Wie der Name Sauerklee schon sagt, sind die Oca-Blätter Kleeblattförmig. Sie können diese ernten und als säuerliche Dekoration über einen frischen Gartensalat streuen. Oder Sie würzen ein Fischgericht mit feingeschnittenen Stielen und Blättern, noch etwas Ingwer für die Schärfe dazu, Salz und Pfeffer: Passt. Oca (Oxalis tuberosa) können roh gegessen werden. Sie schmecken zitronig, rhabarberähnlich (also säuerlich), knackig. Im Mund spürt man manchmal einen erdigen Beigeschmack. Oca-Knollen passen gut in eine Gemüse-Curry-Pfanne. Sie können diese einfach zusammen mit kleingeschnittenem Gemüse auf einem Blech rösten.
– Was willst du im Winter dann essen? Sauerklee Wurzelknöllchen? Spinnst Du?
oder
– Wow, habe ich noch nie gehört! Kann ich was abhaben?
So und ähnlich werden die Reaktionen in meinem Umfeld sein.
Der Sauerklee (Oca) stammt aus Südamerika und soll dort sehr populär sein. Das habe ich zumindest gelesen. Ich war noch nie dort und muss deshalb nacherzählen. Wenn ich es mal über den grossen Teich schaffe, werde ich natürlich für Sie nachforschen.
Sicher wird er schon bald als Superfood beworben und muss im Laden teuer bezahlt werden, denn
- 100 Gramm davon decken anscheinend bis zu 60 % des Vitamin C Tagesbedarfs
- Sie enthalten grosse Menge an Calcium, Eisen, Zink und Vitamin B2
- Sie enthalten viel Stärke und sind ideal für Low-Carb Ernährung
(Nahrungsmittelbeschreibung nachzulesen bei: www.healwithfood.org)
Alle, die Rhabarber nicht mögen, können hier gleich wieder wegklicken: Oca schmeckt Ihnen dann auch nicht. Wer aber gerne mal was Saures, knackig Erfrischendes gerne isst oder trinkt, sollte Oca mal ausprobieren.
Wie bei den meisten Rhabarbersorten auch, sollen Sie Ocablätter und Stängel ab dem Sommer-beginn nicht mehr roh verzehren, da dann zu viel Oxalsäure enthalten ist.
Oca-Knollen passen zum Beispiel gut in eine Gemüse-Curry-Pfanne. Sie können diese einfach zusammen mit kleingeschnittenem Gemüse auf einem Blech rösten.
Nach Ende der Backzeit das Gericht nach Wunsch mit Curry würzen und mit etwas Kokosmilch ablöschen. Je nach Bedarf salzen und schärfen. Die Ocas können aber auch ohne Sauce gegessen werden. Oft brauchen sie gar kein Salz.
Im Ofen garen Oca-Hälften bei 200 Grad ca. 20-30 Minuten.
In Ecuador, Boliven und Columbien werden Oca zusammen mit Beeren zu Marmeladen und Sirup verarbeitet. Dort heissen Oca papa extranjera oder ibias
Oca werden auch zu einem erfrischenden Getränk verarbeitet, indem man über Nacht geschnittene Oca in Wasser einweicht. Das Wasser wird am Morgen abgegossen und frisches hinzugefügt. Jetzt wird das ganze püriert und mit Zuckerrohrsirup gesüsst.
Die Oxalsäure, die Oca den Namen gibt, ist nicht jedermanns Sache, sie verliert sich aber beim Kochen. Wenn Sie die Oca-Knollen einen Tag lang in die Sonne legen, vermindert die Oxalsäure sich. Die gelben Sorten enthalten generell viel weniger Oxalsäure. Und auch gekocht, schmecken Oca viel milder, fast wie Kartoffeln.
Auch der Anbau ist wie bei den Kartoffeln. Nur, dass man erst nach dem ersten Frost die Knollen ernten soll. In harten Wintern können die Knollen im Boden erfrieren, deshalb ist es besser, alle Knollen zu ernten und im frühen Frühjahr auf der Fensterbank wieder neue Gewächse vorzuziehen.
Es gibt Gärtner, die setzen ihre Oca unter Tomatenpflanzen. So wird die Feuchtigkeit im Tomatenboden gehalten und die Oca können dann geerntet werden (Töpfe auskippen oder im Freiland halt graben), wenn die Tomaten schon längst aufgegeben haben, denn sie bilden ihre Knollen erst spät im Jahr. Um die Knollenbildung zu intensivieren, können Sie Oca ab den kühleren Herbstnächten mit einem umgestülpten Blumentopf schützen.
Wenn ich im Winter meine Oca ernte, werde ich gerne mehr Rezepte für Sie ausprobieren und bin gespannt auf die vielen Möglichkeiten. Sicher sind meine Kinder schon jetzt ganz entsetzt darüber, dass sie im Winter schon wieder ein neues Gemüse essen sollen. Eigentlich sollte man meinen, wer mit so viel Varietäten aufwächst, sei etwas risikobereiter.
Pascale Treichler
Erste Ernte
Roh sind sie nicht so mein Ding, aber gedünstet wirklich lecker!
Die grünen Knollen müssen sie nicht wegwerfen, sind nicht giftig wie bei den Kartoffeln.
Markus Kobelt