Manchmal bedeutet ein Blick in den Garten einen Schock für viele Hobbygärtner: da pflegen und hegen sie ihr geliebte Grünfläche, und plötzlich zeigen sich Löcher im Rasen. Nun gilt es, die Ursachen zu erkennen und zu beheben. Wir helfen dabei.
Inhaltsverzeichnis
- Wodurch können Löcher im Rasen entstehen?
- Pflegefehler
- Tiere
- Welche Tiere verursachen Löcher im Rasen?
- Wie sehen die Löcher aus?
- Vögel
- Wühlmäuse
- Spitzmäuse
- Ameisen
- Maulwürfe
- Kaninchen
- Feldmäuse
- Ratten
- Verursachen Igel Löcher im Rasen?
- Erdbienen
- Grillen
- Füchse und Dachse
- Löcher im Rasen durch Regenwürmer
- Weitere Ursachen für Löcher im Rasen
- Starke Beanspruchung
- Minderwertiger Rasensamen
- Hundeurin
- Möglichkeiten zur Beseitigung
- Tipps & Tricks
Wodurch können Löcher im Rasen entstehen?
Sind mit einem Mal Löcher im Rasen vorhanden, die zuvor nicht dagewesen sind, so kann es hierfür diverse Gründe geben. Diese gilt es herauszufinden, um die Ursachen schnellstmöglich abzustellen. Denn bei diesen Löchern handelt es sich nicht ausschließlich um ein optisches Ärgernis. Es kann auch – je nach Lochgröße – zu Unfällen kommen, wenn man in eine solche Vertiefung tritt und stolpert. Zudem kann der Rasen nachhaltig geschädigt werden. Und nicht nur das: die Löcher können wie eine Drainage wirken, durch welche das Regen- oder Gießwasser tief ins Erdreich geleitet wird – leider zu tief für die Wurzeln der Rasenpflanzen.
Pflegefehler
Es ist eher unwahrscheinlich, dass Löcher im Rasen durch Pflegefehler entstehen. Wird die Grünfläche nicht richtig behandelt, kommt es eher zu braunen oder kahlen Stellen, die jedoch nicht in die Tiefe gehen.
Einzige Ausnahme besteht bei der Unkrautvernichtung: wenn Wildgewächse mit Herbiziden behandelt werden, so verbleiben logischerweise nach deren Vernichtung Lücken im Rasen. Diese können durch gezielte Neuaussaat gefüllt werden.
Tiere
Die häufigste Ursache für Löcher im Rasen sind Tiere. Ob Vögel, Insekten oder Säugetiere – es gibt in jeder Spezies einige, die aus den unterschiedlichsten Gründen buddeln, picken oder graben.
Welche Tiere verursachen Löcher im Rasen?
Sehr gerne verdächtigen Gartenbesitzer die Nachbarskatze, die Löcher verursacht zu haben. Dies ist jedoch nahezu ausgeschlossen. Zwar verscharren Katzen ihre Ausscheidungen gelegentlich in Beeten, jedoch würden sie niemals ihre Geschäfte auf einer Rasenfläche verrichten. Deren Struktur ist viel zu fest, als dass die Samtpfoten dort eine Chance hätten, ein Loch für ihre Geschäfte zu graben. Demzufolge ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals eine Katze schuld, wenn der Rasen Löcher ausweist.
Andere Tiere hingegen haben durchaus Interesse an der Rasenfläche – und können diese auch durchdringen:
- Vögel
- Wühlmäuse
- Spitzmäuse
- Ameisen
- Maulwürfe
- Kaninchen
- Feldmäuse
- Ratten
- Igel
- Erdwespen
- Grillen
- Füchse
- Dachse
Lubera-Tipp: Auch Hunde können Löcher im Rasen verursachen!
Wie sehen die Löcher aus?
Loch ist nicht gleich Loch. Um den Übeltäter identifizieren zu können, muss man sich tatsächlich erst einmal mit der individuellen Beschaffenheit der Löcher beschäftigen. Dazu gehört die Feststellung von
- Größe und Form,
- oberflächlicher oder unterirdischer Lage,
- Sauberkeit,
- Vorhandensein von Kot oder Erdhaufen.
Auch die Umgebung sollte näher betrachtet werden:
- Wurden Wurzeln angenagt?
- Gibt es Beschädigungen an Bäumen oder Pflanzen?
Erst, wenn diese Fragen geklärt sind, ist eine Identifizierung möglich. Nur so können verantwortliche Tiere vergrämt oder eventuell vernichtet werden – falls dies überhaupt notwendig ist. Solange es sich nur um kleine optische Störungen handelt, welche dadurch entstanden sind, dass tierische Gartenbewohner ihren Hunger gestillt haben, sollten diese von jedem echten Naturliebhaber einfach ignoriert werden.
Vögel
Wer Vögel in seinem Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Immer mehr der gefiederten Lebewesen sterben aus, da sie keinen Lebensraum und keine Nahrung mehr finden. In heimischen Gärten picken Amseln, Drosseln und Co gerne in Rasenflächen, um dort nach Würmern, Ameisen oder Engerlingen zu suchen. Die Löcher, die sie mit ihren Schnäbeln verursachen, sind zwar vielzählig, aber sehr flach. Gut erkennbar sind sie vor allem daran, dass neben ihnen kleine Grasbüschel liegen, die beim Picken zwangsläufig herausgezupft wurden.
