Easytrees - einfache Obstbäume (33 Artikel)
Was genau sind Lubera® Easytrees®, die wir auch 'einfache Obstbäume' nennen?
Sie sind pflegeleicht und daher 'einfach', weil sie ohne grosse Erziehungsmassnahmen und Schnitteingriffe zu fruchtbaren und nicht zu gross werdenden Spindelbäumchen weiterwachsen. Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Easytrees sind nicht etwa eine Sorte oder Sortengruppe - sie sind vielmehr eine bestimmte Baumform, die das Pflanzen, Erziehen und Ernten von Obstbäumen viel einfacher macht. Wir produzieren die Easytrees als einjährige Bäumchen im 5l Topf.
Durch spezielle Kulturmassnahmen in der Baumschule bringen wir die Jungpflanzen dazu, am Haupttrieb schon im ersten Jahr einige leichte Seitenverzweigungen, kurze Spiesse oder Blütenknospen zu bilden. Wenn diese Bäumchen dann im Spätsommer/Herbst oder im Frühling in den Garten gepflanzt werden, bilden sie sozusagen automatisch (nämlich vorbestimmt durch die Kulturmassnahmen in der Baumschule) schöne, flache, und dadurch fruchtbare Seitentriebe aus, die spätestens im Jahr nach der Pflanzung zu fruchten beginnen. Dies führt wiederum dazu, dass die Easytrees im Garten ihre elegant schlanke Spindelform behalten: Sie sind damit beschäftigt, Früchte zur Reife zu bringen und haben dadurch nur ein begrenztes vegetatives Wachstum.
Apfel- und Birnen-Easytrees werden ca. 200-220 Zentimeter hoch und ca.100-130 Zentimeter breit. Beim Steinobst können die Bäumchen auch etwas grösser werden.
↓ Kulturanleitung Easytrees - einfache Obstbäume

































Welche Sorten werden als Easytrees® produziert und angeobten?
Wir produzieren ein breites Sortiment unserer Paradis®- Gourmetsorten und auch der Redloves® als Easytrees. Dazu ein ausgewähltes Sortiment an geeigneten Steinobst- und Birnensorten. Vor allem die Apfel-Easytrees haben dadurch sich ergänzende Vorteile: Zuerst die resistenten und besser schmeckenden, im Falle der Redloves® auch mit Zierwert ausgestatteten Sorten und dann auch noch die einfachere Baumform, die sozusagen auf die Spindelform und den früher Ertragseintritt hin programmiert ist.
Auf welchen Unterlagen werden Easytrees® produziert?
Die Redlove® und Paradis® Easytrees stehen auf der Unterlage M9, die Birnen auf Quitte C oder A, Pfirsiche/Nektarinen und Zwetschgen auf St. Julien, Kirsche auf Gisela 5. Aber das sind Angaben für die Spezialisten;-) Unser Ziel ist es, die Bäumchen auf die Unterlagen zu veredeln, die grösstmögliche Sicherheit mit frühem Ertrag und reduziertem Wuchs verbinden. Die Unterlage gibt sozusagen das Potential vor, das dann von der Baumform und von Ihrer Gartenarbeit eingelöst wird.
Wie müssen Easytrees® geschnitten werden?
Grundsätzlich mal gar nicht! Wir möchten ja die jungen, auf Ertrag vorprogrammierten Bäumchen nicht vorsätzlich dazu anregen, nur zu wachsen … Wenn es sich um Easytrees handelt, die (sortentypisch) noch keine Seitentriebe gebildet haben, soll jedoch beim Pflanzen der Mitteltrieb entspitzt werden (5cm wegschneiden).
Für welche Baumform und für welche Erziehungssysteme sind Easytrees® geeignet?
Zunächst mal für die Spindelform, also einen Baum, der aus einer Mitte besteht und aus leichten, nach oben hin kürzer werdenden Seitentrieben, die möglichst waagrecht an der Mitte ansetzen. Diese Baumform ist es auch, die in den Easytree-Jungpflanzen schon vorprogrammiert ist ...
Brauchen Easytrees® einen Pfahl?
