Honigbeeren (Erstbeeren®)

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Kaufberater Honigbeeren (Erstbeeren®)

Honigbeeren, Erstbeeren, LuberaHonigbeeren, auch blaue Honigbeeren genannt, sind erst seit ca. 20 Jahren in unseren Gärten, in Baumschulen und Gartencentern anzutreffen. Sie stammen ursprünglich aus Sibirien, von der ostsibirischen Halbinsel Kamtschatka. Die Lonicera caerulea, so der korrekte botanische Name, sind auch auf der japanischen Insel Hokkaido zu finden, sie werden dort als Haskap kultiviert und sind auch in der Natur zu finden. Botanisch gehören blauen Honigbeeren zu den Geissblattgewächsen. Mit den Honigbeeren, die wir in unserem Shop Erstbeeren® nennen, ernten Sie die ersten Strauchbeeren im Garten schon im Mai, sicher bis Anfang Juni. 

Weitere wertvolle Informationen zu Honigbeeren

Sie wachsen an fast jedem Standort und sind anders als die Heidelbeeren nicht auf sauren Boden angewiesen. Erstbeeren schmecken säuerlich erfrischend, vollreif zeigt sich auch mehr Zucker. Die rot-blaue Fruchtschale und auch ein Teil des Fruchtfleisches ist reich an Anthocyanen und gesunden Phenolen, ebenso zeigen die Früchte einen hohen Vitamin C Gehalt. 

Honigbeeren kaufen

Mit den Honigbeeren oder mit den Erstbeeren®, wie wir sie nennen, kaufen sie eine neue Obstart für Ihren Garten, die gerade erst entsteht, die ihren Weg zum richtigen Anbau, vielleicht auch in die Gestelle der Supermärkte erst noch finden muss (oder vielleicht auch nie findet). Aber in Ihrem Garten können Sie die diversen Vorteile und Freuden der Honigbeeren jetzt schon geniessen, wenn Sie in unserem Lubera Shop die für sie passende Erstbeere®.

Vorteile der Honigbeeren

  • Honigbeeren wachsen in jedem Boden und brauchen keinen sauren Boden wie die Heidelbeeren
  • Die Erstbeeren® reifen als erste Strauchbeeren im Garten
  • Die Lonicera caerulea sind super robust, obwohl sie im März blühen, kann ihnen auch der Frühlingsfrost nicht schaden
  • Honigbeeren sind absolut winterhart
  • Sie können auch mal im Halbschatten wachsen

Honigbeeren kaufen: Auswahl zwischen zwei Herkünften und Typen der Blauen Honigbeeren

Die meisten Honigbeeren oder Maibeeren auf dem Gartenmarkt stammen aus Sibirien, wurden in Russland oder auch in Osteuropa gezüchtet, in einem harten kontinentalen Klima, dem sie auch ursprünglich zu entstammen scheinen. Sie starten als eine der ersten Beerenpflanzen, blühen schon im März und fruchten Mai bis Mitte Juni, eben weil sie in ihren Herkunftsgebieten gelernt haben, mit einer kurzen Vegetationsperiode zurechtzukommen und sich ganz einfach zu beeilen… Viele dieser kontinentalen osteuropäischen Lonicera haben dann im Juni um den längsten Tag herum ihre Pflicht und Schuldigkeit getan – und bereiten sich schon auf den Winter vor (der bei uns ja noch lange warten lässt). Ihre Blätter werden fleckig, verbrennen oder verdorren teilweise und ab dem Sommer haben wir eine ziemlich hässliche Pflanze im Garten stehen. Ganz oder teilweise anders verhält es sich mit den Honigbeeren, die ursprünglich von der japanischen Insel Hokkaido stammen. Sie haben ganz offensichtlich in einem maritimeren Klima gelernt, dass sie sich nicht ganz so schnell beeilen müssen, sie fruchten auch etwas später Ende Mai bis Mitte Juni. Dieses Mehr an Zeit zeigt sich auch bei der Fruchtqualität, die eindeutig besser ist als bei den osteuropäischen Sorten, die Phenole sind von einer angenehmeren Säure und mehr Zucker zurückgedrängt. Vor allem aber bleibt das Blattwerk länger schön, die kontinentalsten Sorten wie z.B. ‘Blue Sea’ oder auch ‘Blue Moon’ behalten ihr sehr schönes, gesundes, blaugraues dekoratives Laub bis in den Herbst hinein.

