Der Kalmus ist ein ausgesprochen wasserliebendes Gewächs. Relativ anspruchslos und pflegeleicht ist er für die Randbepflanzung des Gartenteichs sehr gut geeignet. Auch an anderen Standorten ist er eine Zierde für Garten oder Terrasse. Früher als Heilmittel geschätzt, wird er heute als Reputationspflanze genutzt. Das Gewächs filtert schädliche Stoffe aus dem Wasser, welches dadurch sauerstoffhaltiger wird und das Algenrisiko minimiert.
Inhaltsverzeichnis
Kalmus (Acorus calamus) – Lubera® Steckbrief
- Blütezeit: Juni/Juli
- Standort: an Teichen, Ufern und in Sumpfbeeten
- Boden: feucht-nass, geschützt, halbschattig bis sonnig
- Pflanzzeit: Frühjahr
- Pflanzen: Rhizom mit Pflanzkorb einsetzen
- Boden/ Erde: normale Blumenerde, humusreich, sandig und torfhaltig
- Pflanzabstand: 60 cm zu anderen Pflanzen
- Kübelhaltung: ganzjährig
- Vermehrung: Teilung
- Gießen: bis zu 2-mal täglich an warmen, trockenen Tage, immer reichlich wässern, nicht austrocknen lassen
- Düngen: Kompost im Frühjahr
- Schneiden: im Frühjahr
- Überwinterung: im Freien mit Mulch bedeckt oder frostsicher an einem hellen Ort
- Pflanzenhöhe/-größe: bis 100 cm hoch und 60 cm breit
- Wachstum: breitet sich schnell aus, wuchert bei sehr nährstoffreichem Substrat
- Giftig: einige Pflanzenteile sind leicht giftig
- Heilwirkung: Verwendung bei Magen und Verdauungsproblemen, Appetitlosigkeit, außerdem entzündungshemmend
- Krankheiten: sehr robust, immun gegen Krankheiten
- Gelbe / braune Blätter: zu wenig Feuchtigkeit
- Schädlinge: Spinnmilben im Winter
Herkunft, Heilwirkung & Anwendung
Die ursprüngliche Heimat des Kalmus ist Ost-Asien. Über die Türkei gelangte die Pflanze Ende des 16 Jahrhunderts nach Europa und anschließend nach Amerika, wo sie sich ebenfalls schnell ausbreitete.
Der Kalmus wurde in Apotheker- und Klostergärten kultiviert und bis ins 20. Jahrhundert als Heilpflanze bei Magen- Darmbeschwerden und Appetitlosigkeit verwendet. Er wirkt außerdem entzündungshemmend. In Asien wird die Pflanze noch als Heilkraut angebaut. Die Wurzeln werden auch gern in der Küche verwendet. Heute ist der relativ anspruchslose Kalmus bei uns eine beliebte Dekorations- und Hintergrundpflanze in vielen Gärten.
Besonders an den Ufern von Seen und Flüssen oder an Bachläufen findet er gut Wachstumsbedingen und ausreichend Feuchtigkeit. Somit ist er bestens für einen Standort am Gartenteich geeignet. In der freien Natur gehen die Bestände leider zurück. Die Lebensräume der wasserliebenden Pflanze werden durch Trockenlegung von Feuchtwiesen und das Befestigen von Ufern stark eingeschränkt.
Allgemeine Infos
Die Pflanze filtert schädliche Stoffe aus dem Wasser und wird als Repositionspflanze sehr geschätzt. Das gereinigte Wasser kann dadurch mehr Sauerstoff aufnehmen, hemmt das Algenwachstum und wird zur Renaturierung und in Pflanzenkläranlagen eingesetzt. Der Kalmus gehört zu den einkeimblättrigen Stauden und bildet mit seinen Unterarten eine eigene Familie – die Familie der Kalmusgewächse. Das ganze Jahr über ist das Gewächs eine Zierde für jeden Garten. Im Frühjahr und Sommer bringt er andere blühende Pflanzen zur Geltung und auch in der kälteren, vegetationsarmen Zeit, wenn die Blätter trocken sind, ist der Kalmus dekorativ und hübsch anzusehen.
