Die Vorteile des Mulchens sind bekannt: Dieser unterdrückt nicht nur Unkraut, sondern hält auch die Erde kühl und feucht und sorgt somit für ein angenehmes Klima für die Pflanzen. Bislang wurde meistens Rindenmulch verwendet, doch seit einigen Jahren ist auch Mulch aus Pinienrinde wegen seiner Vorteile auf dem Vormarsch.
Inhaltsverzeichnis
Pinienrinde im Überblick
- Definition: Rinde von Pinien, die auf natürlichen Flächen gewachsen sind und keine schädlichen Stoffe enthalten
- Vorteile Rindenmulch: preisgünstig; natürliche Farbe; überall erhältlich
- Nachteile Rindenmulch: Geruch; verrottet schnell; übersäuert Boden
- Vorteile Pinienrinde: schöne Optik; angenehmer Duft; unterdrückt Unkraut; hält Boden kühl und feucht; Langzeitdünger; Frostschutz im Winter
- Nachteile Pinienrinde: Preis; unbekannte Herkunft
- Pinienrinde Körnung: fein; mittel; grob; je größer die Fläche, desto gröber die Körnung
- Pinienmulch ausbringen: Unkraut entfernen; 5 – 10 cm dicke Mulchschicht auftragen; begradigen
Was ist Pinienmulch?
Bei Rindenmulch handelt es sich um ein Mulchmaterial, welches von der Rinde einheimischer Fichten und Kiefern stammt. Diese Bäume werden immer mehr zum Heizen verwendet, so dass für das Mulchen nicht mehr genügend Material übrigbleibt. Während bislang in der Regel Rindenmulch zum Mulchen von heimischen Beeten verwendet wurde, wird dieses Material seit einigen Jahren von einem anderen verdrängt: Pinienmulch.
Pinienmulch ist die Rinde von Pinien aus dem Mittelmeerraum, welche eine sehr ansprechende orangefarbene Tönung besitzt und zudem einen angenehmen Duft verströmt. Dieser an Nadelholz erinnernde Geruch unterscheidet sich stark von jenem, welcher von dem heimischen Rindenmulch ausging, und der von einigen Gartenbesitzern schon als penetrant angesehen wurde.
Pinienrinde ist in verschiedenen Körnungen erhältlich, welche von einigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern reichen. Je nach Einsatzort kann die individuelle Körnung gewählt werden.
Die Pinienrinde enthält so gut wie kein Cadmium oder andere schädliche Stoffe und stammt ausschließlich von Bäumen, welche auf reinen Naturflächen wachsen.
Obwohl Pinienmulch selbst keine Nähstoffe enthält, dient er dennoch der Nährstoffversorgung des Bodens: durch seine Kompostierung entsteht Humus, welcher als natürlicher Dünger angesehen werden kann und den Pflanzen zugutekommt.
Warum sollte man mulchen?
Als Gartenbesitzer ist man oft hin- und hergerissen zwischen der Verpflichtung, mulchen zu müssen und der Frage, ob dies denn überhaupt notwendig sei. Eine einzige Antwort gibt es hierauf: ja, es ist notwendig. Das Mulchen ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung des Bodens und sollte somit grundsätzlich in jedem Garten praktiziert werden. Der Grund dafür ist recht simpel: Dank des Mulchens wird der Boden mit organischen Materialien abgedeckt, was dem natürlichen Vorgang in der Natur entspricht.
Die Mulchschicht erfüllt zwei wichtige Aufgaben:
- Verrotten und zu neuem Boden werden
- Bodenorganismen vor Witterungseinflüssen schützen
Während der Entstehung eines neuen Bodens entstehen auch wertvolle Nährstoffe, welche wiederum von der Erde aufgenommen werden. Diese sorgen dafür, dass sie fruchtbar bleibt und somit weiter die Grundlage des Lebens bietet.
Die Bodenorganismen tun ihres dazu und sorgen dafür, dass neuer Boden entsteht.
