Keine andere Hängepflanze wird derart häufig in heimischen Gärten beziehungsweise auf Balkonen kultiviert wie die Surfinie, eine Hängepetunienart. Kein Wunder: Surfinien sind nicht nur sehr dekorativ, sondern auch schnellwüchsig. Wer die Tipps bezüglich der Petunia Surfinia Pflege befolgt, wird seinen Garten bis zum ersten Frost mit einer üppigen blühenden und sehr dekorativen Hängepflanze schmücken.
Inhaltsverzeichnis
Petunia Surfinia – Steckbrief
- Standort: sonnig; warm; windgeschützt; regengeschützt
- Boden: durchlässig; nährstoffreich; leicht sauer
- Pflanzen: ab Mitte Mai; mindestens 15 cm Abstand
- Kübelhaltung: Drainage; nicht zu viele Pflanzen pro Gefäß
- Vermehrung: Stecklinge
- Gießen: regelmäßig; Erde darf nicht austrocknen; Staunässe vermeiden
- Düngen: mindestens einmal wöchentlich
- Schneiden: nicht notwendig; abgeblühte Blütenstände entfernen
- Überwintern: möglich; helles Quartier; 10°C; wenig gießen; nicht düngen
- Krankheiten: Mehltau; Viren
- Schädlinge: Blattläuse; Weiße Fliege
Wissenswertes
Petunien gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und stammen ursprünglich aus Südamerika. Bei der Surfinie, Surfinia handelt es sich um eine spezielle Züchtung, nämlich um eine japanische Hybride. Sie ist wesentlich wetterunempfindlicher als andere Arten, die durch Regenfälle nicht nur ihre Blüten verlieren und unansehnlich werden, sondern zudem auch noch anfällig für Krankheiten.
Surfinien werden bis zu 40 cm hoch und haben einen dichten, buschigen Wuchs. Sie sind sowohl als hängende als auch als stehende Pflanzen erhältlich, wobei die Hängepflanzen wesentlich häufiger kultiviert werden. Deren Triebe können eine Länge von bis zu einem Meter erreichen.
Ab Juni bildet die Surfinia sehr große, becherförmige Blüten, die in allen erdenklichen Farben auftreten können: von Weiß über Gelb, Rosa, Rot, Violett bis hin zu zwei- oder sogar dreifarbig sind viele verschiedene Farbvariationen möglich. Bis zum erste Frost bleibt die Blütenpracht in der Regel bestehen, danach verstirbt die Pflanze: hierzulande werden Surfinien einjährig kultiviert, weil sie nicht winterhart sind.
Aus den Blüten bilden sich zwar gelegentlich Samen, diese können jedoch nicht zur Vermehrung und somit zum Fortbestand der Mutterpflanze verwendet werden, da sie nicht keimfähig sind.
Petunia Surfinia Sorten
Die einzelnen Surfinia Sorten unterscheiden sich nicht nur in der Farbe ihrer Blüten, sondern auch in verschiedenen anderen Punkten:
- Größe der Blüten
- Kälteempfindlichkeit
- Wuchsbreite beziehungsweise –länge
- Hängende oder stehende Pflanze
Vor dem Surfinien Kaufen sollte sich möglichst Gedanken darüber gemacht werden, welche Sorten für den individuell gewählten Standort am besten geeignet sind.
- Blue mit dunkelblauen Blüten
- Blue Vein, eine blaue Surfinie, deren Blüten einen weißen Rand besitzen
- Bright Dream mit strahlendweißen Blüten
- Burgundy mit extrem großen, dunkelpurpurnen Blüten
- Giant Purple mit sehr großen, purpurfarbenen Blüten
- Hot Red; eine Surfinia mit rosafarbenen Blüten, welche rot geädert sind
- Karneval, eine dreifarbige Surfinie, deren Blüten rot, gelb und blau sind
- Pastel, die zartrosa Blüten hervorbringt
- Ratio Red, die durch leuchtendrote Blüten auffällt
- Sky Blue mit hellblauen Blüten
- Victorian Yellow, die leuchtendgelbe Blüten hervorbringt
Standort
Auch wenn sich Surfinien ein wenig von anderen Petunien unterscheiden; eines haben sie mit ihnen gemeinsam: sie benötigen einen warmen und sonnigen Standort, um optimal gedeihen zu können.
