten Zierpflanzen in heimischen Gärten – wen wundert´s? Sie bestechen nicht nur durch ihre beeindruckende Wuchshöhe und –form, sondern vor allem durch ihre wunderschönen, spät blühenden Blütenrispen. Diese sind weiss oder cremefarben, manchmal auch rosa, und können bis zu 30 cm lang werden. Ein echter Eyecatcher und zudem noch eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten. Die Rispenhortensien Pflege ist nicht besonders schwer, so dass auch Anfänger im Bereich der Gartengestaltung diese interessante Zierpflanze kultivieren können.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Rispenhortensie, Hydrangea paniculata Pflege, Schneiden & Standort
- Rispenhortensie, Hydrangea paniculata – Steckbrief von Lubera
- Über die Rispenhortensie
- Rispenhortensien bevorzugen lichten Schatten
- Rispenhortensien sind anspruchslos in Bezug auf den Boden
- Pflanzung nach den Eisheiligen
- Die Haltung im Kübel
- Vermehrung durch Stecklinge
- Rispenhortensie Pflege - Tipps
- Rispenhortensien schneiden?
- Die Überwinterung
- Typische Krankheiten und Schädlinge
Zusammenfassung: Rispenhortensie, Hydrangea paniculata Pflege, Schneiden & Standort
Die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) ist eine beliebte, pflegeleichte Zierpflanze, die sich durch beeindruckende Wuchshöhe und dekorative Blütenrispen auszeichnet. Diese erscheinen spät im Jahr und bieten Bienen und anderen Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Die Pflanze gedeiht im lichten Schatten, bevorzugt nährstoffreiche, leicht feuchte Böden und kann als Strauch oder Baum kultiviert werden. Verschiedene Sorten bieten ein breites Farbenspiel, von Weiss bis Rot. Rispenhortensien sind winterhart, benötigen aber in jungen Jahren Schutz. Sie können auch im Kübel gehalten und leicht durch Stecklinge vermehrt werden.
Rispenhortensie, Hydrangea paniculata – Steckbrief von Lubera
- Standort: lichter Schatten; sonnig, aber keine Mittagssonne
- Boden: leicht feucht; nährstoffreich; kalkarm
- Pflanzen: nach den Eisheiligen
- Kübelpflanzung: sehr gut geeignet
- Vermehrung: im Juni/Juli durch Stecklinge
- Giessen: regelmässig; keine Staunässe
- Düngen: im Frühling mit mineralischem Dünger; bis zum Ende des Sommer 14-tägig mit Hornspänen
- Schneiden: im zeitigen Frühjahr
- Überwintern: winterhart; junge Pflanzen und Kübelpflanzen schützen
- Krankheiten: Mehltau; Blattfleckenkrankheit; Grauschimmel
- Schädlinge: Spinnmilben; Blattläuse
Über die Rispenhortensie
Die Rispenhortensie, Hydrangea paniculata, gehört zur Familie der Hortensien (Hydrangea). Ursprünglich aus Asien und den USA stammend, ist sie inzwischen nahezu weltweit anzutreffen und wächst in freier Wildbahn bevorzugt im lichten Schatten von Wäldern und Auen.
Hierzulande ist sie eine typische Pflanze für Bauerngärten und wird seit Jahrhunderten dort gepflanzt. Da die Rispenhortensie als sehr robust und pflegeleicht gilt, ist ihre Beliebtheit ungebrochen.
Rispenhortensien können sowohl als Bäumchen als auch als Strauch kultiviert werden; sie erreichen Wuchshöhen von 5 m und mehr. Meistens erst im Spätsommer bilden sie lange Blütenrispen, die weiss oder cremefarben sind und sich zu einem späteren Zeitpunkt rosa oder rot verfärben können. Diese sehr dekorativen Blüten bieten nicht nur einen wunderschönen Anblick, sondern dienen zahlreichen Insekten als Nahrungsquelle – und das zu einem Zeitpunkt, zu dem viele andere Blühpflanzen bereits in Agonie liegen.