Von den oben erwähnten wichtigen Gründen, die für ein Mulchen sprechen, abgesehen, gibt es weitere Gründe, weswegen diese gärtnerische Tätigkeit ein absolutes Muss sein sollten:
- Durch das Mulchen bleibt die Erde feucht und kühl. Dies hilft nicht nur den Pflanzen, sondern schont auch den Geldbeutel, da weniger gegossen werden muss.
- Mulch unterdrückt Unkraut, da die unerwünschten Pflanzen zum einen erstickt werden, zum anderen große Mühe haben, durch die Mulchschicht hindurch zu kommen.
- Mulch dient als Frostschutz, da die Wurzeln mit einer dicken Schicht bedeckt sind.
Rindenmulch oder Pinienrinde?
Hat ein Gartenbesitzer sich einmal dazu entschlossen, seinen Garten zu mulchen, stellt sich die Frage, ob er dies mit Rindenmulch oder Pinienerde tun sollte. Beide Materialien besitzen ihre Vor- und Nachteile, so dass genau abgewogen werden sollte, für welches Material sich letztendlich entschieden wird. Dabei sollte insbesonders auf folgende Fragen eingegangen werden:
- Wie hoch dürfen die Kosten sein?
- Wie groß ist die Fläche, die bedeckt werden soll?
- Wie ist die Bodenbeschaffenheit?
- Welche Farbe passt besser ins Gesamtbild des Gartens?
Rindenmulch: Vorteile und Nachteile
Noch immer ist der gewöhnliche Rindenmulch das beliebteste Mulchmaterial – kein Wunder. Die kleingehäckselte Rinde bietet viele Vorteile:
- Unkrautunterdrückung
- Boden wird kühl und feucht gehalten
- Frostschutz im Winter
- Langzeitdünger
Darüber hinaus ist sie in jedem Fachhandel und Baumarkt erhältlich und ist uUnschlagbar im Preis.
Dass dennoch immer mehr Hobbygärtner zu Pinienrinde greifen, liegt an den unübersehbaren Nachteilen des Rindenmulchs:
- Er neigt dazu, sich schnell aufzulösen, was wiederum dazu führt, dass er nach etwa einem Jahr erneuert werden muss. Auch, wenn sich die diesbezüglichen Kosten in Grenzen halten, so ist dies Procedere doch mit einem nicht unerheblichen Arbeitsaufwand verbunden.
- Auch etwas unangenehm ist der Geruch, den der Rindenmulch verströmt und der nicht jedes Gartenbesitzers Nase schmeichelt: die Gerbstoffe und Tanninen, welche sich in den Rinden von Nadelgehölzen und somit auch in deren Mulch befinden, säuern den Boden an, was nicht ohne Geruchsbildung einhergeht. Zwar wird inzwischen bereits Rindenmulch im Handel angeboten, der abgelagert ist und somit diese Inhaltstoffe nicht mehr besitzt, jedoch ist diese Sorte eher selten erhältlich.
- Ebenfalls nicht zu missachten ist die Tatsache, dass eine Ansäuerung des Bodens stattfindet. Rindenmulch sollte demzufolge nicht auf ohnehin schon sauren Böden eingesetzt werden; sinnvoll hingegen ist die Ausbringung auf säuretoleranten Böden, beispielsweise unter Nadelgehölzen.
Pinienrinde: Vorteile
Pinienrinde duftet schön und hat eine sehr dekorative Farbe – doch bietet sie auch noch weitere Vorteile?
Die Vorteile der Pinienrinde sind enorm – allerdings unterscheiden sie sich nicht wesentlich von denen des Rindenmulchs:
- Unkrautunterdrückung
- Boden wird kühl und feucht gehalten
- Frostschutz im Winter
- Langzeitdünger
Im Unterschied zum Rindenmulch zersetzt sich die Pinienrinde jedoch nur langsam, was dazu führt, dass sie seltener ausgetauscht werden muss. Auch vermoost sie seltener.
Hat Pinienmulch auch Nachteile?
Neben den ganzen Vorteilen sollten auch die Nachteile der Pinienrinde nicht unerwähnt bleiben.