Mit den langen, kriechenden Wurzeln ist die Pflanze in der Lage, sich schnell auszubreiten, wodurch sie zum Wuchern neigt. Der kleine Wurzelstock riecht sehr aromatisch und wird aufgrund seines ingwerähnlichen Aromas auch „deutscher Ingwer“ genannt. Weitere Bezeichnungen sind: Ackermann, Magenwurz oder Zitwer. Die Blätter des Kalmus sind lang und breit, stehen aufrecht und sind am Rand leicht gewellt.
Die walzenförmigen, gelblichgrünen Blütenstände ragen seitlich aus dem Blattwerk heraus. Die „Kolben“ werden bis zu 8 cm lang und 1 cm breit und bestehen aus mehreren, zwittrigen Blüten. Die nach der Blüte im Juni und Juli gebildeten Samen können, aufgrund der Wetterverhältnisse in Mitteleuropa, nicht zu keimfähigem Saatgut ausreifen. Vermehrt wird das Gewächs durch die Teilung des Rhizoms.
Aus allen Pflanzenteilen wird das Kalmusöl gewonnen, welches im Tee oder als Tinktur Verwendung findet. Heute wird der Kalmus zu den leicht giftigen Pflanzen gezählt. Einige Inhaltsstoffe wirken leicht halluzinogen und sind vermutlich krebsauslösend.
Lubera-Tipp: Die Pflanze wird zur Likör und Parfumherstellung verwendet.
Standort
Ideal ist ein geschützter, sonniger bis halbschattiger Platz. Die Pflanze benötigt und verträgt viel Feuchtigkeit und kann auch direkt im Wasser stehen, ohne dass die Wurzel anfängt zu faulen. Eher besteht die Gefahr, dass die Wurzel austrocknet, bekommt sie zu wenig Feuchtigkeit. In der Flachwasserzone eines Teiches oder an Bachläufen, auf Sumpfbeeten, überall, wo ständig genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, fühlt sie sich die Pflanze wohl.
Lubera®-Tipp: Sehr dekorative Akzente setzt sie, steht sie zwischen anderen blühenden Uferpflanzen, wie der Sumpfschwertlilie, der Sumpfgladiole oder der Sumpforchidee.
Bieten Sie dem Gewächs einen Platz, wo es nur am Vormittag und Nachmittag der direkten Sonne ausgesetzt ist. Das gilt vor allem für junge Pflanzen. Ältere Pflanzen können eher mit einem vollsonnigen Platz zurechtkommen, wenn der Pflanze ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung steht.
Boden
Besondere Ansprüche an den Boden stellt die Pflanze nicht. Lediglich ein grobkörniger Boden ist ungeeignet, ansonsten bieten ihr alle feuchten und humusreichen Substrate gute Wachstumsbedingungen.
Normale Blumenerde vermischt mit etwas Sand, Lehm, Humus jedoch wenig Kalk ist ausreichend. Im Frühjahr kann der Boden mit Kompost oder Hornspännen angereichert werden. Bei sehr nährstoffreichen Boden breiten sich die Wurzeln der Pflanze allerdings sehr schnell aus und sie fängt an zu wuchern. So lange die Pflanze genügend Wasser und Licht bekommt, ist sie robust, ausdauernd und entwickelt sich gut.
Bilder-Galerie
Kalmus Pflanzen
Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von 60 cm bestehen.
In Gruppen gepflanzt wirken die Pflanzen sehr dekorativ. Wo auch ein geringerer Abstand gewählt werden kann.
Die Pflanze kann bis zu 15 cm tief direkt ins Wasser gesetzt werden.
Setzen Sie die Pflanze in einem Pflanzkorb in die Erde, verhindern Sie, dass sich die Wurzeln übermäßig ausbreiten.
Den Kalmus zu pflanzen ist recht einfach:
- heben sie ein Pflanzloch von der doppelten Größe der Wurzel aus
- den umliegenden Boden etwas auflockern
- die Erde eventuell mit etwas Lehm, Sand oder Torf aufbereiten
- etwas Kompost in das Pflanzloch geben
- die Pflanze im Pflanzkorb einsetzen
- entstandene Hohlräume mit Erde auffüllen und andrücken
- gut wässern
Lubera®-Tipp: Möchten sie den Kalmus in einen Kübel pflanzen, ist die Vorgehensweise identisch, auf den Pflanzkorb können sie allerdings verzichten. Mit den Pflanzen im Kübel können Sie Terrassen wunderbar dekorieren. So erhalten Sie auch einen natürlichen Sichtschutz.
