Der Weinbergpfirsich Baum wird seit Jahrhunderten in deutschen Weinbaugebieten kultiviert. Die dortigen klimatischen Bedingungen sind optimal zum Gedeihen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er nicht auch in anderen Landesteilen angepflanzt werden kann. Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, steht seinem Anbau nichts im Wege.
Inhaltsverzeichnis
- Weinbergpfirsich Baum im Garten pflanzen
- Standort
- Boden
- Pflanzzeit
- So pflege ich den Weinbergpfirsich Baum richtig
- Gießen
- Düngen
- Schneiden
- Weinbergpfirsich Baum vermehren?
- Stecklinge
- Weinbergpfirsich Baum aus Kern ziehen
- Wann kann ich die Weinbergpfirsiche ernten?
- Lagerung
- Weinbergpfirsich Baum überwintern
Weinbergpfirsich Baum im Garten pflanzen
Es ist durchaus möglich, den Baum mit dem aromatisch-herben, roten Fruchtfleisch in heimischen Gärten anzupflanzen. Traditionell wächst er an den Rändern von Weinbaugebieten, die seine Ansprüche vollumfänglich erfüllen. Damit dies auch im Garten der Fall ist, sollten einige Kriterien beachtet werden.
Standort
Der Standort sollte so sonnig und warm wie möglich sein. Optimal ist es, wenn dort den ganzen Tag bis in den Abend hinein Sonneneinstrahlung gegeben ist. Darüber hinaus sollte der Weinbergpfirsich Baum geschützt gepflanzt werden. Zu starke Winde können ihm arg zu schaffen machen. Doch nicht nur das: das Gehölz bildet bereits im März Blüten. Ein ungeschützter Standort kann leicht dazu führen, dass diese durch Spätfröste arg geschädigt werden.
Boden
Bezüglich des Bodens ist der Prunus persica sehr anspruchslos. Wenn möglich, sollte das Substrat
- durchlässig,
- leicht feucht und
- nährstoffreich
sein.
Lubera-Tipp: Vor der Pflanzung Boden mit Humus oder Kompost anreichern!
Pflanzzeit
Der Weinbergpfirsich Baum sollte im zeitigen Frühjahr gepflanzt werden. Da die jungen Pflanzen kälteempfindlich sind, eignet sich der Herbst weniger als Pflanzzeit.
So pflege ich den Weinbergpfirsich Baum richtig
Damit sich der Prunus persica rundherum wohl fühlt und einen guten Ertrag bringt, sind einige Pflegemaßnahmen notwendig.
Gießen
Das Gehölz sollte regelmäßige, jedoch mäßige Wassergaben bekommen. Staunässe ist zwingend zu vermeiden. Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Zeitraum kurz vor der Ernte: bekäme der Baum viel Flüssigkeit, würde dies zu einer Verwässerung der Früchte führen. Um dies zu verhindern, sollte die Wassermenge zu diesem Zeitpunkt stark reduziert werden.
Düngen
Der Weinbergpfirsich Baum hat einen hohen Nährstoffbedarf. Besonders Stickstoff ist zum guten Gedeihen absolut notwendig. Im Frühjahr und gegebenenfalls im Frühsommer sollte demzufolge entsprechender Dünger verabreicht werden.
Schneiden
Die Blüten bilden sich bei dem Prunus persica an den einjährigen Trieben. Ältere Triebe hingegen haben einen Hang zur Verkahlung, was nicht nur unschön aussieht, sondern auch nicht zu der gewünschten Ernte führt. Damit ein Ertrag gewährleistet ist, sind regelmäßige Rückschnitte notwendig. Diese erfolgen im zeitigen Frühjahr kurz vor der Blüte:
- Falsche Fruchttriebe sind Triebe, welche zwar viele Blüten-, jedoch keine Blattknospen hervorbringen. Sie werden komplett entfernt.
- Wahre Fruchttriebe hingegen besitzen beide Knospenarten und bleiben bestehen.