- Zunächst zu betrachten wäre der Preis: während heimischer Rindenmulch nur einen kurzen Transportweg zurücklegen muss, ist dies bei der Pinienrinde nicht der Fall. Sie muss Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von Kilometern zurücklegen, um in heimischen Gärten anzukommen, was sich im Preis niederschlägt. Im Fachhandel ist die Pinienrinde um ein Vielfaches teurer als der gute alte Rindenmulch. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich der hohe Anschaffungspreis ein wenig relativiert, wenn man bedenkt, dass Pinienrinde erst nach 2-3 Jahren erneuert werden muss, während Rindenmulch bereits nach deutlich kürzerer Zeit ausgetauscht werden muss.
- Ein weiterer Nachteil liegt nicht unbedingt in der Rinde selbst, ist aber zu erwähnen: die Beschaffung. Aufgrund der hohen Nachfrage haben sich besonders im Internet einige dubiose Händler eingefunden, die angeblich echte Pinienrinde verkaufen. In Wahrheit handelt es sich dabei nur um gewöhnlichen Rindenmulch. Um einem solchen Gauner nicht auf den Leim zu gehen, sollte die Pinienrinde nur dort gekauft werden, wo ein genauer Herkunftsnachweis gegeben werden kann.
- Ein Kriterium, welches üblicherweise als Vorteil angesehen wird, kann auch nachteilig betrachtet werden: die Farbe. Pinienrinde besitzt einen wunderschönen orange-roten Farbton, der zwar ausgesprochen dekorativ ist, aber nicht besonders natürlich wirkt. Wer Wert auf ebendiese Natürlichkeit legt – beispielsweise in einem Naturgarten -, der wird aufgrund seiner braunen Färbung eher zu dem gewöhnlichen Rindenmulch greifen.
Grob oder fein?
Wie bereits erwähnt, ist Pinienrinde in verschiedene Körnungen zwischen einigen Millimetern und mehreren Zentimetern erhältlich. Welche Körnung individuell am geeignetsten ist, hängt von dem gewünschten Einsatzort ab:
- Feine Körnung ist optimal geeignet für Pflanzen Kübelhaltung, also für Blumenkäste, Kübel und Pflanztöpfe
- Mittlere Körnungen wirken am besten auf kleinen Beeten und Rabatten, in Steingärten und an allen anderen Stellen, an denen nur ein kleines Stück des Grundstücks mit dem Material bedeckt werden soll
- Grobe Körnung wirkt am besten auf weiten, weitläufigen Flächen, wie beispielsweise auf Wegen, unter Bäumen, an Teichen sowie zwischen Sträuchern
Lubera-Tipp: Grundsätzlich gilt – je kleiner eine Fläche ist, desto feiner sollte die Körnung der Pinienrinde sein!
Neben der Größe der Fläche ist noch ein weiteres Kriterium bei der Auswahl der Größe der Körnung von Bedeutung: die Bodenbeschaffenheit. Zersetzt sich der Pinienmulch, wird dem Boden Stickstoff entzogen. Je gröber die Körnung des Materials ist, desto langsamer erfolgt die Zersetzung; demzufolge ist der Stickstoffentzug auch geringer. Je stickstoffärmer ein Boden ist, desto größer sollte dementsprechend die Körnung des Pinienmulchs ausfallen.
Pinienmulch richtig ausbringen
Bevor die Pinienrinde auf die gewünschten Beete ausgebracht werden kann, müssen diese vorbereitet werden. Dies bedeutet, gründlich vom Unkraut befreien – und zwar restlos mitsamt dem Wurzelwerk.
Erst wenn dies erledigt ist, kann der Mulch ausgebracht werden. Eine Schichtdicke von 5 – 10 cm muss gegeben sein, damit die Pinienrinde ihre volle Wirkung entfalten kann.
Da in der Regel die Schicht ungleichmäßig ist, sollte sie mit einem Rechen begradigt werden.
Lubera-Tipp: Nach einigen Tagen aufgrund eventueller Absenkung der Mulchschicht etwaige Unebenheiten ausgleichen!
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