Wühlmäuse
Wenn im Garten kleine Erdhügel auftauchen, die optisch an eine kleine Variante von Maulwurfshügeln erinnern, sind dies vermutlich die Erdaufschüttungen von Wühlmäusen. Im Gegensatz zu Maulwurfshügeln liegen auf ihren Häufchen meistens abgerissene Wurzeln oder andere Pflanzenteile herum. Löcher sieht man ebenfalls nur sehr selten. Wühlmäuse sind in Hausgärten nicht so gerne gesehen, da sie die Wurzeln der Pflanzen auffressen, wodurch die oberirdischen Teile absterben.
Spitzmäuse
Im Gegensatz zu Wühlmäusen richten Spitzmäuse keinerlei Schäden an, da sie keine Vegetarier sind. Sie ernähren sich von Insekten und tragen dadurch zum ökologischen Gleichgewicht bei. Ihre Löcher sind 1 – 2 cm groß und dienen als Eingänge zu ihrem unterirdischen Tunnelsystem.
Ameisen
Kaum ein Loch ist zu gut zu identifizieren wie jenes, welches von Ameisen geschaffen wurde: die fleißigen Insekten werfen für gewöhnlich Sand aus dem Erdreich, so dass um die Löcher herum eine gut erkennbare Sandschicht liegt. Doch nicht nur das: Ameisen sind meistens auch in der Nähe ihrer Bauten anzutreffen und verraten sich sozusagen durch ihre Anwesenheit.
Maulwürfe
Löcher im Rasen, die durch Maulwürfe entstanden sind, sind tatsächlich eine Seltenheit. Die kleinen Tierchen verschließen diese nämlich so schnell wie möglich, so dass sich ihre Anwesenheit lediglich durch die bekannten Maulwurfshügel erkennen lässt.
Kaninchen
Wildkaninchen sowie Feldhasen bauen sehr große unterirdische Höhlen mit ebenso großen Eingangslöchern. Wenn um diese Löcher herum das Gras zertrampelt ist und umliegende Pflanzen an- oder abgefressen sind, dann sind höchstwahrscheinlich Langohren im Garten eingezogen.
Feldmäuse
Die kleinen Mäuse sind eher selten in Hausgärten anzutreffen. Im Zuge der Urbanisierung der Ländereien kann dies jedoch immer wieder passieren. Sie bauen unterirdische Gänge, an deren Ende sich 5-8 cm große, runde Löcher befinden. Meistens ohne Erdaufschüttung.
Ratten
Wohl niemand möchte Ratten in seinem Garten haben. Zeigen sich jedoch etwa 20 cm große Löcher ohne Erdaufschüttung, die als Eingang zu einem Tunnelsystem dienen, so ist deren Anwesenheit zu befürchten.
Lubera-Tipp: Da Ratten als Krankheitsüberträger angesehen werden, müssen sie vernichtet werden.
Verursachen Igel Löcher im Rasen?
In der Regel sind Igel nicht dafür bekannt, dass sie den Garten untergraben oder Löcher buddeln. Es kann jedoch gelegentlich passieren, dass sie auf der Suche nach Nahrung kleine Löcher in den Rasen bohren. Diese sind maximal 3 cm tief und trichterförmig.
Erdbienen
Sie tun niemandem etwas zuleide, spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und sind dennoch etwas verpönt in Hausgärten: die Erdbienen. Der Grund dafür sind zum einen die runden, einen Zentimeter großen Löcher, die sie in den Rasen graben, um in ihre unterirdischen Nester zu gelangen. Zum anderen treten sie meistens in größeren Familienverbänden auf, so dass es auf betroffenen Rasenflächen schon mal sehr hektisch zugehen kann: die fleißigen Bienen fliegen nahezu permanent in ihre Bauten hinein und wieder hinaus.
Achtung: Da die Erdbienen unter Artenschutz stehen, sollten sie weder vertrieben noch vernichtet werden!
Grillen
Die Maulwurfsgrille lebt unter der Erde und baut dort auch schier endlose Gangsysteme. Tritt sie vereinzelt auf, so ist das Schadbild sehr überschaubar. Unangenehm wird es jedoch, wenn die Grille in Scharen auftritt: sie gräbt an vielen Stellen runde Löcher mit einem Durchmesser von höchstens einem Zentimeter und frisst zudem die Graswurzeln auf. So entstehen nicht nur Löcher im Rasen, sondern auch braune Stellen.
Füchse und Dachse
Es kommt sehr selten vor, dass größere Wildtiere in heimischen Gärten anzutreffen sind. In Waldnähe ist die Chance größer. Sie werden jedoch keine Höhlen oder anderweitige Wohnungen bauen, sondern lediglich auf Nahrungssuche sein. Dabei entstehen durch das Kratzen kleine Vertiefungen im Rasen, die eigentlich gar nicht als Löcher bezeichnet werden sollten.
