Es ist nicht so, dass man als Hobbygärtner zwingend seinen Flieder schneiden muss. Häufig sind sogar jene Gehölze, die nicht regelmäßig mit einer Schere in Kontakt kommen, die dekorativsten. Dennoch kann es gelegentlich Gründe geben, die einen Schnitt erforderlich machen.
Inhaltsverzeichnis
Warum man Flieder schneiden sollte
Es gibt drei Gründe, warum ein Flieder geschnitten werden sollte:
- Eindämmung der Größe
- In Form Bringen
- Verjüngen
Wenn das Gehölz zu hoch und/oder zu breit geworden ist, sollte es eingekürzt werden. Dies ist besonders in jenen Fällen sinnvoll, wenn Äste oder Triebe auf den Gehweg oder in benachbarte Grundstücke hineinragen.
Ein Formschnitt empfiehlt sich für jene Hobbygärtner, die Wert auf eine gleichmäßige Form ihres Flieders legen.
Der Verjüngungsschnitt ist empfehlenswert, wenn der betreffende Flieder über Jahre hinweg vernachlässigt worden ist und/oder seine Äste aufgrund der Witterungseinflüsse Schäden ausweisen. Dies führt dazu, dass er nicht mehr richtig austreiben und somit auch kaum noch Blüten heervorbringen kann.
Anleitung zum Schneiden
Rückschnitt
- Blüten weit unten abknipsen
- Einige Äste bis ins alte Holz zurückschneiden
Ist die Vernachlässigung allerdings noch nicht weit fortgeschritten, reicht es aus, sämtliche Triebe um 30 bis 40 cm einzukürzen.
Achtung: Flieder blüht nur am zweijährigen Holz, so dass keinesfalls sämtliche einjährigen Trieb entfernt werden sollten!
Formschnitt
Ein Formschnitt sollte regelmäßig jedoch nur partiell erfolgen. Dabei werden einige Triebe, jedoch niemals die einjährigen, so weit eingekürzt, bis die gewünschte Form entstanden ist.
Radikalschnitt
Wenn tatsächlich ein radikaler Rückschnitt notwendig ist, wird der komplette Flieder bis auf etwa einen Meter zurückgeschnitten. Für viele Hobbygärtner ist dieser Anblick erst einmal ein Schock, doch es besteht kein Grund zur Sorge: der Flieder wird wieder austreiben und nach einigen Jahren seine Buschigkeit zurückbekommen.
Richtiger Zeitpunkt für den Schnitt
Wann der beste Zeitpunkt zum Flieder Schneiden ist, hängt von der jeweiligen Art des Schnittes ab. Ein Radikalschnitt kann ganzjährig durchgeführt werden, wobei dies nach Möglichkeit an frostfreien Tagen geschehen sollte. Dasselbe gilt für einen stärkeren Rückschnitt zur Begrenzung der Größe.
Nach der Blüte?
Generell können die Blüten vorsichtig abgeknipst werden, wenn sie verblüht sind. Wenn man schon einmal die Gartenschere in der Hand hat, können bei dieser Gelegenheit auch gleich abgestorbene Triebe entfernt werden.
Ein zarter Formschnitt kann ebenfalls direkt nach der Blüte durchgeführt werden. Experten empfehlen im Übrigen, den Flieder grundsätzlich zu diesem Zeitpunkt zu schneiden, da er so bis zum Winter noch genügend Zeit hat, neue Triebe zu bilden.
Lubera-Tipp: Blüten nicht zu tief abschneiden, da sich im Holz bereits die Ansätze für das Folgejahr befinden.
Herbst?
Wer bislang noch nicht zum Flieder Schneiden gekommen ist, kann dies durchaus im Herbst machen.
Flieder schneiden im Winter?
Solange kein Frost herrscht, kann ein Rückschnitt des Gehölzes im Winter erfolgen.
Pflege nach dem Schnitt
Da Flieder ein Starkzehrer ist, sollte ihm im Frühling eine Gabe Dünger verabreicht werden. Dasselbe sollte nach dem Schneiden geschehen, um ihn wieder zu stärken. Optimal geeignet sind organische Dünger oder Kompost.
Tipps & Tricks
- Grundsätzlich sollte nur sauberes und scharfes Schnittwerkzeug verwendet werden. Fliederholz ist sehr hart, und wenn Schere oder Säge ehe stumpf sind, führt dies zu unnötigen Verletzungen des Gehölzes.
- Flieder an einem trockenen Tag schneiden, da dann die Gefahr minimiert wird, dass Krankheitserreger durch die Schnittstellen ins Innere des Holzes eindringen.
Video-Tipp der Redaktion: So schneiden Sie Ihren Flieder richtig
Zur Veranschaulichung des richtigen Schneidens empfehlen wir dieses Video:
Symbolgraphiken: © Alla – Fotolia.com
Flider fast keine blüten mehr