Wer ein immergrünes Gehölz sucht, welches pflegeleicht ist und auch noch schön aussieht, der sollte die eine oder andere Glanzmispel (auch Photinia) in seinen Garten pflanzen. Glanzmispeln bestechen vor allem durch ihre stark glänzenden Blätter, denen sie ihren Namen verdanken. Ihr dichtes Geäst bietet nicht nur einen guten Sichtschutz, sondern auch einen Unterschlupf für Gartenvögel, welche zudem auch noch gerne die Mispelbeeren verzehren. Die Gehölze können – je nach Sorte – bis zu acht Meter hoch werden und brauchen eigentlich so gut wie gar keine Unterstützung beim Gedeihen seitens des Gartenbesitzers…
Inhaltsverzeichnis
- Glanzmispel Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Glanzmispel
- Standort: Sonnig bis halbschattig
- Durchlässiger Boden
- Pflanzzeitpunkt – Frühjahr
- Glanzmispel als Hecke pflanzen
- Glanzmispel in Kübelhaltung kultivieren
- Vermehrung durch Aussaat
- Vermehrung durch Absenker
- Vermehrung durch Stecklinge
- Glanzmispel Pflege Tipps
- Glanzmispel Pflegefehler
- Glanzmispel schneiden?
- Überwinterung
- Krankheiten und Schädlinge
- Ist die Glanzmispel giftig?
Glanzmispel, Photinia, Red Robin – Steckbrief von Gartenbista
Glanzmispel Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: sonnig; halbschattig; windgeschützt
- Boden: durchlässig; humos
- Pflanzen: Frühjahr
- Heckenpflanzung: sehr gut möglich
- Vermehrung: Aussaat; Absenker; Stecklinge
- Gießen: wenn oberste Erdschicht angetrocknet ist; Staunässe vermeiden
- Düngen: im Frühjahr mit Langzeitdünger
- Mulchen: empfehlenswert
- Pflegefehler: zu viel oder zu wenig Wasser
- Überwintern: im Freiland kultivierte Exemplare sind winterhart; junge Pflanzen sowie jene in Kübelhaltung brauchen Winterschutz
- Schneiden: jährlich nach der Blüte
- Krankheiten: Apfelschorf; Blattbräune
- Schädlinge: Dickmaulrüssler; Blattläuse
- Giftig: Beeren sind giftig für Menschen
Wissenswertes über die Glanzmispel
Bei der Glanzmispel, Photinia, handelt es sich um eine Gattung aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), der etwa 65 verschiedene Arten angehören. Die meisten von ihnen sind in Asien beheimatet; nur wenige werden in Mitteleuropa und den USA kultiviert. Zu ihnen gehört „Red Robin“, die bekannteste Glanzmispelart.
Die Photinia ist immergrün und kann sowohl als Strauch als auch als Baum kultiviert werden. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 1,50 m und 8 m. Das interessanteste an diesen Ziergewächsen ist ihr Blattwerk: die Blätter sind bei Austrieb leuchtend rot und verfärben sich im Laufe des Gartenjahres dunkelgrün. Somit bietet Red Robin einen optischen Unterschied zu den meisten anderen Pflanzen, die erst im Herbst ihre Rotfärbung bekommen. Das dichte, buschige Geäst besitzt viele scharfe Dornen, die für Menschen unangenehm sein können, Vögeln jedoch einen sehr guten Schutz bieten.
Im Mai/Juni bildet die Glanzmispel weiße Blütenrispen, die zart duften. Sie entwickeln sich im Herbst zu Beerenfrüchten, die nicht nur interessant aussehen, sondern zudem noch Gartenvögeln als Nahrungsquelle dienen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Photinia sehr dekorativ und zudem noch sehr pflegeleicht ist, gehört sie zu den beliebtesten Ziergehölzen in heimischen Gärten.