Bei Lubera® in der Sortenzüchtung und auch im aktuellen Sortiment konzentrieren wir uns vor allem auf diese Sorten, weil wir davon ausgehen, dass eine von Juli bis Oktober nur noch hässliche Pflanze im Garten nichts zu suchen hat… Wenn Sie also im Lubera Shop Erstbeeren kaufen, so finden Sie vor allem Sorten des eher maritimen späteren Typs, wie gesagt in extremis bei ‘Blue Sea’ und ‘Blue Moon’ und ‘Blue Velvet’. Aber auch die anderen Sorten im Lubera®-Erstbeeren®-Sortiment sind von diesem Einfluss geprägt und haben ein gesunderes Laub als die meisten osteuropäischen Sorten.

Hochwachsende und kompakt wachsende Honigbeeren kaufen: Highbush- und Lowbush-Erstbeeren®

Wenn Sie Erstbeeren® oder Honigbeeren kaufen, steht eine weitere Entscheidung an: Es gibt bei den Erstbeeren ähnlich wie bei den Heidelbeeren Highbush-Typen und auch Lowbush-Typen. Die Lowbush Honigbeeren wachsen kompakt, die Triebe neigen sich immer wieder über das bestehende Pflanzengerüst und bilden mit der Zeit eine Art rundliche Hecke, die vielleicht 50-80cm Höhe erreicht. Typische Sorten dieses Typs sind ‘Blue Moon’ und ‘Blue Sea’, die sich auch mit ihrem gesunden Laub für eine Fruchthecke eignen. Der Nachteil des kompakten, runden Pflanzentyps der Lowbush-Erstbeeren®: Die Früchte sind unter der dichten Laubwand verborgen, man muss die flachen Triebe aufheben und aufdecken, um die Früchte zu sehen und ernten zu können. Der Vorteil: Diese Sorten haben das schönste und lange im Herbst haltbare Laub, dazu in einer attraktiven blau-grün-blauen Farbe.

Honigbeere Erstbeere Lonicera caerulea Maibeere Lubera

Bild: Erstbeeren® von kompakten Sorten unter Blättern versteckt.

Dagegen werden die Highbush-Erstbeeren 80-150cm hoch, sie haben aufrechte Triebe, die Architektur ist offen, so dass die entstehenden Früchte besser gesehen und auch einfacher geerntet werden können. Wer wirklich viel Früchte produzieren will, Erstbeeren zu Konfitüre verarbeiten oder als winterliche Vitamin C-Quelle einfrieren will, der baut die aufrechtwachenden Sorten wie ‘Aurora’, ‘Blue Hokkaido’ oder auch ‘Blue Pagoda’ an. ‘Blue Pagoda’ und ‘Blue Hokkaido’ haben eher ovale Früchte, die Früchte sind auch satter mit Fruchtfleisch und Saft gefüllt, die anderen Sorten haben längliche, fast fingerförmige Früchte, die bis zu 3 cm lang werden können und eher ein bisschen unförmig sind. Allerdings können diese Fingerfrüchte dann auch ein Gewicht von über 1 Gramm erreichen….

Honigbeere Erstbeere Lonicera caerulea Maibeere Lubera

Bild: Die Neuzüchtungen erreichen 1 Gramm und mehr

Die besten Honigbeeren kaufen für eine kompakte Hecke

Wie schon erwähnt, kauft man die Honigbeeren Erstbeeren® ‘Blue Sea’ und ‘Blue Moon’, wenn man eine schöne und spanende kompakte Fruchthecke, z.B. zur Abgrenzung eines Gartenteils oder eines Beets pflanzen will. Diese kompakten Honigbeeren-Sorten können auch in den Vordergrund der Highbush-Honigbeeren gepflanzt werden.

Die Honigbeere mit dem besten Geschmack kaufen und anpflanzen

Wenn Sie die aktuelle bestschmeckende Honigbeere pflanzen möchten, dann empfehlen wir auf jeden Fall die Erstbeere® ‘Aurora’. Aber Achtung, sie darf nicht alleine gepflanzt werden, denn die Erstbeeren sind selbstunfruchtbar. Sie können zwar mehrere ‘Aurora’ (oder auch andere Sorten) pflanzen, aber pro ca. 5 Sträucher einer Sorte sollte immer auch eine andere Sorte für die Befruchtung gepflanzt werden.