Ja, Easytrees brauchen einen Pfahl. Am besten gleich schon den Pfahl in der Pflanzgrube einschlagen und den Baum dann schön am Pfahl befestigen. Der Easytree wird so schnell so viele Früchte tragen, dass er nur mit Hilfe eines Pfahls stabil stehen bleibt. Oder man könnte es auch anders ausdrücken: Der kompakte Wuchs und der frühe Ertrag gehen halt auf Kosten der Standfestigkeit. Alles kann man halt nicht haben ;-)
Die Verwendung der Easytrees® für Schnurbäume, Diagonalbäume und Spalierformen
Die Easytrees sind auch die einzige Baumform, die für die Erziehung von Schnurbäumchen geeignet ist. Gepflanzt zwischen August und April werden sie gleich schon in die Schnurform vorformiert (allerdings noch nicht ganz in die Waagrechte runtergebunden) und füllen dann innerhalb von 2 Vegetationsperioden ihren Raum aus.
Easytrees® sind auch für die Erziehung von Diagonalbäumen geeignet, die an Spalieren und Hausmauern diagonal gepflanzt und erzogen werden. Diese Diagonalpflanzung ist vor allem bei Kirschen und Aprikosen sehr erfolgreich und führt zu gesünderen, fruchtbareren und auch kleineren Bäumen. Anstatt dass ein Spalier aus einem Baum geformt wird, bilden die formal und diagonal, manchmal auch in X-Form gepflanzten Easytrees gemeinsam ein attraktives geometrischen Muster für eine Fruchthecke, die schon ab dem 2. Jahr mit dem Ertrag beginnen wird. All diesen speziellen Erziehungsformen auf der Basis des Easytrees ist gemeinsam, dass sich die im Easytree® vorangelegten Seitentriebe nicht frei entwickeln dürfen, sondern dass jeder seitliche Trieb, der länger als 15-20cm ist, zweimal im Jahr, nämlich im März und rund um den längsten Tag auf 15-20cm zurückgeschnitten wird. So entsteht leichtes, aber kompaktes Fruchtholz an der dominierenden Mittelachse.
Was sind also die Vorteile der Easytrees®?
- eine kompakte, leicht zu handelnde Jungpflanze im 5l Topf
- aufgrund der kleinen Jungpflanze kein Pflanzschock
- Vorprogrammiert auf waagerechte Seitentriebe und frühen Ertrag
- vorprogrammiert auf die einfache Spindelerziehung
- kombiniert mit den Vorteilen der Lubera® Paradis® und Redlove® Sorten
- die idealen Jungpflanzen für die Schnurbaumerziehung (vor allem bei Äpfeln und Birnen)
- die ideale Jungpflanze für die Diagonalbaumerziehung (alle Obstarten, aber speziell für Kirschen und Aprikosen) die ideale Jungpflanze für formale Fruchthecken mit geometrischen Mustern (X-Pflanzung oder Diagonalpflanzung)
Fragen, Antworten und Gartenstorys zu Easytrees - einfache Obstbäume (4)


Freundliche Grüsse
Ihr Lubera Team




Markus Kobelt


Mit freundlichen Grüssen
Philipp Schneider, Lubera-Team.
Ihre Äpfel fallen aus einem Grund ab, den müssten Sie beseitigen. Es könnte Monilia, Apfelwickler oder auch andere Infektionen sein. Wir können Ihnen leider nicht sagen, ob wir entsprechende Sorten haben, solange wir nicht wissen, was eigentlich die Ursache ist.
Mit freundlichen Grüssen
Philipp Schneider, Lubera-Team.
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Kulturanleitung
Der Diagonalbaum
Was ist der Diagonalbaum?
Der Diagonalbaum ist eine für den Garten sehr interessante Spielform des Schnurbaums, der nicht waagrecht, sondern diagonal gepflanzt und etwas freier erzogen wird. Diese Baumform wurde in den letzten Jahren vor allem im Erwerbs-Steinobstanbau eingesetzt, speziell bei Kirschen. Im Garten eignet sich der Diagonalbaum darüber hinaus für alle Steinobstarten (Kirsche, Pflaume, Zwetschge, Aprikose), kann aber auch mit Äpfeln oder Birnen umgesetzt werden. Für die Erziehung zum Diagonalbaum muss die Easytree-Baumform (siehe Kulturanleitung Obstbaumformen) gepflanzt werden. Der Diagonalbaum ist ein Lösungsansatz für das grundsätzliche Problem der Steinobstbäume im Garten (vor allen Kirschen und Aprikosen): Sie werden zu gross und sie werden viel zu schnell krank und sterben teilweise auch frühzeitig ab.