Standort: Sonnig bis halbschattig
Der optimale Standort für eine Photinia ist ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen. Nur dort kann die dekorative Zierpflanze perfekt gedeihen und ihr wunderschön gefärbtes Laub bilden. An einem zu schattigen Standort hingegen wäre dies nicht möglich; die Blattfarbe wäre viel weniger ausgeprägt, auch die Blüten- sowie Fruchtbildung würde leiden.
Der Standort sollte zudem möglichst windgeschützt sein.
Durchlässiger Boden
Eine Photinia gedeiht in jedem Gartenboden, der nicht in irgendwelche Extreme verfällt: er darf weder zu nass, noch zu trocken, noch zu nährstoffreich sein. Ein ausgewogenes Substrat hingegen bildet die perfekte Grundlage für eine Glanzmispel Kultivierung, wobei dieses sowohl basisch als auch sauer oder pH-neutral sein kann. Optimal ist ein Boden, wenn er
- durchlässig und
- humos
ist. Bei der Wahl des besten Plätzchens sollte zudem noch beachtet werden, dass ein Abstand von der Hälfte der zu erwartenden Wuchsbreite zu anderen Pflanzen eingehalten werden sollte.
Pflanzzeitpunkt – Frühjahr
Obwohl eine Photinia als Ballenware vom Frühjahr bis in den Herbst hinein gepflanzt werden kann, empfiehlt sich die Frühjahrspflanzung. So hat das Gewächs bis zum Wintereinbruch noch genügend Zeit, um einzuwurzeln.
Vor dem Einpflanzen wird der Erdballen der Glanzmispel für einige Stunden in einen Wassereimer gestellt.
- Pflanzloch ausheben, welches mindestens 1,5-mal so groß wie der Wurzelballen ist
- Aushub mit Humus mischen
- Photinia so tief in das Loch einsetzen, dass der obere Rand des Wurzelballens mit der Erdoberfläche abschließt
- Pflanzloch mit dem Aushub auffüllen
- Erde festtreten
- Gründlich wässern
Lubera-Tipp: Tuch, welches um den Erdballen gewickelt ist, erst nach dem Einpflanzen aufschneiden und in dem Pflanzloch lassen!
Glanzmispel als Hecke pflanzen
Sehr gut lassen sich Glanzmispeln als Hecke kultivieren. Sie bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern zudem auch einen guten Schutz für Gartenvögel, die sich in dem dichten, dornigen Geäst perfekt verstecken können. Die beste Pflanzzeit hierfür ist ebenfalls das Frühjahr:
- Erdballen für einige Stunden in Wassereimer stellen
- Pflanzlöcher ausheben, die etwa 1,5-mal so groß wie die Wurzelballen sind
- Der Abstand zwischen den einzelnen Löchern sollte 40-50 cm betragen
- Aushub mit Humus mischen
- Glanzmispeln so tief in das Loch einsetzen, dass der obere Rand der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschließt
- Pflanzloch mit dem Aushub auffüllen
- Erde festtreten
- Gründlich wässern
Lubera-Tipp: Um eine gerade Hecke zu erhalten, empfiehlt es sich, vor der Pflanzung an den Anfang des gewünschten Standorts sowie an dessen Ende jeweils einen Stab in die Erde zu stecken. An diesen Stäben wird eine Schnur befestigt, die als Orientierung zum Pflanzen dient.
Glanzmispel in Kübelhaltung kultivieren
Wer nicht viel Platz zur Verfügung hat, kann seine Photinia auch in einem Pflanzgefäß kultivieren. Dabei sind einige Kriterien zu berücksichtigen:
- Pflanzgefäß muss ausreichend Platz für Wurzeln bieten und unten Löcher besitzen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann
- Sonnigen beziehungsweise halbschattigen Standort wählen
- Regelmäßig gießen, auch im Winter; Staunässe vermeiden
- Die Überwinterung erfolgt an einem frostfreien, schattigen Standort
- Pflanzgefäß mit Winterschutz versehen
Vermehrung durch Aussaat
Die Beeren, welche sich aus den Blüten bestehender Glanzmispeln bilden, können sehr gut zur Aussaat verwendet werden. Dabei muss man als Gartenbesitzer jedoch aus zweierlei Gründen sehr schnell sein: zum einen haben diese Beeren keine lange Haltbarkeitsdauer, zum anderen sind Gartenvögel sehr an ihnen interessiert. Wer also eine Aussaat praktizieren möchte, sollte die Beeren möglichst ernten, sobald sie reif sind.
