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Ahorn Samen sind in ländlichen Gegenden jedem Kind bekannt: sie lassen sich sehr gut auf die Nasen kleben und sorgen so für mancherlei Spaß. Doch natürlich haben die sogenannten Nasenzwicker eigentlich einen anderen Verwendungszweck: sie dienen der Vermehrung des Laubbaumes.
Wie sieht Ahorn Samen aus?
Aus den Blüten des Ahorns bilden sich Spaltfrüchte mit jeweils einem Flügel, die je nach Art waagerecht oder in einem Winkel zueinanderstehen. Sind diese Nüsschen reif, zerfallen sie in die bekannten einflügeligen Fruchthälften.
Viele Ahorn Arten besitzen zudem die Eigenschaft, dass sie nicht bei eisigen Temperaturen keimen. So verhindern sie, dass etwaige Keimlinge erfrieren, bevor sie überhaupt richtig eingewurzelt sind. Werden die Ahorn Samen einige Wochen lang Kälte ausgesetzt, beginnt die Keimung.
Eigenschaften
Die markanten Flügel sorgen für eine starke Verbreitung des Saatgutes. Sie können die kleinen Nüsschen sehr weit tragen, bis sie sich schließlich irgendwo niederlassen.
Ahorn Blütezeit
Die Blütezeit ist abhängig von der jeweiligen Ahorn Art:
- Spitzahorn blüht bereits im April
- Ab April bis in den Mai zeigt der Bergahorn seine Blüten
- Die Blütezeit des Feldahorns sowie des Feuerahorns liegt im Mai
Wann sind Ahorn Samen reif?
Wenn die kleinen Ahorn Blüten sich verabschiedet haben, bilden sich die Samen. Diese sind zunächst grün. Im Laufe des Sommers reifen sie immer weiter heran, bis sie schließlich im Herbst ihren endgültigen Reifezustand erreicht haben.
Ahorn Samen Aussaat
Der Ahorn sorgt mithilfe seiner flugbegeisterten Samen dafür, dass er sich munter vermehrt. Doch nicht nur das: aufgrund der recht großen Reichweite der Flüge erweitert er seine Standorte.
Wer selbst das dekorative Gewächs aussäen möchte, der sollte sich im Herbst auf die Suche nach dem Saatgut machen. Es kann dann an einem geeigneten Standort direkt im Garten in die Erde gesteckt werden. Interessanter – und vor allem erfolgversprechender – ist jedoch eine Anzucht im Haus.
Gartenbista-Tipp: Die Aussaat ist nur bei reinen Ahorn Arten möglich; Zuchtsorten können lediglich über Stecklinge oder Absenker vermehrt werden.
Vorbereitung
Die gesammelten Samen müssen, wie bereits erwähnt, Kälte ausgesetzt worden sein, damit sie keimen. Dieser Kältereiz sollte drei bis vier Monate andauern:
- Samen für einen Tag in lauwarmen Kamillentee legen
- Plastiktüte mit feuchtem Sand oder Anzuchterde füllen
- Saatgut in das Substrat legen
- Tüte fest verschließen
- Im Gemüsefach des Kühlschranks deponieren
In der Folgezeit sollte alle 14 Tage eine Kontrolle durchgeführt werden. Hat sich Kondenswasser im Inneren der Plastiktüte gebildet, muss diese umgedreht werden, damit das Saatgut trocknen kann. Sollten die Samen hingegen zu trocken sein, muss das Substrat ein wenig angefeuchtet werden.
Sobald sich die ersten Keimlinge an den Ahorn Samen zeigen, ist die Stratifizierung beendet: die Tüte kann nun aus dem Kühlschrank geholt werden.
Lubera-Tipp: Sollte sich Schimmel in der Tüte gebildet haben, muss sie komplett mit Inhalt entsorgt werden.
Zeitpunkt
Die eigentliche Aussaat sollte durchgeführt werden, wenn die Temperaturen bereits milder geworden sind, so dass die Anzuchtgefäße im Freien stehen können. Je nach Witterung und Lage wäre dies etwa im März/April. Rechnet man drei bis vier Monate zurück, sollten demzufolge die Samen im Dezember stratifiziert werden.
Anleitung
- Kleine Anzuchtgefäße mit Anzuchterde füllen
- Pro Gefäß einen Ahorn Samen verwenden
- Samen 1 cm tief in das Substrat drücken
- Mit lauwarmem Wasser angießen
Danach werden die Töpfchen an einen möglichst warmen, halbschattigen Standort gestellt. Das Substrat sollte auch in der Folgezeit nicht austrocknen.
Ist der Samen von Ahorn giftig?
Die hierzulande am häufigsten kultivierten Ahorn Arten
- Feldahorn,
- Schlitzahorn sowie
- Spitzahorn
sind weder für Menschen noch für Tiere giftig.
Bergahorn sowie der Eschenahorn sind nachweislich für Esel und Pferde, eventuell auch für andere Tiere giftig. Die höchste Konzentration der giftigen Substanzen befindet sich im Übrigen in den Samen der betreffenden Bäume…
Heilwirkung?
An sich besitzt Ahorn durchaus Heilwirkungen und wird deswegen gerne unterstützend in der Naturheilkunde eingesetzt, besonders gegen Fieber und Entzündungen. Der Ahorn Samen spielt dabei jedoch keine Rolle; verwendet werden Blätter, Blüten, Keimlinge sowie sein Saft.
Verwendung
Ahorn Samen werden ausschließlich zur Vermehrung verwendet – und als Nasenzwicker…
Symbolgraphiken: © M. Schuppich – stock.adobe.com; goldi59 – stock.adobe.com
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