Da sich die Rispenhortensien sehr grosser Beliebtheit erfreuen, werden sie in vielen verschiedenen Sorten gezüchtet. Zu den beliebtesten in heimischen Gärten zählen:
- Diamond Rouge, die bereits im Frühsommer zunächst cremeweiss blüht, später einen leuchtendroten Farbton annimmt
- Grandiflora, welche als Klassiker schlechthin bezeichnet werden kann. Sie bildet ihre strahlend weissen Blüten im August aus und blüht dann bis spät in den Herbst hinein, wobei dann die Rispen einen rosafarbenen Farbton annehmen
- Kyushu bringt strahlendweisse Blüten hervor, die einen derart intensiven Duft verströmen, dass Schmetterlinge gar nicht genug von ihm bekommen können
- Limelight, die extrem dekorativ ist und zudem noch sehr angenehm duftet. Zunächst cremeweiss, später pink-rot
- Phantom, die nicht nur interessante Farbspiele von Weiss nach Rosarot bietet, sondern zudem noch einen besonders schönen Wuchs vorzuweisen hat. Diese Sorte ist nicht nur als Solitärpflanze extrem gut geeignet, sondern auch zur Heckenpflanzung
- Pinky Winky, die besonders viele Blüten hervorbringt, welche oben weiss und unten rosafarben sind
- Silver Dollar, welche sehr gut für Kübelpflanzung geeignet ist, da sie einen recht kompakten Wuchs hat. Ihre Blüten sind zunächst hellgrün und werden dann allmählich weiss bis rosafarben
Echte Liebhaber der Rispenhortensien haben in der Regel gleich mehrere Sorten in ihren Gärten, so dass nicht nur ein interessantes Farbspiel, sondern zudem noch eine extrem lange Blütezeit (vom Frühsommer bis in den Spätherbst hinein) gegeben ist.
Übrigens: Die Blüten der Hydrangea paniculata sind nicht nur im Garten ausgesprochen dekorativ, sondern auch als Schnittblumen in der Vase und sogar als Trockenblumen!
Rispenhortensien bevorzugen lichten Schatten
In Anlehnung an ihre heimatlichen Wachstumsgebiete wächst die Hydrangea paniculata bevorzugt im lichten Schatten. Ein sonniger Standort wäre ebenfalls in Ordnung, jedoch sollte dort gewährleistet sein, dass die pralle Mittagssonne nicht auf die Rispenhortensie scheint.
Darüber hinaus wäre es schön, wenn der Standort windgeschützt wäre, denn obwohl es sich bei diesen Pflanzen um sehr robuste Spezies handelt, vertragen sie ständige kalte Winde nicht besonders gut.
Bei der Wahl des Standorts sollte zudem bedacht werden, dass Rispenhortensien sehr ausladend wachsen können: werden sie als Strauch kultiviert, so kann dieser recht klein gehalten werden und somit an nahezu jedem Plätzchen gepflanzt werden. Soll die Hydrangea paniculata hingegen als Baum wachsen dürfen, so wird dieser nicht nur hoch, sondern auch ausladend. Somit sollte im Umkreis ausreichend Platz gelassen werden – einige Meter können nicht schaden…
Rispenhortensien sind anspruchslos in Bezug auf den Boden
Bezüglich der Bodenverhältnisse sind Rispenhortensien sehr anspruchslos: sie gedeihen auf jedem Boden, der nicht zu kalkhaltig ist; dies mögen sie gar nicht. Optimal wäre es, wenn das Substrat
- nährstoffreich und
- leicht feucht
ist. Besonders für junge Rispenhortensien ist es wichtig, dass sie in einer dauerhaft feuchten Umgebung stehen, wobei „feucht“ nicht mit „nass“ verwechselt werden darf: Staunässe mag die Hydrangea paniculata überhaupt nicht.