- Ältere Triebe abschneiden. Der Schnitt erfolgt grundsätzlich ein bis zwei Aststummel vom Stamm entfernt.
Lubera-Tipp: Nach der Pflanzung den sogenannten Pflanzschnitt durchführen, bei dem der Mitteltrieb auf eine Blattknospe und die Seitentriebe auf zwei Blattknospen zurückgeschnitten werden müssen.
Weinbergpfirsich Baum vermehren?
Wer seinen Pfirsichbaum vermehren möchte, kann dies auf zwei verschiedene Arten tun:
- Stecklinge
- Kerne
Die Stecklingsvermehrung ist wesentlich einfacher und erfolgsversprechender.
Stecklinge
- Im zeitigen Frühjahr zweijährige Triebe schräg in einer Länge von 10-15 cm abschneiden
- Knospen entfernen
- Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen
- Stecklinge in das Substrat stecken
- Gefäß an einen hellen Ort stellen, an dem 20-25°C herrschen
- Erde gleichmäßig feucht halten, Nässe jedoch unbedingt vermeiden
Nun dauert es sehr lange, bis aus dem Steckling ein Bäumchen wird. Bis zum folgenden Frühjahr wird er in dem Pflanzgefäß gehalten, danach kann er ins Freiland ausgepflanzt werden.
Weinbergpfirsich Baum aus Kern ziehen
Diese Art der Vermehrung ist bei dem Prunus persica durchaus möglich. Die so entstandenen jungen Bäumchen sind meistens sortenecht. Bevor jedoch die eigentliche Vermehrung stattfinden kann, muss der Kern zunächst stratifiziert werden. Dies geschieht, indem er den Winter über in einem Gefäß verbringt, welches mit nassem Sand gefüllt ist und kalt steht.
Im folgenden Frühjahr wird der Kern in ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde gesteckt und an einem hellen, warmen Ort kultiviert. Erde gleichmäßig feucht halten!
Wann kann ich die Weinbergpfirsiche ernten?
Obwohl der Prunus persica bereits zeitig im Jahr blüht, ist er erst spät reif: erst im September/Oktober können die Früchte geerntet werden. Den optimalen Erntezeitpunkt zu finden, kann sich etwas schwierig gestalten: werden die Pfirsiche zu früh geerntet, haben sie noch nicht ihr volles Aroma erreicht. Dies werden sie auch nicht mehr tun, da sie nicht nachreifen. Erfolgt die Ernte hingegen erst bei Vollreife, sind die Früchte nur wenige Tage haltbar. Ideal ist es, Weinbergpfirsiche etwa drei Tage vor ihrer vollendeten Reife zu ernten. Wem dies gelingt, der kann seine Früchte bis zu sechs Wochen lagern, ohne dass sie verfaulen.
Die Schale des Weinbergpfirsichs ist sehr hart und sollte vor dem Verzehr unbedingt entfernt werden.
Lagerung
Damit die Weinbergpfirsiche lange haltbar bleiben, sollten sie bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bei zugleich hoher Luftfeuchtigkeit (> 90%) gelagert werden. Eine zu warme Umgebung führt zum Verlust ihres Aromas sowie einer welligen, trockenen Schale. Alternativ sollten die Früchte zeitnah verarbeitet werden.
Lubera-Tipp: Weinbergpfirsiche lassen sich sehr gut zu Marmelade verarbeiten. Sie verlieren auch beim Kochen ihre schöne rote Farbe nicht.
Weinbergpfirsich Baum überwintern
Die Gehölze sind winterhart. Ihre Blüten sind es leider nicht, so dass es passieren kann, dass diese und somit auch die Früchte späten Frösten zum Opfer fallen. Verhindern lässt sich dies leider nicht.
Wird der Weinbergpfirsich Baum im Kübel kultiviert, so sollte dieser an einen geschützten Standort gestellt werden. zudem hat es sich bewährt, den Wurzelbereich mit Laub oder Stroh abzudecken.
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