- Saatgut in einem unbeheizten Frühbeet („Kalter Kasten“) aussäen
- Sparsam gießen
- Darauf achten, dass das Beet im Winter frostfrei bleibt
- Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) die jungen Glanzmispeln an ihren endgültigen Standort umpflanzen
Vermehrung durch Absenker
Manch ein Hobbygärtner schwört auf die Vermehrung durch abgesenkte Triebe. Diese ist zwar sehr einfach zu praktizieren, jedoch ist sie nicht immer von Erfolg gekrönt:
- Im Abstand von 30 cm zu der Photinia ein Loch graben
- Ein wenig Kompost in das Loch füllen
- Einen gesunden, biegsamen Trieb auswählen
- Trieb so herabziehen, dass ein Teil von ihm auf dem Loch aufliegt
- Diesen Teil an mehreren Stellen einritzen und mit Erde bedecken
Nun kann es einige Monate dauern, bis sich an dem Absenker Wurzeln bilden – wenn dies überhaupt geschieht. Bildet er neue Triebe, so ist dies ein Indiz für eine erfolgreiche Wurzelbildung. Wenn dies geschehen ist, kann er von der Mutterpflanze abgetrennt, ausgegraben und an dem gewünschten Standort wieder eingepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Um zu verhindern, dass der Trieb aus der Erde herausrutscht, mit einem Stein beschweren!
Vermehrung durch Stecklinge
Sehr gut kann die Photinia über Stecklinge vermehrt werden; dies geschieht im Sommer:
- Circa 30 cm lange Stecklinge aus dem Vorjahr abschneiden, die mindestens drei Blattpaare besitzen
- Untere Blätter entfernen
- Steckling etwa 3-4 cm tief in ein Pflanzgefäß mit einem Torf-Sand-Gemisch stecken
- Plastiktüte über das Gefäß ziehen
- Pflanztopf an einen schattigen Standort stellen
Nun dauert es einige Wochen, bis die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Ist dies der Fall, sollten sie in Einzeltöpfe verpflanzt werden. Es empfiehlt sich, die jungen Glanzmispeln den ersten Winter im Haus zu kultivieren und erst im Folgejahr nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland auszupflanzen.
Glanzmispel Pflege Tipps
- Gießen: Die Photinia verträgt weder Staunässe noch starke Trockenheit. Sie sollte regelmäßig kleine Wassergaben bekommen, jedoch erst dann, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Nach dem Einpflanzen muss sie gründlich gegossen werden. Auch im Winter benötigt der dekorative Zierstrauch Wasser. Wichtig ist, dass kein Wasser auf das Blattwerk gerät, da es dort Pilzerkrankungen fördern könnte.
- Düngen: Im Frühjahr eine Gabe Langzeitdünger deckt den Nährstoffbedarf der Photinia vollkommen ab. Dies gilt sowohl für im Freien kultivierte Exemplare als auch für Glanzmispeln in Kübelhaltung.
- Mulchen: Eine Mulchschicht, die unter der Photinia ausgebracht wird, sorgt nicht nur für eine bessere Wasserdurchlässigkeit, sondern zudem für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung.
Glanzmispel Pflegefehler
Der größte Fehler bei der Photinia Kultivierung ist eine falsche Dosierung des Gießwasssers: steht sie zu nass oder zu trocken, verliert sie ihre Blätter. Dies kann so weit gehen, dass sie vollkommen verkahlt. Um dies zu verhindern, sollte eine erneute Wassergabe grundsätzlich erst erfolgen, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist.
Glanzmispel schneiden?