Lubera-Tipp: Soll die Rispenhortensie in Kübelhaltung kultiviert werden, empfiehlt es sich, Gartenerde mit Kompost und Rhododendronerde zu mischen!
Pflanzung nach den Eisheiligen
Obwohl die Hydrangea paniculata winterhart ist, sollte sie erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) gepflanzt werden:
- Wurzelballen vor der Pflanzung gut wässern
- Pflanzloch ausgraben, das doppelt so gross ist wie der Wurzelballen ist
- Pflanzloch mit Kompost füllen
- Rispenhortensie einsetzen
- Loch auffüllen
- Erde gut festtreten
- Gründlich angiessen
Auch in den kommenden Wochen müssen die frisch gepflanzten Hydrangea paniculata regelmässig gegossen werden.
Lubera-Tipp: Werden mehrere Rispenhortensien gepflanzt, beispielsweise als Hecke, so sollte ein Abstand von etwa einem Meter zwischen ihnen gelassen werden! Bei Solitärpflanzen muss der Abstand zu anderen Gewächsen noch grösser sein.
Die Haltung im Kübel
Gerne können Rispenhortensien in Kübeln gehalten werden, wobei hierfür die kleineren Sorten verwendet werden sollten. Auch sollten einige Kriterien beachtet werden:
- Pflanzgefäss muss ausreichend gross sein, damit sich die Wurzeln entwickeln können
- Gefäss sollte stabil sein
- Im Boden des Kübels sollten Löcher sein, um den Wasserablauf zu gewährleisten
- Gerne kann das Gefäss unten eine Drainage bekommen, beispielsweise aus Kieseln oder Tonscherben
- Pflanzerde mit Kompost und Rhododendronerde füllen
Die Hydrangea paniculata muss so regelmässig gegossen werden, dass die Erde immer leicht feucht ist, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist.
Vermehrung durch Stecklinge
Rispenhortensien lassen sich sehr gut durch Stecklinge vermehren:
- Im Juni oder Juli 15 cm lange Stecklinge ohne Knospen abschneiden
- Der Schnitt hat unterhalb eines Blattknotens zu erfolgen
- Im unteren Drittel die Blätter entfernen
- Steckling in ein Pflanzgefäss mit einem feuchten, nährstoffarmen Substrat stecken
- Gefäss an einen schattigen Standort stellen
- Erde gleichmässig feucht halten
Nun dauert es etwa drei Wochen, bis der Steckling Wurzeln gebildet hat. Im September kann die neu gewonnene Hydrangea paniculata vorsichtig in ein grösseres Pflanzgefäss umgetopft werden und wird dann in einen frostfreien Raum gebracht, wo sie überwintern kann.
Lubera-Tipp: Nach dem Entfernen der unteren Blätter die verbliebenen um die Hälfte einkürzen!
Rispenhortensie Pflege - Tipps
- Giessen: Rispenhortensien haben einen hohen Wasserbedarf und müssen deswegen regelmässig gegossen werden, wobei Staunässe zu vermeiden ist – besonders bei Kübelpflanzen. Sinnvoll ist es, die Wassergaben in den Abendstunden zu verabreichen. Sehr gern kann Regenwasser zum Hortensien Giessen verwendet werden.
- Düngen: Im Frühling sollte mineralischer Dünger verabreicht werden. Danach empfiehlt es sich, bis zum Ende des Sommers alle 14 Tage Hornspäne unter die Erde zu mischen.
Lubera-Tipp: Um die Blütezeit noch mehr zu verlängern, verblühte Blüten regelmässig entfernen!
Rispenhortensien schneiden?
