Kandierter Ingwer selber machen ist kein Hexenwerk – man benötigt hierfür lediglich etwas Zeit und vor allem Geduld. Diese zahlt sich jedoch aus: heraus kommt eine fantastische Leckerei, die zudem noch gesund ist und gegen allerlei körperliche Beschwerden eingesetzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Kandierter Ingwer – Verwendung und Wirkung
Generell hat Ingwer eine wunderbare Heilwirkung. Er wirkt gegen Übelkeit, Erkältungsbeschwerden wie Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen, und verringert das Risiko von Herz- sowie Bluthochdruckerkrankungen. In kandierter Form wird seine Heilwirkung überwiegend gegen Reiseübelkeit geschätzt: die kleinen Ingwerstückchen lassen sich problemlos unterwegs mitnehmen und im Bedarfsfall leicht in den Mund stecken.
Auch ohne körperliche Beschwerden ist kandierter Ingwer sehr beliebt als gesunde Leckerei zwischendurch. Zu beachten ist allerdings der hohe Zuckergehalt, aufgrund dessen der Ingwer in kandierter Form nicht zur dauerhaften Einnahme zu empfehlen ist.
Lubera-Tipp: Auch bei einem „Kater“ aufgrund übermäßigem Alkoholkonsum ist kandierter Ingwer hilfreich.
Geschmack
Kandierter Ingwer besitzt einen einzigartigen Geschmack, der mit nichts anderem vergleichbar ist. Es ist eine Kombination aus Süß und Scharf, die sich durch Lutschen der Ingwerstücke im Mund entfaltet.
Haltbarkeit
Selbstgemachter kandierter Ingwer hält sich maximal ein Jahr. Wichtig ist, dass er in einem luftdicht verschlossenen Gefäß gelagert und keinen hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
Kandierter Ingwer selber machen – Zutaten
Es sind lediglich drei verschiedene Zutaten vonnöten:
- Ingwer
- Zucker
- Zitrone
Zur Bestimmung der Menge gilt folgende Faustregel: pro 100 g Ingwer werden 150 g Zucker sowie eine Scheibe Zitrone benötigt.
Rezept
- Ingwer schälen und in Scheiben oder Stückchen schneiden
- In einen Topf geben
- Wasser hinzufügen, bis der Ingwer bedeckt ist
- Aufkochen
- Etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis der Ingwer gar ist
Nun kann die Mischung etwas abkühlen. Danach wird erstmalig der zweite Arbeitsschritt durchgeführt, der im Abstand von jeweils 12-24 Stunden noch vier Mal wiederholt wird. Ab dem zweiten Durchgang wird jeweils eine Scheibe Zitrone pro 100 g Ingwer hinzugefügt.
- 30 g Zucker pro 100 g Ingwer zufügen
- Erneut aufkochen
- 20 Minuten köcheln lassen
Im letzten Durchgang wird die Mischung etwa eine Stunde lang köcheln gelassen. Wenn der Ingwer glasig ist, wird er auf mit Backpapier ausgelegten Backblechen getrocknet.
Kandierter Ingwer selber machen auf die Schnelle
Wem das Originalrezept zum kandierter Ingwer selber machen zu zeitaufwändig ist, kann die schnellere Variante wählen. Hierbei werden sämtliche Zutaten zusammen in einen Topf mit doppelt so viel Wasser gegeben. Der Ingwer muss in möglichst dünne Stückchen oder Streifen geschnitten werden, damit er schneller gar wird. Nach dem Aufkochen wird die Mischung unter ständigem Rühren so lange köcheln gelassen, bis der Ingwer glasig ist.
Tipps
- Kandierter Ingwer sieht besonders verlockend aus, wenn er nach dem Trocknen in Zucker gerollt
- Sehr schön sieht die Leckerei auch aus, wenn sie in Stäbchenform hergestellt wird.
Kandierter Ingwer selber machen ohne Zucker?
Gemeinhin verbindet man mit Kandieren immer Zucker. Dies ist prinzipiell richtig, jedoch ist es auch möglich, kandierten Ingwer ohne derartige Süßungsmittel herzustellen. Stattdessen wird Reissirup verwendet. Benötigt werden:
- 100 g frischen Ingwer
- 50 – 70 g Reissirup
Die Herstellung ist wesentlich weniger zeitaufwändiger als das Originalrezept:
- Ingwer schälen und in Scheiben oder Stücke schneiden
- Wasser aufkochen
- Ingwer in das Wasser geben und etwa 45 Minuten köcheln lassen, bis er weich ist
- Reissirup hinzufügen
- Mischung 20 – 30 Minuten kochen lassen
Danach wird der Topf mit geschlossenem Deckel auf der ausgeschalteten Herdplatte stehengelassen, am besten über Nacht. Am folgenden Morgen wird die Flüssigkeit in ein Gefäß gegossen. Der Ingwer wird so lange auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech ausgelegt, bis er vollständig trocken ist. Danach kann er in luftdichte Gefäße gefüllt und gelagert werden.
Die aufgefangene Flüssigkeit muss nicht entsorgt werden; sie eignet sich hervorragend zum Süßen von Tee, Kuchen oder Süßspeisen.
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