Theoretisch würden sie zwar auch an schattigen Plätzen überleben, jedoch könnten sich dort die Pflanzen nicht richtig entwickeln und würden auch kaum Blüten bilden.Der Surfinien Standort sollte darüber hinaus windgeschützt sein – zumindest, wenn es sich bei der betreffenden Pflanze um ein hängendes Exemplar handelt.
Zu starke Winde würden dazu führen, dass die Triebe abbrechen. Obwohl die Surfinia Regen wesentlich besser verträgt als andere Petunien, sollte sie dennoch nach Möglichkeit auch ein wenig regengeschützt eingepflanzt werden.
Boden
Surfinien wachsen bevorzugt in leicht sauren Böden, die zudem durchlässig sind. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden, da diese von den Pflanzen nicht gut vertragen wird.
Da Surfinien Starkzehrer sind, also einen hohen Nährstoffverbrauch haben, sollte ihr Substrat zudem nährstoffreich sein. Optimal ist spezielle Petunienerde; handelsübliche Blumenerde erfüllt jedoch diese Voraussetzungen, sofern sie qualitativ hochwertig ist. Gegebenenfalls wird vor dem Pflanzen etwas Kompost unter das Substrat gemischt.
Surfinien pflanzen
Da die Surfinia sehr frostempfindlich ist, sollte sie erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) gepflanzt werden. Zwar werden im Fachhandel die Petunien bereits wesentlich ehr angeboten, jedoch sollten sie dann noch nicht gekauft werden, denn sie vertragen keine Spätfröste und müssten demzufolge zunächst im Hause kultiviert werden, was sie wiederum auch nicht mögen…
Werden Surfinien ins Beet gepflanzt so ist es empfehlenswert, vorher etwas Kompost unter die Erde zu mischen, damit der hohe Nährstoffbedarf der Pflanzen gedeckt werden kann. Die Surfinia hat nicht nur einen buschigen Wuchs, sondern entwickelt auch ein dichtes Wurzelsystem. Demzufolge braucht sie Platz: ein Abstand von mindestens 15 cm zu anderen Pflanzen sollte eingehalten werden.
Kübelhaltung
Surfinien sind die beliebtesten Pflanzen in heimischen Balkonkästen, Hängeampeln und anderen Pflanzgefäßen. Diese Gefäße müssen ausreichend groß sein, damit die Pflanzen ihre Wurzeln gut ausbilden können, denn nur so können sie ihre Blütenpracht entwickeln. Bei der Kultivierung im Pflanzgefäß sind zudem einige Kriterien zu berücksichtigen:
- Pflanzgefäß muss unten Löcher haben
- Unten in das Pflanzgefäß eine Drainage einbauen
- In Hängeampeln zwei bis drei Pflanzen einsetzen
- Maximal fünf Surfinia in einen großen Balkonkasten setzen
- Nach dem Pflanzen die Petunien mit Langzeitdünger versorgen
Lubera-Tipp: Nach Möglichkeit Surfinien nur mit anderen Surfinien zusammenpflanzen, da sie bestmöglich zusammenpassen!
Vermehrung
Manch ein Pflanzenfreund würde so gerne seine Surfinie im kommenden Jahr in ihren Nachkommen weiterleben lassen und spekuliert auf eine Surfinien Vermehrung durch Aussaat. Die Gelegenheit scheint sich zu bieten, als einige der Blüten tatsächlich Samen bilden. Ein Sammeln dieses Saatguts ist jedoch zwecklos, denn da es sich bei Surfinien um Hybriden handelt, sind die kleinen Samen nicht keimfähig.
Die einzige Möglichkeit der Surfinien Vermehrung ist demzufolge die vegetative Vermehrung durch Stecklinge. Ob diese jedoch praktiziert werden sollte, ist zu überlegen, denn auch die so gewonnenen jungen Pflanzen sind nicht winterhart und werden demzufolge im folgenden Jahr nicht mehr am Leben sein.
Wer es dennoch versuchen möchte geht wie folgt vor:
- 15 cm langen Trieb abschneiden
- Knospen und Blüten von dem Trieb entfernen
- Steckling in ein Wasserglas stecken
Nun dauert es nur wenige Tage, bis sich die ersten Wurzeln bilden. Sind diese lang und dicht genug, kann die junge Surfinie eingepflanzt werden.
Pflege – Tipps
- Gießen: Surfinien haben einen hohen Wasserbedarf. Um diesen zu decken, müssen die Pflanzen regelmäßig und gründlich gegossen werden, wobei Staunässe zwingend zu vermeiden ist. An heißen Tagen kann es durchaus notwendig sein, zweimal zu gießen. Generell ist beim Gießen darauf zu achten, dass das Wasser nicht auf die Pflanzenteile gerät, sondern lediglich auf die Erde.
