Die richtigen Sorten:
Moderne veredelte Sorten der Herznuss und der Walnuss beginnen schon nach 4 - 5 Jahren Früchte zu tragen. Bis zu einem Vollertrag von 20 - 30 kg und mehr dauert es gut und gerne 15 - 20 Jahre. Deshalb sollte man nur veredelte Sorten pflanzen, keine Sämlinge. Nur so kann man sicher sein, nach einem halben Menschenleben auch wirklich kräftig zu ernten! Übrigens: Der Ertragseintritt der Sämlinge erfolgt auch sehr viel später als derjenige von veredelten Nussbäumen.
Pflanzzeit:
Unsere Echten Walnuss- und Herznussbäume werden in grossen 10 l Containern angeboten; diese können ganzjährig gepflanzt werden.
Standort / Boden:
Echte Walnüsse und Herznüsse sollten nicht an Standorte gepflanzt werden, die spätfrostgefährdet sind (April und Mai). Beide Arten schieben ihre Blüten aus den Endknospen, die zuerst austreiben und deshalb besonders empfindlich sind. Walnüsse nie in einer Mulde pflanzen, in der sich kalte Luft stauen kann, sondern möglichst etwas am Hang.
Abstand:
Die aktuellen Sorten der Walnüsse und Herznüsse bilden grosse Bäume aus, die gut und gerne 80 - 100 Jahre alt werden. Bei den aktuellen Sorten muss ein Raum von 8 8 bis 10 10 m vorgesehen werden.
Unterbepflanzung:
Natürlich ist bei jüngeren, aber schon etablierten Bäumen eine Unterbepflanzung möglich. Jungbäume wollen aber in den ersten 3 Jahren eine offene und unbepflanzte Baumscheibe. Es fällt auf, dass unter grossen Echten Walnussbäumen weniger wächst, als nur aufgrund des Schatten-wurfs zu erwarten wäre... Des Rätsels Lösung: Das massenhaft abfallende Walnusslaub und auch die Nusshüllen bilden beim Zerfall Juglon aus, einen Stoff, der eine keimhemmende bis herbizide Wirkung hat...
Pflanzung:
- Damit sich der Stamm gerade entwickeln kann und auch, um den Wurzeln eine schnelle Etablierung zu ermöglichen, wird der Jungbaum an einen Pfahl gebunden (bis zu einer Höhe von 180 bis 200 cm).
- Achtung: Walnussbäume und Herznüsse brauchen 1 bis 2 Jahre, um sich an einem neuen Standort zu etablieren; nicht selten stossen sie im Pflanzjahr nur einige vereinsamte Blättchen und bilden kaum Neutriebe. Bitte immer eine Scheibe um den Baum von Gras- und anderem Pflanzenbewuchs frei halten, so dass der Baum keine Wasser- und Nährstoffkonkurrenz hat.
Befruchtung:
Die Walnuss und auch die Herznuss sind selbstfruchtbar. Jeder Baum bildet sowohl endständige weibliche als auch die viel zahlreicheren männlichen Blüten (Kätzchen). Die Befruchtung erfolgt über Wind-bestäubung. Bei vielen Sorten überschneiden sich die männlichen und weiblichen Blüten nur teilweise. Allerdings haben viele Sorten die Fähigkeit, auch ohne Befruchtung gute Nüsse mit Kernen auszubilden.
Wie kultiviere und schneide ich eine Echte Walnuss oder eine Herznuss ?
Düngung:
Ab dem 4.- 6. Standjahr ist keine Düngung mehr notwendig; Walnüsse und Herznüsse bilden ein gigantisches Wurzelsystem aus und holen sich schon selber, was sie brauchen.
Schnitt bei jungen Bäumen:
Bei Jungbäumen ist es empfehlenswert, früh und konsequent einige Schnittkorrekturen vorzunehmen. Damit sich eine regelmässige Krone entwickeln kann, werden steile Seitenäste, die den Mitteltrieb konkurrenzieren, weggeschnitten. In den ersten Jahren ist es auch angezeigt, tiefer liegende Seitenäste zu entfernen, das heisst die Krone aufzuasten. Das soll erfolgen, bevor die Äste einen Durchmesser von 4 - 5 cm erreicht haben, dann vermag die Schnittwunde noch optimal zu verheilen.
Schnitt bei alten Bäumen:
Es ist durchaus möglich, einen grossen, alten, querstehenden und eventuell auf das Grundstück des Nachbarn reichenden Ast wegzuschneiden. Ebenfalls ist es möglich, bei vernachlässigten Bäumen, die in jungen Jahren nicht aufgeastet worden sind, dies auch nach 20 Jahren noch nachzuholen. Der Baum erträgt solche Schnittmassnahmen relativ gut.
Schnittzeitpunkt:
Walnussbäume und Herznüsse sollen im Spätsommer, von Mitte August bis Mitte September, geschnitten werden. Wie die Reben bluten auch Walnüsse beim Schnitt im Frühjahr. Die Wundheilung setzt in der Vegetationsperiode viel schneller ein, ausserdem erfolgt die Wuchsreaktion des Baums auf Schnitt nach dem Hauptaustrieb etwas zurückhaltender.
Ernte:
Im Herbst, meist im September, öffnen sich die grünen Nusshüllen und die Nüsse fallen zu Boden. Nicht selten werden Nussbäume geschüttelt, um eine konzentrierte Ernte zu ermöglichen. Die Nüsse werden händisch von Hüllresten und Erdkrümeln gereinigt (nicht abwaschen, da sie so noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen und die Fäulnisgefahr zunimmt). Danach werden sie einlagig locker in luftdurchlässige Kisten gelegt und natürlich getrocknet. So verlieren sie bis ca. 50% des Gewichts. Nach der Trocknung werden sie für die langfristige Lagerung in Netzen und luftdurchlässigen Textilsäcken eingelegt und aufgehängt.
Johannisnüsse:
Um den längsten Tag herum können auch sogenannte Johannisnüsse geerntet werden. Aus diesen noch ganz grünen Nüssen wird ein Einmachobst gewonnen, vor allem aber werden damit in Italien und Kroatien Nussliköre hergestellt.