Die vielen Namen der Honigbeere

Überhaupt zeugt die Vielzahl der Namen, unter denen die Blauen Honigbeeren unterwegs sind, einerseits von der Faszination dieser frühesten Strauchbeerenfrucht, aber auch von der Unsicherheit, wie man die neue Beerenobstart nun einordnen sollte. Haskap, den japanischen Namen, den auch die Züchter in der kanadischen Provinz Saskatchewan übernommen haben, habe ich schon erwähnt. Wir bei Lubera haben uns für die sprechende Bezeichnung Erstbeere®, die erste Strauchbeere des Frühjahrs entschieden. Die ebenfalls gebräuchliche Bezeichnung Maibeeren zielt auf die Reifezeit schon im Mai. Betont man ihre Winterhärte und Frühlingsfrostresistenz – auch in der vollen Blüte – so nennt man die blauen Honigbeeren sibirische Blaubeeren. Dieser Name hat auch den Vorteil, dass er die Honigbeere nahe bei den boomenden Heidelbeeren positioniert. Denn blau sind die Früchte auf jeden Fall, und häufig auch mit einem weisslichen Glanz oder Überzug, der auch die Heidelbeeren auszeichnet. Dennoch haben die Lonicera caerulea (so der botanische Name, manchmal auch Lonicera caerulea var. kamtschatica, oder nur Lonicera kamtschatica) botanisch rein gar nichts mit den Heidelbeeren zu tun. Auch die Behauptung, die Honigbeeren würden ähnlich wie Heidelbeeren schmecken ist ziemlich weit hergeholt. Der Vergleich ist sicher vom Wunsch gesteuert, die Erstbeeren in der Nähe der super-erfolgreichen Heidelbeeren zu positionieren. In einer Sache ist der Vergleich aber auch durchaus berechtigt: Wie die Heidelbeeren haben auch die Honigbeeren einen ziemlich neutralen Geschmack, jedenfalls von Honig habe ich noch nie etwas gespürt… fruchtig, erfrischend, aber nicht besonders individuell. Zum Abschluss noch ein weiterer Name, der auf eine botanische Besonderheit der Lonicera caerulea Bezug nimmt: Blaue Doppelbeere. Eine Frucht der Lonicera caerulea entsteht immer aus zwei Blüten, die Fruchthaut überspannt sozusagen zwei Früchte mit zwei selbständigen Ovarien.

Warum aber so viele Namen für eine so einfache (oder eben zweifache) Beere, die überdies erst seit einigen Jahrzehnten züchterisch bearbeitet wird, zuerst in Osteuropa, in Russland, in Tschechien, dann auch in Kanada und nun auch in Europa, in England und bei Lubera? Das hat sicher auch etwas mit der erwähnten Unsicherheit zu tun. So deutlich die Vorteile dieses superrobusten Beerenstrauchs sind, so unklar ist noch immer sein längerfristiges Schicksal: Werden die Honigbeeren eine seltene Besonderheit bleiben, oder finden wir sie in 50 Jahren in jedem Garten? Können wir sie einmal auch im Supermarkt kaufen? Das ist noch lange nicht entschieden. Sicher ist aber, dass die blauen Honigbeeren unbedingt einen Platz im Garten verdienen: sie reifen früh, wachsen problemlos und ohne Krankheiten, sind winter- und frostresistent, und ihre Beeren sind nicht nur gut, sondern auch sehr gesund.

Wie schmecken die blauen Honigbeeren? (Video)

Wie aber schmecken die blauen Honigbeeren? Zunächst vielleicht zur Textur, zum Bisserlebnis. Die Honigbeeren, die ja aus zwei Blüten entstehen, sind nicht so prall gefüllt wie z.B. Johannisbeeren oder Heidelbeeren, das mag auch mit der Entstehung aus 2 Ovarien zusammenhängen, die die Fruchthülle halt nicht so satt ausfüllen. Der Biss ist weich, nicht knackig, gibt aber den erfrischenden Saft sofort frei. Die Samen sind so klein, dass man sie gar nicht spürt, ein grosser Vorteil gegenüber roten und weissen Johannisbeeren oder gegenüber Saskatoonbeeren. Der Geschmack ist prominent vom Gegenspiel von Zucker und Säure geprägt: die Säure dominiert, und wird dann je nach Sorte vom zur Vollreife stärkeren Zuckergehalt in Schach gehalten. Das Aroma, der Geschmackscharakter: Im Hintergrund sind bei allen Sorten die Bitterstoffe, die Phenole zu spüren, was vor allem bei einige russischen und osteuropäischen Sorten ziemlich unangenehm sein kann. Bei moderneren Sorten treten die Phenole aber in den Hintergrund, vor allem der Zucker und die erfrischende Säure decken sie ab, so dass sie dem fruchtigen Aroma höchstens noch etwas zusätzliche Tiefe verleihen. Es bleibt dann bei den besten Sorten nur ein leichter ‘grüner’ Touch, der den fruchtigen Erstbeerengeschmack begleitet. Ähnlich wie bei den Heidelbeeren ist der typische Eigengeschmack der Erstbeeren nur schwer zu beschreiben. Vielleicht sind sie im besten Sinne fruchtig-erfrischend säuerlich. Und ähnlich wie bei den Heidelbeeren hängt die Geschmacksentwicklung und auch die Entwicklung besser schmeckender Sorten direkt davon ab, dass wir die Früchte möglichst lange ausreifen lassen und dass wir Sorten züchten (siehe unten die Lubera Züchtung), die mehr Säure und auch mehr Zucker beinhalten. Eindeutig die am besten schmeckende Sorte im aktuellen Sortiment ist die Honigbeere Erstbeere® 'Aurora', die die beschriebenen Eigenschaften in idealer Kombination zeigt: mehr Zucker bei einer guten Portion angenehmer Säure, unterlegt mit ganz wenig Bitterstoffen.

