Eine der am aufwändigsten anzubauenden Gemüsesorten ist der Chicoree (oder Chicoré, Chicorée), da dieser Anbau in zwei verschiedenen Phasen geschieht: die erste im Garten, die zweite – man mag es kaum glauben – im Haus. Es gibt aber auch gute Nachrichten bezüglich des Chicorees: sein Anbau ist zwar mühsam, aber dafür ist diese Pflanze weitestgehend anspruchslos.
Inhaltsverzeichnis
Chicoree – Anbau und Ernte – Lubera Steckbrief:
Chicoree Anbauen im Garten: so geht´s!
Im Mai werden die Chicoree-Samen in die Erde gebracht, und zwar als Reihensaat. Optimal ist ein mittelschwerer, humoser Boden. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 30 cm betragen. Nach circa 4 Wochen müssen die Pflänzchen pikiert werden. Während der gesamten Zeit ist es wichtig, dass der Boden weder zu nass noch zu trocken gehalten wird. Chicorees mögen nämlich keine Staunässe, möchten aber auch nicht austrocknen. Mehr Arbeit machen die Pflanzen dann den ganzen Sommer lang nicht. Ein gelegentliches Befreien des Beetes von Unkraut ist das Einzige, was der Hobbygärtner noch zu tun hat.
Die grünen Blätter könnten theoretisch verzehrt werden; allerdings sind sie erfahrungsgemäß recht ungenießbar, so dass davon abzuraten wäre.
Chicoree ernten Teil I
Kurz bevor die ersten Nachtfröste eintreten, sollten die Chicoree-Rüben geerntet werden. Im günstigsten Fall haben sie dann einen Durchmesser von 3 – 6 cm. Dazu packt man die Rüben beim Schopfe und zieht sie vorsichtig aus der Erde, oder man gräbt sie aus. Nach der Ernte werden die Chicorees einige Tage auf dem Beet liegen gelassen, danach schneidet der Gartenfreund ihnen die Blätter ab; etwa 4 cm oberhalb der Rübe. Wichtig ist, dass das Herz unverletzt bleibt. Nun sind die Chicorees bereit für den zweiten Teil ihres Anbaus.
Tipp: auf demselben Beet erst nach 3-4 Jahren wieder Chicoree anpflanzen!
Chicoree Anbauen im Haus: so geht´s!
Jetzt geht es darum, dass die Sprosse aus den Wurzeln treiben kann. Um dies zu erreichen, werden Gefäße (Eimer, Kunststoffkisten etc.) mit Erde gefüllt. In diese Behältnisse werden die Wurzeln so tief in die Erde gesteckt, wie sie auch vorher im Erdboden gewesen sind. Dann werden die Gefäße in einen Raum (beispielsweise Keller) gestellt, in dem optimaler Weise eine Temperatur von 12-18°C herrscht. Eine regelmäßige Kontrolle der Feuchtigkeit der Erde ist unabdingbar, denn die Wurzeln dürfen auf keinen Fall austrocknen. Zu beachten ist auch, dass die Behältnisse mit einem lichtundurchlässigen Material abgedeckt werden sollten. Wenn die Chicoree-Blätter nämlich mit Licht in Berührung kommen, werden sie bitter – und das möchte nun wirklich niemand…
Chicoree ernten, Teil II
Nachdem die Chicorees circa 8 Wochen im Haus verbracht haben, können sie in der Regel geerntet werden. „Ernte“ heißt in diesem Fall: die fest verschlossenen Sprossen werden einzeln vom Rübenkörper abgebrochen beziehungsweise abgeschnitten. Tolle Rezepte für Gerichte mit Chicoree finden Sie hier.
Tipp: nach dem Ausgraben aus der Gartenerde können die Chicoree-Wuzeln problemlos mehrere Monate in einem mit Sand gefüllten Eimer lagern. Je nach Bedarf können sie dann von dort entnommen und in den Behälter zum Anbau im Haus gesetzt werden.
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