Die Hydrangea paniculata hat einen jährlichen Zuwachs von etwa 50 cm; ein korrekter Schnitt sorgt dafür, dass sie in der gewünschten Grösse und einer kompakten Form gedeiht. Notwendig ist dieser nicht; es ist jedoch sinnvoll, Rispenhortensien zu schneiden, denn nur durch einen regelmässigen Schnitt kann sie ihre Blütenpracht entwickeln – und bekommt zudem noch eine schöne Form. Der Schnitt selbst erfolgt im zeitigen Frühjahr:
- Seitentriebe zurückschneiden, so dass nur 10 cm des Zuwachses des vergangenen Jahres übrig bleiben
- Gegebenenfalls können die Triebe auch um die Hälfte eingekürzt werden
Die letzten Blüten eines Sommers sollten stehen gelassen werden, da sie den Winter über einen wunderschönen, dekorativen Anblick bieten.
Lubera-Tipp: Ein Auslichtungsschnitt kann zusätzlich im Sommer erfolgen, wobei dies in den frühen Morgenstunden geschehen sollte.
Die Überwinterung
Rispenhortensien sind winterhart und benötigen keinen besonderen Winterschutz – zumindest ausgewachsene Exemplare nicht. Junge Hydrangea paniculata hingegen sollten in ihren ersten Lebensjahren vor allzu kalten Temperaturen geschützt werden. Abdeckungen aus
- Reisig,
- Stroh oder
- Wintervlies
sind optimal dazu geeignet, den Rispenhortensien Wärme zu spenden.
Auch Pflanzen, welche im Kübel gehalten werden, sollten besonders geschützt werden:
- Stehen sie in kleinen Pflanzgefässen, so müssen diese in einem frostfreien raum überwintern
- Haben die Gefässe einen Durchmesser von mehr als 30 cm, so können sie im Freien verbleiben
- Kübel mit Vlies umwickeln
- Pflanze mit Reisig abdecken
- Gefäss an einen windgeschützten Standort stellen
An frostfreien Tagen sollten Rispenhortensien auch während ihrer Überwinterung gegossen werden. Nach den Eisheiligen können die Pflanzen, die den Winter im Haus verbracht haben, wieder ins Freie gestellt werden.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Hydrangea paniculata sind sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Parasiten. Treten dennoch welche auf, so sind für diese häufig Pflegefehler ursächlich. Auch ein falscher Standort kann zu gesundheitlichen Problemen bei den Rispenhortensien führen.
- Mehltau: Zu erkennen ist diese Pilzkrankheit an grauen Belägen auf den Blattober- und –unterseiten. Da dieser Pilz nicht nur hartnäckig ist, sondern auch auf andere Pflanzen übergeht, sollte er mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden. Darüber hinaus werden die betroffenen Pflanzenteile entfernt und entsorgt (nicht auf dem Kompost!).
- Blattfleckenkrankheit: Die Blattfleckenkrankheit entsteht durch Nährstoffmangel in Verbindung mit einer zu hohen Luftfeuchtigkeit. Es bilden sich dunkle Flecken auf den Blättern, welche in der Mitte braun sind. da auch dieser Pilz aggressiv ist, sollte er mit einem Pflanzenschutzmittel behandelt werden. Betroffene Pflanzenteile werden entsorgt, zukünftig ist darauf zu achten, dass die Rispenhortensie genügend Nährstoffe bekommt.
- Grauschimmel: Diese Pilzkrankheit zeigt sich zunächst durch einen gräulichen, pudrigen Belag. Später verkümmern die Blütenstände der betroffenen Pflanzen; befallene Pflanzenteile sollten umgehend entfernt und entsorgt werden.
- Spinnmilben: Ein Befall mit Spinnmilben lässt sich meistens erst dann erkennen, wenn weisse, spinnwebenartige Gespinste auf der Pflanze zu sehen sind. Da dieser Schädling nicht nur die Wirtspflanze aussaugt, sondern auch auf andere Gewächse übergeht, sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Blattläuse: Auch Blattläuse können gelegentlich an Rispenhortensien auftreten. In der Regel ist ein derartiger Befall jedoch nicht so stark, dass irgendwelche Massnahmen gegen die Schädlinge ergriffen werden müssen.
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