Ein Gewächshaus muss nicht unbedingt immer aus dem Baumarkt stammen. Manchmal finden sich auch originelle Recycling-Lösungen, um selber eins herbeizuzaubern. So hat Lubera-Autorin Sabine Reber in ihrem Berggarten im Berner Oberland eine alte Seilbahn-Gondel als Gewächshaus umfunktioniert. Nun auf den Winter hin hat sie die Gondel wieder verwandelt, und die nächste Funktion ist auch schon angedacht. Lesen Sie hier, was man mit Gewächshäusern sonst noch so alles anstellen könnte. Vielleicht lässt sich ja die eine oder andere Idee bei Ihnen zu Hause auch realisieren?
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Letzten Frühling konnte ich eine alte Seilbahn-Gondel von der Eggli-Bahn in Gstaad kaufen, und sie in meinen Garten auf die Furrenweid oberhalb vom Gsteig hinaufbringen. Den Sommer über gediehen darin die empfindlicheren Tomaten, sowie Basilikum, Stevia, Physalis sowie einige recht heikle, aber sehr geliebte Salvien. Nun habe ich die Tomaten auf den Komposthaufen gebracht, alles ausgeräumt und die Gondel ordentlich geputzt und geschrubbt. So kann ich einerseits in Frostnächten mal kurz ein paar empfindliche Pflanzen reinstellen.
Bild: Den Sommer über reiften im Gondeli-Gewächshaus die Tomaten heran
Das Fonduestübchen im Gewächshaus
Vor allem aber habe ich mit einer Freundin zusammen einen mobilen Tisch gebastelt, der gerade tout juste in die Gondel hineinpasst. Als Tischbeine haben wir provisorisch mal zwei Eternitkistchen verwendet – ein bisschen wackelig, aber dafür kann man den Tisch rasch wieder wegräumen. Und wenn uns was besseres einfällt, sind die Kistchen jedenfalls nicht verloren. Ich hab es mir dann nicht nehmen lassen, gestern Abend noch rasch ein passendes Tischtuch zu nähen. So können wir nun an kühleren Abenden die Gewächshaus-Gondel auch als Fonduestübli benutzen.
Wenn das Gondeli im Winter zur Sauna wird
Wenn es schneit, werden wir ausserdem versuchen, die Gondel mal als Sauna umzufunktionieren, indem wir Steinplatten über dem Feuer erhitzen und unter die Bänke auf den Metallboden legen. Das müsste nicht so schwierig zu realisieren sein. Und zum Abkühlen rennen wir dann einfach in den Schnee hinaus. Wir werden euch hier bei Gelegenheit sicher berichten, ob das funktioniert hat. Schliesslich sollen Gewächshäuser ja rund ums Jahr für etwas gut sein! Ueberlegt doch mal, ob ihr mit eurem Gewächshaus daheim nicht für den Winter auch was improvisieren könnt. Ich war selber schon mal zu Gast in so einer Gewächshaus-Sauna, die das Künstlerduo "Haus am Gern" in Biel aufgebaut hatte, also das funktioniert auf jeden Fall! Man muss nur einfach alle Ritzen gut abdichten. Aber das sollte man bei Gewächshäusern an exponierten Lagen sowieso machen. Und im Frühling werde ich dann wieder ein Gestell in die Gondel hineinstellen, um Sämlinge heranzuziehen. Das nenne ich ein multifunktionales Gewächshaus! Und die Kühe haben glaub ich auch Freude dran, sie schauen mir jedenfalls ganz neugierig zu, wie ich noch die letzten Blumenkistchen im Windschatten der Gondel aufstelle. Hier halten sie vielleicht grad noch ein wenig länger als vor den Fenstern. Und derweil bewacht unsere Katze Pitschi eine Platte voller noch unreifer Tomaten, die ich grad mal hier an die Wärme gestellt habe zum Nachreifen.
Bild: Katze Pitschi scheint auch drauf zu warten, dass die Tomaten bald nachreifen... obwohl sie natürlich lieber Mäuser frisst.
Fotos: Sabine Reber
MehrzweckGondel
Lis von http://www.echtedinge.com