Video: Wie schmecken denn eigentlich die Erstbeeren?

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Bild: Typ längliche Früchte, Anthocyane in und unter der Schale.

Die wichtigsten Eigenschaften der Honigbeeren

Um die Kultur der Honigbeeren besser zu verstehen, ist es wichtig, sich die wichtigsten Eigenschaften der Honigbeeren nochmals konzentriert zu vergegenwärtigen.

Woher stammt die Lonicera caerulea?

Lonicera caerulea stammt von der ostsibirischen Halbinsel Kamtschatka und von der japanischen Insel Hokkaido. Dennoch deutet der kontinentale Charakter der Art (früher Start, schnelle Fruchtentwicklung) auf eine kontinentalere Herkunft in Sibirien hin.

Früher Austrieb und Blüte

Die Pflanze startet bei uns ihren Frühling schon im Februar, die Blüten entstehen Ende Februar bis März, vor allen anderen Beerenpflanzen. Sie stellen in dieser Zeit auch eine extrem wertvolle Bienen- und Insektenweide dar: Obwohl es ganz selten auch Befruchtungsproblemen kommt (weil noch zu wenig Insekten fliegen), ist man an schönen Blütentagen dann meistens doch überrascht, wie viele Insekten und Bienen schon unterwegs sind und die nektarreichen Honigblüten befruchten.

Exotische Doppelblüten 

Es lohnt sich, beim Gartenrundganz im frühen Frühling die schönen beigen Lonicera Blüten genauer zu betrachten, denn sie stellen eine botanische Besonderheit dar: Die Früchte entstehen nämlich immer aus zwei Blüten, die nebeneinanderstehen, und entsprechend aus zwei befruchteten Ovarien, über die eine Hülle wächst. Dies führt dann auch zur ovalen bis meist fingerförmige längliche Form der Erstbeerenfrüchte: Eine Frucht beinhaltet sozusagen 2 Früchte.

Honigbeere Erstbeere Lonicera caerulea Maibeere

Bild: Doppelbett, die Schale ist geplatzt, man sieht gut die beiden Einzelfrüchte, aus denen die Doppelbeere besteht.

Video: Unsere Erstbeere blüht.

Honigbeeen sind selbstunfruchtbar: immer mindestens 2 Sorten pflanzen!

Da schwirren immer mal wieder Fehlinformationen herum. So heisst es z.B. im grössten deutschen Gartenportal, die Honigbeeren seien selbstfruchtbar, aber sie würden bei Mehrsortenpflanzung mehr Früchte bringen… Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Tatsache ist: Bis heute sind alle bekannten Sorten selbstunfruchtbar, es müssen immer zwei oder mehrere Sorten gepflanzt werden. In unserem Sortiment überschneiden sich die Blüte doch so, dass alle Sorten zusammenpassen, auch wenn ‘Blue Moon’ und auch ‘Blue Sea’ etwas später blühen als ‘Aurora’ und ‘Blue Hokkaido’. Die Überschneidung reicht für die Befruchtung, denn nur der von Insekten von einer Sorte auf die andere Sorte übertragene Polen vermag die weiblichen Organe der Doppelblüten zu befruchten. So unpraktisch das im Garten sein mag, in der Natur ist das ein durchaus übliches und auch produktives Befruchtungsmuster: Die Fremdbefruchtungsregel ist nichts anderes als ein pflanzliches Inzestverbot und stellt langfristig die Diversität der Art sicher, genug Auswahl, genügend Unterschiede, um die Pflanzenzukunft in der Natur bewältigen zu können. Bei vielen Kulturpflanzen sind erst über die Domestizierung durch die hungrigen Menschen selbstfruchtbare Typen, Pflanzenmutationen gefunden und mit Vorliebe vermehrt worden, die diese Selbstfruchtbarkeit zulassen, so bei den Brombeeren, bei den meisten Johannisbeeren, ganz typisch auch bei der Tomatenbeere, die in ihrer Wildform ursprünglich auch vollständig selbstunfruchtbar war. Natürlich werden wir in der Lubera Züchtung auch nach solchen selbstfruchtbaren Abarten suchen, die dann für den agronomischen Anbau und für die Gartenkultur wertvoll wären, da sie sowohl den Einpflanzenanbau als auch die Monokultur ermöglichen würden. Aber bis jetzt sind wir nicht fündig geworden (in den USA soll es zwei teilweise selbstfruchtbare Sorten geben…).

