Einer der schönsten Momente im Leben eines Gartenliebhabers überhaupt: Ein Garten soll angelegt werden. Nun muss der Grundstücksbesitzer sich allerdings Gedanken machen, in welcher Form dies geschehen soll, und zwar im günstigsten Fall, bevor er mit der Gartengestaltung beginnt. Möchte er einen Zier- oder Nutzgarten? Einen Japanischen Garten oder einen Bauerngarten? Sollen Früchte angebaut werden oder sollen die Beete nur mit Blühpflanzen bestückt werden?
Inhaltsverzeichnis
Immer wieder fällt bei solchen Überlegungen der Begriff „Nutzgarten“. Aber was versteht man darunter?
Was versteht man unter einem „Nutzgarten“?
Ein Nutzgarten dient der Erzeugung von Nahrungsmitteln: Obst, Gemüse, Kräuter – also all jenem, was zur Selbstversorgung benötigt wird. Als Grundregel gilt: nur das anbauen, was benötigt wird. Dies bezieht sich sowohl auf die Sorten der angebauten nahrungsmittel, als auch auf die Menge. Ein Zweipersonenhaushalt benötigt in der Regel keine 20 Zentner Kartoffeln jährlich, und jemand, der keine Erdbeeren mag, sollte sein Hauptaugenmerk nicht auf den Anbau dieses Obstes legen…
Vorteile eines Nutzgartens
Neben dem Spaß, den erfolgreiche Gartenarbeit mit sich bringt, birgt ein eigener Nutzgarten noch weitere Vorteile. So kann der Hobbygärtner beispielsweise mit Fug und Recht behaupten, sein Gemüse ist „echt Bio“ – vorausgesetzt natürlich, er verzichtet auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Dieses macht sich auch im Geschmack bemerkbar. Mal ehrlich: eine Kartoffel, frisch aus der Erde ausgebuddelt und sofort gekocht, schmeckt unvergleichlich gut; ebenso ein Apfel, der direkt vom Baum in den Mund wandert, ohne den Weg über Zwischenhändler und Supermarkt zu nehmen…
Ebenfalls ein nicht unwichtiger Aspekt ist der finanzielle. Obst, Gemüse und die daraus gefertigten Produkte wie Säfte, Konfitüre und Ähnliches sind nicht gerade billig – ganz besonders, wenn sie mit dem Prädikat „Bio“ ausgezeichnet werden. Ein Hobbygärtner hat zwar jede Menge Arbeit, aber im Normalfall wird er diese gerne erledigen und nicht als Pflicht, sondern als angenehme Freizeitgestaltung an der frischen Luft ansehen.
Nutzgarten gestalten: was ist zu beachten?
Wer nur hobbymäßig das eine oder andere Obst beziehungsweise Gemüse anbaut, wird wohl kaum zeit damit verbringen, sich Gedanken über irgendwelche Grundregeln zu machen. Wer jedoch durchaus mit dem Gedanken spielt, die Wintermonate über von eingekochten, eingefrorenen oder anderweitig gelagerten selbstangebauten Nahrungsmitteln zu leben, sollte sich durchaus ein wenig mit nützlichen Tipps beschäftigen.
Zum einen ist die Lage des Gartengrundstücks nicht unerheblich. Sonnig oder schattig? Windig oder windstill? Je nach Lage ist der Anbau unterschiedlicher Nutzpflanzen sinnvoll.
Die Bodenbeschaffenheit ist ebenfalls ein Thema, welches nicht außer Acht gelassen werden sollte. Ist der Boden kalkhaltig? Nährstoffarm? Sandig? Feucht?
Auf gute Nachbarschaft sollte auch geachtet werden. damit ist nicht gemeint, dass sich der Gartenbesitzer mit seinem Nachbarn über den Gartenzaun hinweg gut versteht, sondern dass die Pflanzen so nebeneinander angebaut werden, dass sie miteinander wachsen – und nicht gegeneinander. Es gibt nun einmal – wie im zwischenmenschlichen Bereich – auch unter den Pflanzen welche, die sich gut verstehen und welche, die besser nicht in unmittelbarer Nähe zueinander gepflanzt werden sollten.
Ratsam ist es auch, eine Mischkultur zu beachten.
Tipps zum Nutzgarten anlegen
- Sollte nicht ausreichend Fläche für die Gemüsebeete vorhanden sein, einfach einen Teil der Rasenfläche abtragen. Wichtig dabei ist, circa 20 cm tief in die Erde zu gehen, damit auch wirklich keine Graswurzeln mehr übrig sind, aus denen später erneut Rasen wächst.
- Das Anlegen kleinerer Beete ist sinnvoll
- Um diese Beete besser erreichen zu können, zwischen ihnen Wege aus Platten legen
- Eventuell ein Gewächshaus aufstellen (verlängert die Erntezeit und erhöht somit den Ertrag)
- Generell gilt: einen Nutzgarten zu besitzen, erfreut jeden aktiven Hobbygärtner. Und dies sogar ganzjährig: im Frühjahr und Sommer sind es der Anbau und die Pflege des Obstes und des Gemüses, im Herbst ist es dessen Ernte und den ganzen Winter hindurch der Verzehr…
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