- Düngen: Um den hohen Nährstoffbedarf der Surfinien zu decken, ist eine regelmäßige Düngung notwendig. In der Zeit von Mai bis in den Herbst hinein sollte mindestens einmal die Woche Dünger zugeführt werden. Optimal ist phosphorhaltiger Dünger, da dieser die Blütenbildung fördert.
Lubera-Tipp: Regenwasser zum Gießen der Petunie verwenden!
Schneiden
Es ist nicht notwendig, die Surfinia zu schneiden; Ausnahmen bestehen lediglich in jenen Fällen, in denen die Pflanzen überwintert werden sollen.
Abgeblühte Blütenstände müssen hingegen regelmäßig entfernt werden; dies fördert nicht nur die Bildung neuer Blüten, sondern auch neuer Triebe.
Überwintern
Surfinien werden einjährig kultiviert, allerdings ist es tatsächlich möglich, sie zu überwintern. Es sollte allerdings gut überlegt werden, ob dieses Procedere tatsächlich durchgeführt werden soll, denn es ist nicht nur mit etwas Arbeit verbunden, sondern führt oft nicht zum gewünschten Erfolg: die meisten Surfinien überleben eine Überwinterung zwar, wachsen aber in ihrem zweiten Lebensjahr längst nicht so buschig wie in ihrem ersten; auch sind sie mit ihrer Blütenbildung eher zurückhaltend. Ausnahmen gibt es jedoch immer…
Im Herbst wird die Surfinie bis auf etwa 20 cm zurückgeschnitten und auf Schädlingsbefall kontrolliert. Zeigen sich Anzeichen von Krankheiten oder Parasiten, sollte von einer Überwinterung abgesehen werden. Als Überwinterungsquartier dient ein heller Raum, in dem Temperaturen um 10°C herrschen:
- Nur so viel gießen, dass die Erde nicht austrocknet
- Nicht düngen
- Regelmäßige Schädlingskontrolle
Während der Überwinterung bilden Surfinien häufig lange, helle Triebe. Diese müssen im Frühjahr abgeschnitten werden. Nach den Eisheiligen dürfen die überwinterten Surfinien wieder ins Freie; da sie jedoch noch etwas sonnenempfindlich sin, sollten sie zunächst langsam an die Sonne gewöhnt werden. Ein halbschattiger Standort ist demzufolge für die ersten Tage im Freien empfehlenswert.
Krankheiten und Schädlinge
Die Surfinia ist eine sehr robuste Pflanze, die nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist. Dennoch bleibt auch sie nicht immer von diesen verschont:
- Mehltau: Zu erkennen ist diese Pilzerkrankung an einem weißen Belag auf den Pflanzenteilen, welche zunächst welken, später dann absterben. Betroffene Triebe sollten schnellstmöglich abgeschnitten werden; zusätzlich sollte der Mehltau mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel oder Hausmitteln behandelt werden.
- Viren: Sterben die Surfinien stückweise ab, kann es sich um eine viröse Erkrankung handeln. Da diese nicht nur unbehandelbar sind, sondern zudem noch auf andere Pflanzen übergehen, sind die betroffenen Surfinien umgehend zu entfernen und zu entsorgen (nicht auf dem Kompost!).
- Blattläuse: Blattläuse saugen nicht nur die Pflanzen aus, sondern scheiden zudem noch Honigtau aus, der Pilzerkrankungen hervorrufen kann. Da diese wiederum zum Tode der Surfinien führen können, sollten die Blattläuse umgehend bekämpft werden. Bevor spezielle Pflanzenschutzmittel angewandt werden, sollte jedoch zunächst eine Bekämpfung mit Hausmitteln versucht werden.
- Weiße Fliege: Steigen bei Berührung der Surfinie viele kleine weiße Insekten auf, so deutet dies auf die Anwesenheit der Weißen Fliege hin. Da auch diese Honigtau ausscheiden, der zu Pilzerkrankungen führt, sollte umgehend eine Bekämpfung stattfinden; Hausmittel sind gegen diesen Schädling jedoch in der Regel ungeeignet.
Graphiken: © M. Schuppich – Fotolia.com; Giuliano – Fotolia.com; Krawczyk-Foto – Fotoli.com (3)
Was ist mit meinen Surfinien los….?
Alle Blätter bekommen braune Flecken und werden dann welk.
Welche Krankheit ist das….???