Pflegen
Die recht anspruchslose Pflanze verlangt nicht nach besonders viel Pflege.
Das Erdreich sollte niemals austrocknen. Stehen ihre Pflanzen nicht direkt an einem Gewässer, müssen sie vor allem an warmen und trockenen Tagen reichlich und am besten mehrmals täglich gießen.
Ausreichend ist, im Frühjahr mit etwas Kompost zu düngen.
Auf zusätzliche Nährstoffgaben bei Pflanzen, die direkt am oder im Wasser stehen, können sie verzichten. Damit wird die Pflanze nur zum Wuchern angeregt. Beetpflanzen erhalten genügend Nährstoffe, wird der Boden im Frühjahr und Sommer gemulcht.
Die Nährstoffe des Substrats bei Kübelpflanzen sind recht schnell aufgebraucht. Düngen sie im Abstand von 3 bis 4 Wochen mit Flüssigdünger. Bieten Sie der Pflanze einen Miniteich, indem sie die Abflusslöcher des Kübels verschließen und sich das Wasser im Gefäß stauen kann.
Wichtig: Achten sie auf verfärbte und kraftlos herabhängende Blätter. Das deutet auf einen Nährstoffmangel hin.
In den Wintermonaten ist es nicht nötig zu düngen.
Schneiden
Das Laub schützt die Wurzel, der doch etwas frostempfindlichen Pflanze, im Winter gut vor der Kälte. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Kalmus erst im Frühjahr zurück zu schneiden.
Störende Triebe oder Verwelktes kann dagegen jederzeit bodennah abgeschnitten werden.
Vermehrung
Neue Pflanzen ziehen sie schnell und einfach heran, indem sie das Rhizom größerer Stauden zwischen April und August ausgraben und zum Beispiel mit einem scharfkantigen Spaten teilen.
Anschließend setzen sie die Teilstücke genauso tief wieder in den Boden ein und wässern den Boden, falls nötig, reichlich.
Überwintern
Sinkt die Temperatur unter 5° C, beginnt die Ruhephase der Pflanze. In dieser Zeit stellt sie das Wachstum komplett ein. Soll die Pflanze im Freien überwintern, verhindern Sie, dass die Wurzel komplett durchfriert, indem Sie den Boden mit einer dicken Schicht Mulch und/oder Vließ abdecken und das Laub zusammenbinden. In einem hellen, frostfreien Raum überdauert die Pflanze den Winter sicher.
Ein Platz ohne direktes Sonnenlicht, abseits von Heizquellen ist ideal. Achten Sie hierbei darauf, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Im Frühjahr setzen Sie die Pflanze unter Zugabe von etwas Kompost dann wieder ins Freie.
Krankheiten & Schädlinge
Der Kalmus ist eine gesunde, widerstandsfähige und ausdauernde Pflanze, die keine Schädlinge anzieht. Selbst Schnecken bleiben der Staude fern. Nur im Winter kann der Kalmus von Spinnmilben befallen werden, steht er an einem warmen Ort.
Einfache Gegenmaßnahmen sind:
- Erhöhen der Luftfeuchtigkeit im Raum
- Klebefallen anbringen
- stark befallene Blätter mit Seifenwasser abwischen
- eventuell eine Überzahl an Trieben entfernen
Abgeschnittene Teile können Sie in den Hausmüll geben. Selbst wenn Sie die Pflanze komplett zurückschneiden, wird sie Ihnen das verzeihen. Wurzelfäule, die viele Gewächse absterben lässt, tritt nicht auf. Die Pflanze fühlt sich so richtig wohl, steht sie direkt am oder im Wasser. Der Kalmus ist ein mehrjähriges und pflegeleichtes Gewächs. Sie können mit der Pflanze Zierbeete und Teiche umranden oder sie als dekorativen Sichtschutz verwenden. Algen haben keine Chance, wenn der Kalmus direkt im Teich steht.
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