Der Giersch (Aegopodium podagraria) gehört zur Familie der Doldenblüter (Gattung: Aegopodium). Die Pflanze wuchert unterirdisch und ist deshalb nur schwer zu bekämpfen. Sie besitzt dreiblättrige Blätter und bringt kleine weiße, doldenartige Blüten hervor. Bei Gärtnern gilt sie wegen ihrer enormen Schnellwüchsigkeit als Unkraut. Innerhalb weniger Vegetationsperioden kann die Pflanze den kompletten Garten überwuchern. Giersch bekämpfen ist daher nicht einfach.
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Verbreitung
Giersch vermehrt sich unglaublich schnell, weil er dies auf zweierlei Arten tut – und das meistens auch noch gleichzeitig. Zum einen bilden seine schönen weißen Blüten sehr viele Samen, die abfallen und an Ort und Stelle neue Giersche hervorbringen.
Zum anderen besitzt der Giersch
- ein gigantisches Wurzelwerk, welches
- extrem schnellwachsend ist und
- sich durch unterirdische Rhizome verbreitet,
aus denen an jeder Stelle eine neue Pflanze entstehen kann. Diese Rhizome können eine Tiefe von 80 cm erreichen. Wie kann man Giersch bekämpfen?
Vorbeugen
Wenn man Pflanzen jeglicher Art von anderen Gartenbesitzern geschenkt bekommt, sollten diese zunächst 14 Tage in einem Blumentopf deponiert und beobachtet werden. Zeigen sich Spitzen eines Gierschs, sollte das Wurzelwerk der betreffenden Pflanze genauestens kontrolliert werden.
Giersch bekämpfen ohne Gift
Wenig erfolgreich ist oft:
- Giersch abhacken: Der Giersch ist etwas zu schwächen, in dem er regelmäßig abgehackt wird, wobei die Betonung auf „regelmäßig“ liegt. Giersch gibt nicht so leicht auf; von daher ist eine derartige Prozedur recht langwierig.
- Giersch umgraben: Umgraben von Flächen, auf welchen sich der Giersch breit gemacht hat, ist nicht sinnvoll, da dem Unkraut dadurch noch die Möglichkeit gegeben wird, sich zu vermehren. Besser ist es, mit einer Grabegabel den Boden vorsichtig zu locken und danach die Wurzeln des Gierschs möglichst restlos aus der Erde einzusammeln. Nur so kann man Giersch bekämpfen.
- Giersch mit Folie abdecken: Häufig wird empfohlen, vom Giersch befallene mit einer Folie abzudecken und danach Rindenmulch darauf zu geben. Nach zwei Jahren sind die Wurzeln des Gierschs abgestorben. Seine Samen leider nicht. Dies bedeutet, dass nach Entfernen der Folie zwar kein Unkraut mehr zu sehen ist, der Giersch aber immer noch in den Startlöchern (in diesem Fall: in den Samen) lauert, um erneut hervorzuschießen.
Die beste Methode zur giftfreien Giersch Bekämpfung:
Um seinen Garten gierschfrei zu halten, ist zu versuchen, dieses Unkraut erst gar nicht in den Garten zu lassen. Klingt seltsam, ist aber möglich: durch Eingraben einer sogenannten „Wurzelsperre“, welche aus undurchlässigem Gewebe sein muss und mindestens 80 cm tief in die Erde hinein sollte. Ein solches Procedere ist nur dann sinnvoll, wenn es sich entweder um ein sehr kleines Grundstück oder um eine konkrete Gefahr (sprich: der Nachbar hat Giersch in seinem Garten) handelt; ansonsten ist eine Wurzelsperre nicht in die Praxis umsetzbar.
Giersch bekämpfen mit Pflanzenschutzmitteln
Wenn alle Strategien gegen eine Invasion des Gierschs nichts nützen, muss zu einem Pflanzenschutzmittel gegriffen werden. Derartige Pflanzenschutzmittel werden direkt auf den Giersch gesprüht. Leider ist es so, dass es heutzutage zwar einige derartige Pflanzenschutzmittel gibt, die auch tatsächlich aktiv zur Vernichtung des Gierschs beitragen, leider aber auch Pflanzen in seiner Umgebung abtöten.
Von daher muss abgewogen werden, was dem Hobbygärtner lieber ist: ein Garten, der über kurz oder lang vom Giersch beherrscht wird und somit keinen Platz für andere Pflanzen mehr bietet, oder den Tod durch Vergiftung von unschuldigen Pflanzen auf dem Gewissen zu haben. Wie man sieht: die Pflanzen sterben so oder so.
Wenn man sich dazu entschließen sollte, den Giersch mithilfe eines Pflanzenschutzmittels zu bekämpfen, sollte man seine Ungeduld im Zaum halten und zwingend abwarten, bis der Giersch eine Höhe von mindestens 10 cm erreicht hat. Erst dann sind die Blätter groß genug, um genügend Wirkstoffe des Pflanzenschutzmittels aufzunehmen, um dem Giersch den Garaus zu machen.
Lubera-Tipp: Auch sollte beachtet werden, dass eine weitere Behandlung des Gierschs circa 3 Wochen später erfolgen sollte; nur so kann er weitestgehend ausgerottet werden.
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Ich esse den Giersch auch! Da ich leider keinen Garten habe, gehe ich auf Spielplätze und Friedhöfe. Ich sammle gaanz viele „Unkräuter“ im Großstadtgewimmel!