Bis zu diesem züchterischen Erfolg (über und gegen die Natur sozusagen) aber gilt: Es müssen weiterhin zwei Sorten oder auch mehr gepflanzt werden, wenn man Früchte ernten will. Es ist möglich bis zu 5 Sträucher einer Sorte zu pflanzen, die dann von der zweiten Sorte befruchtet werden, auch wenn diese zweite Sorte nur in einem Exemplar vorhanden ist.

Standort, Exposition und Boden für Honigbeeren

Blaue Honigbeeren wachsen in fast jeden Boden, zwar liest man immer wieder, dass sie einen ganz leicht sauren Boden brauchen (pH 6.5 z.B.) aber auch an unsrem Züchtungsstandort in Buchs (Kanton St. Gallen, Schweiz) wachsen sie in einem sehr kalkhaltigen Boden mit pH 7.5 perfekt. Sie halten also fast jeden Bodentyp aus, sehr leichte Böden bis schwere Böden, nur Staunässe wird nicht ertragen. Gut und für die Pflanze sehr förderlich ist ein hoher Humusgehalt, ganz einfach, weil die Honigbeeren für ihren frühen Wachstumsschub und für ihre frühe Aktivität viele Nährstoffe in kurzer Zeit brachen. Dazu ist es auch vorteilhaft, wenn sich der Boden schnell erwärmt, dies mag der Vorteil von Sandböden sein. Der sich schnell erwärmende Boden macht die Nährstoffe früher und in grössere Menge Pflanzen verfügbar. Erstbeeren brauchen Halbschatten bis Vollsonne, natürlich entwickelt sich der Fruchtzucker bei mehr Sonneneinstrahlung besser, aber auch im Halbschatten können akzeptable Früchte geerntet werden. Honigbeeren können also auch mal rund um grössere Bäume oder im Vordergrund einer gemischten Fruchthecke gepflanzt werden.

Wie Honigbeeren pflanzen?

Hier gilt das übliche, Pflanze aus dem Topf nehmen, den Wurzelballen leicht aufrauen, dann in eine etwas doppelt so grosse Pflanzengrube (wie der Wurzelballen) pflanzen. Pflanzen Sie Honigbeeren immer tief, der obere Rand des Wurzelballens darf mit 5-15cm Muttererde überdeckt sein. Dies stellt sicher, dass aus der Basis immer wieder neue, den Strauch verjüngende Triebe entstehen können. Überdies werden die bestehenden Triebe durch diese tiefe Pflanzung etwas stabiler, hoch gepflanzt legen sie sich zu Beginn unter der ersten Ernte gerne auf den Boden… In die Pflanzgrube mit Vorteil immer einen Drittel Kompost oder auch gute Pflanzerde (Lubera’s Fruchtbare Erde Nr. 2) geben, die den Pflanzenstart mit viel Nährstoffen erleichtert. Will man Honigbeeren als dichte und kompakte Hecke anpflanzen, so beträgt der Abstand 50-70cm, als offene und leicht pflückbare Büsche pflanzt man die höher wachsenden Sorten, die Highbush-Honigbeeren mit 70-100cm Abstand.

Video: Wie pflanze ich eine Honigbeere/Erstbeere®?

Wann Honigbeeren pflanzen?

Da wir bei Lubera die Honigbeeren im grossen 5 Liter Topf anziehen, können sie das ganze Jahr über gepflanzt werden. Bei einer Frühlingspflanzung wird meist die Befruchtung und auch die Blüten und Fruchtentwicklung etwas gestört, so dass es nur wenig Früchte gibt, der erste Ertrag folgt dann im zweiten Jahr. Oft sehr erfolgreich ist eine Pflanzung im Sommer oder auch im Herbst, da sich so die Pflanze gut etablieren kann und im ersten Frühling des Gartenlebens voll durchstarten kann und auch schon Früchte liefert (allerdings nur bei der Pflanzung einer starken Pflanze im 5 Liter Topf).