Löcher im Rasen durch Regenwürmer
Die Anwesenheit von Regenwürmern erkennt man überwiegend an kleinen Erdhäufchen, welche die Ausscheidungen der Würmer beinhalten. Erst bei sehr genauem Hinsehen kann man kleine Löcher erkennen, die als Ein- und Ausgänge sowie zur Entsorgung von Kot dienen.
Weitere Ursachen für Löcher im Rasen
Wie eingangs erwähnt, sind Pflegefehler nicht hauptursächlich für Löcher im Rasen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Menschen grundsätzlich unschuldig an diesen Schadbildern sind. Im Gegenteil: es gibt durchaus Ursachen, die – direkt oder indirekt – auf das Verhalten des Gartenbesitzers zurückzuführen sind.
Starke Beanspruchung
Eine Gartenparty oder ein privates Sportevent können schon einmal dazu führen, dass sich Löcher im Rasen bilden. Für gewöhnlich sind diese jedoch in überschaubarere Anzahl und stellen keine wirkliche Gefahr für den Fortbestand der Grünfläche dar.
Minderwertiger Rasensamen
Billig ist nicht immer gut. Besonders bei Rasensamen hat es sich gezeigt, dass es kostengünstigen Produkten häufig an Qualität mangelt. Die Keimfähigkeit ist eher überschaubar, so dass nach der Aussaat anstelle einer satten grünen Fläche nur vereinzelte Grasbüschel herumstehen. Derartige Löcher im Rasen können leicht verhindert werden, indem zum einen qualitativ hochwertiger Samen verwendet, zum anderen die Aussaat vorschriftsmäßig durchgeführt wird.
Hundeurin
Wenn ein Hund häufig auf den Rasen pinkelt, so wird dies eher zu gelben beziehungsweise braunen Flecken als zu Löchern führen. Diese rühren daher, dass die Salze in dem Hundeurin den Graspflanzen durch Osmose Wasser entziehen, wodurch sie austrocknen. Wird sehr oft dieselbe Stelle als Hundeklo benutzt, können im schlimmsten Fall sogar die Graswurzeln absterben.
Viel häufiger kommt es jedoch vor, dass Hunde im Rasen buddeln. Je nach Eifer und Pfotengröße können dabei Löcher entstehen, die nicht schön aussehen und zudem noch ein Unfallrisiko bergen.
Möglichkeiten zur Beseitigung
Es ist nicht so, dass generell sämtliche Löcher im Rasen beseitigt werden sollten. Im Gegenteil: jene, die durch
- Igel,
- Regenwürmer oder
- Vögel
entstanden sind, dienen sogar der Verbesserung des Bodens. Er wird besser durchlüftet und bildet – vor allem bei Regenwürmern – Humus. Da derartige Löcher für gewöhnlich weder optisch stören noch eine Unfallgefahr darstellen, sollten sie einfach ignoriert werden. Dasselbe gilt für Spitzmausbauten.
Anders hingegen bei größeren Löchern, die andere Ursachen haben. Sie sollten schon alleine aus dem Grund beseitigt werden, dass sie einen fantastischen Platz für Unkraut abgeben. Sobald Wildgewächse derartige Lücken in einer Rasenfläche erkennen, siedeln sie sich dort an. Zur Beseitigung derartiger Löcher gibt es verschiedene Maßnahmen:
- Lose Rasenstücke festtreten
- Löcher mit Kompost auffüllen und Rasensamen ausbringen
- Ratten professionell vernichten lassen oder Köderboxen aufstellen (nur, wenn keine Haustiere zugegen sind!!!)
- Maulwürfe und Wühlmäuse vergrämen (nicht töten!)
- Ameisen umsiedeln oder mit Hausmitteln vertreiben (Insektizide sind auf Rasenflächen verboten)
- Bei sehr großen Löchern diese mit Rollrasen auffüllen
- Hochwertigen Rasensamen verwenden
Lubera-Tipp: Auch Abwarten hilft manchmal. Die benachbarten Graspflanzen werden sich ausbreiten und die Lücken von selbst schließen – falls ihnen kein Unkraut zuvorgekommen ist.
Tipps & Tricks
Die Entstehung von Löchern im Rasen ist nicht abhängig von Jahreszeiten – es kann theoretisch ganzjährig passieren. Damit es nicht zu größeren und eventuell irreparablen Schäden kommt, sollten auch im Winter gelegentliche Kontrollen der Grünfläche durchgeführt werden.
Symbolgraphiken: © Tunatura – stock.adobe.com; Anja Götz – stock.adobe.com; sunbunny – stock.adovbe.com; Nick – stock.adobe.com; stgrafix – stock.adobe.com; Ivan – stock.adobe.com; maho – stock.adobe.com; kodbanker – stock.adobe.com
Wir haben immer wieder aufgewühlte Stellen im Rasen.
Sieht aus als würde erst ein Loch gepickt und dann mit der Nase oder so weiter gebuddelt.
Wir dachten schon mal an ein Wildschwein, aber wie soll das so kleine Löcher (ca. 3-4 cm)
machen?