Das Problem
… ist der Kirschbaum oder Aprikosenbaum selber. Er wächst halt einfach von Haus aus zu stark. Daran ändern grundsätzlich auch die neuen, schwächer wachsenden Unterlagen nur wenig. Sie machen ihn nämlich noch anfälliger und labiler bei Wuchsstörungen, obwohl sie selbstverständlich die Grundlage dafür sind, dass einigermassen moderate Kirschbaumformen möglich werden. Aber das Grundproblem bleibt auch bei Unterlagen wie Gisela 5 : Der Kirschbaum wächst einfach zu stark, wir versuchen das einzudämmen mit Schnitt, mit zwanghaften Erziehungsmethoden, und gerade dadurch, dass wir das machen, kommt es zu Wuchsstörungen, die Pforten des Baums öffnen sich, Krankheiten dringen ein, Harzfluss tritt auf, Pseudomonas bricht aus …
Die Lösung: Der Diagonalbaum
Wir wissen: Flache Äste sind fruchtbarer als steile, sie wachsen weniger stark und setzen mehr Früchte an. Nun wenden wir die Regel auf den gesamten Baum an: Wir pflanzen ihn schräg, diagonal, mit einem 45 ° Winkel. So wird er als Ganzes weniger wachsen und mehr und früher Früchte tragen, was dann wiederum nochmals zu weniger Wachstum führt. Ein wunderbarer Regelmechanismus, den wir nun zu unserem Vorteil ausnützen können. Und gleichzeitig hat der Baum trotz alledem den Raum, sich sehr lange ohne Schnitteingriffe auswachsen zu können, denn diagonal hat er ja eindeutig mehr Platz …
Erziehung des Diagonalbaums
- 3 m hohes Drahtgerüst mit Rahmen oder bei Spaliererziehung ein ebensolches Gerüst an der Wand
- Als Jungpflanze wird ein einjähriger Easytree mit durchgehender Mittelachse gepflanzt, wie gesagt im 45 ° Winkel.
- Der Easytree (Kirsche, Aprikose, Apfel, Birne) wird bei der Pflanzung und auch später nicht angeschnitten ; idealerweise hat er schon Seitentriebe.
- Wenn der Jungbaum keine Seitentriebe hat, kann er im März geritzt werden. Etwa 2 – 3 mm oberhalb einer Knospe wird die Rinde 2+mm tief eingekerbt (geht natürlich nur mit dem Schweizer Armeesackmesser), der drauffolgende Saftstau zwingt die Knospe dazu, auszutreiben.
- Die Seitentriebe des Diagonalbaums werden, wenn möglich und notwendig, flach gebunden.
- Wenn dies nicht möglich ist oder wenn der Seitenast schon mehr als halb so dick ist wie das übergeordnete Element (in diesem Falle der schräge Stamm) muss das ganze Element entfernt werden – immer auf einen 20 – 40 cm langen Stummel, nicht ganz bis auf Astring wegschneiden, um die Infektionsgefahr für den Baum zu verringern.
Verwendung im Garten
- Eigentlich ist der Diagonalbaum die neue perfekte Spalierform für Kirschen (und wohl auch Aprikosen, eventuell auch Pflaumen/Zwetschgen). Diagonalbäume bleiben länger gesund und tragen mehr Früchte als traditionelle Spalierbäume.
- Doppelspalier ‹ Wilkinson-Sword ›. Wir haben das 3x3 m Spaliergerüst. Auf beiden Seiten wird je ein Kirschbaum gepflanzt, die sich dann in der Mitte (ja genau wie bei Wilkinson Sword!) kreuzen. Könnte etwas dicht werden, aber sehr attraktiv! Und gleich schon hätte man auf 3 m Spalier zwei Kirschensorten, die sich auch befruchten könnten!
- Oder stellen Sie sich einen freistehenden Rahmen vor, 3 m hoch, 3 m breit. Und hier wieder die gleiche Pflanzung, die gleichen Erziehungsmethoden. Auch ein ungeheuer attraktives Gartenelement, eine Trennwand und ein Eyecatcher zugleich!