Lilienhähnchen – die roten Käfer auf Linien – sind die größten Lilienschädlinge und so fragt sich mancher Gartenbesitzer, wie man sie bekämpfen kann, bevor die Pflanzen komplett aufgefressen werden. Statt zum chemischen Spritzmittel zu greift, sollte man „biologische“ Bekämpfung ausprobieren.
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Rote Käfer fressen Lilien
Sie haben rote Käfer auf Lilien in Ihrem Garten entdeckt? Da sind Lilienhähnchen – sie fressen alle Blätter von den Pflanzen sowie deren Knospen ab, so dass diese keine Blüten bilden können. Gelegentlich sind sie auch auf Maiglöckchen und Kaiserkronen zu finden – aber ihre Hauptnahrung sind und bleiben die Lilien, und das bereits, bevor die Käfer ihr adultes Stadium erreicht haben.
Was ist ein Lilienhähnchen?
- Lilienhähnchen gehören zur Familie der Blattkäfer.
- Sie werden 6-8 Millimeter groß.
- Sie sind sehr leicht an ihrem siegellackroten Rücken zu erkennen, während ihre Unterseite schwarz ist.
- Männchen und Weibchen weisen keinerlei optische Unterschiede auf.
- Überall in Europa, aber auch in Asien und Nordamerika, sind diese Käfer zu finden; sie gelten als der am weitesten verbreiteteste Lilienschädling.
- Sind sind vom April bis September aktiv.
Eier und Larven
Nach der Paarung legt das Weibchen (nicht „Henne“ genannt) bis zu 300 Eier in mehreren Gelegen zu je 12 Stück auf die Blattunterseite der Pflanzen ab.
Die Eier sind circa einen Millimeter lang und zunächst rot; später verfärben sie sich bräunlich.
Nach ungefähr einer Woche schlüpfen die hungrigen Larven.
Die folgenden vier Wochen verbringen sie fressend auf „ihrer“ Lilie, bis sie sich in die Erde eingraben und dort verpuppen.
Während die im Frühjahr gezeugte Generation Lilienhähnchen nach etwa drei Wochen ihren Kokon verlassen, überwintert die zweite Generation im Puppenstadium in der Erde.
Lilienhähnchen bekämpfen – biologisch oder Spritzmittel?
Kaum ein Gartenbesitzer freut sich, wenn seine Lilien kopf-und blattlos im Beet herumstehen. Oft hilft nur eines zum Lilienhähnchen bekämpfen: ein Großangriff auf die ungebetenen Gäste.
Die Chemiekeule ist mit Sicherheit immer wirksam, doch bevor man zu solch drastischen Maßnahmen greift, sollte man es erst einmal mit folgenden Tipps versuchen:
- Larven von den Blättern abspritzen (sie fallen zu Boden, kommen aus eigener Kraft nicht mehr auf die Lilie zurück und können sich somit nicht mehr weiterentwickeln)
- Lilienblätter mit einer Mischung aus Schmierseife und Ethanol abwaschen (selber Effekt)
- Kaffeesatz unter die Pflanzen streuen (regelmäßig alle 2-3 Tage)
…oder abwarten, bis es September wird und die ungebetenen Gäste sich in den Winterschlaf zurückziehen…
Viele Freunde hat das Lilienhähnchen nun wirklich nicht: Gartenbesitzer sind aufgrund seines hohen Schadenspotentials nicht gut auf den Käfer zu sprechen; Vögel fühlen sich aufgrund seiner leuchtenden roten Farbe zum Essen animiert. Um zu überleben, hat das Lilienhähnchen seine eigenen Schutzmaßnahmen entwickelt: schon die Larven tarnen sich in ihrem eigenen Kot, während sie auf der Blattunterseite sitzen. Dieser macht sie zwar immer noch angreifbar für Parasiten, aber ansonsten verdeckt er sie gut.
Wenn sie im Puppenstadium verharren, haben sie einen Kokon aus Erde und Speichel um sich herum, der sich farblich nicht von seiner Umgebung unterscheidet. Die erwachsenen Käfer greifen zu einem profanen Mittel, um sich bei einem Angriff zu schützen: sie stellen sich tot. Bei Gefahr lassen sie sich einfach auf den Boden fallen; reglos bleiben sie mit der Unterseite nach oben liegen und sind somit für den Angreifer nicht mehr interessant. Nicht einmal ihr „berühmtes“ Zirpen ist mehr zu hören…
Graphik: © Chri Ses-Fotolia.com
Ich habe seit 4 Jahren eine Riesenlilie im Garten stehen und die wurde bisher jedes Jahr erfolgreich zum Festschmaus dieser Käfer, kaum dass das erste Blatt sichtbar war. Nun bin ich auf die Idee gekommen, Nelken um die Pflanze herum zu setzen – bisher ist sie gesund und munter mit 2 sehr grossen Blättern….