Honigbeeren düngen und pflegen

Nach dem Start im Frühling, den man auch mit etwas Langzeitdünger (20g) oder mit Schafwollpellets oder Hornspäten unterstützen kann, braucht die Erstbeere keine zusätzliche Düngung. Wir empfehlen, immer im Januar oder im frühen Februar etwas Kompost unter die Pflanzen zu bringen und einzuarbeiten, eventuell unterstützt von etwas zusätzlichem Stickstoff in Form von Hornspänen oder Schafwollpellets (Frutilizer® Natürlich). So kann der typische frühe Start der Erstbeeren perfekt unterstützt werden. Eine Düngung erst im April oder Mai kommt zu spät.

Wie genau fruchten die Erstbeeren, wo entstehen die Früchte?

Wie bei vielen neuen und noch weitgehend unbekannten Obstarten lohnt es sich, hier einmal genau hinzuschauen. Das Bild unten zeigt eine Fruchttrieb. Am letztjährigen Holz entstehen in der frühen Vegetation Seitentriebe die an ihren ersten Nodien blühen. Diese Blütenansätze sind schon im Vorjahr in den Knospen versteckt entstanden und werden dann im Februar und Anfang März nur ausgefaltet… Je gleichmässiger also die letztjährigen Äste Seitentriebe ausbilden und je mehr fruchtbare Knospen sie an der Basis aufweisen, desto grösser ist das Ertrags- und Fruchtungspotential. In der Züchtung von neuen Erstbeerensorten in den Lubera® Züchtungsfelder sehen wir, dass es hier grosse Unterschiede gibt… Aus diesem Fruchtungsverhalten erklärt sich auch der notwendige Schnitt der Erstbeeren.

Honigbeere Erstbeere Lonicera caerulea Maibeere Lubera

Bild: Die Blüten und Früchte entstehen an den ersten Nodien der Seitentriebe am letztjährigen Holz.

Honigbeeren schneiden (Video)

Überlegen wir zunächst einmal ganz kurz, was passieren würde, wenn man die Erstbeeren nicht oder nur wenig schneiden würde: Aus dem einjährigen Holz entstehen Seitentriebe, die an der Basis fruchten, und natürlichen stehen dann an diesen Seitentrieben im folgenden Jahr wieder Seitentriebe, so dass er Busch exponentiell an Volumen, Dichte und auch Fruchtbarkeit zunimmt – oder zunehmen würde. Aber gleichzeitig verkahlt das immer weiter verholzende Pflanzengerüst, das zudem von einer extrem dichten Blattdecke der diesjährigen Neutriebe abgedeckt ist, so dass kein Sonnenlicht mehr durchkommt. Da passiert rein gar nichts mehr, neues Holz entsteht nur noch am äusseren Rand der Pflanze, und gleich darunter gibt es die Früchte, weiter unten verkahlt der Strauch, der überdies aufgrund der zunehmend zu grossen Fruchtlast auch immer schwächer wäscht…

Honigbeere Erstbeere Lonicera caerulea Maibeere Lubera

Bild: So fruchtet die Honigbeere/Erstbeere®

Aus dem Gesagten ergibt sich ganz deutlich, dass Honigbeeren stark geschnitten werden müssen. Nur so bleibt der Strauch jung und vital, nur so entstehen aus der Basis neue Triebe, die auch das Zentrum der Pflanze fruchtbar halten. Insgesamt darf ein Erstbeerenstrauch durchaus 5-10 Haupttriebe haben, aber jedes Jahr wird ca. ein Drittel davon bis auf einen Stummel auf die Basis zurückgeschnitten. Der starke Rückschritt fördert dann den basalen Neutrieb, diese neuen starken Triebe bringen dann in den nachfolgende 2 Jahren den besten Ertrag. Der Schnitt der Honigbeeren beginnt ca. im dritten Jahr nach der Pflanzung. Er erfolgt jeweils sehr früh, vor dem frühen Vegetationsbeginn, also Mitte Januar bis Mitte Februar.

Video: Wie schneidet man eine Erstbeere?

Heckenschnitt bei Lowbush-Erstbeeren®

Während bei aufrechten Highbush-Fruchtsträuchern im Ertragsalter jedes Jahr ein Drittel der Haupttriebe ganz, bis zur Basis weggeschnitten wird, werden die Heckensorten alle 2 oder 3 Jahre zurückgeschnitten. Hier werden nicht einzelne Triebe entfernt, sondern das ganze Pflanzengerüst wird wieder auf ca. 40-50cm zurückgeschnitten. Auch dieser Schnitt erfolgt im frühen Frühling, im Heckenschnittjahr gibt dann nur eine kleine Ernte, da alles ältere Holz entfernt worden ist. Alternativ kann man auch jedes Jahr ca. 50-70% der äusseren Neutriebe zurückschneiden, was zu einem regelmässigeren Ertrag führt. Allerdings wird so die Hecke langsam, aber sicher immer höher.