Sortenabhängig können Glanzmispeln einen jährlichen Zuwachs von 20 – 40 cm. Ein regelmäßiger Schnitt ist demzufolge unabdingbar, um eine schöne Wuchsform zu erhalten. Dieser sollte nach der Blüte erfolgen.
Wichtig dabei ist, dass nicht alle Blüten entfernt werden, da sich aus diesen die dekorativen Beeren entwickeln. Ansonsten ist es vollkommen ausreichend, die Triebe ein wenig einzukürzen.
Glanzmispeln, die als Hecke kultiviert werden, sollten zudem einen Auslichtungsschnitt erhalten. Dieser wird der Bildung neuen Blattwerks, wodurch die Hecke dichter wird. Soll sie hingegen eine bestimmte geometrische Form besitzen, kann ein Schnitt zweimal im Jahr durchgeführt werden.
Lubera-Tipp: Um die Bildung neuer Triebe anzuregen, sollte ein Schnitt im späten Winter erfolgen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass dieser eine Knospenbildung im Folgejahr unterbindet, da diese nur an zweijährigen Trieben entstehen.
Überwinterung
Die im Freiland kultivierten Glanzmispeln sind bis -20°C winterhart und benötigen in gemäßigten Klimaregionen keinen Winterschutz. Wichtig ist jedoch, dass sie auch im Winter an fristfreien Tagen gegossen werden, da es ansonsten passieren kann, dass die Wurzeln vertrocknen.
Junge beziehungsweise frisch eingepflanzte Glanzmispeln sind noch etwas empfindlich gegenüber frostigen Temperaturen und sollten demzufolge in den ersten Jahren einen leichten Winterschutz bekommen. Dieser kann in Form von Reisig oder Laub erfolgen, welches um den Wurzelbereich gelegt wird.
Wird eine Photinia in einem Pflanzgefäß gehalten, so sollte sie optimaler Weise in einem kühlen, frostfreien Raum überwintert werden, beispielsweise einer Garage oder einem Schuppen. Notfalls kann sie auch an einen geschützten Standort im Freien gestellt werden, zum Beispiel vor eine Hauswand. Zusätzliche Schutzmaßnahmen sind erforderlich:
- Kübel auf einen Holz-oder Styroporblock stellen
- Zweige mit einem Frostschutzvlies umwickeln
- Wurzelbereich mit Reisig oder Laub abdecken
Zeigen sich trotz größter Umsicht im folgenden Frühjahr braune Flecken auf den Blättern, so können diese ein Indiz für Frostschäden sein. Diese bedeuten jedoch nicht zwangsläufig das Ende der Photinia: betroffene Pflanzenteile werden entfernt, notfalls bis tief in das gesunde Holz. Die Glanzmispel wird wieder austreiben.
Krankheiten und Schädlinge
- Apfelschorf: Zeigen sich graue Flecken auf den Blättern, so können diese ein Indiz für Apfelschorf sein. Da dieser Pilz auch auf andere Pflanzen übergehen kann, müssen betroffene Pflanzenteile umgehend entfernt und entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!). Zusätzlich muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Blattbräune: Diese Pilzerkrankung geht mit roten und schwarzen Flecken auf den Blättern einher. Auch gegen diese Krankheit sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Dickmaulrüssler: Dieser Schädling stellt nicht nur eine Gefahr für die Blätter dar: viel schlimmer als die offensichtlichen Fraßschäden sind jene am Wurzelwerk, die seine Larven verursachen. Werden die Käfer entdeckt, sollten sie umgehend eingesammelt werden. Auch sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel angewendet werden.
- Blattläuse: Wie viele andere Pflanzen werden auch die Glanzmispeln häufig von Blattläusen befallen. In der Regel ist es aber nicht notwendig, gegen sie mit Chemie vorzugehen; die Anwendung von Hausmitteln ist zu empfehlen.
Ist die Glanzmispel giftig?
Die Beeren der Photinia sind für Menschen giftig und sollten demzufolge nicht verzehrt werden. Gartenvögel hingegen lieben diese Früchte und können sie unbeschadet verzehren.
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