Erstbeeren®-Honigbeeren im Topf kultivieren?

Natürlich kann man Erstbeeren dank ihrer Robustheit auch im Topf kultivieren. Wir empfehlen einen Topf von 10 Liter aufwärts. Denken Sie aber auch bei der Topfkultur daran, dass es immer zwei Sorten braucht, zu diesem Zweck bieten wir im Lubera® Shop auch Erstbeeren-Töpfe mit 2 Sorten (sogenannte Mehrbeeren®) an. Als Substrat wird die strukturstabile Kübelpflanzenerde benutzt, zur Düngung wird immer im Februar ein Depot-Langzeitdünger von ca. 20 Gramm pro 5 Liter Topfvolumen gegeben. Halten Sie den Topf vor allem im frühen Frühling an einem schattigen Ort: Die Erde im Topf erwärmt sich sonst zu früh und die Erstbeere treibt noch früher aus (z.B. schon im Januar) und zu dieser frühen Jahreszeit fehlt es dann wirklich an aktiven Befruchtungsinsekten.

Erstbeeren® Züchtung bei Lubera (Video)

Wir waren vor 25 Jahren von den ersten Honigbeeren enttäuscht, die aus Osteuropa kamen. Was sollen wir mit einer Gartenpflanze anfangen, die nach dem Juli nur noch hässlich aussieht? Seit wir aber die Herkünfte aus Hokkaido entdeckt haben, sind wir selber auch in der Entwicklung neuer Gartensorten aktiv und haben in den letzten Jahren zusammen mit englischen Partnern ein intensive Züchtungsprogramm entwickelt, das die Erstbeeren längerfristig zu einem festen und noch produktiveren und schöneren Gast in unseren Gärten machen soll. Dabei wollen wir die typischen Eigenschaften der Hokkaido-Honigbeeren beibehalten: Gesundes schönes Laub, auch wenn die Sorten dann vielleicht etwas später im Jahr fruchten, aber Ende Mai reicht immer noch. Vor allem versuchen wir die Grösse der Früchte zu verbessern, auch den Zuckergehalt und das fruchtige Aroma. Dazu selektionieren wir neue Züchtungskandidaten, die regelmässiger verzweigen und an der Basis der neuen Seitentriebe noch mehr Blüten entwickeln. Und dann sind wir natürlich auch nicht böse, falls wir irgendwann in den nächsten Jahren eine Sorte entdecken würden, die sich auch selber befruchten kann… Dies prüfen wir auch systematisch, indem wir im Frühjahr Dutzende von Sortenkandidaten in ein Netz einpacken, um so zu sehen, ob auch ohne Fremdbefruchtung Früchte entstehen, und wenn ja, wie viele… Insgesamt sehen wir Lonicera caerulea als eine ‘orphan fruit’, als eine noch kaum entwickelte Wildobstart, die dank ihrer Robustheit, ihrer viele Gesundheitsstoffe und des interessanten Fruchtungsverhaltens noch sehr viel mehr Potential für den Anbau und auch für den Garten bietet. Für den Garten ist dann nicht zuletzt die Qualität des Laubes entscheidend, die bei den schönsten Sorten eine blaugraue Färbung annimmt und sehr dekorativ wirkt. Es gibt auch Anzeichen, dass einige Lonicera Herkünfte aus sehr kontinentalen Gegenden beim Anbau und bei der züchterischen Bearbeitung in unserem Klima das Potential haben oder hätten, nach der frühen Ernte ein zweites Mal auszutreiben und auch nochmals zu fruchten. Ähnliche Eigenschaften haben wir auch bei kontinentalen kälteresistenten Lowbush Blueberries entdeckt. Es besteht also eine ganz kleine Chance, irgendwann einmal doppel- und dauertragende Erstbeeren zu entwickelt, aber das wäre dann wirklich ein züchterischer ‘Moonshot’. Aber unseren Nachfolgezüchtern soll ja auch noch was zu tun bleiben 😉.

Honigbeere Erstbeere Lonicera caerulea Maibeere, Lubera Züchtung Buchs SG Schweiz

Bild: Das Beet mit Lonicera caerulea Sämlingen auf dem Züchtungsfeld von Lubera in Buchs SG.

Video: Das schöne Blattwerk der Erstbeeren®.

FAQ - die wichtigsten Fragen und Antworten zu Honigbeeren/Erstbeeren®
Brauchen Honigbeeren einen Befruchter?

Ja, Honigbeeren sind selbstunfruchtbar, nur der von Insekten übertragene Pollen einer anderen Sorte kann eine Honigbeeren Blüte (oder genauere: die Honigbeeren-Doppelblüte) befruchten. Es müssen also immer zwei verschiedenen Sorten gepflanzt werden. Bis zu 5 Honigbeeren-Pflanzen einer Sorte können von einer zweiten Sorte (und einem Stauch) befruchtet werden.

Sind Maibeeren, Erstbeeren, Sibirische Blaubeeren und blaue Doppelbeeren dasselbe wie blaue Honigbeeren?

Ja, das sind Synonyme ein- und derselben Beerenart, der Lonicera caerulea, die häufig auch Lonicera kamtschatica genannt wird.

Brauchen Honigbeeren einen sauren Boden?

Nein, im Gegensatz zu den Blaubeeren oder Heidelbeeren brauchen die Erstbeeren, Maibeeren oder Honigbeeren keinen sauren Boden, sie wachsen perfekt in Böden mit einem pH von 5 bis 7.5.

Musss man Honigbeeren auch schneiden?

Im Garten und in der Kultur sollte man die Honigbeeren stark schneiden, um die Fruchtbarkeit zu erhalten und um das Verkahlen des Strauchinneren zu verhindern. Der Schnitt beginnt ca. 2-3 Jahre nach der Pflanzung. Danach soll jährlich ca. ein Drittel der Haupttriebe bis auf einen Stummel von 5-10cm herausgeschnitten werden. Der Schnitt erfolgt früh, vor Vegetationsbeginn, Mitte Januar bis Mitte Februar.

Wann sind Honigbeeren reif?

Je nach Sorte reifen die Honigbeeren Mitte Mai bis Mitte/Ende Juni

Wie gesund sind Honigbeeren oder Maibeeren?

Honigbeeren haben neben den roten Farbstoffen, den Anthocyanen viele weitere Phenole und Bitterstoffe, denen eine antioxidative Gesundheitswirkung nachgesagt wird. Dazu kommt ein extrem hoher Gehalt an Vitamin C und anderen Vitaminen.

Wie frosthart sind Honigbeeren?

Honigbeeren sind im Winter als kontinentale Pflanzen absolut winterhart, sie halten bis über -30-40°C aus. Auch im frühen Frühling während der Blüte im Februar und März halten sie gut und gerne einige Minusgrade bei Frühlingsfrösten aus, ohne dass die Blüten geschädigt werden.

Videos
Die Erstbeeren Lonicera caerulea
Die Mehrbeeren ® von Lubera
Wie schmecken denn eigentlich die Erstbeeren?
Das schöne Blattwerk der Erstbeeren
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Gartenstory
19.06.2022 - Ideal zur Ansiedlung von Bienen und Hummeln
Lonicera kamtschatica ist im Frühjahr die erste richtige Massentrachtpflanze. Die wunderschönen Blüten scheinen Unmengen an Nektar und Pollen zu produzieren; es summt und brummt jedes Jahr so laut im Honigbeerenbeet, dass es eine wahre Freude ist.
Wer ein paar (vorzugsweise frühe) Honigbeersorten anpflanzt, lockt diverse Hummelköniginnen und Solitärbienen an, die dann gerne in der Nähe siedeln und sicherstellen, dass im übrigen Gartenjahr alles gründlichst bestäubt wird. Frühblüher wie ungefüllte Schneeglöckchen und Krokusse können das Angebot sinnvoll ergänzen. Die Beeren sind außerdem sehr beliebt bei Vögeln.
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Fragen & Antworten (5)
Frage
24.09.2023 - Pflanzabstand
Hallo, ich möchte jetzt im Herbst 2 Honigbeeren pflanzen (entweder 'Blue Sea' und 'Blue Moon' oder 'Aurora' und 'Blue Pagoda').
Wie weit sollten die beiden Pflanzen maximal auseinander gepflanzt werden, damit die Befruchtung noch klappt?
Antworten (1)
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Frage
28.08.2017 - Blaue Honigbeeren
Mit wie viel Ertrag pro Pflanze kann man rechnen ?
Antworten (3)
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Frage
09.06.2022 - Welche Kübelgrösse?
Hallo liebe Gartenfreunde!

Ich möchte zwei Honigbeeren als Kübelpflanzen auf die Podeste unserer Haustürtreppe stellen, die Wahl fällt natürlich auf die Mehrbeere Blue Moon und Blue Sea.
Reichen dafür zwei 30 l Kübel, oder müssen die Pflanzen irgendwann in einen grösseren Kübel umgetopft werden?
Welche End-Kübelgrösse wäre optimal?

Ich wünsche erfolgreiches Gärtnern und reiche Ernte :)
Antworten (1)
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